Nachdem ich jetzt länger darüber nachgedacht habe: Vermutlich sind uns beiden durch unterschiedliche Befindlichkeiten die klare Sicht auf die Meinungen des jeweils anderen etwas verstellt a). Ein Weiterdiskutieren lohnt da zumindest vorläufig nicht. Beleidigen will ich dich auf keinen Fall und das ich ernst nehme, was du schreibst, kannst du meinen Postings ja entnehmen - sonst würde ich nicht antworten. Sicherheitshalber orte ich das Verständnisproblem mal zum größeren Teil auf meiner Seite. Und ja, natürlich ist bei mir Emotionalität im Spiel, wenn du aber glaubst, dass wäre bei dir anders, dann lies dein erstes Posting noch einmal. b)
a) Keine Frage, das ist ja leider beim Aneinandervorbeireden immer der Fall.
b) Du meinst wahrscheinlich das erste im Thread vom 31.5. irgendwann nach Mitternacht. Hmm - emotional kommt's mir zwar nicht vor, aber eben: Eigen- und Fremdwahrnehmung. Bei manchen Themen (z.B. Verallgemeinerung vs. Eigenmöglichkeiten) befällt mich gern ein gewisser Eifer, wie sich etwas auch noch lösen ließe (wohl berufsbedingt) und so betrachtet ... ja, dann war's emotional
Es mag sein, dass ich das Dir Wichtige nicht gewürdigt habe (da ich es zu gegebenem Zeitpunkt mit gegebenen Mitteln auch großteils so sehe und deshalb als selbstverständlich betrachte), weil ich mir einfach nicht gehört fühlte. Und deshalb meine Gedanken in unterschiedlichsten Varianten versuchte darzulegen.
Darf ich meine Sicht abschließend zusammenfassen?
- Ich finde es genauso notwendig, sich um die Opfer zu kümmern und weitere Gewalt zu verhüten (dehalb arbeite ich ja auch auf psychotherapeutischer Ebene).
- Ich finde es auch wichtig, über erfolgte Gewalt zu informieren, sie nicht zu verniedlichen und Folgen vor Augen zu führen.
- Ich finde es sehr wichtig, Gewalt zu verhindern, wo es im eigen Einflussbereich liegt.
- Ich finde es nötig, Gewalttäter zur Rechenschaft zu ziehen.
Habe ich damit in etwa Deine Anliegen getroffen?
Zusätzlich finde ich:
- Für die Bearbeitung des Erwähnten wenden wir gewohnte Methoden an, die aber offenbar nicht besonders effizient sind, sonst wäre alles friedlich und es würde nicht wieder neue Gewalt entstehen (Ungwanr usw.)
- Deshalb versuche ich, den Ursachen auf den Grund zu gehen und finde ihn bei der einzelnen Person.
- Weil ich weiß, dass es hoffnungslos ist, andere ändern zu wollen, ist es mir ein Anliegen, Wege zu finden, wie man indirekt Missstände beheben kann (also keine Symptombekämpfung). Der m.E. Zielführendste ist es, mit sich selbst zu arbeiten, dadurch mit sich in Frieden zu kommen und diese neue Authentizität zu leben. Dabei habe ich Leute wie Gandhi im Blickwinkel. Die so neu entstehende Art zu leben bzw. auch den Weg dorthin finde ich die attraktivste Möglichkeit für andere, nachzuahmen. Was die Wellen des Steines wären, der ins Wasser fällt.
Ich will nicht besserwissen und Recht haben. Gern hingegen Ideen einbringen, ein bisschen zündeln (ich gestehe), andere Sichtweisen kennenlernen, austauschen. Das Highlight für mich, wenn sich jemand um Verstehen bemüht.
Und ich freue mich über die entstandene Entspannung, die ich gerne weiterpflegen will!