Beiträge von Sören Prescher

    • Herausgeber ‏ : ‎ Lübbe; 1. Aufl. 2024 Edition (30. August 2024)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 656 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3757700511
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3757700515

    ASIN/ISBN: 3757700511



    Über den Autor:

    Andreas Eschbach, geboren 1959 in Ulm, verheiratet, schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Bekannt wurde er vor allem durch den Thriller Das Jesus-Video, gefolgt von Bestsellern wie EINE BILLION DOLLAR und AUSGEBRANNT. Sein Roman NSA – NATIONALES-SICHERHEITS-AMT befasst sich mit der brisanten Frage: Was wäre, wenn es im dritten Reich bereits Computer und das Internet gegeben hätte – und deren totale Überwachung? In dem Kriminalroman FREIHEITSGELD zeigt er eine nicht allzu ferne Zukunft, in der Automatisierung, Klimawandel und die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens das Leben der Menschen entscheidend verändert haben. Andreas Eschbach lebt seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne.



    Inhaltsangabe:

    »Der Tod löscht alles aus. Der Tod ist barbarisch. Und jetzt sagen Sie mir, warum sollten wir das dulden?«

    Drei hochkarätige Unternehmer aus dem Silicon Valley wollen ein zweites 'Manhattan Projekt' ins Leben rufen. Nur ist das Ziel noch ehrgeiziger als damals die Entwicklung der Atombombe: Sie wollen den Tod abschaffen. Der Journalist James Windover entdeckt jedoch, dass die Unternehmer, während sie von Investoren Milliarden sammeln, insgeheim versuchen, einen Schriftsteller zum Schweigen zu bringen - weil sie eine Story fürchten, die er geschrieben hat. Was steht darin, das das Projekt gefährden könnte? James begibt sich auf die Suche nach dem Mann und gerät rasch selbst in tödliche Gefahr ...



    Meine Kritik:

    Journalist James Windover ist Chefredakteur einer analytischen Tageszeitung mit höchst exklusivem Abonnementenstamm. Als ihn eine seiner wichtigsten Kundinnen bittet, statt ihr an einem mysteriösen Geschäftstreffen in Kalifornien teilzunehmen, sagt er zögernd zu und erfährt vor Ort von dem beispiellosen Plan, wie ein geheimes Start-up-Unternehmen den Tod überlisten möchte. Nach seiner Rückkehr stellen James und sein Team weitere Nachforschungen an und deckt dabei deutlich mehr auf, als er je gedacht hat.

    Andreas Eschbachs neuer Roman greift nicht nur ein faszinierendes Thema auf, sondern erzählt es von der ersten Seite an so packend, dass man das dicke Buch kaum aus der Hand legen möchte. Zudem ist "Die Abschaffung des Todes" nicht nur ein spannender Thriller, sondern greift das Thema, wie man es vom Autor gewohnt ist, auch von der wissenschaftlichen und ja sogar von der philosophischen Seite auf. Ich fand das sehr passend und interessant, aber sicherlich sind die vielen detaillierten Recherchen und Diskussionen dazu nicht jedermanns Geschmack. Das Erzähltempo passte ebenfalls.

    Mit "Die Abschaffung des Todes" ist Eschbach daher mal wieder ein richtig großer Wurf gelungen. Genau wie "Herr aller Dinge", ist es eine jener herrlichen Geschichten, in der scheinbar alles möglich ist und bei der man die ganze Zeit über darauf gespannt ist, worauf es letztendlich hinauslaufen wird. Ein bemerkenswerter Roman.


    • Herausgeber ‏ : ‎ Diogenes; 1. Edition (24. Juli 2024)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 400 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3257073143
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3257073140

    ASIN/ISBN: 3257073143



    Über den Autor:

    Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vierter Roman, ›Vom Ende der Einsamkeit‹, stand mehr als anderthalb Jahre auf der Bestsellerliste, er wurde u.a. mit dem European Union Prize for Literature (EUPL) 2016 ausgezeichnet und ist bislang in 38 Sprachen erschienen. Sein letzter Roman, ›Hard Land‹, wurde 2022 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Nach Jahren in Barcelona lebt Benedict Wells in Zürich.



    Inhaltsangabe:

    Ein Buch wie eine persönliche Begegnung. Benedict Wells erzählt von der Faszination des Schreibens und gibt einen tiefen Einblick in sein Leben, von seiner Kindheit bis zu seinen ersten Veröffentlichungen. Anhand eigener und anderer Werke zeigt er anschaulich, wie ein Roman entsteht, was fesselnde Geschichten ausmacht und wie man mit Rückschlägen umgeht. Ein berührendes, lebenskluges und humorvolles Buch – für alle, die Literatur lieben oder selbst schreiben wollen.



    Inhaltsangabe:

    Bücher über das Schreiben gibt es viele und auch Benedict Wells wollte uns an seinen Gedanken zum Thema teilhaben lassen. Wobei es bei ihm nicht nur Gedanken sind, sondern genau wie Stephen King in „Das Leben und das Schreiben“, gibt er uns im ersten Teil des Buches Einblicke in sein Privatleben, berichtet von seiner nicht immer einfachen Jugend und wie er allmählich zum Schreiben gekommen ist. Anschließend geht es um seinen mühevollen Weg zur ersten Veröffentlichung und wie er an seinen ersten Werken jahrelang herumdokterte. Hier geht er ins Detail, berichtet von den vielen verschiedenen Fassungen seiner Geschichten und was er aus welchen Gründen gestrichen und geändert hat. Damit das Ganze nicht zu trocken ausfällt, hellt er das Ganze immer wieder mit Anekdoten und dem Verweis auf andere Bücher und Filme auf. Dadurch ergibt sich eine interessante und ehrliche Lektüre über die Sorgen und Nöten eines Autors und wie mühsam es bisweilen sein kann. Bei manchen dieser Punkte konnte ich zu hundert Prozent zustimmen, bei anderen überhaupt nicht. Daher ist sein Sachbuch eine recht subjektive Angelegenheit. Alles kann, nichts muss. Auch wer nie im Leben einen Roman schreiben möchte, darf gerne einen Blick in „Die Geschichten in uns“ werfen, schon allein, weil es einem den Menschen Benedict Wells näherbringt.

    Eine Warnung möchte ich allerdings nicht unerwähnt lassen: Bei den Textüberarbeitungen erklärt Wells vieles anhand seiner eigenen Werke. Das bringt zwangsläufig den einen oder andere Spoiler mit sich. All diejenigen, die nicht bereits sämtliche seiner Romane kennen und dies gerne noch lesen möchten, sollten in der Hinsicht vorsichtig sein.

    Happy Release Day 2: Diese Woche ist bei Harper Collins der neue Justiz-Krimi „KEINER LIEBT MICH SO WIE DU“ von KIM SELVIG erschienen


    Kim Selvig ist das Pseudonym von Silke Porath und mir für unsere Krimi-Reihe um die smarte Journalistin Kiki Holland.


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    Keiner liebt mich so wie du
    Autor: Kim Selvig (Silke Porath + Sören Prescher)

    ISBN-13: ‎ 978-3365006146

    Verlag: Harper Collins Verlag

    Genre: Krimi / Thriller

    Preis: 14 Euro

    Erscheinungsdatum: 23. Juli 2024


    Inhaltsangabe:

    Der zweite Justizthriller für Kiki Holland – Nervenaufreibender Thriller um einen gefährlichen Stalker. Die Gerichtsreporterin Kiki Holland soll über einen Prozess berichten, in dem der Angeklagte des Stalkings schuldig gesprochen werden soll. Doch die Beweislage ist dünn. Dann nimmt der Fall eine unerwartete Wendung: Das junge Stalking-Opfer wird tot aufgefunden. War es Mord oder Selbstmord und hat der Angeklagte etwas damit zu tun? Und während Kiki noch mitten in der Berichterstattung über den Prozess steckt, erhält sie plötzlich seltsame Nachrichten und Fotos tauchen von ihr auf, die in ihrer Wohnung aufgenommen wurden. Es scheint, als ob auch Kiki von einem Stalker verfolgt wird. Handelt es sich um denselben Täter?



    Ab sofort überall da, wo es Bücher gibt. Unter anderem hier.

    Mein neuer Krimi „DIE VORMITTAGSERMITTLERIN“, auf den ich besonders stolz bin und an dem ich einen Großteil des letzten Jahres gearbeitet habe, ist ab sofort überall bei Weltbild erhältlich.


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    Cosy Crime vom Feinsten: spannend & unterhaltsam!


    Inhaltsangabe:

    Im früheren Leben war Rebekka Stein bei der Mordkommission beschäftigt – jetzt ist sie die Vormittagsermittlerin. Während ihre Kinder in der Schule sind, schaut Rebekka sich knifflige Kriminalfälle an, in denen die Polizei nicht weiterkommt. Ihr neuester Fall findet praktisch vor ihrer Haustür statt. Einer ihrer Nachbarn ist unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Mehrere andere verhalten sich merkwürdig. Worum zum Beispiel geht es bei den vielen heimlichen Treffen bei Nachbar Charlie? Was hat die neugierige Rentnerin Rosa mitbekommen und wieso baut die Anwältin Simone in ihrem Keller ein Pappmodell des ganzen Viertels nach? Je tiefer Rebekka mit ihren Nachforschungen vordringt, desto komplizierter und gefährlicher wird alles. Auch für die Hobbydetektivin selbst.


    Info:

    Autor: Sören Prescher

    ISBN: 978-3-98507-838-7

    Ausstattung: Taschenbuch, 12,5 x 18,7 cm

    Verkaufspreis: 7 Euro

    Erscheinungsdatum: 15. Juli 2024


    Der Roman ist exklusiv bei Weltbild erhältlich.

    • Herausgeber ‏ : ‎ Aufbau TB; 1. Edition (15. Mai 2024)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Taschenbuch ‏ : ‎ 399 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3746637619
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3746637617


    ASIN/ISBN: 3746637619




    Über den Autor:

    Tom Liehr wurde in Berlin geboren. Seine erste Veröffentlichung war eine Wandzeitung, die er in der siebten Klasse anfertigte, mit dem Namen «Rauhfaser quer». Schon in jungen Jahren schrieb er als freier Journalist für das P.M-Magazin. Doch der eigentliche Startschuss seiner Autorenlaufbahn war 1990 der «Playboy-Literaturwettbewerb» (später «Gratwanderpreis»), bei dem er mit zwei eingesandten Geschichten die Plätze eins und drei belegte.

    Seitdem hat Tom Liehr zwölf Romane (darunter «Radio Nights», «Idiotentest», «Stellungswechsel», «Geisterfahrer», «Sommerhit», «Leichtmatrosen», «Nachttankstelle», «Landeier» und «Die Wahrheit über Metting») sowie zahlreiche Short Storys veröffentlicht. Die Verfilmung von «Leichtmatrosen» wurde im Jahr 2017 in der ARD ausgestrahlt. Zuletzt erschien im Aufbau Verlag sein Roman «Freitags bei Paolo». Im Juni 2024 folgt als dreizehnter «Im wechselnden Licht der Jahre» (Aufbau). Weitere sind in Vorbereitung.

    Daneben hat er als DJ und Rundfunkproduzent gearbeitet und führt seit vielen Jahren ein Unternehmen für Softwareentwicklung. Tom Liehr lebt mit seiner Familie in Berlin.



    Inhaltsangabe:

    Eigentlich ist Alexander Bengt mit seinem Leben zufrieden; seine Frau Tabea liebt ihn, genau wie seine beiden Kinder. Doch eines bereitet ihm Sorgen: sein nächster Geburtstag – der grausam runde Sechzigste. Ausgerechnet da zieht ein amerikanischer Songwriter in der Nachbarschaft ein, den Alexander bewundert und der ihn sogar auffordert, gemeinsam einen Song zu schreiben. Alexander hat das Gefühl, nun noch einmal richtig durchstarten zu können. Aber dann geschieht ein tragischer Unfall, und plötzlich sieht er sein ganzes Leben infrage gestellt.

    Der neue Tom Liehr – ein Roman wie ein guter Song über Liebe, Leid und Glück.



    Meine Kritik:

    Alexander Bengt ist Ende fünfzig und hat Angst davor, alt zu werden. Deshalb denkt er zurück an seine Jugend und erzählt Anekdoten darüber, wie er seine große Liebe Tabea kennengelernt hat und was seitdem alles passiert ist. Parallel lässt er uns an seinem jetzigen Leben teilhaben. Er ist Autor, Rezensent und Hobbymusiker, der mit seiner Familie in einer spießigen Siedlung in Kleinmanchow am Rande von Berlin wohnt. Binnen kurzer Zeit wird sein ziemlich geordnetes Leben allerdings gewaltig durcheinandergewirbelt. Der berühmte amerikanische Sänger Ayksen Brahoon (an wessen realen Musiker diese Figur angelehnt ist, weiß man, wenn man den Namen ein bisschen undeutlich ausspricht – es ist jemand, den Liehr sehr verehrt) wird sein Nachbar, bei Alex' Buchveröffentlichungen gibt es komplizierte Entwicklungen und auch privat passieren einige ziemlich unerwartete Ereignisse, die ihn ziemlich aus der Bahn werfen. Der Roman ist ein bisschen wie der Film „The Big Lebowski“ – es sind eigentlich zig Geschichten in einer, von denen man eigentlich aus jedem ein eigenständiges Buch hätte machen können. Vor allem über die Freundschaft mit dem Songwriter Ayksen Brahoon, Alex‘ erfolgreiche Buchreihe und die kuriose Nachbarschaft hätte ich gerne mehr erfahren. Von all den kuriosen Gestalten in der Nachbarschaft ganz zu schweigen. Diese Dinge kommen durch die Summe an interessanten Figuren leider etwas zu kurz. Das ist schade, weil einem viele Charaktere schnell ans Herz gewachsen sind. Auch das Ende wirkt etwas überhastet. Hier hätte sich der Autor mehr Zeit lassen können – gerne auch weitere hundert Seiten.

    Trotz vieler Rückblicke in die Vergangenheit ist „Im wechselnden Licht der Jahre“ definitiv ein zeitgenössischer Roman, der auf vieles eingeht, was heute in aller Munde ist. Auf den tollen Titel bin ich jetzt schon neidisch.

    Als ich mit dem konsequent durchgegenderten Podcast „Wer hat Angst vorm Drachenlord“ des wirklich bemerkenswerten Khesrau Beroz angefangen habe, dachte ich auch, dass ich den Scheiß (also diesen Teil) kaum aushalten werde, aber dann habe ich‘s irgendwann fast nicht mehr bemerkt. Ich gehöre zwar nicht zu diesen Leuten, aber wem es wichtig ist, das zu tun, sollte man trotzdem zuhören, auch, wenn es schwerfällt. Das macht pluralistische Gesellschaften aus - zuzuhören, auch wenn es schwerfällt. Wobei das im genannten Fall nach zwei Folgen nicht mehr zutraf.


    Mir war es wichtig und ich habe mir die ganzen knapp elf Stunden angehört. Bereut habe ich es nicht, im Gegenteil. Die Geschichte von "Yellowface" ist ja trotzdem interessant. Und es wurde ja auch nicht ständig gegendert. Manchmal war kapitellang nichts davon zu hören. Wenn man will, hält man es zweifellos aus. Ohne wäre es aber trotzdem angenehmer.

    In mancher Hinsicht macht das Gendern in dem Roman durchaus Sinn, immerhin geht es um Medien in der heutigen Zeit und alles drumherum. Nur fand ich persönlich die :innen-Betonungen auf Dauer zu anstrengend. Nichtdestrotz ist es ein interessantes Werk.

    • Herausgeber ‏ : ‎ Eichborn; 4. Aufl. 2024 Edition (29. Februar 2024)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 384 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3847901621
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3847901624
    • Originaltitel ‏ : ‎ Yellowface

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    Über die Autorin:

    Rebecca F. Kuang ist New York Times-Bestsellerautorin und für den Hugo, Nebula, Locus und World Fantasy Award nominierte Autorin. Sie ist Marshall-Stipendiatin, Übersetzerin und hat einen Philologie-Master in Chinastudien der Universität Cambridge und einen Soziologie-Master in zeitgenössischen Chinastudien der Universität Oxford. Zurzeit promoviert sie in Yale in ostasiatischen Sprachen und Literatur.



    Inhaltsangabe:

    »Krimi, Satire, Paranoia, heiße Debatten. Vor allem aber eine absolut großartige Geschichte.« STEPHEN KING

    »Ich habe dieses Buch wahrscheinlich schneller verschlungen als alles, was ich in diesem Jahr gelesen habe.« ANTHONY CUMMINS, THE GUARDIAN

    June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturszene sein. Doch während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fristet June ein Dasein im Abseits. Niemand interessiert sich für Geschichten "ganz normaler" weißer Mädchen, so sieht es June zumindest. Als June Zeugin wird, wie Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter ihrem neuen Künstlernamen Juniper Song. Denn verdient es dieses Stück Geschichte nicht, erzählt zu werden, und zwar egal von wem? Aber nun muss June ihr Geheimnis hüten. Und herausfinden, wie weit sie dafür gehen will.



    Meine Meinung:

    Die Geschichte von der jungen Künstlerin, die das Werk einer anderen als ihr eigenes ausgibt, ist zwar nicht unbedingt neu, aber die Art, wie Rebecca F. Kuang über die junge Autorin June Hayward erzählt, die das unveröffentlichte Manuskript ihre Freundin Athena Liu unter ihrem eigenen Namen herausbringt, ist von Anfang an gut erzählt. Noch dazu enthält der Roman etliche interessante Informationen über den Literaturbetrieb und den Schreibprozess als solchen. Manche der erwähnten Leiden und Nöte kennt man als Autor zur Genüge. Obwohl manche Aktion und Reaktion etwas extrem erscheinen, ist „Yellowface“ dennoch ein erschreckend realistisches Buch. Ein Psychodrama über alles, was einem alles nach einer Veröffentlichung in und mit der Öffentlichkeit passieren kann. Schade, dass die Geschichte dann auf die übliche unvermeidliche Weise ausging, hier hatte ich noch auf einen letzten überraschenden Kniff gehofft. Gefallen hat mir die Story dennoch.

    Ich hatte mich bei dem Roman für die ungekürzte Hörbuchfassung entschieden. Diese hat eine Dauer von 10h42min und wird großartig von Milena Karas gelesen. Etwas nervig fand ich allerdings die vielen Gender-Kunstpausen, die den Hörfluss schon gehörig stören. Dadurch war ich auch lange am Überlegen, ob ich dem Roman tatsächlich die volle Punktzahl geben kann und habe mich letztendlich dagegen entschieden. Ohne die vielen „*innen“-Betonungen wäre „Yellowface“ sehr viel angenehmer gewesen.