Beiträge von Ben Vart

    Mich stören vielmehr die ganzen Spielverderber, die immer alles "total unlogisch" finden.

    Selbst wenn man mich zu diesen "Spielverderbern" zählen sollte, ich komm nun mal aus der journalistischen Ecke, und in meinem Job gehörten Recherchen dazu. Das kann ich nun bei Büchern, die in einer realen Jetztzeit spielen weder verleugnen noch ablegen.


    Vor allem erinnere ich mich an einen Bericht über Johannes Mario Simmel, als er auf dem Höhepunkt seines Erfolgs war, in dem es hieß, bei seinen Beschreibungen stimme alles von vorn bis hinten: "Wenn er eine Telefonzelle an der XY-Straße beschreibt, dann steht genau diese Telefonzelle auch an der XY-Straße ." Aber Simmel wat ja auch von Hause Journalist. Vielleicht haben wir da eine Macke.

    Wieder zurück zur Recherche.

    Gibt's im Forum einen Mediziner?


    Ich hab ein Buch vor mir zur Rezension, in dem nach 25 Jahren eine einbetonierte Leiche gefunden wird.

    Wieweit ist der Körper in Beton nach 25 Jahren noch erhalten? Sind nach dieser Zeit noch Details am Kehlkopf feststellbar? Massive Quetschungen zum Beispiel, die darauf hinwiesen, dass das Opfer erdrosselt wurde?


    In dem Buch beispielsweise wird das behauptet. Und ich recherchiere.

    Ich finde Denglizismen scheiße.

    Uneingeschränkte Zustimmung.


    Aber es ist nun mal leider ein Begriff der Alltagssprache geworden. Und du kommst auch in der Literatur, zumindest in den Dialogen, nicht dran vorbei, wenn du einigermaßen authentisch klingen möchtest.

    Was mir in diesem Zusammenhang eher aufstößt, sind grobe Fehler in Berichten oder Fernsehsendungen von ach so seriösen Zeitungen und Fernsehsendern.

    Ist mir jetzt etwas zu pauschal die Schelte.



    Wer kann mir denn den Unterschied zwischen Lokführer und Zugführer nennen?

    Also, mein Zugführer war Leutnant und man konnte trefflich über in herziehen. Während halt der Lokführer seinen Zug nur hinter sich herzieht.

    Oder schau doch mal hier zum Vermögen von Oprah Winfrey..., zugegeben vermutlich schlechterer Journalismus, aber offenbar am entscheidenen Kriterium goldrichtig, nämlich dummes Zeug quatschen und damit die besten Einschaltqouten generieren...

    Ich zähle weder Oprah Winfrey noch Markus Lanz noch andere Talkshow-Moderatoren zu meinem Kollegenkreis. Mit Ausnahme von Wolf Schneider und Hermann Schreiber, die beide ein langes Journalistenleben hinter sich hatten, bevor sie schließlich Sprechmeister wurden.

    Einige von ihnen habe ich dienstlich kennenlernen müssen, die wenigsten haben mich professionell überzeugen können.

    Ja, das kann man machen, zur Argumentation Hinz, Kunz und Kant zitieren. Es passt hier nur nicht. Eine Einteilung in E- und U (und damit auch eine Wertung) lässt sich nicht mit Kants Aussage belegen. Literatur bleibt ja auch ohne diese Einteilugn Literatur. Außerdem lassen sich andere Kriterien (und Begriffe) finden.


    Solche überholten und unnützen Kategorisierungen lassen sich weder durch Kant noch durch andere Persönlichkeiten edeln. Die drehen sich vermutlich auch im Grabe - rotieren wohl schon - weil sie so missbraucht werden.

    Guten Morgen liebe Leute. Irgendwie kommt die Diskussion jetzt aber vom Ursprungsthema ab und kriegt 'n Drall in die falsche Richtung.

    Ich sagte, es ist der erste Link den meine Suchmaschine fand, du kannst dir freilich auch alle anderen Links zum Stichwort anschauen und durchlesen... im Übrigen hatte ich dich ja ursächlich nicht persönlich dazu angesprochen, aber falls du mal auf Wiki unter dem Stichwort Presseausweis schauen möchtest, findet sich in dem Text eine weiteres Privileg, das dort "Journalistenrabatt" genannt wurde. Und nun ist bei mir aber auch Gut zum Thema, werd davon müde... und von zig Journalisten im Übrigen auch....

    Mein letztes Wort dazu: Wenn du Privilegien haben möchtest, geh in die Politik, werde Abgeordneter. Deren Ausweis ist ein wahres Füllhorn an Privilegien.

    Was ist an dem, was in deinem Link steht besonders? Das sind keine Sonderrechte für Journalisten, vielmehr wird dieses Recht Verlagen und Sendern zugestanden und von diesen auf ihre Vertreter, eben die Journalisten, übertragen.


    Lies einfach mal das Grundgesetz, Artikel 5


    "(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

    (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

    (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung."


    Da steht eindeutig: Jeder hat das Recht … aus allgemein zugänglichen Quellen …


    und es steht da auch: "Kunst und Wissenschaft, Forschung Lehre sind frei. Darunter fallen auch Autoren. Und wenn ein Autor für ein Buch recherchiert, ist eine Pressestelle die letzte, die ihn abweist.