Beiträge von ArnoGrohs

    Oh doch! Zieht der Anfang nicht in das Buch rein, werden es auch die Leser nicht kaufen.
    Sagen wir mal so - der Anfang ist grottig, aber der Plot eigentlich gut - dann lese ich noch weiter hinten ein paar Stellen. Aber meist zeigt der Anfang, wo die Reise hingeht.

    Mit der Erklärung ist es nachvollziehbarer und verständlicher.


    Leider, leider, leider ist das Meiste, was auf die Schreibtische kommt Murks. Ganz ehrlich - etwa 98%. Mindestens. Und meist, wenn die Qualität gut ist, das Buch aber gerade nicht passt, schreibt man: schicken Sie uns etwas anders.

    Das ist sicher auch der großen Anzahl von Autoren geschuldet. Die Rückmeldung finde ich wichtig.


    Vielen Dank für deine Ausführungen.

    Ich hatte es Anfang der "Nullerjahre" fast zum Debüt bei KiWi geschafft (ich befand mich gerade in einer sehr kurzen agentenfreien Phase), mit einem Anschreiben, in dem ich den sehr geehrten Damen und Herren damit gedroht hatte, nie wieder Bücher von denen zu kaufen, wenn sie meines nicht veröffentlichen. Es scheiterte dann daran, dass die Lektorin, die das lustig gefunden hatte, ins Sachbuch wechselte.

    Der war gut ... oder doch tragisch?

    "Nun ja - der eigene Geschmack ist doch immer ausschlagebend. Auch ich
    habe meinen eigenen Geschmack, dennoch erkenne ich einen guten Text,
    selbst wenn ich so ein Buch nicht lesen wollen würde."

    Ist es nicht eher so, dass man auf den ersten Seiten erkennen kann, ob sich der Autor ausdrücken kann, die Orthografie, Interpunktion, ... passen?
    Ich wage zu bezweifeln, dass man auf den ersten Seiten feststellen kann, ob sich die Geschichte verkaufen lässt.



    "Verlagslektoren haben Verlagsprogramme. Bücher, die sie aufnehmen, müssen zu allererst ins Verlagsprogramm passen. Da hilft dem Neuling schon mal ein Blick aufs Programm und auf die Verlagsseite."
    Selbstverständlich. Wenn sich ein Autor VOR einem Anschreiben nicht auf der Seite der Agenur (des Verlages) über das Programm oder den (hoffentlich ersichtlichen) Ansprechpartner informiert, ist sowieso alles zu spät.



    "Ein Lektor ist eben auch ein Teil eines Wirtschaftsunternehmens - da kann man Glück haben, weil man gerade den Nerv der Zeit trifft, oder Pech - und das muss dann nicht an der Qualität eines Buches liegen."
    Der letzte Teil ist für viele Neulinge sicher der wichtigste, denn diese Aussage kommt oft nicht deutlich genug rüber.



    "Lila Anschreiben mit 1000 Smileys und angeblich ach so lustig klingenden Beschreibungen nerven aber nun mal.
    Texte ohne Absätze nerven.
    Eeeeeeeeeeeeeeeendlooooooooooooos viele Satzzeichen nerven ebenso, wie endlos viele Buchstaben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Das sind ganz grundsätzliche Dinge.
    Einen Text, der voller Fehler strotzt, will man nicht lesen. Dazu habe ich mal gehört: "Wieso? Dazu gibt es dann doch die Lektoren!" Ähn. Nein."

    Welcher seriöse Autor sollte das anders sehen?



    "Die ersten Seiten entscheiden - sind sie nicht gut ... tja, dann war es das."
    Diese Aussage ist für mich fragwürdig aber ich verstehe natürlich den leidigen Zusammenhang mit der fehlenden Zeit.



    "Und natürlich macht man Fehler - das weiß man ja erst hinterher. Dann, wenn eine andere Agentur, ein anderer Verlag aus dem abgelehnten Werk einen Bestseller macht. Aber Rowlings und Jurassic Parcs gibt es nur selten."
    Meinst du wirklich?
    Ich denke eher, dass da draussen jede Menge unentdeckte Rowlings rumlaufen.
    Aber das ist nicht die Schuld der Lektoren, sondern auf die Umstände (fehlende Zeit) zurückzuführen.


    In diesem Sinne ... :prost

    Ich kann als Single auch nicht zugleich in jeder Bar der Stadt sein, obwohl in irgendeiner davon meine Traumfrau sitzt, nur wahrscheinlich nicht in derjenigen, in der ich gerade hocke. That's life.

    Wenn du deine Traumfrau in einer Bar suchst, sitzt das Problem an anderer Stelle.
    Ich habe die Aufgabe vor siebzehn Jahren gelöst und meine Traumfrau geheiratet.


    (danke für die Steilvorlage :prost )

    mein lieblingsverlag schreibt auf seiner webseite: Senden Sie Ihre Unterlagen direkt an die Kontaktpersonen des für Sie interessanten Verlagsbereichs (Belletristik / Sachbuch / Kinder- und Jugendbuch).


    okay.
    aber nirgends sind die namen auf der webseite zu finden oder ich bin blind. kann auch sein. wenn sie das also so haben möchten, dann wäre es doch logisch, sie nennen die namen.

    Ähnliches ist mir schon oft aufgefallen.
    Es ist verständlich, dass die eingehenden Manuskripte (oder Anfragen) so früh und gut wie möglich kanalisiert werden sollen, das erleichtert den Arbeitsprozess ungemein. Aber warum pflegt man dann den Webauftritt nicht dahingehend? Ein weiteres Thema sind die, auf den Webseiten prangenden Rechtschreibfehler ...
    Ich habe wirklich kein Problem damit, wenn sich hier und da mal einer einschleicht aber bei einer Agentur sieht das ebenso schlecht aus, wie auf einem Anschreiben, bei dem es als Tabu gilt.

    @ Tom


    »Man sollte in aller Regel professionell, selbstbewusst und pragmatisch auftreten.«
    Schön, dass du diese Aussage in den darauffolgenden Sätzen relativierst.
    Denn, tritt man professionell und selbstbewusst auf, kann das auch sehr schnell als überheblich und zu sehr von sich selbst überzeugt ausgelegt werden. Mit diesem Autor könnte es dann in Zukunft Probleme geben, da er evtl. nicht Willens genug ist Ratschläge anzunehmen.



    »Es gibt aber auch Verlage, bei denen alle genervt sind, weil ständig Autoren anrufen, die herauszufinden versuchen, wer im Haus für zeitgenössische Belletristik zuständig ist.«
    Der Gedanke ist mir auch gekommen. Da steht man dann als Neuling wieder vor der Frage, welcher Schlips für einen wirkungsvollen »Auftritt« besser geeignet erscheint.



    »Lieber Literaturagenten kontaktieren.«
    Das ist auch meine Wahl aber, sieht es an dieser Front viel besser aus?
    Auf die Flut von Manuskripten stürzen sich bei einem Verlag (hoffentlich) ein paar Lektoren mehr. Der Zulauf bei den Agenturen ist nicht ganz so hoch, wobei hier weniger Lektoren beschäftig sind. Wahrscheinlich ergibt sich momentan ein leichter Vorteil für die Agentur-Lektoren, der im Laufe der Jahre vermutlich gegen Null gehen wird.

    Es steht außer Frage, dass man sich bei der Abgabe des Manuskriptes Mühe geben sollte und die allermeisten der im angesprochenen Blog aufgeführten Punkte sind natürlich auch in meinem Augen nachvollziehbar und richtig.


    Auch mir geht es in erster Linie um Erstlinge - wen wundert es.



    Ulli, zwei deiner Äußerungen (in Verbindung gebracht) bringen mich zum Grübeln.


    1. »Auch Lektoren sind Menschen und haben ihren eigenen Geschmack.«
    2. »Exposés sind nicht einfach, aber ein paar Regeln sollte man kennen.«



    Zum Glück sind Lektoren auch Menschen, und dass Exposés nicht einfach sind, wird auch dem euphorischsten Autor beim Anfertigen des ersten klar - soweit so gut. Regeln sind wichtig - keine Frage.


    Aber beantworte mir bitte Folgendes.
    Wozu gibt es Regeln, wenn sich ein Lektor nur zum Teil, vielleicht auch komplett, oder doch nicht (?) daran halten kann/muss?


    Was für mich noch wichtiger erscheint - woran soll ein Neuling erkennen/wissen, welche Art Lektor er vorfinden wird?
    Wie soll er sein Exposé verfassen, wenn die Regeln so schwammig sind, dass sie jeder Lektor nach belieben auslegen kann/darf?


    Natürlich hat jeder Mensch/Lektor seinen eigenen Geschmack - zum Glück, sonst gäbe es keine Vielfalt. Aber was hat der eigene Geschmack bei der Beurteilung eines Erstlings zu suchen?


    Damit verkommt das Anschreiben eines Erstlings zu einem Lottospiel.




    Und damit mich niemand falsch versteht, schreibe ich es noch einmal klar und deutlich. Ich ziehe hier nicht gegen die Lektoren dieser Welt in den Krieg, ich achte deren Arbeit und werde mich voller Euphorie (ach nee, das kommt nicht gut) auf die Bearbeitung meiner lektorierten Texte stürzen. Ich möchte nur zum Nachdenken über die Sachverhalte anregen und auch Neulingen die Fehler zugestehen, die sich ein Lektor bei der Einschätzung eines Neulings erlauben kann.

    So viel gestalterische Freiheit muss man sich einfach auch leisten, finde ich.

    Tja, da wären wir wieder an dem Punkt, an dem ein Lektor dir sagt, ob er das ebenso empfindet oder (wenn nicht) dein Werk in die Ablage P verfrachtet.


    Die Frage ist doch ob man sich diese Freiheit leisten kann oder eben nicht.
    Und wenn ja, warum ist das so?
    Ist dazu wirklich jeder "berechtigt"?
    Wo hört dann diese Freiheit auf, was "darf" man sich (in den Augen eines Lektors) erlauben und was nicht?
    Würde das ein anderer Lektor ebenso sehen oder würden bei ihm die Grenzen evtl. anders festgemacht?


    Keine Sorge, ich erwarte keine Antworten auf die Fragen.

    Weil ich´s heute nicht mehr so machen würde. Das war mein erster Roman. Gott (oder wem auch immer) sei Dank, wurde er dennoch veröffentlicht und hat die Grundlage gelegt für das, was ich heute (hoffentlich noch besser) mache.

    Danke für die Erklärung.


    Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du dir selber heute keine Chance mit deinem damaligen Manuskript geben würdest.
    Trotzdem bist du froh (und wie ich finde völlig zu Recht), dass du verlegt wurdest.


    Genau an diesem Punkt stehen sehr viele Autorinnen und Autoren, die es versuchen und aufgrund solcher "Fehler" nicht verlegt werden.

    Es gab quasi kein Lektorat und Gmeiner glänzt außerdem durch fehlende Werbung.

    Kein Lektorat - keine Werbung - und er wurde im Bereich "Kriminalromane" einsortiert ...
    Bitte nicht falsch verstehen aber da fehlen mir die Worte.


    Apropos, wie hast Du Gmeiner davon überzeugen können den Roman zu veröffentlichen, da offensichlich weder eine Sparte in Ihrem Sortiment existiert, noch für Dich eröffnet wurde?


    Liebe Grüße
    Arno