Eine interessante Frage....
Als Autor verwende ich fast immer Kapitelüberschriften. Ich bin da ein wenig altmodisch.
Bei meinem ersten Roman hingegen hatte ich zunächst keine verwendet und sie erst nachträglich eingefügt, weil es mir typographisch hübscher erschien, wenn am Kapitelanfang nicht nur "Erstes Kapitel"oder eine schnöde Zahl steht.
Beim Lesen vermisse ich sie nicht unbedingt, aber ich störe mich auch nicht daran, wenn welche vorhanden sind.
Zweifellos haben sie einen praktischen Nutzen, denn wenn man in einem Buch, das man bereits gelesen hat, eine bestimte Stelle sucht, hilft es, wenn man anhand der Kapitelbezeichnung weiß, wo man suchen muß.
Ein extremes Beispiel findet man zuweilen in alten Büchern aus dem 19. Jahrhundert, wo es mitunter durchaus Mode war, den Inhalt des Kapitels in mehreren vorangestellten Sätzen kurz zusammenzufassen, ohne jedoch zu viel zu verraten. Hierzu habe ich mich noch nicht hinreißen lassen, aber vielleicht schreibe ich eines Tages mal ein ganz altmodisches Buch und setze es in Fraktur...
(Das ist der Vorteil, wenn man Selfpublisher ist: man kann auch exzentrische, völlig unkommerzielle Dinge tun, die kein kommerzieller Verleger einem durchgehen ließe.)