Beiträge von Katla

    Mich macht etwas ganz anderes betroffen, nämlich das zunehmende Zielen auf engagierte Kleinverlage in SoMe und Foren (womit ich auch Genreforen mit Fans meine, nicht nur allgemeine Lit-Foren). Angegriffen in einer Manier, die bestes Trollfarm-Verhalten imitiert. Sei es, dass Preisgestaltung aufs Heftigste kritisiert wird, oder die Höhe der Auflagen / Limitierung, Covergestaltung (selbst, wenn diese mit bezahlten Künstlern anstatt KIs zustande kam), Umfang und eben Beteiligte oder Ausführende.


    Kleinverlage können sich schlecht gegen Meinungsmache und öffentlichen Druck wehren, und auch die Verurteilung eines nachträglichen Ausschlusses von Beteiligten ist genauso Druck aus den SoMe, oder eben Foren wie diesem. Man kann das eine nicht verurteilen, ohne das andere zu lassen.


    Es hat übrigens niemand geschrieen, als NOVA Magazin eine Entscheidung rückgängig machte, einen neuen Chefredakteuer einzusetzen, der sich durch rechtsextreme VÖs und sonstige Äußerungen hervorgetan hat. Das war auch rein öffentlicher Druck.


    Publikumsverlage sind so groß, dass sie unangreifbar erscheinen, so ein 'too big to fail'. Mir erscheint es so, als ob die Hilflosigkeit - auch oft von Schreibenden und Herausgebenden - zu Angriffen gegen kleinere Ziele motiviert, die sich a) nicht wehren können, weil sie auf Mundpropaganda angewiesen sind, und b) reagieren müssen, weil sie sich nicht hinter 200 executives im Ausland verschanzen können.

    Trollverhalten zielt aber immer auf Reaktion, nicht auf tatsächliche Änderungen oder gar Verbesserungen; daher zahlt es sich mehr aus, kleine Ziele angzugehen. Dies zum Schaden aller, der Verlage wie auch der Käufer.


    Ich denke, wir Schreibenden möchten möglichst von Verlagen verlegt werden. Wir möchten Lektorat, Korrektorat und ein schönes Cover, Illustrationen, Satz. Wir möchten am besten bezahlt werden, und möchten, dass auch andere Mitgestaltende honoriert werden. Kleinst- und Kleinverleger arbeiten nicht für Gewinne, sondern aus Leidenschaft und Engagement. Ich kenne persönlich zwei, die u.a. aufgrund von ständigen öffentlichen Nölereien an ihrer (absolut hervorragenden!) Arbeit entweder bestimmte Serien / Projekte oder ihren gesamten Laden auf Eis gelegt haben. Möglicherweise für immer. Das sind Leute, die jahre- oder jahrzehntelang auch Newbies und Unveröffentliche förderten, Texte übersetzten etc. Irgendwann sehen sie nicht mehr, warum sie eigentlich all ihre Zeit, Nerven und auch oft Geld in etwas stecken, das nicht gewertschätzt wird - aber dann heulen wieder alle rum, dass Kleinstverlage schließen.


    Dies ist kein Aufruf zur Kritiklosigkeit und Schweigen (die forcierte Änderung bei NOVA unterstütze ich, wie auch bei Rowling-artigen Angriffen gegen andere Minderheiten). Aber es ist ein Aufruf, Kritik auch mal gegen die zu richten, die einfach machen, weil sie das Kapital und die verlegerische Macht haben. So, wie es hier den verlinkten Artikel gegen die Thalia-unterstüzte Ausschreibung gab. Lieber nach oben beißen als nach unten treten.

    Ich mag viele Cover sogar lieber als die Originale.


    Children of Bodom feat. Jonna Kosonen: Oops, I Did it Again (Spears). Von CoB gibt es ja ein ganzes Cover-Album, Skeletons in the Closet, mit tollen Sachen u.a. Rebel Yell (Billy Idol).


    Imelda May: Tainted Love (Gloria Jones / Soft Cell) und Marilyn Manson mit viel Witz, aber auch angemessen getrieben. Apropos Manson: sein Sweet Dreams ist imA Tausend Mal besser als das Eurythmics-Original und vermittelt den Schmerz viel angemessener, vor allem in der Live-Fassung vom Bizarre Festival damals.


    B&B Project: Requiem For A Dream (OST). Das ukrainische Duo macht ganz wunderbare Coverversionen, meist mit Bandoneon & Gusli. Darunter auch Nothing Else Matters (Metallica) oder Sherlock TV-Series OST.


    Aleksi Laiho (R.I.P.!) & Roope Latvala, CoB: Vivaldi Four Seasons


    Netta Skog: Dead to the World (Nightwish). Netta spielt Akkordeon in einigen Metalbands und macht solo experimentelle Elektro-Improvisationen.


    Emilie Autumn: Syringe (Original ist von Bach, ich weiß aber nicht, welches Stück).

    Sie war lange auf Platz 65 der weltweit besten Violinisten und was sie hier macht, heißt 'Shredding'. Das Stück ist vom Album Laced / Unlaced, was sich aus Korsett bezieht: Die Laced-Seite sind Klassikstücke auf der klassischen, die Unlaced-Seite ist mit der elektrischen Violine gespielt, und eben Shredding, plus Spinett und Mixing auch von ihr. Mich hat die Unlaced-Seite extrem geflasht, das ist einfach ein ganz neues Klangkonzept. Autumn hat ein in der längst vergriffenen Hardcover-Version zum Niederknien schönes und generell wichtiges Buch geschrieben / gezeichnet: The Asylum For Wayward Victorian Girls. (Das teuerste Buch, das ich je kaufte, bereut hab ich es nie.) Auf deutsch ohne den Großteil der Kunst, aber ordentlich übersetzt beim Festa Verlag.


    Clint Mansells Requiem For A Dream Soundtrack wurde auch uncredited in "Persecutions of the Masses" sowie "Black Angels" im Shin Godzilla OST verwendet; ersteres in der Version, die auch im Sunshine OST verwendet wurde. Mir gefallen alle Fassungen sehr gut.

    Und dass Amazon irgendwann seine Bedingungen dahingehend geändert hat, dass Autoren nur noch drei Werke pro Tag (sic!) hochladen dürfen, sagt ja auch einiges aus

    Da fug? Ein Konzern verkauft Nullprodukte, lässt das von Nichtpersonen bewerben und macht so Gewinn - ich bin nicht naiv und hab nix gegen moderaten Kapitalismus, aber das schlägt ja dem Faß den Boden aus. Sowas gehört verboten, das geht ja schon in Richtung Kundentäuschung. Überhaupt fressen die sog. generativen KIs Unmengen von Strom & Wasser, die sollten verdammt noch mal eh abgestellt werden.

    Ein Buch in den Top 100 zu haben, bringt schon einen ordentlichen Schub, da die Genre-Listen nunmal meistens auf diese Anzahl beschränkt sind. Wenn sich die potentielle Leserschaft also stöbernd durch die Seite bewegt, bekommt sie größtenteils die ersten 100 verkaufsstärksten Werke angezeigt. Und natürlich die Sponsored Products, für die die Verlage bzw. Autorinnen und Autoren bezahlen.

    Krass. Listen & Vorschläge hab ich bei A immer ignoriert, weil ich Werbung hasse und da auch nie was Passendes bei war. War allerdings auch ewig nicht mehr dort (eben weil bald mehr Werbung als vernünftige Suchergebnisse kommen) und seit der trumpschen Shitshow meide ich A eh wie die Höllenpest.

    So, um die 280 Seiten. Aber der Autor hat über 333 Titel veröffentlicht.

    Alles klar. Unfassbar, dass die sowas zulassen. Noch ein weiterer Boykottgrund.


    Während wir tatsächliche Autoren darum kämpfen, bei (Klein)Verlagen halbwegs bezahlt zu werden ... und bei meinen Projekten gebe ich das Budget = mein eigenes Honorar teils oder ganz an die Cover-Künstler und -Designer weiter, weil ich nix KI-generiertes will. Es ist total absurd, wie sich das alles entwickelt.


    Der Bram Stoker Award (der nun nicht mal durch besondere Textqualität glänzt) plant wohl ein striktes Vorgehen, das ich mir auch in deutschsprachigen Ländern wünschte: KI darf nicht mehr verwendet werden, und weil die Defintion schwerer ist als man vermuten könnte, subsumieren die u.U. dann auch ein Spellcheck-Programm wie in Word genutzt darunter.

    Auch wird angeregt, dass Autoren vom Recht Gebrauch machen sollen, KI-Bilder für ihre Cover und auch Innenillustrationen zu den eigenen Beiträgen abzulehnen - zumindest beim Innenteil werde ich in Zukunft bei Anthos anderer Herausgeber versuchen, das bei den Verlegern durchzusetzen.


    Ich finde das alles extrem entmutigend und wundere mich echt nicht mehr, warum es immer mehr Kleinstverlage gibt, die auf Sammlereditionen und/oder Handgemachtes setzen, was dann beides natürlich auch Mikro-Auflagen und noch eingeschränkteren Absatz bedeutet ...

    Bei Amazon gibt es ja auch inzwischen ziemlich viel KI-Zeugs, das offenbar von Bots gelesen wird und dadurch in Bestsellerlisten gepuscht wird

    :kopfhau WTF?! Das hat mir ein echt hysterisches Lachen abgerungen. Jetzt brauchen wir nur noch KIs, die den Scheiß auch noch kaufen und haben einen Parallelmarkt.


    Letztlich ist aber die Frage, was A davon hat. Denn Bewertungen & Listenpushen sind noch keine Einnahmen - kaufen Leute denn blind nach Top 100? Ich hab nie auf sowas geguckt, keinen Plan ... läuft das so?


    Ich finde den Artikel / die Stellungnahme übrigens auch exzellent. :kaffeepc

    Liebe Leute,


    ich hatte mit der Anfrage nur einen entsprechenden Vorschlag aus einem anderen Faden aufgegriffen. :-) Aber nun auch das Problem, dass ich auf Urlaub unregelmässiger Internetzugang habe als gedacht und mir auch nur Komms zum kompletten Text helfen würden.


    Hab jetzt aber jemanden zum Draufschauen, daher ziehe ich meine Anfrage hier erst mal zurück. Vielleicht mögt ihr ja zum Thema "Sachtext BT" im Team diskutieren. Zumindest ich denke aber, dass Auszüge nix bringen würden, weil Sachtextleute meist wenig Fragen zum Stil / Wording haben, sondern eher zum Aufbau (insgesamt und innerhalb der Kapitel) bzw. eben einer Nachvollziehbarkeit A-Z.


    Sonnige Grüße aus Eutin,

    Katla

    EDIT: Hab Verlängerung bekommen, also Anfrage umformuliert:

    Ich hätte ich tatsächlich einen Sachtext (Essay) für Freitag, den 9.5. - wird etwas knäpplich, weil die dead-Deadline nun am 11.5. ist, aber es wäre klasse!


    Wenn das mit einem Sachtext gewünscht / okay wäre bzw. auch, falls der Termin noch offen ist. (Ich tagge mal dich, Joachim , vllt. entscheidet ihr das aber auch nach Abstimmung / Diskussion ...?)


    Das Thema ist Architektur und Utopie im SF-Kontext, Umfang etwas über 20.000 Zeichen mLz. Es geht dabei auch um tatsächlich realisierte Projekte und Strömungen im Baudesign, also nicht nur um Fiktionen.

    was ist denn mit dem Dichtungsring?

    Ich hab nur ein Belegexemplar von 2021, aber dort sind auch einige Gedichte enthalten (vllt. nicht so viele, wie der Name suggerieren mag).


    Ein wunderschönes Magazin übrigens: toller Druck, ungewöhnliches Format, super Qualität und sehr individuelle Beiträge. Kann Einsendungen nur empfehlen.

    Aber wenn z.B. klipp und klar kommuniziert wird, diesen Text leider nicht, aber stellen sie sich mit ihrem nächsten Projekt doch bitte noch einmal vor,

    Aber wenn man (also der Verlag) das eben gar nicht möchte? Davon gehe ich bei Nichtantwort oder Ablehnung aus. Die möchten dieses jeweilige eine Projekt nicht, und - aus Stilgründen, Handwerksgründen oder warum auch immer - auch kein weiteres vom gleichen Autor. Als absolut winziges Herausgeberlicht geht mir das ja bei eigenen Anthologieprojekten so: Es gibt sehr viele Schreibende, auch berühmtere und erfolgreichere als ich, die ich nicht in einem meiner Bücher haben will. Daran würde sich nichts ändern, wenn ich noch 20 weitere Texte von denen läse.


    Wenn ich Absagen bekomme, ist dies zuallermeist aus dem englischsprachigen Raum und dort gibt es manchmal Kurzbegründungen. Unter dem Versprechen, dass ich nichts infrage stellen und nichts diskutieren, sondern mich ehrlich einordnen oder auch verbessern möchte, bat ich einige Male um konkrete Ein-Satz-Begründungen mit dem größten negativen Punkt. Die Antworten waren aber frustrierender als ein konkreter Hinweis, wo für die was hakte, nämlich:

    - "Der Text hat uns gut gefallen, aber wir hatten zu viele Einsendungen von guten Texten."

    - "Dass ein (slawischer) Gott im Text vorkommt, passt nicht zur SF." (dieser Verlag hatte als VÖ direkt davor eine SF & Religion-Antho).

    - "Ich habe den Text sehr gern gelesen, aber andere Texte passten einfach besser in die Zusammenstellung."


    Was mich daran so fuchst ist, dass ich keinerlei Schlüsse für mich ziehen und damit konstruktiv umgehen kann. Denn eine Auswahl unter "guten" Texten bedeutet, dass man eben welchen den Vorzug gibt und anderen nicht - das wird ja nicht nach Lust & Laune passieren. Ich verstehe aber auch, dass bei den Massen an Einsendungen keine Analyse geleistet werden kann, denn die Ausschreibenden sind ja nicht für meine Entwicklung als Schreibende verantwortlich.


    Obwohl es für mich egal ist, ob ich einen Text auf Deutsch oder Englisch schreibe, schicke ich nur selten bzw. phasenweise Texte zu entsprechenden internationalen Ausschreibungen, weil ich zwar mit Absagen umgehen kann, aber sie selbstverständlich auch entmutigend finde. Im deutschsprachigen Raum versuche ich, Vorabzusagen oder -interessensbekundungen einzuholen, falls die Texte nicht eh angefragt waren. Dann mag das Schreiben etwas unfreier sein, weil ich mich ja halbwegs dran halten muss, was ich als Plan angekündigt hab, aber ich kann vorsichtig davon ausgehen, dass die Texte dann auch genommen werden. Toitoitoi, aber daher dödeln bei mir außer englischen Fassungen keine Texte auf Festplatte rum.


    Ich denke, das ganze Problem mit nicht-begründeten Absagen kommt davon, dass zu viele, die sich gerade mit der ersten KG versuchen, gleich ein Buch veröffentlichen möchten, anstatt erstmal am Handwerk zu arbeiten. Und eben die KI-Flut, wie Clarkesworld und inzw. auch viele andere Genreverlage beklagen. Diese Masseneinsendungen - v.a. wenn es um zahlende Märkte geht - legen nicht nur die Herausgeber lahm, sondern teils den gesamten Betrieb - und es geht dabei nur ums Erstsichten. Es sind also so viele Einsendungen, dass es zu viel Zeit kostet, allein alle Emails zu öffnen, vom Lesen des Anschreibens oder gar der Texte ganz zu schweigen.

    Hier sind wir nicht mal beim Thema "KI-Prüfung", für die eine sehr teure Software angeschafft werden muss und es dafür kostenpflichtige Updates oder immer wieder neue Programme braucht. Allein das können sich Universitäten leisten (eine Freundin ist Linguistikprofessorin mit Lehrstuhl in Dresden und nutzt sowas), aber kein kleiner / mittlerer Verlag.


    Schreibende, die bereits eigentlich wissen, dass sie noch nicht an dem Punkt sind, sollten allen - sich selbst inklusive - einen Gefallen tun und erst mal an Texten arbeiten. Und dann, wenn das ein rundes Produkt ist, langsam an VÖs denken. Damit würde sich der Markt entspannen und alle, Anfänger und Leute mit VÖs, hätten bessere Chancen. Das Gleiche gilt auch fürs SP, denn es wird immer schwerer, in der Flut der Produktionen Land zu sehen, also etwas auszuwählen. Und ich handhabe das selbst so: Wenn ich den Eindruck hab, ein Verlag oder ein Projekt passe nicht, sei zu hoch für mich oder sonstwie, sende ich auch nichts ein. Mein Versuch, eine Nullchance oder 0,2%-Chance zu nutzen, bedeuete einfach nur, dass ich die Zeit der Verleger / Hrsg. verschwendete und damit Kolleg*innen schade.

    Hat Dir schon mal jemand zu unseren BTs geraten? Ich weiß selber nicht, ob da schon mal ein Auszug aus einem Sachbuch besprochen wurde, aber @alle: Was meint Ihr, wäre das eine Möglichkeit?

    Ich bin stark dafür und würde mich riesig freuen. Zum einen ist es - von Leserseite - interessant, zum anderen lese ich ca. 70% und schreibe selbst 50% Non-Fiction, hab da also quasi eh einen Überhang. Und meine Sachbuchidee ist auch noch nicht ganz vom Tisch.


    Die Möglichkeit, Sachtexte jenseits des kritischen Bekanntenkreises bzw. via PMs an Forenmitglieder durchsehen zu lassen, ist ja noch eingeschränkter als bei Fiktionen.


    :kaffeepc

    Ich tippe zu langsam für diesen Faden ... ^^


    Für Testleser würd ich auch auf jeden Fall eine Datei anraten, weil du doch bestimmt Anmerkungen haben magst (das ist ja Sinn der Übung). Und in word oder pdf können die Leute ja direkt einen Komm auf die genaue Passage / Aussage im Buch setzen. Dann lässt sich das auch viel besser ins Arbeitsdokument einarbeiten, sonst müsstest du ja handschiftliche Notizen vom Ausdruck einpflegen.


    Falls es unbedingt ein Ausdruck sein soll, rate ich zu extrem breiten Rändern und doppelten Zeilenabständen (alles auf DIN A 4), damit eben Anmerkungen Platz haben. Ggfs. ist das aber anstregender zu lesen als regulär formatierte Seiten eben in einer Datei.

    Hallo HannaH ,


    ganz herzlich willkommen! Sehr stark, dass du nach einem so schweren Start ins Leben ein System entwickelt hast, das dir und deiner Umgebung hilft und guttut. Ich wünsche dir alles Gute mit deinem Vorhaben!

    Ich weiß nicht, ob ich ein Sachbuch geschrieben habe, oder einen Ratgeber? Da sich mein Buch an "alle" - wirklich alle - Menschen richtet, ist es wohl kein Fachbuch, oder?

    Es ist kein Fachbuch, weil es keinen wissenschaftlichen Gegenstand behandelt bzw. ihn auch nicht wissenschaftlich abhandelt, wenn ich das als Grundlage nehme:

    Seit etwa 15 Jahren beobachte ich, recherchiere privat und prüfe "mein" Modell. Und ich habe auch durch das Aufschreiben neue Erkenntnisse und Zusammenhänge entdeckt, die ich nun gerne mit der Welt teilen würde. Ausserdem habe ich eine Art Messgerät entwickelt, mit dem man Beziehungen auf "einem Blick" überprüfen kann.

    Was genau, ist schwer zu sagen, ohne ein Inhaltsverzeichnis bzw. einen Ausschnitt gesehen zu haben, aber es klingt nach einem persönlichen Ratgeber mit autobiografischen Anekdoten oder - nur anderes gewichtet - eine anekdotenhafte Autobiografie mit besonderem Schwerpunkt (Beziehungen) und zusätzlich ein persönliches Fazit, das du nach einem selbstentwickelten System strukturierst.


    Das ist nicht ganz mein Themenbereich, daher bitte mit einer Prise Salz nehmen: Ich könnte mir vorstellen, dass deine Idee besser unter einem 'Lebensgeschichte / Ratgeber' als unter rein 'Sachbuch' zu vermarkten wäre.


    Danach wollte ich das Buch eventuell im Hybrid-Verlag veröffentlichen

    Das kann ich mir nicht vorstellen, weil der Verlag keine Sachbücher / Ratgeber vetreibt, und zudem ausschließlich auf Phantastik spezialisiert ist. Die meisten Verlage haben irgendwo (Manuskripteinreichung, Kontakt, manche auch beim Impressum) konkrete Vorgaben, was eingereicht werden kann und was nicht, bzw. den Aufruf, sich erst im Programm umzuschauen und ggfs. auch in das eine oder andere Buch reinzulesen.

    [EDIT] Mein Post hatte sich mit euren überschnitten, das ist ja inzw. geklärt.


    Falls dein selbstentwickeltes System paranormale Anteile haben sollte, wäre eher die Sparte 'Esoterik' anzudenken.


    Schau doch auch mal auf den Seiten von FAIRLAG um, hier. V.a. um zu vermeiden, einem Druckkostenzuschussverlag auf den Leim zu gehen.


    Herzlichst,

    Katla

    :kaffeepc

    Manuela


    Naja, man muss doch aber bei der gleichen Wortstellung bleiben (da war ich bei meinen Beispielen auch lax, sorry), denn mit einer Umstrukturierung und dem Wegfall eines Artikels ändern sich die Formen. Der Satz ist an sich ja nicht falsch. Für was plädierst du denn bei gleicher Wortstellung im Satz? Der Schrecken eines jedes Autors ... existiert ja nicht.


    Wessen? -> Jedes Autors = eines jeden Autors

    Wie in: Die Würde des Menschen ist unantastbar. -> Die Würde eines jeden Menschen ist unantastbar.


    Nee, ich glaube, das war im Artikel korrekt.

    aber der richtige Kasus wäre halt auch empfehlenswert.

    Hallo Manuela, ich hab das peinlicherweise selbst schon früher falsch gemacht, daher stehe ich vielleicht auf dem Schlauch: Was soll denn falsch sein? Das ist doch dieselbe Konstruktion wie z.B.: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter. Oder sagen wir: Feuerwerk ist der Schrecken jeden Hundes.


    Liebe Grüße,
    Katla

    Manuela Ich hab nicht den Artikel gefunden, aber u.a. ein paper, auf dem der (das VÖ-Datum käme circa hin) vielleicht aufbaute. Der Artikel bezog sich dann stärker auf 4.4..

    The Verge hat einen Abriss zum Thema, noch interessanter ist die Auswahl an Quellen / weiterführenden Artikeln unten auf der Seit (nur einer hinter Paywall).


    Hier ist ein Forbes-Artikel, bei dem 'Inbreeding' thematisiert wird (auch ein Problem bei fiktionalen Texten und - ob das damit oder mit anderen Faktoren zusammenhängt, kann ich nicht sagen - das sieht man auch bei den immer chaotischeren und völlig unpassenden Auswürfen von DeepL, das letztes Jahr noch gut funktionierte, vielleicht damals bereits auf dem Höhepunkt).


    Forbes brachte auch dieses Statement: The technology is a solution to a problem that never existed. Artists, as much as they like to complain about the struggle of the creative process, enjoy making things. The creative process is incredibly rewarding, even if the final piece doesn’t match up to the original vision.


    Mal ganz aufs Praktische geschwenkt, hab ich seit einiger Zeit Riesenprobleme bei der Recherche, wenn ich echte Landschafts- oder Architekturfotos für Settings oder Essays suche, das gilt für DuckDuckGo, Google und sehr stark auch Quant. Je nach Thema kommen fast nur noch AI-Bilder. Das Problem heißt slop.


    Kleinverlage sind nicht mehr in der Lage, öffentlich auszuschreiben, was ganz offensichtlich ein massives Problem ist, das berühmte - und auch nur erste von vielen - Beispiel ist Clarkesworld.


    Das nur mal ein bisschen wild gemischt.

    Zum Thema hier eine sehr spannende Entwicklung, Artikel der artnet:

    A Revolutionary Tool Gives Artists a New Weapon in the Fight Against AI Art Theft: GLAZE uses cloaking technology to disrupt the models without altering the appearance of the artwork.


    Ja, vielleicht ein bisschen 'fight fire with fire'-Taktik, aber ich finde das klasse.

    Aber ist das dann noch Kunst im herkömmlichen Sinn?

    AIs schaffen ja keine Kunst, sie rechnen nach Inputbeispielen (Lernobjekten) Wahrscheinlichkeiten aus.


    Kunst ist eine soziale und selbstanalytische Praxis, sie hat mit Reflexion seiner Selbst und seiner Außenwelt zu tun. Kunst ist das Produkt dieser Auseinandersetzung. Solange AIs kein Bewusstsein ihrer selbst entwickeln, schaffen sie ja keine Kunst, sondern nur Produkte, die ggfs, danach aussehen - daher ist es letztlich irrelevant, wie "gut" diese aus Kopien errechneten Produkte sind.


    Leider finde ich das grad nicht wieder, aber ich hab vor ein paar Wochen einen interessanten Artikel gelesen. in dem Psychologen darlegten, dass AI-Produkte 'leer' sind, nichts im Sinne einer kulturellen, psychologischen Auseinandersetzung vermitteln. Und dass dies ein Problem für kulturelles Selbstverständnis des Einzelnen wie auch - als kulturelle Evolution dieser bestimmten Fähigkeit - für die Menschheit an sich darstellt.

    Verlinke das gern, wenn ich das wiederfinde.


    Dasselbe Problem besteht selbstverständlich auch beim Konsum von Literatur (Selbstreflexion *) vs AI-Textoutput (errechnet).


    *) Auf irgendeinem Level, hier soll also keinesfalls 'reine Unterhaltung' ausgeschlossen werden.

    Ich habe mal VULGATA ONLINE angeklickt, aber da muss man sich wohl erst registrieren lassen?

    Hallo Frank,


    es gibt doch ganz sicher mehr als eine? Nur mit Registrierung kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

    Sorry, ich suche gewohnheitsmässig alles auf Englisch, also hatte ich damals eine entsprechende Kombi.

    Zum Thema Latein, hätte ich mal eine allgemeine Frage: Mir ist die stetige Kleinschreibung lateinischer Wörter aufgefallen, gilt die Großschreibung nur am Anfang eines Satzes?

    Und außer Eigennamen sowie meine ich - das aber bitte unbedingt noch mal prüfen - bei Titeln und teils feststehenden Konzepten, dort aber ggfs. nur das erste Wort von zweien oder dreien.


    Auch, wenn ich den Fehler nicht sah, zuckten mir auch schon die Finger, etwas zu den Fällen, Geschlechtern = Deklinationen zu schreiben. Das Adjektiv muss z.B. denselben Fall wie das Substantiv haben, und wenn das eine gebeugt wird, muss es mit den andren entsprechend passieren, hier dann auf Genus achten und nicht einfach alles analog. Auch würd ich mal einen Blick auf den Satzbau werfen (seriös wirkende Onlinewörterbücher, die auch Deklinationstabellen anbeiten), soweit ich mich erinnere, ist der ganz wesentlich unfreier als der deutsche und da gibt es bestimmte Reihenfolgen von Wortarten, Namen, SVO und so. Ich weiß aber nicht mehr, wie genau. Google ist ja nur noch eingeschränkt zu gebrauchen, weil alles Werbung ist, aber vllt. mal über Google Scholar gehen.


    Ich spiele mal Devil's Advocate, okay? :evil Du willst Begriffe, die du dir teils selbst überlegt hast, ins Lateinische übersetzen? Wofür genau?

    Klar, vielleicht möchtest du einen Buchtitel, oder ein Traktat oder so. Aber wenn du etwas nicht weißt bzw. ohne Unterstützung verstehst, geht es deinen Lesern genauso. Dann musst du also deine übersetzten Begriffe / Sätze mit einer Fußnote versehen und doch wieder im Deutschen angeben. Ist dein Buch in einem Genre / Stil, in dem deine Leser das schätzen, oder fühlen die sich rausgerissen?


    Dann kann sowas Fragen aufwerfen: Angenommen, du schreibst ganz regulär auf Deutsch einen Dialog, wie sich meinetwegen ein Mönch mit einem Inquisitor unterhält. Der wird ja im Buch auf Deutsch dort stehen (egal, in welcher Sprache die sich laut Erzähler unterhalten sollen), weil du nicht 3 Seiten Latein in einem Unterhaltungsroman willst - und dann setzt du einen Satz Latein rein? Was bedeutet das? Unterhalten die sich - also auf Erzählebene - die ganze Zeit auf Deutsch oder die ganze Zeit (obwohl alles auf Deutsch dort steht) auf Latein? Falls Letzteres, wäre es unlogisch, nur einen Teil / einen Satz aus einer Unterhaltung auf Latein zu schreiben.


    Weißt du, wie die Alltagssprache unter Kirchenleuten war?


    Klar, wenn dein Begriff ein Buchtitel, ein Aufsatz oder so betiteln soll, wäre das Latein angemessen. Einfach so zwischendurch, nur, damit mal was lateinisch klingt, könnte beim Leser ungünstige Fragen aufwerfen oder stören.


    Da würd ich - wenn es Latein sein muss - ein paar Tage drauf verwenden, ich weiß noch, dass ich einen fiktionalen Buchtitel und eine Bulle wollte, und das dauerte ewig, bis ich sicher war. Zur Not reale Bücher, Bullen, Schriften suchen, bei denen du nur ein einziges Wort austauschen und korrekt deklinieren musst.


    Vielen Dank, dir auch viel Erfolg und viel Spaß, herzlichst,

    Katla

    Hallo Frank62 ,


    ich hab zwar ein Großes Latinum, aber das ist leider zu lange her, um mir Korrekturen oder gar Übersetzungen zuzutrauen. Wenn du feststehende bzw. tatsächlich existierende Begriffe oder Redewendungen hast, rate ich dazu, diese mal nachzuschlagen. Wiki ist mit Vorsicht zu genießen, aber dort kannst du ja zur Überprüfung dann den Zitatlinks folgen. Z. B.

    unctio infirmorum = letzte Ölung?

    Wikipedia sagt:

    Petrus Lombardus sprach von unctio in extremis („Salbung in den letzten [Augenblicken des Lebens]“), Albertus Magnus von unctio exeuntium („Salbung der Sterbenden“). Erst im 20. Jahrhundert setzte sich die Bezeichnung unctio infirmorum („Salbung der Kranken“) durch, die den aus der Tradition der Alten und der frühmittelalterlichen Kirche bekannten Zeugnissen wie auch den heute noch verwendeten liturgischen Texten mehr entspricht.[9]

    Crimen exceptum = Ausnahmeverbrechen

    Ich würde zudem drauf achten, ob du auch Konzepte verwendest, die in deine Epoche passen und keine modernen Sachverhalte / Sichtweisen einfach nur ins Latein übersetzt. Hier z. B. würde ich genauer nachschauen (was nicht heißt, dass es inkorrekt wäre, es klingt für mich nur sehr modern).


    Es gibt online auch die Vulgata im Original mit jeweils gegenübergestellten deutschen Übersetzungen, man kann auf solchen Seiten auch Begriffsuche laufen lassen, sodass du direkt auf dein Motiv weitergeleitet wirst. Sowas kann grad mit deinem Verwendungszweck auch gut für Sätze sein, die gar nicht direkt als Bibelzitat gedacht sind. Vielleicht gibt es ähnliches auch für den Malleus maleficarum.


    Google - oder in diesem Fall auch DeepL - translates sind sehr unsicher und oft Quark.


    Aber vielleicht kann ja auch einfach jemand hier richtig Latein ... :S

    Herzliche Grüße,

    Katla

    Hallo Manuela ,


    ich hab den Artikel gelesen. Dort wird duchgehend von einem "Buch" gesprochen und dann heißt es nur noch:

    Geschrieben hat „El Odio“ der bekannte Autor Luisgé Martín. Für seine Romane und Kurzgeschichten wurde er vielfach ausgezeichnet.

    Es wird nirgendwo gesagt, dass es kein Roman wäre. Bei Big Bad A wird es angeküngt als 'literary exercise" und die Verlags-Unterreihe ist "Anagrama narrativas hispanicas", wo auch nur von 'Buch' gesprochen wird. Sicher, dass es keine (Teil-)Fiktionalisierung ist?

    Es ist im Grunde genommen ein dokumentarisches Buch, das sich primär mit dem Innenleben, den Gedanken und Motiven des Täters beschäftigt. Und das tut weh. Besonders der Mutter der beiden ermordeten Kinder. Meine Frage war: Darf Kunst die Gefühle von Opfern ignorieren, sich über das Risiko hinwegsetzen, sie emotional zu verletzen? Oder fällt das unter künstlerische Freiheit?

    Okay, wenn ich deine Aussage jetzt einfach mal als gegeben nehme, ist es also ein Sachbuch. Die können ja mit unterhaltenden Merkmalen ausgearbeitet werden, wie eine Nachstellung mit Schauspielern in True Crime Dokus = das Buch wäre dann die literarische Form solcher 'nachgestellten Szenen'. Aber was hat das dann mit "künstlerisch" und "Kunst" zu tun? Was genau ist dein Punkt, Manuela? Das sind doch Äpfel und Birnen.


    Dann sind die Aussagen des Täters ein sehr unangenehmer Fakt. Die Frage sollte also nicht in Richtung "künstlerische Freiheit" gestellt werden (woraus ich eine Fiktionalisierung ableitete), weil das absolut nix mit Kunst zu tun hat. Dann muss man fragen, ob Fakten unterdrückt werden sollten, um Opfer- oder Lesergefühle zu schützen. Also sollen wir auch z.B. Eyal Siwans Doku zum Eichmannprozess verbieten, weil der Täter - sich selbst entlarvend - zu Wort kommt? Ich hab manchmal echt den Eindruck, solche Diskussionen sind reiner Clickbait, jedenfalls halte ich ein Verbot von Täteraussagen für gefährlich, weil so etwas die Realität verziehen würde. Die Welt tut weh und man sollte lieber an den Weißen Ring spenden oder Medien posten, in denen Opfer zu Wort kommen, Subjekte sind, anstatt Fakten zu unterdrücken. (Bevor das missverständlich klingt: Letzteres unterstelle ich dir nicht, aber du fragst ja wohl, ob man es sollte oder nicht sollte.)


    Viele True Crime Unterhaltung / Dokus oder Sachbücher oder sogar fiktionale / fiktionalisierte TV-Serien zum Thema sind übrigens mit starkem Fokus auf die Opfer gestaltet. Es gibt also solche und solche, das ist doch gut.