Beiträge von Kristin

    Moin, Janne, willkommen hier!

    Ja, dass fände ich interessant, mal in einer unserer Besprechungstext-Runden eine Kostprobe aus deinem Roman zu lesen!

    Dankeschön, Jürgen! Ich bewundere alle, die sich Geschichten ausdenken und schlüssig erzählen können. Ich würde mich bei dem Versuch vermutlich verzetteln, Handlungsstränge und Charaktere durcheinander würfeln.

    Das lernt sich. Und die Texte auf deiner Homepage hören sich nicht nach "Verzetteln" an. Ist doch alles sehr strukturiert - und interessant zu lesen obendrein.


    Was ich damit eigentlich sagen will? Moin, Paul!

    Nee, das finde ich nicht okay. Und auch peinlich, da ich nicht davon ausgehe, dass es sich um arme Menschen handelt, die sich kein Buch leisten können. Da mein Roman leider bisher nicht veröffentlicht ist, bin ich in diese Verlegenheit noch nicht gekommen, aber ich würde mir eine griffige Antwort auf diese Frage zurechtlegen (bzw. würde das wahrscheinlich wieder so ein krampfiger Spagat aus abgrenzend und hoffentlich noch höflich). Du selbst entscheidest doch wohl, wem du das Buch schenkst!


    Obwohl. Man kann ja auch einfach sagen: Nein, habe ich leider nicht.

    So eine Buchhändlerin wünsche ich mir auch. Die meisten scheitern schon an meiner ersten Empfehlungs-Bedingung: Man möge mir ein Buch empfehlen, bei dem es mir am Ende nicht leid täte um die Bäume, die des Papiers wegen gefällt wurden.

    Du weißt schon, Ben, das hinter jedem lustigen Kunden eine Buchhändlerin steht, die die Augen verdreht? ;)


    Drei Coelho, Tom? Das war keine Buchhändlerin. Das war die Buchempfehlungsbeauftragte Frau Dr. Dr. Prügelpeitsch! !oo-)

    Angeblich sollen es ja die Buchhändler sein, die besonders dringend wissen müssen, in welches Regal sie ein Buch stellen sollen :) . Kristin, stimmt das?

    Nee, also, für uns in Preetz trifft das nicht zu, wir legen vermeintliche Zweifelsfälle einfach auf den Tisch gut lesbarer Bücher mit Anspruch, die wir gern empfehlen. Ich nenne solche Bücher für mich gerne Brückenbücher, weil sie eine Brücke bilden zwischen "U" und "E". Das geht von Mariana Leky über Asta Scheib bis zu Nino Haratischwili. Die Tüddelchen deswegen, weil auch ich beobachte, dass diese Unterscheidung für immer mehr Leute immer ärgerlicher (da verunsichernd für Leser und Autoren) wird: Wie bitte? Sie lesen U?? Wie nieder! - Alles Quatsch, das war mal. Es ist ja auch Stimmungssache und eine Frage der Tagesform, nach wie viel Kauwiderstand mir gerade ist (wenn ihr z.B. wüsstet, welche TV-Serie ich mir regelmäßig reinziehe, öhem). Nur bei der "anspruchsvollen Belletristik" für Peter Handke muss ich widersprechen. Der ist für mich so Doppelplus-E, dass mir ganz beklommen zumute wird, wenn ich die Bücher nur von weitem liegen sehe! :D

    In Deutschland geht der Statistik nach immerhin eine halbe Million Menschen regelmäßig tauchen.

    Echt, so viele? Das wusste ich nicht. Da wird es dann der Literatur zuträglich sein, wenn die Schnittmenge derer, die tauchen und derer, die Bücher darüber schreiben, möglichst groß ist. Oder die Schnittmenge derer, die Bücher übers Tauchen schreiben und der tauchenden Verlagslektoren. Oder die derer, die die die Bücher lesen, und derer, denen die Sauerstoffflasche trotz allem schnurzpiepenwurscht ist. Ach, es muss immer so viel zusammenkommen, damit es passt! ")"


    Nein, im Ernst. Mein Vergleich hinkt ja auch. Buchhändler und Sauerstoffflaschen, naja. Das eine ist ein Klischee, das andere eine schlicht falsche Bezeichnung, die es nach Möglichkeit zu vermeiden gilt, da gebe ich dir Recht! Wenn ich je so ausführlich über Taucher schreiben würde, dass ich sogar ihre Arbeitsgeräte erwähne, dann würde ich mich (und sollte man sich) wenigstens minimalstnötig schlau machen und vielleicht sogar mal mit jemandem reden, der etwas davon versteht. Allein schon, weil ich weiß, dass ich mich da auf unsicherem Terrain bewege. ich finde das sogar eine Frage des Respekts den Lesern gegenüber.


    Aber mich über sowas ärgern? Lieber nicht. Früher habe mich auch über die dekorative Buchhändlerin geärgert. Aber wenn Lieschen Müller und Hänschen Meier pfiffige Köpfe sind, werden sie sich schon denken können, dass Buchhändler auch mal richtig arbeiten, und dass Mordkommissare viel Schreibtischkram machen und sich bestimmt auch viele nette Familienmamas und -papas unter ihnen finden werden.

    Was mich immer wieder ärgert, ist die Bezeichnung "Sauerstoffflasche", wenn die Rede ist vom Tauchen.

    Es ärgern einen beim Lesen und Filmeschauen ja gern die Sachen, von denen man was versteht. Nein, Sauerstoffflaschen heißen offenbar genauso wenig Sauerstoffflaschen wie Buchhändleri/nnen den ganzen Tag dekorativ in ihren wunderschönen, butzeligen Lädchen stehen und ätherisch anmutende Gespräche über Literatur führen (oder Ermittler stets einsame Wölfe ohne Familie, dafür mit traumatischer Vergangenheit sind. Oder Journalisten nichts anderes tun als als amorphe Meute über arme Medienopfer herzufallen). Die wenigsten Nicht-Taucher, Nicht-Buchhändler oder Nicht-Kommissare wird das kratzen - und wer ist schon Taucher etc.? Das würde ich wohl eher locker sehen.


    Das mit den erinnerten Wahrheiten, was Ulli schreibt, stimmt schon. Mir ist das gerade selbst passiert, bei einem Text über eins meiner damaligen Lieblings-Kinderbücher. Ohne darüber nachzudenken, war ich sicher, dass der kleine Wassermann eine grüne Haut hat und habe das auch so geschrieben. Gestern habe ich das Buch für eine Kundin ausgepackt und neugierig hineingeschaut. Der Wassermann ist nicht grünhäutig. Er hat dicke, rote Backen. Grüne Augen, grüne Haare, aber keine grüne Haut. ich möchte gar nicht wissen, was sich sonst noch alles an falschen Erinnerungen in meinem Geschriebenen tummelt!

    Eine Sache des Gespürs, dächte ich. Die Semper-Oper würde ich nur in 0,00000001 Prozent aller denkbaren Fälle nach Leipzig verlegen.


    Und: Das Problem ist ja auch, dass ich in der Regel nicht selbst entscheide, ob ich mir zum Beispiel einen Anachronismus erlaube. Den Kartoffelsackfehler etwa hätte ich ja beim Schreiben vielleicht gar nicht bemerkt.

    Rico Beutlich hat mich hierher gebracht.

    Obwohl du natürlich nicht einfach zu Fremden ins Auto steigen darfst!


    Ha, Spaß! Herzlich willkommen, Katha. Was schreibst du so?

    Kein literarisches No-Go, nein. Alles geht, was gut gemacht ist und gut rüberkommt. Allgemein würde ich zum vorsichtigen Dosieren raten. Eine Nebenfigur in meinem Roman hat anfangs durchgehend platt geschnackt, ich hatte geplant, es soll familiär- vertraut klingen, aber es war zu viel. Aufgesetzt, fremdkörperartig. Ein paar Einsprengel sind geblieben, gerade so viel, dass man (hoffentlich) beim Lesen das Gefühl hat: Ah, das ist Papa. Das ist "zu Hause". Bei einer Hauptperson kann ich es mir nur schwer vorstellen. Scheint ein Don't zu sein, wie ja auch im Fernsehen. Da schwäbelt immer nur die Gehülfin, nie der Kommissar!