Die Frage nach der Recherche ist eine wirklich interessante.
Um dieses Beispiel aufzugreifen: Ich denke, selbst ein Historiker schmunzelt höchstens, wenn er oder sie liest, dass Römer Tomatensuppe essen. Weil es einfach schlimmere - und bedeutendere - "Ungenauigkeiten" in der Weltgeschichte gibt.
Wenn hingegen die Umstände eines Kriegs hinten und vorn nicht stimmen - na ja, da findet man heutzutage manchmal selbst auf Wikipedia sinnvolle Eckdaten ... Wenn ein Autor - sichtlich - den Anspruch aufstellt, historisch korrekt zu sein, erwarte ich als Leser auch, dass zumindest Basiswissen recherchiert wurde.
Ist eine Geschichte hingegen bewusst z.B. eher fantastisch - und gibt auch nicht vor, historisch korrekt zu sein -, bin ich nicht irritiert, falls hier und da etwas falsch sein sollte.
Allerdings gebe ich zu, z.B. historische Filme sehr nach dem zu erwartenden Wahrheitsgehalt auszuwählen. Da informiere ich mich vorher z.B. über diesbezügliche Kritiken, sofern vorhanden, oder schaue mir den Plot an. Wenn ich sehe, dass eine Geschichte nur vom Klatsch und Tratsch am französischen Hof handelt und die Politik die Handlung nicht einmal peripher tangiert, na ja. Kann unterhaltsam sein.
Ich schaue durchaus auch historische Filme, wenn ich glaube, da etwas Neues lernen zu können.