Beiträge von Joachim

    Weil Urhebervergütungen ausgeschüttet werden. KI-Texte haben keinen Urheber. Und es gibt zwar Verwerter, aber die Verwertungsvereinbarungen dürften in solchen Fällen nichtig sein.


    Wir befinden uns, meine ich, da gerade an einer Schwelle. Leider sind in erster Linie zivilrechtliche Fragen berührt, also solche, bei denen es um Schadenersatz geht (Verlagsverträge usw.), aber möglicherweise kann man das Urheberrecht da auch ein wenig am Strafrecht ankoppeln.

    Ach so, das hatte ich falsch verstanden. Die sind also von Anfang an gleich mal raus, weil es keinen Urheber gibt, klar. Bin gespannt, ob auch das kommt ...

    Das ist eine interessante Frage, die man möglicherweise für die nächste Mitgliederversammlung der VG Wort lancieren könnte. Die VG Wort müsste dann bei ausschüttungsrelevanten Werken, die Menschen zuzuordnen sind, eine entsprechende Prüfung vornehmen, oder es müsste in den genutzten Datenbanken als Merkmal sichtbar werden. Von den Pflichtmeldungen würden solche Produkte ja ohnehin ausgenommen sein.

    Warum wären solche Produkte von Pflichtmeldungen ausgeschlossen? Es sind doch Texte, mit denen Geld verdient wird, demnach wären sie gewerblich, oder?


    Ich denke jedenfalls, es hätte heftige Auswirkungen, wenn man da konsequent wäre. Ich höre öfter mal Podcasts aus dem PC-Gaming-Bereich und weiß, dass die meisten Gaming-Journalisten offenbar peinlichst darauf achten, ihre Online-Artikel auf diese 1800-Mindestzeichenzahl oder so zu bringen, weil es übers Jahr dann mit ein paar tausend Klicks pro Artikel ordentlich Knete von der VG-Wort gibt, weshalb das Zeug oft tierisch aufgebläht ist. Es wäre schön, wenn sie das dann wenigstens selber (ab-)geschrieben haben, finde ich :/

    Das sind gute Nachrichten, keine Frage. Der nächste folgerichtige Schritt wäre dann, dass die VG-Wort nicht für Artikel/Texte Kohle ausschüttet, die mit dieser KI-Kennung versehen sind, weil es ja keine/n urheberrechtlich verantwortliche/n Autor/in gibt.

    Buchenwald war von 1945 - 1950 das Speziallager Nr. 2 in der SBZ. Ich würde beides weder gleichsetzen noch relativieren. Politisches Unrecht bleibt politisches Unrecht. Da gibt es für mich keine qualitative Abstufung. Und um in das Lager zu kommen, musste man nicht zwingend hohes NSDAP-Mitglied gewesen sein, da reichte eine Denuziation des Nachbarn aus, weil der "noch eine Rechnung offen hatte". Und von Rechtsstaatlichkeit kann in diesem Zusammenhang überhaupt nicht gesprochen werden.


    Dem widerspreche ich nicht.

    Ich widerspreche dem ursprünglichen Satz, der - sagen wir mal - recht missverständlich ausgedrückt ist, so missverständlich, dass man fast meinen könnte, die Sowjets hätten das Lager errichtet: "Allen Wessis die immer noch das Wort N..zi gebrauchen empfehle ich den Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald (war übrigens für viele Ossi-Schulklassen obligatorisch genauso wie der Film "Nackt unter Wölfen). In einem besonderen Bereich der KZ-Gedenkstätte befindet sich ein Wald mit Edelstahlrohren – jedes Rohr steht für eins der rund 7000 Opfer von Buchenwald, das nach 1945 in Buchwald durch die Sowjets zu Tode kam. Und auf diese rot-linke "Blutbrut" haben viele "Ossis" einfach keinen Bock mehr, ..."

    Zur Korrektur:


    Es gibt keine Staatsmedien, schon gar keine schweigenden - Buchenwald war ein KZ der Nazis, nicht der Sowjets (man lese dazu Eugen Kogon) - niemand wird als Nazi beschimpft, weil er wählt, sondern allenfalls dann, wenn er/sie DVU, NPD, Die Basis, Freie Sachsen oder AfD wählt (ich persönlich würde diese Wähler auch nicht sofort als Nazi bezeichnen, aber die Wahrscheinlichkeit für einen Rechtsradikalen ist schon sehr hoch) - Duisburg-Marxloh ist kein Ghetto, Warschau war ein Ghetto (man lese dazu Marcel Reich-Ranicki) - ja, es gibt Kriminalität gegen Frauen und Kinder, der gefährlichste Ort dafür ist aber das eigene zuhause.

    Das fast schon legendäre "Spreewald-Literaturstipendium" besteht (inzwischen, anfangs war das anders) aus einem vier Wochen langen Aufenthalt im Nobel-Resort "Zur Bleiche" in Burg im Spreewald, das u.a. zwei Sterne-Restaurants im Haus hat (und übrigens einen Heli-Port, falls man stilvoll anzureisen gedenkt), und wo die Übernachtung in einer Besenkammer im Stehen schon einen Riesen in der Nebensaison kostet, und man bekommt dort als Stipendiat oder -in "nur" freie Logis und Kost (á la carte, also gerne auch Spätzle mit ganzem Hummer oder Kobe-T-Bone-Steak). Und nüscht auf die Hand. Dafür hast Du einen Monat lang Deine Sippe vom Hals, kannst endlich mal gut essen, einen der schönsten Hotel-Spa-Bereiche überhaupt nutzen und an der Bar mit Schlagerfutzis und Suppenmogulen abhängen. Die zwölfhundert Tacken würden Dich in dieser Situation auch nicht entscheidend nach vorne bringen, weil die schon am ersten Tag für Trinkgeld weggingen.

    Das klingt aber schon wesentlich reizvoller, zumal man "nur" vier Wochen gebunden ist. Und wenn ich dich richtig verstanden habe, bekommt man auch einen Heli gestellt, hört sich nicht schlecht an :S Da bewerbe ich mich glatt mal, wenn ich kurz vorm Nobelpreis stehe oder so 8)

    Ich hab mal bisschen geguckt. Die haben in den Vergangenheit durchaus Autor*innen mit einem netten Wiki-Eintrag als Stadtschreiber gewonnen, was mich sehr wundert, denn die 1250 Tacken sind in meinen Augen nix. Davon kann man nicht leben, wenn man nebenbei noch so Minimum 700 bis 1000 bis sonstwas Euro Miete für sein ursprüngliches zuhause löhnen muss. Also Nazi muss man nicht sein, schätze ich. Aber Kohle sollte man für den Spaß schon mitbringen. :/

    Ja, meine Frage war/ist, ob so LLMs wie ChatGPT derzeit tatsächlich in der Lage sind Texte zu schreiben, die über das hinaus gehen, was du im Kasten zitierst, Marvin, und ob sie noch besser werden können. Recht beliebiges Schönsprech können sie schonmal, ja, aber können sie wirklich auch strukturierte Texte, die auf echten Entscheidungen basieren, Fragen aufwerfen, Figuren entwickeln und pipapo? Ich hab da halt meine Zweifel ... und kann mich ja zum Glück nicht irren, weil ich der BT-Jockey bin und jeden Blindlfieger vorab kenne ... hihi :saint:

    Nein, Tom, niemand wird gern widerlegt, du Heuchler - besonders nicht, wenn es so effektvoll, glorreich, umfassend und nachhaltig wie gerade vorhin durch mich ChatGPT passiert ist :evil


    Es war übrigens, wie oben erwähnt, GPT 4o, hab das Ding vorhin extra noch danach gefragt.

    Tom, ich wollte dich nicht "widerlegen" oder so ein Mist, weißte ja, nur zeigen, dass ich solche Ergebnisse immer gekriegt habe, bei allem Versuchen. Verwendest du einen anderen Roboter?

    Edit: Jedenfalls basiert meine Behauptung im anderen Fred auf diesen Beispielen.

    Hallo ihr, ich habe gerade ChatGPT 4o mit exakt derselben Anweisung gefüttert, die Tom oben verwendet hat, heraus kam das:


    Er steht da, das Licht über ihm flackert in einem Rhythmus, der wie eine stumme Mahnung wirkt, und sein Blick verharrt auf dem Grau, das sich langsam, aber mit unaufhaltsamer Konsequenz durch die Härchen seines Kinns frisst, wie Frost durch ungeerntete Felder.

    Die Hände ruhen reglos am Rand des Waschbeckens, knöchern fast, als wollten sie Halt suchen in einem Moment, der viel mehr ist als nur die nüchterne Erkenntnis des Alterns, sondern vielmehr eine stille Implosion dessen, was er einmal war.

    Er beugt sich ein wenig näher, als könne er im Spiegel mehr sehen als nur Pigmente und Poren, als läge zwischen den Bartstoppeln ein geheimer Code, der ihm erklärt, wann genau die Zeit begann, ihn leise, aber entschieden zu verlassen.

    Das Bad ist still, kein Geräusch außer seinem Atem, der flach ist, fast misstrauisch, als traue er dem eigenen Spiegelbild nicht, und während draußen die Welt weiterläuft, bleibt er stehen, als sei das Leben dort draußen für einen Moment angehalten.

    Und während das Grau wächst, unbeirrbar, mit der Gleichgültigkeit eines Regenschauers, fragt er sich, ob es ein Fehler war, immer weiterzumachen, statt einmal stehen zu bleiben, dort, wo er noch lachen konnte, ohne sich selbst daran zu erinnern.



    Das soll gut ein? Habe ich was anders gemacht? Oder basiert Toms Beispiel oben auf einer aktuellen Version von ChatGPT?


    Edit: ich bin kein Abonnent von OpenAI und auch nicht registriert...

    Jetzt mal ne Frage: Findet ihr die literarischen Ergebnisse von ChatGPT wirklich gut? Ich hab mal mit recht kurzen Texten rumprobiert, und da kam zwar nicht direkt was falsches, aber eben auch nichts wirklich gutes bei rum, vielleicht so gehobener Heftroman, John Sinclair oder so, vielleicht bisschen besser, Richtung Wolfgang Hohlbein herum. Seid ihr da zu besseren Ergebnissen gekommen? (Ganz schlimm wurde es übrigens, als ich mal eingab, ChatGPT solle so schreiben wie Thomas Mann, und dann purzelte halt einfach Altbackenes und Pathetisches in etwas längeren Sätzen aus dem Automaten.)


    Ich will diese LLMs nicht unterschätzen, mache mir natürlich auch Sorgen, aber momentan scheinen die mir von einem wirklich guten Text noch ein Stück entfernt zu sein. Seht ihr das anders?

    Ich habe mich da mal neulich beim Bier ein bisschen mit meinen Gudde-Kumpel ChatGPT unterhalten: wenn mich das Biest nicht belogen hat, läuft das Autovervollständigen über Vektoren, die irgendwas zwischen 1000 und 2000 Dimensionen haben (genaue Zahl? Geschäftsgeheimnis von OpenAI), komplett aus Fließkommazahlen bestehen und durch irrsinnig viele 1000x1000-Matrizen (oder zerlegte) in verschiedenen Ebenen gejagt werden, bis am Ende eine Wahrscheinlichkeitsverteilung rauskommt, aus der die Voraussage gewählt wird, mal die beste, mal die kreativste, etc. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Gehirn so arbeitet, da wären die rund 20 Wattx24h, die es täglich so braucht, sofort futsch, denke ich.


    Verblüffend ist es natürlich schon, vielleicht deutet es aber eher darauf hin, dass unsere verbale Kommunikation auch funktioniert und funktionieren muss, wenn wir nicht jede Bedeutung jedes Wortes genau kennen. :/

    Ich bin mir nicht sicher, ob und wie lange KI-Mucke wirklich funktioniert. Die einzelnen Songs werden ja dank stochastischer Basis der Modelle an einem Erwartungswert bzw. Mittelwert (sprich: extrem konventionellen Mainstream) entlang varriert, man kriegt quasi halt immer mehr vom Gleichen (innerhalb einer Standardabweichung), immer immer immer immer immer mehr vom Gleichen, also das Prinzip Netflix auf Koks, bis jede erdenkliche Originalität einer Musikströmung komplett und unwiederbringlich runtergerockt ist. Ob das System bei Musikfans bzw. der Kundschaft wirklich langfristig fruchtet oder nicht eher die Musikbranche killt, weil sie wegen dieses ganzen Mülls einfach zum totalen Schrottplatz wird?

    Mal abwarten. :punk