Beiträge von Manuela

    Verzeihung, Tom, aber Word ist ein Büroprogramm und keine Autorensoftware. Und Papyrus ist ein Angebot, kein Zwang. Es stellt auch nicht automatisch Textpassagen um, sondern macht Vorschläge. Ob man sie annimmt, entscheidet der Autor. Mir hat es schon vielfach Fehler bzw. Textschwächen aufgezeigt, die ich ansonsten überlesen hätte. Ich kenne auch das angeschlossene Forum und einige der dortigen Schreiber. Einer davon gehört zur Crème de la Crème deutscher Schriftsteller und ist erklärter Fan dieses Schreibprogramms. Du hast ihn schon oft rezensiert. Auch hier. ;)

    Aber du hast schon Recht. Im Grunde genommen genügen Bleistift und Papier. =)

    Abgesehen davon, dass ich mir Juckreiz "im Kopf" nicht vorstellen kann, und auch das "einen" davor wegließe, komme ich mit dem von dir (vermutlich) angesprochenen Programm seit Jahren gut zurecht. Papyrus, wie ich vermute, angesichts des erwähnten Lesbarkeitsindex. Dass er ganze Sätze, bzw. Satzstellungen abändert, ist mir unbekannt. Man darf ihm, wie jedem Schreibprogramm, nicht blind vertrauen, aber es hilft gegen die Blindheit in eigenen Texten. Nicht mehr und nicht weniger. Schreiben muss man glücklicherweise noch selbst. Aber auch an der Beseitigung dieses Missstandes wird längst gearbeitet.

    LG

    Angst essen Seele auf, sagte Rainer Werner Fassbinder. Angst ist der erste und größte von vier Hemmsteinen auf dem Weg zu innerer Freiheit, sagte Don Juan, vulgo Carlos Castaneda.

    Ich sage: Wenn man vor etwas Angst hat, sollte man unbeirrt darauf zugehen und sich ihr stellen. Es gibt keinen anderen Weg, um sie (dauerhaft) zu überwinden.

    In diesem Sinne: Alles Gute bei deiner Lesung. Wird ganz sicher klappen! :blume

    Ich kenne die Verfilmung von Mitchels Roman namens Wolkenatlas. Habe Cloud Atlas dreimal gesehen und kenne mich noch immer nicht so recht aus. Daran ändert auch die Regie Tykwers und der Wachowski Sisters nichts, deren Werke ich an sich liebe.

    Vielleicht ist das Musikerbuch etwas für mich.

    Wenn du Moby Dick lesen willst, dann versuche dich an der ungekürzten Ausgabe. So um die tausend Seiten. In den verstümmelten, massentauglichen Ausgaben geht es nur um die Jagd nach dem Wal und sämtliche tiefreichenden philosophischen Ansätze ebenso wie zeitkritische Betrachtungen Melvilles wurden amputiert. Was blieb, ist ein Abenteuerroman auf hoher See.

    @ Christian J.

    De l' Horizon ist kein Transmensch, sondern nonbinär. Das ist ein wesentlicher Unterschied, denn Transidente wissen genau, welchem Geschlecht sie angehören (wollen). De l' Horizon hingegen ist still sitting on the fence.


    @ alle anderen

    Mir erscheint sein gesamter Auftritt als schrille Selbstdarstellung, die perfekt zum deutschen Zeitgeist passt. Von Outfit und solidarischem Gehabe - mir fehlte neben der Schädelrasur bloß noch der blau/gelbe Schal - alles perfekt inszeniert. Rede hatte er keine vorbereitet, er rechnete ja nie, nie damit, den Preis zu erhalten, bloß den Rasierapparat hatte er sicherheitshalber dabei.

    Erinnert mich etwas an Conquita Wurst, einen schwulen Sänger, der einst, vollbärtig im Abendkleid, mit der Transmasche den Song-Contest gewann. Obwohl er mit Trans überhaupt nichts am Bart hat, weinten viele im Publikum vor Rührung und Mitgefühl.


    Mittlerweile kenne ich mehrere Ausschnitte von Horizons Blutbuch und frage mich zunehmend, was will mir dieser Mensch erzählen, außer dass er gerne Schwänze und andere große Körper in sich aufnimmt?


    Zitat aus de l' Horizons Blutbuch, entnommen Amazon:


    (sic) Ich spüre meinen Körper nur, wenn ich ihn fortgebe, wenn ich ihn anderen anbiete, jemensch in mich eindringt, die selbst errichteten Grenzen meines Körpers durchdringt und sich dahinter hinterlässt. Ich habe nicht primär das Bedürfnis, Schwänze in mir zu spüren, ich habe das Bedürfnis, mich zu spüren, jenen pulsierenden Mantel um die Schwänze. Dieser Körper ist in der Lage, außerordentlich große Dinge in sich aufzunehmen, wenn er sich entspannt, ohne den geringsten Schmerz zu empfinden. Schmerzen entstehen, wenn mensch sich gegen das Eindringende wehrt oder es aus sich herausstoßen will. Ich habe mich nie dagegen gewehrt, wenn sich andere Körper in mich hineindrängten. (sic)


    Das ist natürlich große Literatur. Stilistisch einwandfrei, tiefgehend, im wahrsten Wortsinn, perfekt gegendert und vermenscht. Was braucht es neben Schnurrbart, Lippenstift und Tüllröckchen dann noch mehr, um einen der begehrtesten deutschen Buchpreise zu erlangen?

    Bin schon gespannt, was uns De l'Horizon in seinem nächsten Buch erzählt. Falls er noch etwas anderes zu erzählen hat.

    Aber es ist schön, mal wieder kurz was zum Reden zu haben.

    Genau deshalb habe ich diesen Link gesetzt. Zur Anregung einer Diskussion. :)

    War vor wenigen Minuten in einer gut sortierten Buchhandlung. Das Blutbuch ist derzeit nicht lieferbar, hieß es. Angeblich kommt es noch im Oktober. Der Verlag muss erst nachdrucken ...

    Edit: Bei Amazon ist es jedenfalls erhältlich, wie ich grade sehen konnte.

    In der Fiktion muss die Geschichte selbst so gut sein, dass sie alle anderen Qualitäten des Autors in den Schatten stellt; Charakterisierung, Stil, Thema, Stimmung, das alles bedeutet nichts, wenn die Geschichte langweilig ist. Und wenn die Geschichte fesselt, kann der Leser alles andere verzeihen."

    (Stephen King)


    Anlässlich des 75. Geburtstags eines der erfolgreichsten Schriftsteller der Gegenwart, präsentiert der Journalist Alexander Kluy in der Wiener Zeitung ein Porträt des Ausnahmetalents.

    erklärt selbst Heinzlmaier, dass die ARD die Lizenzverlängerung für die Filme schon vor zwei Jahren nicht mehr vorgenommen hat, was der Kommentator auf "vorauseilenden Gehorsam" zurückführt, was möglicherweise aber ganz andere Ursachen hat

    Heinzelmaier spricht in seinem Artikel nicht von einer zweijährigen Zeitlinie, wie du anführst, er erwähnt nur die Tatsache, dass ARD und ORF diese Filme nicht mehr zeigen. Mag sein, dass dieser Fakt in seiner Suada untergegangen ist. Dennoch halte ich seinen Beitrag für einen guten Artikel. Es geht ja nicht nur um literarische Bevormundung. Dieses Zensurverhalten hat längst so gut wie alle Bereiche unseres Zusammenlebens erfasst. Natürlich sind Menschen, die solches vorantreiben, Überzeugungstäter mit geradezu religiösem Eifer: Als Minderheit terrorisieren sie die Mehrheit, als Mehrheit terrorisieren sie die Minderheit.


    P.S.

    Die Karl May-Filme empfand ich immer schon als billigen Abklatsch der Bücher.

    Man bediente sich einfach der Figuren von Karl May, gab ihnen teils andere Namen und bastelte irgendwelche Handlungen zusammen, die kaum oder bestenfalls rudimentär mit der literarischen Vorlage zu tun hatten. Eigentlich eine Gemeinheit, sich derart schamlos an Mays Figuren zu vergreifen.

    Wie ich gerade erfuhr, hat der ORF ebenso wie die ARD beschlossen, keine Lizenzgebühren mehr für die Winnetou-Filme zu bezahlen und sie damit, in vorauseilendem Gehorsam, aus dem Programm geworfen.

    Damit zeigt uns der mit gesetzlichen Zwangsgebühren finanzierte Staatsfunk, dass er schon still und leise auf die Linie der radikalisierten Hater der westlichen Zivilisation eingeschwenkt ist. Ein klares Signal für mich, schleunigst in den Keller zu gehen und die Karl-May-Bücher, die ich in meiner Kindheit über alles geliebt habe, heraufzuholen und möglichst vielen Kindern als Lesestoff anzubieten.