Ich glaube, du meinst eigentlich das Richtige, aber das Wort "Testleser" ist hier nicht treffend. Du suchst Feedback für dein Geschreibsel, und ich finde, dass das absolut der richtige Weg ist! Schreibratgeber in Form von Büchern, Podcasts und Webseiten sind allerdings eine Einbahnstraße. Man erhält kein Feedback, sobald man damit beginnt, das Erlernte in die Tat umzusetzen. Wie soll man da erkennen, ob man alles "richtig" macht?
Testleser sind die Leser, denen man einen "quasi" fertigen Text vorlegt. Meine Erfahrungen mit Testlesern sind größtenteils enttäuschend. Familienmitglieder bedanken sich ohne weiteren Kommentar für die ansprechende Lektüre ... und (fach)fremde Laien haben nicht das Know-How, die Schwachstellen und Längen einer Geschichte zu benennen. Manches Feedback ist hilfreich, vor allem, wenn es darum geht, Plot-Holes oder Unstimmigkeiten in den Handlungen von Figuren aufzudecken, sie können auch eine Einschätzung dazu geben, ob der Protagonist sympathisch rüberkommt usw. - andere Schreiberlinge konnten da noch am Besten weiterhelfen. Aber das ist nicht das, was du momentan suchst. Du steckst noch viel zu tief in der Textarbeit als solches. Deshalb stimme ich den anderen Meinungen zu, dass in deinem Fall Schreibrunden oder Kurse wohl der beste Weg sind, um weiter an deinen Schwächen zu arbeiten.
Das Schwierige, meiner Meinung nach, ist, einen Kreis von Leuten zu finden, die ungefähr auf gleicher Strecke sind und die auch motiviert genug sind, sich die Texte anderer zu Gemüte zu führen und zu kritisieren (die Unlust anderer, die Werke und Ergüsse ihrer Kollegen zu lesen und zu kommentieren ist wirklich frustrierend!). Vielleicht klappt das besser mit bezahlten Kursen, keine Ahnung, da fehlt mir die Erfahrung, aber da hätte man wenigstens einen - hoffentlich kompetenten - Lehrer oder Mentor.