Beiträge von elliem

    Das ist das eine (der Respekt für andere). Für mich gibt es aber eben auch noch die Variante: Dieses Thema ist zu hart für mich, darüber will ich gar nicht mehr wissen (ganz unabhängig von anderen) und deshalb auch nicht drüber schreiben.


    Ich habe mal ein Fachbuch gelesen zu einem bestimmten Thema, über das ich eigentlich schreiben wollte, bzw. machte dieses Thema einen großen Teil einer Idee aus. Nach ca. 10 Seiten konnte ich aber nicht weiterlesen. Das Buch war teuer, aber der Inhalt für mich so schrecklich, dass ich es gelassen habe. (Thematisch ging es da da um einen bestimmten Aspekt, warum ein Mensch zum Serienmörder wird.)

    Film laufen lassen - die Figur(en) zu sein, nix anderes, deshalb hat der Erzähler dann an dieser Stelle nix zu suchen, innerlich mitsprechen, nicht unbedingt im Gespräch tollste Sätze bringen, reden lassen. Später kürzen, wenns nötig wird. Kürzen ist eh Klasse.

    Danke. Und ja, manchmal so (ganz ohne Erzähler), manchmal mit ein paar kleinen Erzähler-Einschüben (bei "tieferen" Dialogen zum Durchatmen).

    Was aber, wenn es bei bestimmten Themen trotz intensivsten Überlegens und Hineindenkversuchen nicht klappt? Wo hakt das dann?


    Mir fiele sonst noch ein, dass vielleicht auch einfach die eigene Seele "stopp" sagt. Ich ertappe mich jedenfalls hin und wieder dabei, dass es bei manchen Themen in mir "blockiert", und lasse diese Themen dann auch sein.




    Ich glaube, dass man das meiste, was man nicht selbst erlebt hat, nicht wirklich versteht. Man hat zwar eine Vorstellung davon, aber eben nur eine Vorstellung, und das ist einfach keine reale Erfahrung.


    Was ich mache, ist, auf Youtube Dokumentationen/Interviews schauen über das jeweilige Thema und die Menschen, die das Ereignis erlebt haben, gut beobachten. Mir ist da auch immer wichtig, recht viele zu schauen, weil Menschen so unterschiedlich reagieren, selbst bei ganz extremen Ereignissen wie einem Flugzeugabsturz.


    Außerdem würde ich versuchen, mit Menschen, die so etwas erlebt haben, in Kontakt zu gehen, z. B. über ein Forum oder auch über Veröffentlichungen. Es gibt z. B. eine Mutter, die Gedichte über ihren behinderten Sohn schreibt und veröffentlicht. Ich habe eine Jugendbuch-Idee, die mit der Behinderung zu tun hat, da habe ich schon gedacht, diese Mutter würde ich anschreiben. Außerdem gibt es eine Theatergruppe von Menschen mit dieser Behinderung, auch dort würde ich einmal anfragen.


    Über manche solcher Themen würde ich persönlich aus Respekt nicht schreiben. Da hätte ich Sorge, egal, wie gut ich recherchiere, den Betroffenen ggf. Unrecht zu tun.

    ... sprecht ihr dann innerlich mit? Denkt ihr intensiv in verteilten Rollen und lasst hier den Erzähler außen vor? Plant ihr vorher die Diskussion, das Gespräch oder gebt ihr dem passenden Moment spontan nach?

    Was meinst du denn mit "den Erzähler außen vor lassen"?


    Mittlerweile plane ich viel, auch Dialoge. Planen hilft mir einfach sehr, Arbeit und Zeit zu sparen. Ich fange immer damit an, dass ich viel über das, was z. B. in einem Dialog vorkommt, nachdenke und nachspüre, was die Rollen der einzelnen Figuren, das Kernthema, bzw. den jeweiligen "Konflikt", und das Ziel des Dialogs angeht, und auch die Beziehung der Figuren. Wenn ich das dann in mir "sortiert" habe, dann schreibe ich auf, was mir dabei wichtig geworden ist (das können ganze Sätze sein, die die Figuren sprechen, oder aber Argumente, die unbedingt mit im Dialog vorkommen müssen, oder Hintergründe und andere Gedanken und Ideen, die ich dazu hatte). Damit habe ich dann sozusagen ein grobes Gerüst.


    "Mitsprechen" würde ich nicht sagen, aber ich achte darauf, dass ich gleich einen "Film" vor Augen habe, wenn ich den Dialog lese. Das ist für mich ein klares Zeichen, ob es funktioniert oder nicht, oder wo es noch hakt. Am Schluss kümmere ich mich dann noch gezielt darum, dass die Figuren ihre eigene "Sprache" sprechen.

    Hallo Tom,


    ich bin zufrieden mit dem Kurs. Er entspricht meinen Erwartungen. Und - für mich das Wichtigste - er hat mir geholfen, nach vielen Jahren Pause (ich habe zwar geschrieben, aber weniger und nur für mich) wieder den Einstieg zu finden.


    LG,


    Ellie

    Mir ist Titel und erster Satz immer sehr wichtig, oder/und ein Zitat. Ganz am Anfang steht bei mir die Idee, die ich dann erst mal sehr lange (Wochen, Monate, Jahre) in mir selbst bewege, z. B. beim Abspülen oder beim Busfahren usw. Irgendwann ist es dann soweit und der Kern der Geschichte steht eigentlich in groben Zügen. Dann setze ich mich hin an mein "Puzzle", d. h. ich schreibe - wie es eben kommt - die ganze Geschichte in einzelnen Sätzen auf und zwar jeden Satz auf eine Art "kleine Karteikarte" (habe eine Vorlage in Word - das drucke ich dann aus und schneide die einzelnen "Karten" auseinander). Beim Schreiben dieses "Puzzles" fällt mir meistens der erste Satz ein und oft kommt auch in dem Zug der Titel, manchmal aber auch erst, wenn ich dann "puzzle", mich dadurch mit dem Inhalt noch mal anders und intensiv auseinandersetze und die "Karten" in der richtigen Reihenfolge auf dem Wohnzimmerboden anordne. Bei meinem Thriller mit sozialkritischen Elementen stehen Arbeitstitel und Zitat, das am Anfang steht, schon. Einen ersten Satz habe ich noch nicht, ausnahmsweise fange ich nämlich relativ am Ende der Geschichte mit dem Schreiben an - und da bin ich doch sehr gespannt, wie das klappt!

    Herzlichen Dank Euch allen für die nette Begrüßung!


    In welchen Sprachen übersetzt Du denn?

    Ich übersetze hauptsächlich Englisch/Deutsch/Englisch, selten auch mal Französisch oder Spanisch ins Deutsche oder andersherum (und auf einem anderen Niveau).


    Einen schönen Tag Euch!

    Hallöchen,


    ich heiße Ellie, bin Jahrgang 75 und schreibe seit meiner Kindheit/Jugend. Vor ca. 20 Jahren habe ich mal zwei Gedichte in einer Anthologie veröffentlicht, dann war mit dem Schreiben viele Jahre Pause. Bis es 2016 mit einem Fernstudium in Belletristik wieder losging. Seitdem schreibe ich wieder viel Gedichte (sehr gern für Kinder) und ab und an auch mal eine Kurzgeschichte. Ein Gedicht und eine Kurzgeschichte werden in den nächsten Monaten in Anthologien veröffentlicht (und ein paar weitere sind eingereicht).


    Auch zwei sehr konkrete Ideen für Bücher gibt es (Kinderbuch und Psychothriller): mit dem Psychothriller fange ich jetzt im Rahmen einer Einsendeaufgabe des Fernstudiums an. Und mein "Hauptprojekt" zurzeit ist ein Gedichtband für Kinder (heitere, Mut machende, tröstliche Gedichte).


    Sonst bin ich Übersetzerin, gehe gern in die Natur, mit Freunden auf einen Kaffee, zu meiner Hobby-Literaturgruppe und reiten.


    Wenn Ihr sonst noch etwas wissen mögt, fragt gern. Ich freue mich auf den Austausch.


    Liebe Grüße,


    Ellie