Ach, wie es dem guten Franz wohl psychisch gegangen sein mag, halte ich auch für unerheblich. Ich finde nur, dass seine Texte vielschichtiger werden, wenn man ihnen auch Humor zugesteht. So gibt es zum Beispiel im Prozess eine Szene, in der die beiden, die K. zu Beginn des Buches verhaftet haben, bestraft werden. Und ich finde, die liest sich sehr viel schlüssiger, wenn man sie als humorvolle Szene liest, statt als bedrückend oder bedrohlich. Und es geht ja auch weniger darum eine Lesart vorzuschreiben, als andere Lesarten zuzulassen. Ich erzähle ja nichts Neues, wenn ich sage, dass Humor sehr individuell ist. Was ich an dieser Szene unterhaltsam finde, findet jemand anderes vielleicht verstörend und ein Dritter widerum einfach langweilig. Uns wurde damals in der Schule nur von der düsteren Lesart Kafkas erzählt und damit wird sein Werk meiner Meinung nach vielen Facetten beraubt.
Beiträge von Shoogar
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Ich habe gerade diesen interessanten Artikel über eine andere Lesart der Arbeit Franz Kafkas entdeckt. Seit mir unser Professor damals an der Uni erzählt hat, dass Kafka bei Lesungen teilweise unterbrechen musste, weil er von Lachkrämpfen geschüttelt wurde, habe ich seine Werke anteilig auch immer auf eine absurd-humoristische Weise gelesen, oder zumindest den Humor in seinen Texten gesucht. Diese Lesart scheint sich zu verbreiten. Ich habe jetzt Lust erneut in sein Werk einzutauchen und den Witz in den Texten zu suchen.
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"Naked Lunch" war für mich bis jetzt unbezwingar. Nicht zuletzt wegen der Sprache. Die meisten der Slangwörter musste ich nachschlagen und das hat den Lesefluss dann doch arg gestört. Das ist aber auch schon ein paar Jahre her und ich habe inzwischen mehr aus der Zeit gelesen, auch vom Burroughs, und werde ihm wohl nach meinem aktuellen Schmöker noch mal eine Chance geben. Danach dann vielleicht auch noch mal "Infinite Jest". Das hatte ich bis jetzt auch nach wenigen Kapiteln weggelegt.
"Anton Voyls Fortgang" habe ich zu einem Drittel durch und alles in mir sträubt sich, das Buch wieder in die Hand zu nehmen. Viel Geschwafel und wenig Geschichte. Das ganze aber dafür ohne den Vokal E zu verwenden. Die daraus resultierende Sprache hat mir den Rest gegeben.
Tom hat so großartige Antiwerbung für "Otis“ gemacht, dass ich mir jetzt mal die Leseprobe auf Amazon angeschaut habe. Mir scheint es wurde versucht ein neues "Faserland" zu schreiben. Nur halt in fürchterlich.
Sonst fällt mir akut nichts ein, wo ich mich nicht bis zum Ende durchgebissen hätte.
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Moin und herzlich willkommen.
Wenn du eine ernsthafte Auseinandersetzung mit deinem Text wünscht ist die BT-Runde der richtige Ort. Die kann zwar etwas abschreckend sein, weil schonungslos, aber sie hilft einem gerade durch die Schonungslosigkeit auch weiter.
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Also ich habe gerade spaßeshalber versucht die KI einen Essay zum Buch „Herrn Brechers Fiasko“ von Martin Kessel schreiben zu lassen. Es kam einfach nur Unsinn dabei heraus. Das Buch wurde Wolfgang Koeppen zugeordnet, das Erscheinungsdatum um 15 Jahre verschoben, statt in Berlin spielte das Buch plötzlich in der Provinz und der Protagonist war plötzlich ein Soldat im Exil und kein Büroangestellter. Wie man damit auf universitärem Niveau fälschen können soll, bleibt mir schleierhaft. Spaß macht es aber trotzdem.
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Gute Experimente! Ich habe ChatGPT eine Kurzgeschichte über ein heroinabhängiges Eichhörnchen und Elvis Presleys Großmutter schreiben lassen und ich bin nicht überzeugt. Aber ich hatte auch schon ein paar unterhaltsame Momente mit der KI, selbst wenn wir danach im Streit auseinandergegangen sind …
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Jetzt bin ich gespannt auf den Text und vielleicht könntest du für die Interessiertenunter uns zu deinem deutschen Text auch den englischen Text einstellen. Mich persönlich würde es reizen beides zu lesen.
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Moin, Harry!
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Moin! Willkommen zurück!
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Ich habe meinen Traum vom Buch mittlerweile längst aufgegeben.
Das ging schnell.
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Der Tee toste wie das aufgewühlte Polarmeer in der Tasse hin und her, drohend sich jederzeit in einem mächtigen Schwall über den Rand auf die Untertasse zu ergießen.
Ich finde "schwappen" klingt vertraut und griffig. Das wäre wahrscheinlich auch meine Wahl, wenn ich Teebewegungen schildern wollte.
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Moin und herzlich Willkommen!
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Was fühlt jemand, der sich Sachen anhört, die für mich allenfalls als Urlaute durchgehen würden, aber nicht mehr als Melodie? Oder für den Musik gar nicht hart und aggressiv genug klingen kann, obwohl er oder sie selber gar nicht aggressiv ist, die Musik also gar nicht als Katalysator einsetzt?
Meistens einen Schub voll positiver Energie, gefolgt von tiefer Entspannung.
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Moin Felix!
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Das Thema ist in diesem Jahr wieder aktuell, und es wird wieder Geschichtenunterstützung gesucht:
Wo kann ich da denn alte Geschichten betrachten? Ich hätte gerne eine Referenzgröße, bevor ich mich verpflichte.
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Herzlich willkommen!
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