Nachdem ich vor Jahren schon das zu Grund liegende Buch von Waris Dirie gelesen hatte, musste ich mir die Verfilmung heute natürlich unbedingt ansehen.
Regie führte in Absprache mit Waris Dirie Sherry Hormann. Die Titelrolle ("Waris" bedeutet "Wüstenblume") spielt das äthiopische Model Liya Kebede. Außerdem dabei Sally Hawkins, Timothy Spall, Juliet Stevenson.
Der Film erzählt in Rückblenden den Weg der Somalierin Waris Dirie aus der Wüste auf die Catwalks der Welt. Doch das eigentliche Thema ist die verbrecherische Genitalverstümmelung, der Waris Dirie mit 5 Jahren zum Opfer fiel (das Mädchen im Film ist 3) die auch heute noch - trotz Verbots in vielen Ländern - selbst in Europa von europäischen Ärzten tausendfach vorgenommen wird.
Der Film setzt ein, als Waris 13 Jahre ist, gerade ihre erste Periode bekommen hat und mit einem Greis verheiratet werden soll. Weil sie das nicht will, flieht sie durch die Wüste bis nach Mogadishu, wo sie zu ihrer Großmutter will. Diese schickt sie zu einer Verwandten, die mit einem somalischen Botschafter verheiratet ist und in London lebt. Dort wird Waris als Haussklavin gehalten. Als wegen des Krieges in Somalia 6 Jahre später die Botschafter zurück müssen, bleibt sie allein zurück und lebt kurze Zeit auf der Straße, bis sie bei einer gutherzigen, etwas verrückten jungen Frau unterkommt.
Sie bekommt Arbeit als Putzfrau in einem Fast-food-Lokal und wird dort von einem Starfotografen entdeckt. Ihren Weg, der voll Rückschlägen und Hindernissen war, zeichnet der Film nach. Bis zu ihrer Rede gegen die Genitalverstümmelung vor der UN. Waris Dirie wurde von Kofi Annan zur Sonderbotschafterin der UNO ernannt und kämpft seither gegen dieses grausame Ritual.
Mich hat der Film zutiefst berührt und schockiert, wie bei dem Thema nicht anders zu erwarten war. Eine phantastische Schauspielerin und archaische Bilder vom Leben der Nomaden. Ein Film, der nicht vordergründig anklagt (wen sollte er auch?), dem ich aber viele Zuschauer wünsche.
Habibi