Beiträge von Anja

    Hallo Jürgen,


    das muss ich mir von meinem Sohn (16) auch dauernd anhören, ich solle nicht so an der Maske herumzupfen. Aber das blöde Teil rutscht mir permanent in die Augen ...


    Dorrit: Brauchst Du beides, Maske und Plastikscheibe? Ich bin im Sommer mal eine etwas längere Strecke mit dem Zug gefahren, da hat mir eine FFP2-Maske genügt. Bei der Wärme damals fand ich die schon unangenehm genug. Jetzt, wo es draußen nicht mehr so warm ist, sind die Masken einfacher auszuhalten, finde ich. Auf alle Fälle wünsche ich Dir gutes Durchhalten während des Flugs!

    Hallo Silke,


    ja, leid tun die mir auch.

    Mein Sohn darf sich nach wie vor mit einem Freund treffen. Ich weiß nicht, wie das in D. geregelt ist, aber hier gab es dazu keine Anweisungen. Um Treffen mit vielen Jugendlichen macht er seit Corona freiwillig einen Bogen, er ist durch seinen Diabetes (Typ 1) vorsichtig.

    Freunde von uns sind übrigens auch in einer Freikirche. Sie besuchen auch noch ihre Gottesdienste, halten aber Abstand und verwenden Masken, soweit ich weiß.

    Ich denke, kein Gottesdienst müsste ein Hort der Ansteckungen sein, normalerweise sind unsere Kirchen ja ohnehin nicht gerade überfüllt.


    Ich hätte auch mit ein paar Halloween-Kindern keine Probleme gehabt. Die kommen ja nicht ins Haus. Wir hatten eine kleine Halloween-Hexe hier, die Süßigkeiten haben wir ihr mit einem Löffel in ihren Korb gelegt, und sie hat sich auch kaum getraut, uns laut zu drohen. Das war eine ganz vorsichtige Hexe:).

    Was mir ehrlich gesagt Sorgen macht, sind die Schüler. Und zwar nicht die kleinen, sondern die ab der 9. Klasse. Mein Sohn hat ja derzeit wieder Distanzunterricht. Aber als er noch im Präsenzunterricht war, hat er erzählt, dass sich auf den Gängen und auch sonst im Schulgebäude viel zu viele überhaupt nicht um die Maskenpflicht kümmern. Er geht allerdings auf ein sogenanntes "Oberstufengymnasium", das heißt, dass dort nur Schüler ab der 9. Schulstufe unterrichtet werden. Da möchte man doch meinen, dass man die Anweisungen auch umsetzen kann.


    Aber in dem Alter gilt es offenbar im Gegenteil bei einigen als cool, "über den Dingen zu stehen". So eine Pandemie ernst zu nehmen, scheint bei den entsprechenden Schülern völlig uncool zu sein.


    Ich frage mich wirklich, warum man nicht Kinder ab einem Alter von 15 Jahren ganz einfach mit Maske in der Schule unterrichten könnte. Hier in Ö. haben die Schüler häufig Nachmittagsunterricht, und da Masken über acht Stunden tatsächlich sehr unangenehm sein können, fände ich es in Ordnung, wenn man die Unterrichtszeiten verkürzen würde. Hauptsache, es findet überhaupt Unterricht statt. Auf die Distanz am PC fällt es vielen Kindern auch in den höheren Jahrgangsstufen noch schwer.

    Darf ich noch mal auf die Rituale zurückkommen?

    Selbst wenn mich Einhörner und Co ungemein faszinieren.


    Ich mache das so: Ich setze mich an meinen PC - und schreibe.:)

    Rituale aller Art habe ich schon erfolglos versucht: Musik höre ich allenfalls vorher, um mich durch bestimmte Melodien in die für den Text entsprechende Stimmung zu versetzen, aber das natürlich auch nur bei fiktionaler Literatur. Beim Schreiben stören Geräusche aller Art, fragt mal meine beiden hier nach meinen Ausbrüchen, wenn jemand neben mir schmatzt, schnieft oder sonstwie herumlärmt.


    In Cafés, Kneipen etc. geht auch nichts weiter. Draußen im Garten auch nicht. Nicht mal der berühmte Notizblock hat bei mir jemals funktioniert, ich vergesse nämlich dauernd, mir da Notizen zu machen, obwohl ich DIESEN Plan ja noch nicht völlig zu den Akten gelegt habe.


    Insgesamt läuft es bei mir einfach darauf hinaus, dass Schreiben meine Arbeit ist. Und beim Arbeiten kann ich wirklich nur arbeiten, da brauche ich mein vertrautes Umfeld, eventuell Tee/Kaffee. Und sonst einfach nur Arbeitsruhe.


    Langweilig, oder?


    Was ich aber wichtig finde, sind Tapetenwechsel ab und zu. Hätte ich mehr Geld und gäbe es kein Corona, würde ich gerne sehr viel mehr reisen. Anregungen, neue Bilder, eine neue Atmosphäre, das alles ist für mich wichtig, um Ideen für Geschichten zu finden.

    Hallo HD,


    naja, das sind für Dich eher unspektakuläre Leute: Leos Englischlehrerin, die Eltern seiner Mitschüler, Nachbarn, meinen früheren TV-Redakteur (der, für dessen Seite ich geschrieben habe), irgendwie die halbe Stadt - jenseits der 50 zumindest^^.

    Jetzt komme ich noch mit dem Alte-Leute-Konzept: Kieser-Training:). Bis Corona hier überall potentiellen Einzug gehalten hat, habe ich das gemacht und wahrscheinlich bei der Gelegenheit auch den Altersdurchschnitt im Studio etwas gesenkt:D. Aber es hilft nicht nur dem Rücken, sondern es ist ein ziemlich gutes Ganzkörpertraining. Und man glaubt gar nicht, wem man dort so alles begegnet;)

    Hallo Bibi,


    es sind leider nicht nur die orthographischen Fehler, die den Klappentext schwer lesbar machen. Er steckt auch voller Zeitfehler und er gehört gründlich eingedampft. Mit anderen Worten: Du solltest ihn kürzen und damit prägnanter formulieren: Eine Frau erfährt vom Tod ihres Vaters erst, nachdem der gestorben ist, und stürzt daraufhin in eine tiefe Krise. Sie bekommt ein Wildpferd geschenkt und spürt, dass die Fürsorge um dieses Pferd ihren Verlust mindern kann. Aber sie weiß nicht, ob sie der Aufgabe gewachsen sein wird.


    Das ist jetzt eine sehr knappe Zusammenfassung und natürlich kein "werbender" Klappentext. Trotzdem würde ich Dir empfehlen, das Ganze auf vier Zeilen zu kürzen. Und lass bitte wirklich jemanden einen Korrekturdurchgang vornehmen. Wenn das restliche Buch ebenso fehlerhaft ist, dann sehe ich keine allzu großen Chancen, dass es jemand lesen mag, der nicht selber eine massive Schreibschwäche hat. Und selbst diese Leser könnte so ein Text irritieren. Mal davon abgesehen, dass ich jedem mit Schreibschwäche empfehlen würde, viele (orthographisch korrekte) Texte zu lesen.


    Viel Erfolg!

    Hallo Anja,


    zu Deiner Frage kann ich Dir leider wenig sagen, denn ich unternehme auch nichts Spezielles, um meine Leser schon im Vorfeld zu finden.


    Aber vielleicht stellst Du Dich uns einfach mal vor, es ist immer schöner, wenn man diejenigen, mit denen man sich austauscht, auch ein bisschen kennt:).


    Grüße von einer anderen Anja;)

    Hast Du überlegt, dass manche der Autoren einfach nicht mehr ins Deutsche übersetzt werden? Eine von ihnen ist zum Beispiel Ulla Lena Lundberg. Ihr Roman "Eis" hat mir damals sehr gefallen, aber leider sind ihre anderen Bücher bisher nicht ins Deutsche übersetzt worden. Aber ich nehme an, Du meinst eher Schriftsteller, die einfach aufgehört haben zu schreiben.

    Nur noch zur Erklärung: Der Beispielsatz war von mir selber, den habe ich nicht aus einem Text von Hoffmann zitiert. Ich wollte damit nur zeigen, wie er vorgeht.

    Und ich muss zugeben, bei ihm haben diese dauernden Inquits mit Wiederholung des ersten Teils der direkten Rede oft etwas sehr Redundantes. Aber er hat eben auch ein paar Jahrhunderte vor uns geschrieben. Andere Zeit, andere sprachliche Gebräuche. Heute würde man in diesem Stil nicht mehr erzählen können.

    Gut, kann sein, dass ich hier den Begriff der "Inquit-Formel" etwas weiter gefasst habe. Ich verstehe darunter eigentlich alles, was eine direkte Rede unterbricht. Für das klassische "sagte er" nach der direkten Rede hätte ich die Bezeichnung gar nicht verwendet.

    Ich erinnere mich auch, dass dieses "inquit" in lateinischen Texten (von daher kommt der Begriff ja) auch immer nur als Unterbrechung der direkten Rede verstanden wird. Aber kann sogar sein, dass mich meine Erinnerung da täuscht.


    Der zitierte Satz klingt etwas unbeholfen, finde ich. Besser wäre wahrscheinlich, nach der direkten Rede so fortzufahren: "Hamsa versuchte ..."

    Außer, diese Absicht ergibt sich ohnehin aus dem Kontext, in dem Fall würde der Autor seinen eigenen Text erklären.

    Hallo Tom,


    ich kenne den Begriff "Inquit-Formel" noch in etwas anderer Form: Man unterbricht damit die direkte Rede und führt sie nachher wieder fort:


    "Das bringt heute nichts mehr", er sah aus dem Fenster. "In zehn Minuten regnet es sowieso."


    Ins Extreme hat das übrigens E.T.A. Hoffmann getrieben, indem er den ersten Teil des Satzes nach dem "inquit" noch einmal wiederholt hat.

    "Das bringt nichts mehr", er sah aus dem Fenster. "Das bringt nichts mehr, in zehn Minuten regnet es sowieso."


    Ich finde, die Dosis macht das Gift. Ganz ohne Inquits kann ein Text Drehbuchcharakter bekommen.

    Mitten im Satz verwende ich sie sogar recht gerne, dann allerdings weniger in der "klassischen" Form als "sagt/fragt/... sie" sondern ich unterbreche einen Satz und zeige im weitesten Sinne, was die Figuren beim Sprechen tun, wie sie schauen, ob sie gestikulieren ...

    Ich vermeide sogar gezielt zu lange direkte Rede am Stück, weil ich finde, dass da sehr schnell die Anschaulichkeit der Szene fehlt.


    Überflüssig sind natürlich Inquits, die das Gesagte wiederholen:

    "Was machst du da?", fragte sie.


    Vorsichtig dosiert geht das gerade noch durch. Aber in Häufung wirkt es, als vertraute man seinen eigenen Dialogen nicht oder halte die Leser für begriffsstutzig.


    "Du bist wirklich völlig bescheuert", schrie sie wütend.


    Das "schrie sie" könnte eventuell noch bleiben, sofern die drumherum gezeigte Szene das nicht ohnehin schon deutlich macht. Aber spätestens das "wütend" ist komplett entbehrlich.

    Und dann gibt es natürlich noch diese Inquits, die einfach nur ungeschickt bzw. grammatikalisch einfach falsch sind. "Ich mag dich", umarmte sie ihn.

    Ich vermute, dass aktuell viele Manuskripte entstehen bzw. während des Lockdowns entstanden sind, weil die Leute Zeit dazu hatten. Gleichzeitig verschieben die Verlage ihre Neuerscheinungen ... Ich frage mich, wohin mit den vielen neuen Romanen;).

    Hallo Ben,


    üblich ist natürlich eher eine Stunde. Aber es gibt auch Anleitungen, bei denen der Teig über Nacht ruhen soll. Vielleicht hätte ich eher von "Sauerteig" schreiben sollen, der muss sich fünf Tage entwickeln. Hab ich allerdings noch nicht selber ausprobiert.


    Aber findest Du nicht, dass sich meine Anleitung zur Ausgestaltung von Träumen liest wie ein Backrezept^^?


    Und damit wieder zurück zum Thema:).

    Hallo Jürgen,


    Du suchst nach einem anderen Tipp? Hier ist er, geht aber, glaube ich, in dieselbe Richtung wie Kristins Stellungnahme: Wenn es sich nur um eine kurze Geschichte handelt, würde ich sie aufschreiben. Geht's aber um einen ganzen Roman, würde ich erst mal versuchen, das Ganze zu einem schlüssigen Konzept zu bündeln. Alles ein paar Tage liegen lassen (klingt gerade wie eine Anleitung für Hefeteig:)) und dann mal schauen, wie tragfähig Dir die Idee mit etwas Abstand noch erscheint.


    So würde zumindest ich das machen. Siehe Kleidungskauf. Ich bin allerdings auch so gar nicht der Shoppingtyp:).

    Hallo Ben,


    was mir allerdings nicht ganz klar ist: Meinst Du, von "Schreibblockaden" sprechen vor allem diejenigen, die noch kein Buch zu Ende gebracht haben und sich damit herausreden bzw. einen Künstlernimbus samt Künstlerwehwehchen geben möchten?

    Diese sogenannten Schreibblockaden können doch auch bereits veröffentlichte Autoren haben, aus verschiedenen Gründen. Skeptisch werde ich immer erst, wenn jemand das als eine Art Künstlerstatus vor sich herträgt.

    Hallo Kerstin,


    ich denke, bei den Aggressionen, die Didi hier öffentlich erfahren hat (sie kamen ja nicht ausschließlich von Alexander), sind ein paar Dinge, die früher einmal mehr oder weniger vereinsintern waren, ins offene Forum geraten. Ich kann mir vorstellen, dass Dich als "Neue" das alles sehr irritiert hat. Die Vereinsmitglieder dürften sich weniger gewundert haben.


    An sich ist das hier eine eher freundliche Runde:).