Texter/Editor/Redakteur/Lektor etc. beispielsweise in einem wissenschaftlichen Verlag suchen. Spektrum, Springer Medizin, Thieme, etc. Ich habe aber kein Studium des Journalismus, der Germanistik oder Kommunikation
Hallo Caro,
zur Buchhandelsausbildung kann ich dir leider nichts sagen, zum Thema Journalismus und Redaktion aber durchaus. Du brauchst überhaupt kein Journalismus- oder Kommunikationsstudium, um Redakteurin zu werden, der klassische Weg ist nämlich immer noch ein Volontariat nach einem Studium, bei vielen Medienhäusern auch egal welcher Fachrichtung. Ja, es gibt journalistische Studiengänge, und die taugen auch sicher was, aber es ist nicht der einzig selig machende Königsweg. Es geht eben auch entweder Bachelor oder Master in Egalwas als Voraussetzung für ein Volontariat plus in der Regel journalistische Erfahrung durch freie Mitarbeit und Praktika. Es werden in vielen Medienhäusern meines Wissens sogar besonders gerne Volontäre eingestellt, die eben gerade nicht Germanistik oder Kommunikation oder Theaterwissenschaft studiert haben, sondern solche, die auch andere Gebiete, speziell Naturwissenschaften beherrschen, sowieso in Medienhäusern mit einschlägigen Fachpublikationen aber auch bei Tageszeitungen oder Rundfunk mit speziellen digitalen Wissensformaten, die ja inzwischen inflationär auf allen Kanälen zu finden sind.
Es verschwimmt inzwischen vieles bei den Medienhäusern. Früher gab es reine Zeitungsverlage, Buchverlage, Zeitschriftenverlage, Rundfunkanstalten. Heute werden durch die Digitalisierung in vielen Medienhäusern die unterschiedlichsten Formate bedient, wobei mitunter auch dieselben Inhalte für verschiedene Ausspielungswege (Video, Podcast, Textbeitrag für Internet, Textbeitrag für Print, Text für Buchproduktion) jeweils anders aufbereitet werden oder aufeinander abgestimmt müssen..
Will sagen: Um (Fach-)Redakteurin zu werden wärst du meiner Einschätzung nach eigentlich gerade auf einer idealen Sprosse deiner Karriereleiter. Volontäre verdienen zwar nicht üppig, aber sie verdienen wenigstens so viel, dass man für zwei Jahre irgendwie durchkommen kann. Wenn du dir das genauer überlegen wollen würdest, dann wäre mein Tipp: Fang noch heute an, dir Möglichkeiten für freie Mitarbeit zu suchen. Recherchiere parallel die Voraussetzungen für Volontariate in den entsprechenden Medienhäusern deiner Wahl und arbeite gezielt darauf hin, indem du die Themen in freier Mitarbeit bespielst, die deinem Fachwissen und deinem Interesse entsprechen. Das kann man übrigens auch gut nebenher (während des laufenden Studiums) machen, im Prinzip kannst du als Nebenjob in die freie Mitarbeitarbeit einsteigen und dann sehen, wie sich das anlässt und ob dir das liegt, ob du Kontakte knüpfen kannst und sich vielleicht auch ganz neue Wege auftun. So habe ich das damals gemacht und bin dadurch damals auch an mein Volontariat gekommen.