The Museum of Hoaxes: A History of Outrageous Pranks and Deceptions
ISBN-10: 0525946784, Dutton 2002
Seit einigen Jahren finde ich Geschichte immer faszinierender und habe ein paar wirkliche Rabbit holes entdeckt: Die Vielfalt ursprünglicher Gesellschaften, die sehr unterschiedlichen Urvölker Nordamerikas und kaum bekannte kulturelle Wurzeln im Zweistromland. "The Museum of Hoaxes" von Alex Boese ist ein schönes Stück Humorgeschichte, obwohl nicht jeder Hoax humoristisch motiviert ist; aber viele Hoaxe sind es. In der Geschichte des Humors zeigt sich, was sich Menschen ausdenken, um auf Misstände zu reagieren. Das Buch bietet eine gleichermaßen geschichtlich interessante und lustige Sammlung öffentlichkeitswirksamer Scherze und Täuschungen und ihrer Hintergründe vom Mittelalter bis 2002. Konkret erfährt man einiges über die Ursprünge von Aprilscherzen, Zeitungsenten und Yellow Press. Im Gedächtnis bleiben werden mir beispielsweise ein angeblicher Schachroboter, ein "Perpetuum Mobile", für das einer strampeln musste, der Mann, der den Eiffelturm verkaufte (die Geschichte kannte ich schon aus einem Podcast) und Mark Twains fiktionale Tätigkeit für eine billige Tageszeitung. Alex Boese versammelt die Begebenheiten in nach Epochen geordneten Kapiteln, die bestimmte Muster des Scherzens teilen, und benötigt nur jeweils eine halbe Seite, um einen Hoax knapp und sachlich zu schildern. Am Ende des Buches findet sich noch ein thematisch geordnetes Register von Scherzen, in dem man beispielsweise nach Fälschungen bizarrer Tiere suchen kann. Das Buch ist ein schönes Beiprodukt von Boeses Dissertation. Er führt das Museum als Webseite weiter