Beiträge von Krypskytter

    Hallo Dorit,


    ein Link ist kein intellectual Property (IP), deshalb tritts Du bei einer Verlinkung keine Nutzungsrechte ab, selbst dann nicht, wenn es Deine Webseiten sind. Du kannst z.B. auch niemanden wegen Copyrightverletzung verklagen nur weil er den Link Deiner Seite postet.
    Ich glaube "in connection with FB" bzw. "im Zusammenhang mit FB" bezieht sich z.B. auf die Nutzung einer FB-App oder wenn Du über eine andere App auf FB quer postest.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Hallo Nina,


    zäum das Pferd doch mal anders auf.
    Zum Beispiel: Wenn Du Deinen Protas einen Konflikt gibst an dem sie sich aufarbeiten und wachsen können, dann haben die doch auch was davon! Hey!
    (Das Leben ist kein Ponyhof! ;))


    Oder überleg Dir, ohne an der Szene zu schreiben, was das Schlimmste für Deinen Prota wäre, was passieren müsste, damit er/sie auf keinen Fall mehr aus dieser Situation unbeschädigt rauskommen kann. Und wie Du die Szene gestalten müsstest, damit dein Prota sich selbst schon langweilt. Dann kannst Du zwischen den beiden Extremen vielleicht einen Mittelweg finden und den solange hochschrauben bis die Schmerzgrenze erreicht ist.


    Vielleicht alles nicht hilfreich. Ich schmeiße meine Protas gerne in Szenen, in denen sie an ihre Grenzen kommen (also eher emotional), aber ich vertrau auch immer darauf, dass sie stark genug sind weiter zu machen und sich wieder rauszukämpfen oder sich Unterstützung zu holen. Wenn die Szene in der Geschichte einen Sinn ergibt, fällt mir das nicht schwer.


    Naja, hoffentlich finden sich noch andere mit hilfreicheren Erfahrungsberichten ;)!


    Viele Grüße,


    Heidrun

    warum hat sie präsens gewählt?


    warum? Ich schätze wegen Hunger Games, denn das ist auch im Präsens.


    fände ich im präteritum besser. ich in gegenwart, finde ich nervig.


    Sagte ich ja vorher schon, Geschmäcker sind verschieden und den Lesegewohnheiten entsprach bisher in der Regel eben eher die Vergangenheitsform. Präsens muss man nicht mögen. Ich habe auch schon mal einen Text im Präsens verfasst, weil die Protagonistin ein Geist war und am Ende quasi ganz aufgehört hat zu existieren und Nicht-Existente schreiben ihre Geschichte nicht mehr auf ;)
    ähnlich, wie bei Before I fall
    in dem die Protagonistin nach einem Tag stirbt und den gleichen Tag immer wieder erlebt, bis sie schließlich begreift, dass es nicht darum geht ihr Leben zu retten. Da macht der Präsens für die Geschichte auch Sinn. Gibts auch auf Deutsch. Auf Englisch war es ab dem zweiten Tag (also ab ihrem ersten Mal sterben) gut. Keine Ahnung wie es in der Übersetzung kommt.


    Wenn ich nachdenke fallen mir einige Bücher ein, die im Präsens geschrieben sind. Schau Dich mal um, Du wirst sehen es muss nicht immer Bewusstseinsstrom sein und es kann dennoch glaubwürdig sein und folgt keinen besonderen Regeln speziell für Präsens. Teilweise könnten sie auch in der Vergangenheit geschrieben sein.
    oder
    Hold Still
    oder
    Room Die Geschichte eines 5-jährigen Jungen, der sein Leben lang nur einen einzigen Raum als Welt kannte.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Nein, Dein Beispiel ist ein Bewusstseinsstrom, das ist tatsächlich etwas anderes und für einen ganzen Roman vielleicht zuviel des Guten.
    Ich bleibe dabei, die Zeitform ob Gegenwart oder Vergangenheit muss keinen Einfluss auf die Ich-Perspektive haben.
    Schau Dir mal die Leseprobe von Die Verratenen an. Das ist ein Beispiel für einen Ich-Erzähler in der Gegenwart. Ich hab jetzt auch nur in die Leseprobe geschaut, war jetzt das erste Beispiel, dass mir zu Ich-Erzähler/Gegenwart auf die Schnelle eingefallen ist.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Man kann in der 3. Person


    Hallo Christiane,


    ja, sorry, ich habe 3.Person mit Personalem Erzähler gleichgesetzt, das ist natürlich falsch. Gibt ja noch den auktorialen Erzähler und den objektiven Beobachter in der 3. Person. Mein Fehler. Ich editiers gleich ...


    das argument, der leser merkt es sowieso nicht, gilt aber nur, wenn die story gut erzählt ist. insofern ist es nicht egal, finde ich.


    Ja, stimmt. Aber das gilt für alle Geschichten, unabhängig ob sie in der Gegenwart oder in der Vergangenheit geschrieben sind. Ich habe auch schon Rezensionen für Bücher gelesen, in denen die Leute sich beschwert haben, dass das Buch im Präsens ist und sie das so nicht lesen können. Es kommt also sicher auch auf den Geschmack an. Nur ändert die Zeitform nicht zwangsweise was an den Regeln für Ich-Perspektive.


    (keine vorauseilenden Kenntnisse wie "Ich würde das noch bereuen"


    Klar kann die Geschichte in der Vergangenheit genauso erzählt werden, als würde sie gerade passieren (ist ja auch meistens der Fall). Es war nur ein Beispiel, weil man das in der Gegenwartsform jetzt nicht schreiben könnte. Da könnte sich der Erzähler höchstens fragen, ob er es noch bereuen würde. Sozusagen als Einfluss der Zeitform auf die Perspektive.


    Der Ich-Erzähler beginnt, seine Geschichte zu erzählen, und erzählt davon, dass er das tut (das ist die Rahmenhandlung). Und dann erzählt er, wiederum aus der Ich-Perspektive, eben die eigentliche Geschichte.


    Ja, aber auch da würde ich als Leser erwarten, dass ich dann mit dem Erzähler in die Geschichte eintauchen kann. Meine Erwartung bei einem Ich-Erzähler wäre auch, dass ich der Gedanken- und Gefühlswelt des Erzählers direkt nahe komme (im Gegensatz zum Objektiven Erzähler z.B., wo sich das über Beobachtung erschließt). Insofern sehe ich nicht wieso in Robyns Beispiel der Leser vom Ich-Erzähler distanziert sein sollte, nur weil er in der Rahmenhandlung gerade alles niederschreibt.
    Eine andere Frage ist natürlich, ob der Autor das so machen kann. Und wenn die Distanz in der Persönlichkeit der Figur begründet liegt, dann kann das durchaus gehen. Nur glaube ich dann auch, dass die Distanz auch in der Rahmenhandlung schon spürbar sein sollte. "The curios incident of the dog during night-time" z.B. aus der Sicht des autistischen Jungen vermittelt die Gefühle und Gedanken auch ganz anders, als ein nicht autistischer Junge. Und in dem Buch ist die Distanz zu den Gefühlen spürbar und logisch und es berührt trotzdem.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Rahmenhandlung auktorial, und dann Ich-Erzähler in der Binnengeschichte.


    Meinst Du "Name of the wind" oder den Forumstext? "Name of the wind" ist genau in der Form geschrieben.


    ich finde ja, nämlich dann, wenn die ich-perspektive in der gegenwart geschrieben ist. niemand kommentiert sich schließlich andauernd selbst, außer es handelt sich um einen tick oder eine psychische krankheit oder sonst etwas, das das kommentieren plausibel macht.


    Sehe ich anders, Alexandra. Jeder Mensch bewertet permanent die Eindrücke, die aus der Umwelt auf ihn einwirken. Ich-Perspektive bedeutet nach meiner Auffassung nicht, dass jemand sich ständig selbst kommentiert, sondern, dass ich ganz in die Gefühls- und Gedankenwelt einer Person eintauche und spüre, wie diese Person sich und ihre Umwelt wahrnimmt. Andersherum: Die Ich-Erzähler, die ständig einwerfen "aber da habe ich ja noch nicht geahnt was noch kommen würde" oder "dachte ich, aber ich sollte mich irren", finde ich z.B. eher anstrengend.
    Und der Leser merkt in der Regel nach 1 oder 2 Seiten sowieso nicht mehr, dass die Geschichte in der Gegenwart geschrieben ist. Genauso, wie eine Geschichte, die in der Vergangenheit geschrieben wurde, trotzdem unmittelbar erlebt wird.


    sowohl in der ich-perspektive als auch in der 3. person ist die innenansicht des prota enthalten. 3. person ist nicht ganz so nah dran wie ich. und auch der allwissende erzähler gucktja in den kopf, in alle köpfe.


    Ich kenne Bücher, die im der 3. Person Personalen Erzähler geschrieben sind und haargenauso nah am Protagonisten und dessen WElt dran sind, wie ein Ich-Erzähler (z.B. die Worte der weißen Königin von Antonia Michaelis/ Ich glaube bei Game of Throne auch, aber das habe ich nur gehört, weil ich da nur die Filme gesehen habe). 3.Person bedeutet Der personale Erzähler sitzt im Kopf des Protagonisten oder steht hinter ihm und beschreibt die Welt aus dessen Sicht und durch den Erfahrungsschatz des Protagonisten. Auch der Personale Erzähler weiß nicht, dass Susi schwanger ist, wenn sie es dem Protagonsiten nicht verraten hat.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Hallo Robyn,


    ich lese gerade The name of the wind
    Dort beginnt die Rahmenhandlung im auktorialen Erzähler. Die Hauptfigur beginnt ab einem bestimmten Punkt seine Lebensgeschichte jemanden zu erzählen, der sie aufschreibt.
    Ab da wechselt der Roman in die Ich-Perspektive und die ist voll im Protagonisten drin. Immer wieder gibt es Unterbrechungen und die Personen in der "jetzt"-Zeit werden wieder vom auktorialen Erzähler begleitet hinsichtlich dessen, wie sie bestimmte Aspekte der Geschichte aufnehmen.


    Die Wechsel sind übrigens sehr gut und sauber gemacht. (die Geschichte an sich ist etwas ausführlich, aber das ist ein anderer Punkt) Lege doch dem Autor nahe sich mal dieses Buch anzusehen. Aber nur auf Englisch, die deutsche Übersetzung ist grottenschlecht. (Zumindest die erste Seite, mehr habe ich mir dann nicht mehr angetan, glaube nicht, dass das noch besser wird)


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Hallo Horst-Dieter,


    Also doch den Artikel nicht gelesen? Da steht doch drin, dass das nicht transparent gemacht wird.


    Hey! Doch, ich dachte nur, dass es vielleicht jemand der Verlagsautoren hier weiß ;)


    Ja, ich hatte eine Quelle, ich find sie auf die Schnelle nicht, bzw. nur den Artikel von 2012 (aber das war nicht der, auf den ich mich bezogen hatte):
    e-book Ausgaben 2012
    oder der hier:
    Augsburger Allgemeine


    Wobei beide Quellen von 2012 sind und der e-book Anteil seither gestiegen ist (in wie weit der Einzelne jetzt mehr ausgibt oder eben einfach nur mehr e-books lesen, weiß ich nicht)
    Falls ich den Artikel noch finde, den ich ursprünglich gemeint hatte, melde ich mich nochmal. Kann aber sein, dass das auch ein Bezug auf diese Studie der Hamburger Uni war.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Es wäre hilfreich, den verlinkten Artikel einmal zu lesen.


    Aber bitte, natürlich hab ich den Artikel gelesen! Was denkst Du denn? ;)


    Ich habe Amazon nicht kritisiert sondern nur deren Bezahlmodell für die Flatrate herangezogen im Vergleich zur Stadtbücherei bei der die Bezahlung deutlich geringer ausfällt. (Ist es nicht ähnlich zu den anderen Flatrateanbietern?)
    Tandieme bei Kindle Unlimited


    Wenn Verlagsautoren das nicht bekommen, dann liegt es am Verlag. Denn der Verlag sollte eine ähnliche Tandieme bekommen, oder?
    Dennoch, damit es unterm Strich weniger ist als bei Stadtbüchereiverleihen müsste der Verlag von den 1.23 Euro mindestens 1.18 Euro behalten. Das passiert doch nicht, oder?


    Wieviel erhält denn der Autor vom Verlag für eine Ausleihe seines Buchs bei einem der Flatrateangebote?


    Ein anderer Punkt ist, dass E-Book Leser im Schnitt 50 Euro pro Jahr für E-Books ausgeben, die Flatrates kosten allerdings 120 Euro im Jahr und sie werden nicht unendlich viel mehr lesen können.

    Soweit ich es recherchiert habe bekommt ein Autor für eine Ausleihe in der Stadtbücherrei (so das Buch in den repräsentativen Büchereien vorrätig ist und verliehen wurde) 0,026 Euro.
    Bei der Amazon Flat bekam man (bis vor der Umstellung jetzt im Juli) 1,13 Euro im Juni pro Ausleihe.


    Beim Vergleich dieser Zahlen kann ich die Arschkarte in Bezug auf das Flatrate Modell im Vergleich zur Stadtbücherei nicht sehen. Aber vielleicht übersehe ich ja einen wichtigen Aspekt?
    Denn Prinzipiell gehe ich davon aus, dass Bücher, die jemand in der Stadtbücherrei geliehen hat, in der Regel auch nicht mehr im Laden gekauft werden.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Warum führen wir dann nicht die Kinderarbeit wieder ein.


    Ja, genau, Horst-Dieter,


    das haben die von Tantalor sich auch gedacht. Gucke hier:
    Ab in die Höhle
    (Achtung, nach ein paar Sekunden kommt dieser lästige rote Balken mit der Frage "Wieviel Kinderarbeit steckt in ihrem Smartphone?". aber den kann man wegklicken um sich in Ruhe über die Chancen der Kinder im Bergbau zu informieren.)


    Kannst Du ja mal an interessierte Eltern weiterleiten. Man lese nur die begeisterten Elternmeinungen, um zu wissen: Das muss die Zukunft sein! ;)


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Das heißt aus meiner Sicht jedoch nicht, dass die Texte schlecht sind. Ich halte die Einteilung in "gut" und "verkäuflich" für nicht zielführend und auch für selbstschädigend, wenn man selbst schreibt.


    Das habe ich auch nie behauptet, Sabrina. Die Texte, die bisher in die Edition gekommen sind, sind sprachlich gut (inhaltlich entsprechen sie nicht immer meinem Geschmack, aber da sind die Geschmäcker verschieden. Das ist also auch keine Wertung, nur mein persönlicher Geschmack.). Ich sage nur, dass bisher im Jugendbuchbereich bei OE34 nur Mainstream Themen veröffentlicht werden. Was auch das gute Recht des Verlags ist, aber von dem Thema dieses Threads jetzt wegführt.
    Generell habe ich mittlerweile gelernt bei neuen Projektideen die Zielgruppe mitzudenken und die potentielle Vermarktbarkeit. Theoretisch kann man auch im Mainstream interessante Themen verhandeln :D.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Darum mag ich übrigens das neue Forum des Oetinger-Verlags - da ist so was scheißegal. Ein großer Teil der Autoren, die bis jetzt in die Edition herein gekommen sind, sind unter 30. Das klassische Auswahlschema interessiert dort keine Sau. Sobald ein Text gut ist, wird er verlegt, feddich.


    Witzig, Sabrina,


    bei mir löst das eher die Vermutung aus: Für Jugendbücher wollen die Leute vom Oe34 Lektorat möglichst Autoren unter 30, bei Kinder- und Bilderbüchern ist es egal.
    Bezogen auf die Zielgruppe kann ich mir auch vorstellen, dass Bücher mit einem Autorenphoto von Menschen älter als 30 dann wieder eher an die Eltern erinnern und das Buch ungelesen zur Seite gelegt wird (außer man kennt den schreibstil und mag ihn).
    Mein Eindruck ist wirklich, dass sie im Jugendbuchbereich bei Oe 34 v.a. junge (altersmäßig) Autoren suchen, weil die sich besser vermarkten lassen und besser zu dem jungen Profil der Website passen. Zu jung kann man da eigentlich nicht sein, wenn der Text gut ist.
    Aber vielleicht interpretiere ich da auch nur was rein. Die Autorin von "Die Talente" ist, denke ich, schon über 30. (hat aber auch ein sprachlich sehr ausgereiftes Manuskript & eine sehr gut verkäufliche Geschichte geliefert)
    Und ganz so einfach mit "Sobald der Text gut ist, wird er verlegt", sehe ich es auch nicht. Verlegt wird v.a. bisher das, was sich thematisch auf dem Markt bereits bewährt hat. Mein Eindruck.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    die Ruferin in der Wüste.


    :D Susanne, ich kanns nur auf englisch ausdrücken: You made my day! ;)



    Ich habe im gesamten Thread kein einziges Wort gegen Selfpublishing an und für sich gesagt.


    Naja, Tom wie soll man folgende Aussage hier von Dir sonst verstehen? Ohne Dir etwas in den Mund legen zu wollen liest sich das für mich schon so, dass man im Selfpublishing halt fast nur "Scheiße" geboten bekommt, denn die "Scheißefilter" sind ja die Verlage.

    Autoren, die keine sind, verklappen ihren Müll per KDP, und so ganz gemächlich, nach und nach, bemerken auch die Technikaffinsten und Innovationsbegeistertsten, dass Technik und Innovation fürs Gesäß sind, wenn sie mit großer Scheiße einhergehen. Wer zwanzig Mal Scheiße ausgeliehen oder gekauft hat und dafür voll bezahlen musste, wird sich vor dem Hintergrund der olfaktorischen Belästigung anderswo umschauen. Besser als absurde Regelungen, die natürlich auch und vor allem die wenigen Guten treffen, wären funktionierende Scheißefilter. Die gibt es längst, man nennt sie Verlage.


    Aber genau darum geht es doch. Egal, ob man nun was von SP hält oder nicht, dieses Modell ist einfach eine Frechheit.


    Sorry, Karen, Du hast Recht. Ich habe mit meiner Nachfrage von der grundsätzlichen Frage in wie weit Verlage denn die künstlerische Arbeit nicht beeinflussen würden vom eigentlichen Thema abgelenkt. Auch Sorry an Alexander, es sollte hier ja eigentlich darum gehen, ob die Politik von Amazon mit der Seitenbezahlung angemessen ist oder nicht, wenn ich es richtig verstanden habe.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Hallo Tom,


    entschuldige, mit Zensur habe ich das falsche Wort gewählt.
    Ich wollte mich mit diesem Wort auf Aussagen von Dir wie die beiden unten beziehen. Also darauf, dass Amazon versucht die Inhalte der Bücher zu beeinflussen. (Was Verlage meiner Meinung nach eben auch tun. Wo ich in der grundsätzlichen Politik keinen Unterschied sehe und den Eindruck habe es wird z.T. mit zweierlei Maß gemessen. Amazon= alles schlecht/Verlage= alles toll) Sorry für das falsche Wort.


    Tatsache ist doch, dass Amazon nach Gusto an den Stellschrauben dreht, und man müsste in diesem Zusammenhang auch mal über die Beeinflussung der künstlerischen Arbeit sprechen.


    Die KU-Bedingungen, in der aktuell avisierten, aber auch schon in der vorherigen Version, stellen eine klare Ansage dar, und bei dieser Ansage geht es darum, was von den Autoren erwartet, was honoriert wird. Und das ist, einfach gesagt: Produziert bitte Texte, die die Leser bei der Stange halten.


    Und ich mag zu diesem ganzen Käse auch nichts mehr sagen.


    Okay, es ist ja so langsam auch alles gesagt.


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Hallo Tom,


    Du schreibst eine so lange Antwort auf meine Frage, die schon wieder soviele andere Aspekte enthält, dass ich mir nach dem Lesen schon nicht mehr sicher bin, ob Du meine Frage überhaupt beantwortet hast ;).
    Aber danke für die Erklärung mit den Bibliotheksanteilen!


    Nur kurz nochmal, etwas überspitzt ausgedrückt:
    Wenn Amazon die Autoren nach gelesenen Seiten bezahlt sehe ich darin keine inhaltliche Zensur von Amazon. Diejenigen, die die Zensur machen, sind die Leser. Wenn der Journalist des Eingangs verlinkten Artikels aus der Seitenbezahlung folgert, dass nun nur noch Bücher mit Cliffhängern und verwickelten Bildern entstehen ist das eine Möglichkeit. Aber damit unterstellt man den Lesern von KU ja schon eine gewisse Vorliebe, die erstmal nur in der Phantasie des Journalisten besteht. Denn diese Aussage scheint mir nicht mehr als eine Vermutung zu sein (sonst müsste sie konkret belegt werden).


    Du schreibst:

    Zweifelsfrei sind Verlage in erster Linie Wirtschaftsunternehmen. Es geht darum, sich selbst zu finanzieren und auch noch Profit zu machen. Es gibt zwar einige Verlage, die den Anspruch als Maxime über dem wirtschaftlichen Erfolg ansiedeln, aber auch diese Verlage müssen sich finanzieren, sonst klappt es mit dem Anspruch auch nicht. Der Buchmarkt heißt nicht ohne Grund Markt. Es geht darum, Bücher ins Programm zu nehmen, die sich dann auch verkaufen lassen.


    Ja und genau das scheint Amazon auch erreichen zu wollen. Bücher im Programm haben, die sich verkaufen lassen und die Leser halten. Ich sehe in diesem Punkt immer noch keinen Unterschied zu klassischen Verlagen. Nur, dass Amazon mit der Seitenbezahlung keine inhaltlichen Vorgaben macht bzw. Bücher von vorneherein aufgrund evtl. schlechter Vermarktbarkeit ausschließt.
    Und ich bin mir sicher, dass die von Dir genannten Autoren der anspruchsvollen Literatur auch von Amazon nicht abgewiesen werden. Die KU Leser können ja dann selbst entscheiden wem sie den Zuschlag geben.


    Fast jeder größere, nennenswerte Verlag bedient in durchaus ordentlicher Weise die anspruchsvollen Leser. Das ist übrigens beim Selfpublishing komplett anders, was nach meinem Dafürhalten eben auch der Tatsache geschuldet ist, wie die Anbieter das Angebot gestalten und wie sie mit den Autoren umgehen.


    Die Aussage verstehe ich nicht. Mein Eindruck ist, dass beim Selfpublishing erstmal erheblich mehr Tantieme beim Autor verbleiben. Dafür muss dieser sich um Lektorat/Korrektorat/Cover und Werbung selbst kümmern, womit Unkosten verbunden sind. Welchem Umgang der Anbieter konkret ist die Tatsache geschuldet, dass beim Selfpublishing anspruchsvolle Leser nicht in ordentlicher Weise bedient werden?
    (Bitte, falls Du antwortest dann möchte ich nur ein konkretes Beispiel wissen, keine theoretische Ausführung.)


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Hallo Tom,


    ich kann Deine Abneigung zur Amazonpolitik nachvolliehen, dass Amazon die Autoren bei ausgeliehenen Büchern nach gelesenen Buchseiten bezahlen will. Geliehen ist im Prinzip geliehen und es könnte Amazon egal sein wieviel gelesen wurde (natürlich nicht, weil es ja Kunden gibt, die viel ausleihen, ohne es zu lesen und Amazon dann die Autoren der ungelesen Bücher auch bezahlen müsste). Bei den Tandiemen der Stadtbücherrei wird, soviel ich weiß, den Autoren ohnehin nur eine Pauschale bezahlt. Egal, wie oft das Buch geliehen wurde, oder?
    Insofern kann es für die Autoren durchaus lukrativer sein, wenn sie nach gelesenen Seiten bezahlt werden. Weil dann die Bücher, die tatsächlich viel geliehen und auch viel gelesen werden, besser vergütet werden. (Vorausgesetzt, dass das mit der Nachprüfbarkeit und Abrechnung auch alles klappt. Was tatsächlich nach viel Aufwand klingt ...)


    Was ich nicht verstehe ist Deine Sorge, dass die Literatur bei Kindle Unlimited durch die neue Regelung furchtbar schlecht werden würde. Mit der Begründung, dass die Autoren dazu angehalten würden die Leser mit Cliffhängern zwanghaft bei der Stange zu halten und keine guten Geschichten mehr erzählen würden.
    Vor allem wenn Du selbst sagst:


    Und ich schreibe natürlich nicht nur nach Lust und Laune und völlig egozentrischen Präferenzen, sondern mit Blick darauf, was sich - hoffentlich - vermarkten lässt, also Agentur, Verlagen und Lesern gefällt - und mir selbst.


    Denn genau das machen Agenturen und Verlage eben auch: Sie schauen sich Buchprojekte auf ihre Vermarktbarkeit hin an. "Hochliteratur" lässt sich normalerweise nicht so super vermarkten, deshalb macht sie auf dem Buchmarkt gesamt nur einen kleinen Anteil aus, oder? Oder wie kann man sich sonst erklären warum nach den erfolgreichen Elfen noch die Orks und die Zwerge und die Minotauren und was weiß ich noch kam? (die exakte Reihenfolge weiß ich nicht) Oder warum es x-tausend Vampirromane nach Schema F gibt, man dann die Zombiromanze, die Auserirdischen und jetzt die Geister entdeckt? Anders gesagt warum sonst sollten Verlage Kopien von erfolgreichen Bestsellern mit zum Teil zweifelhafter Qualität auf den Markt werfen, wenn es nicht darum ginge Geld zu machen?
    Wo ist da der Unterschied zu der von Dir angeprangerten Beeinflussung der Literatur von Amazon?


    Viele Grüße,


    Heidrun

    Also ich mag die Jogginghose! Ich nehme immer Times, wenn ich es mir aussuchen kann.
    Fürs Schreiben und wenn Standardseiten verlangt werden, die Courir News.
    Arial hasse ich, wirklich, weiß noch nicht mal nicht warum.


    Hmm, beim nächsten Bewerbungsschreiben sollte ich also über das Verwenden von Times nachdenken ...

    Hallo Petra,


    ja, Campbell hat sich in seinem Buch "The hero with a thousand faces" auf die Suche nach dem Monomythos gemacht. (Das, worauf alle Religionen und Mythen aufbauen)
    Soweit ich es verstanden habe arbeiten viele Drehbuchautoren nach dem Buch "The writer's journey", da Vogeler das Buch von Campbell zur Grundlage genommen hat und untersucht hat in wieweit besonders erfolgreiche Filme sich des Monomythos bedienen. Vogeler hat das wissenschaftliche Werk von Campbell in gewisser Weise praktisch für Autoren aufbereitet und viele Jahre selbst damit gearbeitet. Die zweite Auflage hat er stellenweise neu überarbeitet, auch aufgrund von Rückmeldungen von Autoren, die mit seiner ersten Ausgabe gearbeitet haben.


    Viele Grüße,


    Heidrun