Beiträge von Ben Vart

    Mal eine andere Sicht auf den Sachverhalt:

    In dieser Sicht geht es nicht nur um die Hautfarbe, sondern eben um das Erlebte und um das Einfühlen können in einen Text.


    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=493425

    Das ist sicher richtig. Aber die Lebenserfahrung einer 22-jährigen Frau ist sicherlich nicht so ausgeprägt wie der einer 44- oder gar 60-jährigen. Was einen guten Autor unter anderem ausmacht ist, sich in andere Menschen, Charaktere hineinversetzen zu können, deren Erfahrungen, Emotionen zu verstehen, zu formulieren, empathisch aufzunehmen und dieses Universum von Gefühlen der Welt so mitzuteilen, dass diese davon berührt und ergriffen wird, weil sie versteht, was der Dichter sagen will. Welches Bild er vermitteln möchte.

    Ich habe zwar nur wenig von dem Gedicht Amanda Gormans bei der Amtseinführung von Joe Biden verstanden, war aber ergriffen von der Art des Vortrags.

    Warum nun soll ein Mensch anderer ethnischer Herkunft diese Emotionalität nicht auch spüren und in einer Übersetzung vermitteln können. Amanda Gormans Gedicht war ja an alle Menschen unabhängig von Herkunft und Hautfarbe gerichtet.

    ch kann vieles verstehen, aber ich verstehe nicht, wo wir mit diesem Vorgehen ankommen werden. Die Basis für eine gesellschaftliche Entwicklung, die möglichst viele mitnimmt, scheint mir immer kleiner zu werden, und zwischen den oft selbstgerechten Aktivist*:*innen und den Reaktionären mit ihrem Wutschaum vor dem Mund zerreiben sich immer mehr Leute, Themen, Kunstgattungen und Fortschrittspotentiale.

    Für mich stellt sich die Frage, inwieweit gesellschaftliche, soziale, künstlerische Freiheit durch sowas eingeschränkt einerseits, aber auch andererseits ausgegrenzt wird.

    Die Diskussion um die Übersetzerin des Gedichts von Amanda Gorman erinnert mich an eine andere Diskussion im Bereich des Theaters und Schauspiels allgemein. Kürzlich hab ich einen TV-Beitrag gesehen, in dem es darum ging, dass für bestimmte in Stücken vorkommende Ethnien Weiße, Nichtasiaten, Nichtorientalen besetzt werden. Die Forderung war, diese im Stück auftretenden Ethnien mit Schauspielern entsprechender Herkunft zu besetzen und ging letztlich sogar soweit, den Winnetou bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg von einem Indianer spielen zu lassen.


    Das geht dann schon in Richtung des Beispiels von Carolin Emcke mit ihrer Ausgrenzung von Opernbesuchern unter 1,85 Meter.

    Was passiert denn, wenn nur noch Opern gespielt, Drehbücher geschrieben werden, in denen die Darsteller maximal 1,25 Meter groß, hellhäutig und blauäugig sind?

    Hmm … ich hab mir grade nochmal da Begleitscheiben der Bundesregierung durchgelesen. Es ist wirklich missverständlich formuliert. Da steht nichts drin von Ü 60. Aber es wird Bezug genommen auf die drei kostenfreien Schutzmasken, die man Anfang Januar erhalten konnte. Die waren meines Wissens ja tatsächlich nur für Rentner und Pensionäre.

    Inzwischen sind die FSP 2 Masken ja für alle vorgeschrieben. Zum Beispiel beim Einkauf in den Läden. Daher vermute ich, dass auch alle Altersgruppen diese Gutscheine erhalten werden. Wie die Krankenkassen bei der Verteilung vorgehen, könnte natürlich ihnen überlassen sein, was ja auch erklärte, dass in deinem Umfeld dORIT von gESTERN Menschen deutlich unter 60 die Masken erhalten.


    Und in meinem Umfeld haben bisher nur die jenseits der 60 diese Gutscheine (zwei Mal sechs Masken gegen jeweils zwei Euro Kostenbeteiligung) erhalten. Die drei kostenfreien Masken von Anfang Januar habe ich übrigens nie erhalten, denn die drei Mal, die ich der Apotheke war, hieße es jedesmal, sie seien vergriffen und man erwarte jeden Tag auf die neue Lieferung.


    Das Schreiben hat die jeweilige Krankenkasse versendet: "… die Bundesregierung [hat] Ihre Krankenversicherung gebeten, das heutige Schreiben Sie zu senden."

    Nur am Rand und falls es interessiert; die Kulturabteilung der Stadt Iserlohn hat mir mitgeteilt, dass in Übereinkunft mit dem "Syndikat" die diesjährige "Criminale" im April abgesagt und auf Mai 2022 verschoben wurde.

    Bei mir gibt's, meist als Schlussredaktion, immer eine Papierversion. Egal, wieviel Seiten das sind. Ich arbeite ohnehin viel mit Ausdrucken. Früher, als es noch keine PC gab, gehörten noch Schere und Klebstoff dazu. Das spare ich mir jetzt. Dafür schreibe ich das Manuskript mit breitem Rand und kann darauf dann handschriftliche Korrekturen und Anmerkungen notieren.

    Auf den Ausdrucken sehe ich Korrekturbedarf, der mir am Bildschirm nicht auffällt.

    Zuletzt habe ich den Tipp beherzigt (ich glaube von Eschbach), zur Überarbeitung den Text auszudrucken. Lief auch so weit ganz gut. Aber jetzt muss ich den ganzen Schmodder wieder reintippen. Nun bin ich mit dem Verfahren doch nicht besonders glücklich.

    Baut ihr bei der Überarbeitung auch immer eine "Papier-Stufe" mit ein?

    Jepp. Hat den Vorteil, ich kann den Ausdruck überall mir hinnehmen. Ins Bett, aufs Klo, in die Badewanne …

    "Sinn machen" wird sich in der Sprache etablieren und seinen Platz dort behaupten.

    Ich fürchte, du wirst Recht behalten. Ebenso wie sich "Handy" etabliert hat, oder Paparazzi, von denen die meisten weder die Einzahl kennen noch die Herkunft. Oder "in 2020" statt "im Jahr 2020", um auszudrücken, dass sich in diesem Jahr etwas ereignet hat.

    Ich denke tatsächlich, heutzutage würden sie auch einen Dirk Rossmann ins Programm nehmen

    Ich meinte auch weniger, ihn als Autoren aufnehmen, sondern als Anteilseigner. Aber andererseits - heute ist alles möglich.

    50.000 Exemplare pro Woche. Das ist schon ordentlich.

    Die liegen ja in seinen Drogeriemärkten aus. Ich kann mir vorstellen, da geht kein Kunde raus, ohne dass mindestens ein Exemplar im Einkaufskorb hat.

    Weil man als Anteilseigner noch mehr Einfluss hat, möglicherweise sogar auf das Programm, auf Platzierungen, auf das Verhalten der Vertreter, und, und, und.

    Okay, ist was dran. Außerdem verdient er über die als Eigentümer gehaltenen Anteile zusätzlich am eigenen Buch.

    Wenn Rossmann sich bei Suhrkamp eingekauft hätte, dann wäre ich überrascht gewesen.

    Hätten die ihn denn überhaupt genommen?