Beiträge von IngridH

    Lieber Tom,


    du hast diesen Text geschrieben, mit all den Provokationen und Hau-drauf-Witzen. Wie wäre der denn zu trennen von dir als Person? Das ist kein sachlicher, differenzierter Text, der alle Seiten beleuchtet. Ich verstehe, dass dir die Kritik nahegeht, aber ich kann nicht erkennen, dass Heike dich in ihrem Post persönlich angreift.


    Zwischen Diktat, Tyrannei und sanftem Druck ist ein himmelweiter Unterschied, das weißt du. Und davon, dass "alte weiße Männer" – oder Männer überhaupt – nichts mehr sagen dürften, weil eine Marschrichtung vorgegeben wird, sind wir Lichtjahre entfernt. Wer sollte die Richtung denn vorgeben? Die anderen, die Frauen, die Emanzen, die Genderwahnsinnigen, die Politik oder wer sonst? Du kannst immer noch alles sagen und schreiben, was du willst. Dass das Ergebnis unter Umständen nicht allen gefällt, ist dir bestimmt bewusst.


    Vielleicht lacht keiner mehr, weil es nichts zu lachen gibt. Weil es einfach nicht lustig ist. So wie die Auftritte des viel zitierten Dieter Nuhr, den ich früher mochte, aber inzwischen unerträglich finde. Und das hat nichts damit zu tun, dass er alt, weiß und ein Mann ist. Er ist schlicht nicht witzig.


    In einem Kommentar zu deinem Text stand sinngemäß: "Vielleicht fällt den Leuten, die sich lautstark darüber beschweren, dass sie nichts mehr sagen dürfen, einfach nichts Neues mehr ein." Da ist was dran.


    Viele Grüße

    Ingrid

    Ja, Tom, der Text war für'n Arsch. Meiner Meinung nach. Dir geht es im Kern um Freiheit, das nehme ich dir ab. Weil ich dich schon länger kenne. Für die breite Öffentlichkeit hast du das, was dir so wichtig ist, in einem viel zu langen und pointengeilen Text versteckt. Und dabei hast du den Bogen so überspannt, dass hauptsächlich die groben Pointen hängen bleiben.


    "Ich will immer noch alles sagen dürfen, aber trotzdem in keine Schublade gesteckt werden." Echt jetzt? Ich habe diesen Maulkorb noch nie erlebt und überlege mir auch nicht proaktiv, ob ich jemanden verletzen oder mich jemand für meine Äußerungen blöd finden könnte. Stattdessen vertraue ich auf meinen gesunden Menschenverstand, der mich hoffentlich nicht verlässt. Und ich entschuldige mich, sollte ich mich damit vertun.


    Auf Twitter gab’s eben keinen Shitstorm zu deinem Text, nur (meistens gesittete) negative Kommentare und ein bisschen Wind um die Frau, die sich plagiiert fühlt. Hast du nicht genug provoziert? Oder gibt’s die große Gruppe derer, die sich so überzogen um politische Korrektheit kümmert, gar nicht? Du schreibst selbst, dass es zum Beispiel bei Stefan Schwarz nur um eine Kritikerin ging.


    Zum Thema Verletzen: Du hast mir (zu einem anderen Thema) geschrieben, wer sich verletzt fühle, sollte an der Diskussion einfach nicht teilnehmen. Wirklich? Denkst du das auch noch, wenn kaum mehr jemand mitdiskutiert?


    Viele Grüße

    Ingrid

    Ich schiebe keinen neuen Aufsatz hinterher, sondern schließe mich allem an, was Heike geschrieben hat. Auch ihrem ersten Absatz. Danke, Heike! Du sprichst aus, worüber ich nachdenke.


    Ich sehe bei Twitter übrigens negatives Feedback zu deinem Artikel, Tom, aber weder einen Sitstorm noch eine Person, die sich als Multiplikator für negative Kommentare betätigt. Obwohl es meine Filterblase durchaus hergeben würde.

    Wird der Fred jetzt skrupellos geschreddert? Willkommen, Jochen Jochbein! :blume


    Ganz kurz zur korrekten Schreibung: Wir dürfen zum Glück alles. Wer sich künstlerisch ausdrücken will, kann sich an die gängige Rechtschreibung halten, muss aber nicht. Wer sollte es denn verbieten? Aber: Wer gelesen und verstanden werden will, tut gut daran, sich ein paar Gedanken über das Publikum zu machen. Nach dem alten Verkaufsmotto: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.


    Ich sehe da kein Schwarz und Weiß, jede und jeder darf sich nach Belieben einordnen und die Konsequenzen tragen.

    Ich habe diese Tour erst hinter mir, deshalb zur Ergänzung meine Erfahrung:


    Eine Empfehlung irgendwelcher Art hilft bei Gerald bzw. Conny nur insofern, dass sie die Bewerbung überhaupt sichten. Bei Belletristik hält sich Gerald komplett raus, ich hab's nur geschafft, weil Conny mein Romanprojekt gut fand.


    Was Agenturen generell angeht, fallen immer die gleichen Namen: Petra Hermanns, Schlück, Meller, Lianne Kolff, Copywrite, AVA. Bei diesen Agenturen bewerben sich vermutlich alle, deshalb könnte es besser sein, etwas genauer zu recherchieren. Auch da verweise ich auf das Uschtrin-Handbuch, das ein dickes Kapitel zu Agenturen enthält.