Beiträge von Martin

    Nein, das waren keine zeitgemäßen Argumente. Es ging auch nicht gegen dein Programm, sondern es ist eher eine Klage über das Zuviel in den meisten Programmen (Word und Papyrus eingeschlossen). Anders als Susanne arbeite ich gerne mit Papyrus, weil ich mich bei der Arbeit auf wenige Dinge beschränke: Die Notizflächen sind mir fast unersetzlich geworden und die Stilanalyse habe ich ausgemistet bis auf wenige Punkte. Es ist auch kein Scheißprogramm, wie Susanne immer politisch inkorrekt schreibt :D aber das überteuert streiche ich ihr nicht. Wenn es dein Programm für den Mac gäbe, hätte es bei mir auch durchaus eine Chance - zumindest würde ich es intensiv ausprobieren.

    Ich weiß ja, dass es nicht gegen das Programm ging und finde kontroverse Sichtweisen sehr nützlich, sowohl um den eigenen Horizont zu erweitern, als auch um Toleranz zu üben - hab ich nicht missverstanden!


    Deine Zu-viel-Ansicht teile ich übrigens auch. Ich glaube, dass man bei vielen Programmen versucht, möglichst vielen Benutzern mit unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht zu werden. Damit kommt für den Einzelnen in der FOlge eine Menge Ballast heraus. Deshalb habe ich in Patchwork ganz bewusst in gewissen Belangen abgespeckt - es soll wirklich ein reines Autorenprogramm sein, enger noch: nur für reine Texte. Keine Unterstützung von Bildern, Tabellen etc., denn dann ginge es wieder genau gleich los mit der Kompliziertheit.


    So hatte ich bisher immer mit einem kontextorientierten Mix gearbeitet: Für Änderungsverfolgung Word, für eBook und (auch heruntergeschraubter) Stilanalyse Papyrus. Wobei ich glaube, dass speziell die Stilanalyse mit der Übung mehr und mehr überflüssig werden dürfte/sollte.


    Bezüglich Papyrus war ich nie Susannes Meinung. Ich finde das Programm nicht grundlegend schlecht, im Gegenteil. Was mir aber daran sehr abgeht ist in großem Maße eine gute Usability (es kann's ja nicht sein, dass man zur Maus greifen muss, damit man vom Navigator in den Text gelangt). Die Kompliziertheit des Programms finde ich zwar nicht gut - musste mich zeitintensiv einlesen - kann sie aber aus oben angeführten Gründen nachvollziehen. Was aber auch nichts daran ändert.


    Dass es Patchwork für den Mac nicht gibt finde ich auch schade, leider verwende ich kein plattformübergreifendes Programmiertool. Und nur eines zu lernen für Patchwork - da wäre ich günstigstensfalls Ende 2014 fertig geworden. Werde mal zusehen, wie sich das Interesse entwickelt und dann evtl. diesen Schritt trotzdem tun, weil ich glaube/weiß, dass sehr viele Kreative Mac nutzen.

    Zur Timeline: Ein «SCHREIBPROGRAMM« muss nicht alles können. Hauptsache, man kann mit ihm schreiben. :) Wer so etwas wie eine Timelime braucht, kann sich das auch anders realisieren. Etwas mit Stift und Papier. Oder in einer Tabelle im Schreibprogramm. Oder mit Excel. Für ganz ausgefuchste mit Planungssoftware. Oder im Kopf. Oder in einem banalen Kalender. Oder … es gibt sicher noch andere Möglichkeiten.

    Da, Horst-Dieter hast du natürlich recht. Wir brauchen ja auch kein Auto, denn mit etwas Geduld können wir überall hingehen. Und ein Herd ist auch in Wirklichkeit Luxus, denn auch überm Feuer im Garten wird die Haxe gar. Von der Waschmaschine rede ich gar nicht, denn die ist ja sowieso bourgeoises Teufelswerk gegenüber der guten alten Waschrumpel. :evil


    Nein, im Ernst, das waren jetzt aber keine zeitgemäßen Argumente. Bei meinem letzten Roman habe ich genau das machen müssen: Liste mit Excel, irgendwelche Ordner mit Bildern, mit Recherchen aus dem Netz, Grafik mit Powerpoint, wer denn jetzt alles wo und mit wem ... und trotzdem musste ich immer wieder einmal checken, ›hat der das jetzt schon gesagt oder noch nicht?‹ und dafür ganze Kapitel durchackern. Und auch wenn man das alles extern machen kann, man wird nie bei Excel auf eine Zelle klicken können und dann beim Kapitel stehen.


    Dann hatte ich mal einen Text oder nur ein einziges Wort in einem anderen Dokument oder im Netz, war zu faul es neu zu schreiben und hatte wieder den Formatierungskuddelmuddel beisammen, weil ich vergessen hatte ›als Text‹ einzufügen. Dann die Ausgabe des Dokuments. Was war das für ein Gepfriemel, bis die Formatierung gestimmt hat. Vom eBook rede ich gar nicht, das ging mit Papyrus einigermaßen, aber auch da hatte ich immer eine Menge Formatierarbeit, um es dort sauber drin zu haben. Dann bin ich insofern etwas heikel, als ich bei Absätzen Ersteinzug möchte, aber nicht bei den ersten eines Kapitels, Unterkapitels oder größeren Szenenwechsels. Wieder formatieren. Das nervt! Und kostet - ganz nebenbei - einfach Zeit.


    Und all diese Wünsche habe ich mir mit Patchwork jetzt erfüllt. Zugegeben, ich mag Technik. Aber die ganze Schreiberei macht einfach viel mehr Spaß! Alles proper beisammen in einem Tool. Ich habe mir wirklich jeden Wunsch erfüllt und gleich noch ein paar der Betatester mit.


    Fazit: Jawohl, es geht auch ohne, meine volle Zustimmung!


    Aber mit ist es einfach viiiel cooler :)

    Das ideale Autorenprogramm markiert mir in einem einzigen Lauf nach Fertigstellung des Textes (egal ob KG, Kapitel oder ganzer Roman) die Stellen, die ich noch überarbeiten muss. Nach Klick auf den Button »Fertig« macht sich das Programm auf die Suche nach einem Verlag, wirft am Ende den Vertrag aus (der bereits vorgeprüft ist auf Honorar und versteckte DKZ) und ich muss nur noch unterschreiben. :D 8-)

    Gut, dass du mich auf die Idee bringst. Bau ich ein, wusst ich doch, dass noch was fehlt :high

    Wenn ich es richtig einschätze, nur etwas für Windows-Anwender, nicht wahr?


    Angaben dazu, mit welchen Windows-Versionen es arbeitet und sonstige Systemvoraussetzungen wären nicht so ungeschickt. Jedenfalls habe ich dazu nichts auf der Homepage gefunden.

    Vielen Dank für die Anmerkung, werde ich sofort nachtragen. Ja, (leider) nur für Windows-Anwender, da aber ab 2000 bis Windows 8.

    Gerne möchte ich auch zum Thema Software etwas beitragen und zwar konkret: Software.


    Seit es sie gibt, verwende ich Textprogramme, von den ersten schrecklichen Word-Versionen, zu denen StartWriter die besere Alternative war bis hin zu Word 2013 sowiso, Open Office, Papyrus, YWriter5 und anderen. Auch Scrivener hab ich mir angesehen, aber nicht allzu genau. Durch einen Zufall wurde ich vor Weihachten auf die Idee gestoßen, etwas selbst zu machen. Ist seit dreißig Jahren mein Brotjob und macht mir trotzdem, speziell für solche Sachen Spaß, die ich auch mal selbst verwenden kann. Also dacht ich mir, ist eine feine Herausforderung.


    Natürlich ist das Ergebnis lastig, was meine persönlichen Interessen an so einem Programm betrifft. Das ist vor allem eine möglichst gut Usability, nicht immer zur Maus greifen müssen (aber natürlich können) und nicht mit zwanzig Fenstern parallel fuhrwerken zu müssen. Rechtschreibprüfung ist zwar fein, aber ich übe lieber, selbst orthografisch fit zu sein. Wenn also jemand ein Programm erwartet, das aus ein paar Stichworten Text fabriziert, wird er enttäuscht sein.


    Es würde mich freuen, wenn jemand Lust hat, sich mit dem Programm wohlwollend auseinanderzusetzen. Eine 30-Tage-Testversion kann man holen, sie hat keine Shareware-Limits, sondern den vollen Umfang. Wenn also jemand mit seinem Projekt nach der Anschaffung (58,- Euro) weiterarbeiten möchte, geht das nahtlos.


    Ein paar Features sind:

    • Figuren sind voll integriert, mit Bildern, Eigenschaften usw. und werden wahlweise automatisch vorgelegt, wenn man mit dem Textcursor über einen ihrer (wunschweise hervorgehobenen) Namen fährt.
    • Szenenbezogene Unterstützung: Verschieben, Notizen, Bilder, welche Figuren, Standorte, Gegenstände, Perspektiven, Anzahl Zeichen/Normseiten, Fertigstellungsstatus
    • Was hat sich bei dem Text der Szenen gegenüber früheren Versionen verändert - mit Änderungsverfolgung
    • Konzeptarbeit, sprich Datensammlung, bevor die Arbeit beginnt: Texte, Fotos, Links, beliebige Dateien. Kann man später integrieren
    • Parallel andere Szenen bzw. Passagen anzeigen lassen, ohne vom aktuellen Text weggehen zu müssen
    • Eine Timeline mit Handlungssträngen und Events
    • Keine Formatierungsprobleme mehr: Text aus anderen Dokumenten oder dem Netz einfügen ohne Format-Kuddelmuddel
    • Kontextzusammenhänge: Wer macht, sagt was wann wo
    • Rechtschreibprüfung, Thesaurus (der wahlweise nebenher läuft), Stilprüfung, orthografische Bibliothek
    • Exposé-Unterstützung
    • Zwischendurch Umschalten auf Word, OO, Papyrus möglich
    • Ausgabe des gesamten Texts mit drei Mausklicks als fix und fertig formatiertes abgabefertiges (wahlweise Normseiten-)Dokument, ggf. inklusive Exposé vorweg oder als fertiges Buch inklusive Titelbild und Titelei
    • Rückimport lektorierter/korrigierter Versionen aus dem Gesamtdokument (außer bei extremen Änderungen wie Kapitelstreichungen)
    • Ausgabe als fix und fertiges eBook (Typ epub)
    • na ja und noch einiges mehr

    Hier findet ihr nähere Infos .


    Vorschlägen gegenüber bin ich immer offen; was besser sein könnte oder wenn jemandem etwas daran abgeht.


    Viele Grüße
    Martin

    Dass du als Verleger desselben dieses Buch "lesenswert" findest, ist rührend, dass du katastrophalen Stil nicht erkennst, eher beklagenswert. In diesem Zusammenhang ist der Begriff "schriftstellerische Kompetenz" aus deinem Munde ein schlechter Witz.

    Dann würdest du als Verleger vermutlich alles Mögliche verlegen, hinter dem du gar nicht stehst, was mich auch nicht wundert.

    Gibt es eigentlich das Bestehendürfen eines Textes außerhalb des Universums einiger hier?
    Aber sicher. Wenn sie etwas taugen. Wenn jemandem allerdings "sein schlechter Magen im Gesicht (steht)", muss nicht nur dieser Beklagenswerte selbst, sondern auch der Leser kotzen.

    Natürlich, diese Reaktion habe ich auch ziemlich genauso erwartet und freue mich, dass du meine Einschätzung untermauerst. Der Griff in die unteren Schubladen ist nicht unbedingt ein Zeichen von Eloquenz.


    Du kannst jetzt gerne noch eine Menge entgegnen, aber ich hab keine Lust auf Kotze und so Zeug.

    Okay, wenn man sich beim Begriff "Buchvorstellung" auf die letzte Domäne der Schreibkunst zurückzieht und darunter jetzt per eigener Verordnung "Produktpräsentation" versteht, dann kann man eine Jubel-Anzeige schreiben, die das Produkt sogar noch schönredet.
    Aber wir befinden uns hier im Raum, in dem "Buchkritik" geübt wird, in dem ein Buch kritisch, mit Vor- und Nachteilen gewürdigt wird.

    Für jemanden, der Innereien nicht ausstehen kann, wird ein erfreuter Beuschelesser wahrscheinlich auch die Innereien schönreden. Na ja ...


    Ja, so dachte ich auch, dass wir uns ›im Raum, in dem "Buchkritik" geübt wird‹ befinden und nicht ›im Raum, in dem "Buchpolemik" geübt wird‹

    Hallo Horst-Dieter,


    gegen Forenregeln kann ich nichts haben, das ist mal klar. Nur gab es das Buch vorher schon als Printbuch. Daher kam ich nicht auf die Idee, es als 'von mir' hereinzustellen. Aber nächstes Mal werde ich es sicher in der passenden Rubrik tun. Vielleicht ist ja ein Admin so freundlich und verschiebt den Thread. Fände ich eine fairere Lösung, als sich subjektiv über den Inhalt lustigzumachen.


    Viele Grüße
    Martin

    Jedes Buchvorstellen ist eine Werbeanzeige. Mann-o-Mann-o-Mann! Jetzt macht euch mal bitte nicht ins Hemd!


    Nur weil das Buch in unserm Verlag herauskam, darf ich es nicht hier hereinstellen? Was soll denn das? Wenn ich das Forum als Werbeplakat missbrauchen würde, dann hätte ich das schon viel früher getan und außerdem bei jedem Buch. Dieses Buch finde ich lesenswert und zwar genau jetzt, also regt euch mal schnell wieder ab, die das kritisieren, außer ihr wollt in den Ruf kommen autoritär zu sein (wozu kaum noch viel nötig ist ...).


    Und wenn du, lieber H.Dieter, das als Stilblüte hinstellst, dann ist das eher ein Zeugnis für Fantasielosigkeit als für schriftstellerische Kompetenz.


    Gibt es eigentlich das Bestehendürfen eines Textes außerhalb des Universums einiger hier?

    Hallo Christoph,


    auf der Basis lässt's sich reden, ja.


    Deine Anmerkungen kann ich durchaus nachvollziehen. Damit meine ich, dass ich deine Sicht verstehe. Und doch denke ich, dass Vieles einfach eine Frage eben der eigenen Sicht, der eigenen Muster in Sachen Textbetrachtung ist. Zum Beispiel:


    • Eine Glatze zeigen.
      Ich geb dir recht, sagt man üblicherweise nicht. Aber ist es falsch? Kann ich nicht auch sagen, ich zeige ein fröhliches Gesicht? Auch wenn ich eins habe?
    • Die Glübbirnen werden nicht durch die Reflektionen sichtbar.
      Keine Frage, die sind auch so da ;-) Und doch: ist es nicht so, dass man Glühbirnen in einem Raum üblicherweise als normal zum Inventar gehörend eher am Rande oder nur deren Licht wahrnimmt. Dann kommt einer mit Glatze, in der spiegeln sie sich und man denkt hoppla, da sind ja Glühbirnen an der Decke. Denn das mit der Spiegelung in der Glatze ist ungewöhnlich, also fallen uns dadurch die Glühbirnen auf.
    • Ein Raum kann nicht von Fenstern durchleuchtet sein.
      Klar denkt man dabei zuerst an den Doktor oder Zollbeamten. Und trotzdem erweckt durchleuchtet hier das passendere Bild in mir. Beleuchtet wird was von einem Spot, der draufscheint. Das Licht von außen leuchtet durch den Raum hindurch. Gefällt mir besser, auch wenn es unüblich sein mag.
    • "glänzte auf seinem Schädel ein Licht auf"?
      Finde ich eine sehr treffende Beschreibung. Da bringen wenige Worte das Aufleuchten und das typische Glatzenglänzen untere einen Hut. Finde ich äußerst gelungen

    Es geht mir nicht darum, Haare zu spalten oder dir meine Sicht aufzuoktroyieren oder den Text zu verteidigen. Ich habe zu deine Punkten nur deshalb so genau Stellung bezogen, weil sie für mich typisch sind für das Beurteilen eines Texts nach den eigenen Denkmustern. Du siehst das so, wie du geschrieben hast, aus deinem Spracherfahrungsschatz heraus. Und das ist nicht nur okay, sondern dein gutes Recht. Aber ist nicht gerade das Spannende beim Schreiben, dass man Gewohntes durchbrechen und in Frage stellen kann? Ist das nicht die große - und eine der letzten - Domänen der (Schreib-)Kunst, sich nicht mechanikergleich an mathematische oder physikalische Gesetze halten zu müssen? Ich glaube, wenn irgendwann einmal per EU-Verordnung geboten wird, wie man zu schreiben hat, und es würde mich nicht wundern, wenn es so käme, dass dann der Schritt zum Mensch-Roboter erfolgreich vollzogen sein wird.


    Abgesehen davon ist das Buch eine sehr aktuelle Geschichte rund um Sotschi, schön recherchiert, mit ökologische Gedanken. Sie ist nicht nur aktuell, sondern auch philosophisch lesenswert.


    Liebe Grüße
    Martin

    Lieber Jürgen B.,


    erstens: Der Text ist nicht abgeschrieben, sondern ich habe ihn bei Amazon eingestellt als Klappentext zu dem Buch. Warum soll ich zwei unterschiedliche Texte schreiben? Aber dass der Text gleich ist, das hast du mit Scharfblick richtig erkannt.


    zweitens: Stilblüten? Magst du Beispiele bringen?


    LG
    Martin

    Hi,


    war im Untergrund, weil es einfach eine Menge zu tun gab! Im Rahmen dessen darf ich euch ein Buch vorstellen, das nicht nur aktuell ist (Sotschi), sondern auch in mehrerer Hinsicht interessant:


    Stern über Europa von Anja Liedtke


    Zur Winterolympiade 2014 in Sotschi: Ein Abenteuerroman, der in exotische Gebiete verführt, ganz persönlich betroffen macht, brandaktuell ist und virtuos mit Themen spielt, die uns allen unter die Haut gehen (sollten).


    Was wäre gewesen, wenn die Bürger Sotschis die Lokale Agenda 21 gegründet und sich erfolgreich gegen Umweltzerstörung und Enteignung durchgesetzt hätten?
    Der Roman "Stern über Europa" gibt Antwort auf diese Frage.
    In Sotschi am Schwarzen Meer, Schauplatz der Winterolympiade 2014, gerät die Essener Journalistin Hanna Kiel in ein basisdemokratisches Experiment, das auf regionale, ökologische und nachhaltige Kreisläufe setzt. Die Protagonistin muss nun den gewohnten Beobachterposten verlassen und Stellung beziehen – in der Politik wie in der Liebe.


    Viele Grüße
    Martin


    [buch]B00HZGY6V6[/buch]

    Ja, da stimme ich voll und ganz zu. Hat auch was damit zu tun, sich mit dem Bedürfnis des Lesers auseinanderzusetzen. Leser finde ich überhaupt so einen seltsam abstrakten Begriff. Wer ist denn der Leser ...? Fiel mir neulich auf, dass die ja die Nachbarn, die Kassiererin und der Automechaniker sein können. Vielleicht suchen wir beim Werben um Leser überhaupt gern in den falschen Ecken, da zu abstrahiert?


    So finde ich die Idee gut mit dem Tangoclub! Schöne Anregung, den/einen Protagonisten einer Gruppe zuzuordnen und die dann als Leserzielgruppe anzupeilen. Ist eigentlich gar keine Nische, sondern nur ein anderer, ungeüblicher Fokus.

    Um wieder zum Thema zu kommen:


    Wenn auch der auktoriale Erzähler nicht tellen soll, was ja der Athmosphäre zuträglich wäre, dann wäre er nichts anderes als ein öfters wechselnder personaler Erzähler zuzüglich Stielaugen in alle Ecken, Szenen, Zeiten und metaphysischen Ebenen. Ne?

    Du könntest das Umfeld leicht abwandeln. Nur mal so als Ideen: 1. natürlich eine andere Stadt, ein anderes Krankenhaus. 2. Es geht nicht um einen Mann, sondern um eine Frau. 3. Es geht um eine andere Krankheit. 4. Du erfindest für alle oder für alle, bei denen das egal ist, einen komplett anderen Hintergrund und/oder änderst deren Geschlecht.

    Andere Stadt ist eine gute Idee. Mann wird Frau geht nicht, denn meine nacheinander gekommenen Zimmernachbarn waren jeder für sich hochgradig typische Männder ,-) Speziell was den Kontrast betrifft. Aber ja, anderer Ort ist gut!

    Ist schon seit einer Woche vorbei. Die Frage: Wenn man was Echtes schreibt, kann einem das auf den Kopf fallen? Genügt es, wenn man sagt ›Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden ...‹? Oder gibt es noch andere Restriktionen? Oder gar keine?

    Neulich war ich eine Woche im Krankenhaus wegen eine Gallenblasen-OP. Die Geschichte war von A bis Z so genial, dass man es sich für eine Erzählung nicht besser ausdenken könnte. Das Problem dabei ist, dass ich rein gar nichts dazudichten oder wegmachen möchte. Oder nein, das Problem ist vielmehr, dass sich selbst bei Namensänderungen (eh klar) die Leute wiedererkennen müssen oder man unschwer aufgrund der aufliegenden Daten rekonstruieren könnte, wer wer ist.


    Im Prinzip würde ich die Erzählung sogar gerne im Krankenhaus (Krankenhäusern) auflegen, weil sie für Patienten und Personal gleichermaßen lustig als auch evtl. hilfreich sein könnte. Aber das wäre noch eine Verschärfung.


    Meine Frage: Wie geht man mit etwas um, was komplett echt ist, aber evtl. Beteiligte kompromittieren könnte - da waren ein paar witzige Aussagen von Ärzten - und auch sonst persönlich ist, wie Gespräche mit Mitpatienten. Ich würde die Geschichte gerne machen, aber andererseits habe ich grobe Bedenken, dass ich sie aus besagten Gründen nicht veröffentlichen kann. Es soll ja nicht ein journaistischer Text werden, sondern eine Mischung aus echt Erlebtem plus ein paar Gedanken dazu, literarisch verarbeitet.


    Wie würdet ihr bzw. darf/soll/muss man das handhaben?