Beiträge von Juergen P.

    Ich mache keine Werbung, ich sitze nur hier.

    Das ist auch mein Vorschlag, humana:

    Stell dich vor, erzähle uns etwas über dich und insbesondere etwas zu deinen Schreibambitionen und wenn du Lust hast, beteilige dich an den Diskussionen hier im Forum. Und es wäre schön, wenn das auf eine Weise geschieht, die die jeweilige Diskussion bereichert, so dass auch andere Forenmitglieder etwas davon haben. :)

    Hallo,


    zunächst ein paar Anmerkungen zu einigen hier bereits erwähnten Autoren und Werken:


    - J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe habe ich zweimal gelesen, beide Male mit großer Begeisterung. Wie bei Horst-Dieter hat mich in diesem Fall auch die Weitschweifigkeit nicht gestört, auch, weil sie maßgeblich dazu beitrug, möglichst lange in diesem Universum verweilen zu dürfen und währenddessen das diesseitige Universum für einige Zeit völlig ausblenden zu können, etwas, das ansonsten nur wenige Bücher geschafft haben. Allerdings stimme ich Manuela in einem Punkt zu. Die Rückkehr und die Befreiung des Auenlandes sind viel zu lang geraten und äußerst zäh zu lesen, nachdem die Geschichte im Wesentlichen doch erzählt ist.

    Und beim Silmarillion sowie den Nachrichten aus Mittelerde bin ich ungefähr in der Mitte ausgestiegen.

    - Umberto Eco: Der Name der Rose ging runter wie Öl. Aber bei Das Foucaultsche Pendel habe ich bereits nach wenigen Seiten das Handtuch geworfen, obwohl ich in der Regel jedem Roman mindestens fünfzig bis siebzig Seiten „gebe“, um mich von den Vorzügen des Weiterlesens überzeugen zu lassen.

    - Die Wahlverwandschaften: Von denen mag Marcel Reich-Ranicki natürlich halten, was er will. Ich habe während der gesamten Lektüre allerdings nur gepflegte Langweile empfunden (ja, ich habe bis zum Schluss durchgehalten). Aber die Lektüre liegt auch schon ein paar Jahrzehnte zurück.


    Die Zahl meiner Kapitulationen kommt mir schier endlos vor und ich könnte vermutlich ein bis zwei Umzugskartons mit nicht zu Ende gelesenen Büchern füllen und noch dazu einen halben Karton mit gekauften Büchern, deren Lektüre ich zum Teil bereits seit mehreren Jahren vor mir herschiebe.

    Hin und wieder habe ich mich als Erwachsener auch noch mal an den während der Schulzeit gelesenen „alten Meistern“ versucht – Kafka, Thomas Mann, Böll, Frisch, Grass etc. - bis auf Dürrenmatt und teilweise auch Böll leider sämtlich mit dem gleichen ernüchternden Ergebnis wie damals.

    Anderer Autoren, die ich in meiner Jugend und als junger Erwachsener verehrt habe, bin ich im Laufe der Zeit überdrüssig geworden. Den Siddhartha habe ich als Achtzehnjähriger in einer Silvesternacht verschlungen, aber mittlerweile finde ich zu Hermann Hesse keinen Zugang mehr. Ein anderes Beispiel ist Ernest Hemingway. Den habe ich damals vergöttert, aber irgendwann ist meine Bewunderung ins Gegenteil gekippt.

    Ja, ich bin mir der Tatsache bewusst, ein Banause zu sein. :)


    Überwiegend erfolgen meine „Kapitulationen“ schleichend. An einem bestimmten Punkt bemerke ich erste Ermüdungserscheinungen, lese aber noch eine Zeitlang weiter, bis ich mich irgendwann zum Weiterlesen regelrecht zwingen muss und ich daraufhin entscheide, eine Lesepause einzulegen, die aber in der Mehrzahl der Fälle von Dauer ist.

    Und die Romane jüngerer Autorinnen und Autoren sind mir häufig zu selbstreferenziell. Dieses ständige Kreisen der Protagonisten um die eigene Befindlichkeit (oder die des Autors oder der Autorin?) ist mir zu wenig, um mein Interesse zu wecken.

    Natürlich gibt es Ausnahmen. Die finde ich aber seltsamerweise und mit großer Beständigkeit vorzugsweise im nicht deutschsprachigen Ausland, insbesondere unter den großen angelsächsischen Erzählerinnen und Erzählern wie John Updike, Ann Tyler, John Steinbeck, Marilynne Robinson, John Irving (die frühen Romane), John Banville, Anne Enright, um nur einige zu nennen.


    Anyway. Danke für den Thread, Manuela, obwohl er mich ein wenig ratlos macht. Mit einiger Resignation stelle ich fest, dass meine Begeisterung und Neugier früherer Jahre nach und nach verschwunden ist und bei vielen Büchern kommt es mir heute so vor, als hätte ich das alles doch schon ein paar Mal gelesen, obwohl ich weiß, dass das nicht stimmt. Oder ist das nur eine zwangsläufige Alterserscheinung? :)


    Herzliche Grüße,


    Jürgen

    Seitdem ich bei den 42ern bin, hoffen meine Frau und ich jedes Jahr aufs Neue darauf, in Putlitz dabei sein zu können und euch endlich auch einmal persönlich kennenzulernen. Aber erstens kommt es anders und zweitens ... 9 Stunden Fahrt und viermal umsteigen schaffen wir auch in diesem Jahr noch nicht.


    Allen Putlitzfahrerinnen und Putlitzfahrern wünsche ich eine gute An- und Heimreise, dazwischen eine gelungene Preisverleihung mit würdigen Preisträgerinnen und Preisträgern und davor, während und danach jede Menge Spass! :) :prost

    Auch von mir herzliche Glückwünsche, Anja! :blume Hört sich nach einem spannenden Buch an. Und das Mittelalter gibt es noch gratis dazu. Auch wenn ich schon seit gefühlt drei Jahrzehnten keinen historischen Roman mehr gelesen habe und seit einiger Zeit auch keine Sachbücher zum Thema Mittelalter, so finde ich nach wie vor, dass das Mittelalter eine ungemein aufregende Epoche ist, aufregender jedenfalls als die meisten Epochen, die darauf folgten, zumindest die nach der Renaissance.

    Vielleicht schafft es dein Buch ja, meine frühere Begeisterung fürs Mittelalter neu zu entfachen. :)


    Ich wünsche dir viele begeisterte Leserinnen und, was vielleicht noch wichtiger ist, viele begeisterte Leser.

    Allen 42ern, den Mitgliedern und Gästen des Forums sowie all euren Liebsten und Nächsten wünsche ich ein schönes und erholsames Weihnachtsfest.


    Und den bereits Veröffentlichten hohe Auflagen und viele begeisterte Leserinnen und Leser, und allen anderen, dass es im nächsten Jahr Agentur- und Verlagsverträge nur so regnen möge.


    Mehr als alles andere wünsche ich uns allen aber eine Gesundheit, die uns leben lässt :), die Fähigkeit unterscheiden zu können, worauf wir Einfluss nehmen können und worauf nicht, das Unabänderliche hinzunehmen, das Unangenehme so weit wie möglich aus der Distanz zu betrachten und uns ansonsten unvoreingenommen auf das Leben und die Menschen darin einzulassen.


    ✨ 🔔 ☃️ 🕯Have yourself a merry little Christmas ... 🧦 🎄 🎇 🎶


    Jürgen