Beiträge von Katze

    Ich würde sagen, daß sich die Auflage stets auf das gedruckte Buch bezieht. Bei Ebooks gibt es keine Auflage, weil sie nicht physisch existieren.

    Ich würde es als Neuausgabe bezeichnen. Allerdings dürfte es auch ziemlich egal sein, wie man es bezeichnet. Das sind keine gesetzlich vorgeschriebenen Bezeichnungen. Die Auflagenbezeichnung ist nur bei gedruckten Verlagausgaben wichtig, weil dort u.U. eine Auflagenzahl vertraglich vorgesehen wurde, und natürlich auch, weil der Autor nachkontrollieren können muß, wie viele Bücher tatsächlich gedruckt wurden, damit ihn der Verleger nicht um sein Honorar bescheißen kann, bzw. der Autor auch weitergehende Rechte hat.

    Ich weder ein Befürworter noch ein Gegener von Prologen. Wenn sie angebracht und sinnvoll sind, kann man sie gerne verwenden. Was ich nicht mag, ist wenn sie nur aus, sagen wir, modischen Gründen verwendet werden, obwohl sie eigentlich überflüssig wären.

    Ich selbst habe ihrer erst zweimal gebraucht: einmal bei einer Fortsetzung, um kurz die Ereignisse des ersten Bandes zu rekapitulieren, und ein andermal, um ein Ereignis zu schildern, daß einige Jahre zurück liegt, und in einem indirekten Zusammenhang mit der aktuellen Geschichte steht.

    Ich denke, wie bei jedem neuen Trend, werden sich nur die Ersten die Taschen füllen können. Oder jene, die ganz besonders gut den Zeitgeist und Nerv der Käufer treffen. Denn je geringer der zu betreibende Aufwand ist, desto mehr werden sich ein Stück von diesem Kuchen abschneiden wollen, bis am Ende keiner mehr richtig satt wird.


    Außerdem sehe ich noch eine weitere Entwicklung voraus. Wenn die KI Geschichten schreiben kann, wozu brauche ich als Konsument noch Autoren und Verlage und Bücher, für die ich Geld zahlen muß, wenn ich selber die KI nutzen kann, um mir das schreiben zu lassen, was mir gefällt? Das wären dann maßgeschneiderte Bücher.

    Bei Literaturpreisen geht es nicht um gute Literatur? Nein! - Doch! - Oh! :rolleyes:


    Ich habe grundsätzlich kein Problem damit, wenn sie ihre woke Agenda durchziehen, oder sich die Amigos gegenseitig Preise zuschachern, so lange sie damit nicht so tun, als würden sie das beste Buch küren. Wer freilich mit einer gewissen Attitüde zu Werke geht, muß sich daran letztlich auch messen lassen.


    Grundsätzlich sollte man diese Preise einfach nicht so ernst nehmen. Ob nun Literatur-, Musik-, Film- oder Wissenschaftspreis: jeder weiß, daß dabei hinter den Kulissen geschoben, geschachert und getürkt wird; und selten jene, die es wirklich verdient hätten, den Preis bekommen. Je weniger Beachtung man diesen Veranstaltungen und ihren Ausrichtern schenkt, umso eher werden sie auch wieder in der Versenkung verschwinden.


    Mich interessieren diese Preise schon lange nicht mehr, und sie beeinflussen auch meine Kauf- und Konsumentscheidungen nicht.


    Ich würde aber auch niemals irgend einen Preis entgegen nehmen. Wobei ich als alte, weiße, konservative Katze, ohnehin nicht in diese Gefahr geriete, selbst wenn ich noch so gut schriebe. (Was ich nicht tue ^^").

    Warum sollte man für etwas bezahlen, was man auch selber machen kann? Wenn ich für alles das bezahlen wollte, würde ich zu einem Druckkostenzuschußverlag gehen und am besten noch mein Manuskript von einem Ghostwriter verfassen lassen. :rolleyes:

    Die Verlage haben den Selfpublishing-Markt im Blick. Wer dort Erfolg hat und auch noch die Zielgruppe eines Verlags bedient, ist sicher interessant.

    Fragt sich, ob man es dann noch nötig hat. Wenn man berücksichtigt, daß man im SP normalerweise ein Vielfaches pro Buch verdient, müßte der Verlag schon sehr viele zusätzliche Exemplare absetzen, um das wettzumachen. Vor allem wenn man bedenkt, daß die Verlage sich immer an die erfolgreichsten SP-ler heranwanzen, die schon aus eigener Kraft sich eine große Fangemeinde herangezogen haben und entsprechend viel verkaufen. Es würde mich daher sehr interessieren, wie viele tatsächlich sich haben "abwerben" lassen und wie viele davon später wieder zurück ins SP gegangen sind.

    Lohnt sich das denn tatsächlich? Ich meine damit nicht den Effekt durch Spaß an der Freude, sondern im rein nüchternen kommerziellen Sinne von Zeit- und Geldaufwand versus Einnahmen durch zusätzlich verkaufte Produkte. (Ich glaube, der Betriebswirt nennt das heute Return on Investment.)


    Wie gesagt, ich habe mir einige Autorenwebseiten angeschaut, und bei nicht wenigen den Eindruck erhalten, daß sie nicht aus einem eigenen inneren Bedürfnis, sondern vielmehr dem (zumindest gefühlten) Drang adabei zu sein, entspringen. "Die Leute sagen, man müsse eine Webseite haben, also mache ich mir halt auch eine." (Vielleicht liegt das aber auch daran, daß alle heute dieselben Tools und Vorlagen verwenden, und die Seiten demenstprechen alle irgendwie gleich steril ausschauen.)

    Vielleicht ist es eine Frage des Alters. Als ich noch ein junges Kätzchen war, habe ich auch von Ruhm und Reichtum geträumt. Inzwischen bin ich alt und weiß, daß ich (relativ) bald sterben muß, und nichts von alledem Ruhm und Geld mitnehmen kann. Und ich habe gesehen, wie Leute, denen man eben noch zugejubelt, schon gekreuzigt wurden. Es ist also alles vergänglich. (Oder wie man zu meiner Zeit sagte: Nihil sub sole perpetuum.)

    Mag sein, daß ich auch von meinem Wesen her asozial bin und mir nicht viel aus Menschen und ihrer Gesellschaft mache. Ich weiß wohl, daß der Mensch ein Herdentier ist und als solches von Natur aus bestrebt ist, sich einen Platz unter seinesgleichen zu erstreiten. Insofern verurteile ich niemanden, wenn er gefallen möchte, wenn er gelobt, und anerkannt sein will und den Wettbewerb sucht. Es ist nur eine Eigenschaft, die mir weitgehend wesensfremd ist. Als Außenstehender beobachte ich die Menschen gerne, aber ich nehme nicht an ihren Unternehmungen teil. (Und ja, ich bin mir der Ironie bewußt, diese Aussagen in einem sozialen Medium zu tätigen, das dem Austausch unter Menschen dient. Aber manchmal ist eine Katze eben auch nur eine Art Mensch. ^^")

    Wenn jemand Freude daran hat, so etwas zu programmieren und zu unterhalten, dann sei es ihm unbenommen. Die Frage ist halt, ob es auch effizient ist, oder ob man durch die Nutzung vorhandener Plattformen wie Facebook, Twitter, Tinder, usw. nicht mit weniger Aufwand mehr Menschen erreicht.

    Die Frage kann ich dir ganz leicht beantworten: so lange die ca. 6000 Verlage in Deutschland nicht alle komplett gleichgeschaltet sind, wird es immer irgend einen geben, der dich nicht nimmt, weil du den falschen Namen, das falsche Alter, die falsche Nationalität, das falsche Geschlecht hast, oder die falsche Partei unterstützest. Oder er deine Art zu Schreiben und deine Geschichten nicht ausstehen kann. Und aus genau den gleichen Gründen wird ein anderer dich nehmen.

    Mit anderen Worten: In der Theorie sind Verleger Geschäftsleute, welche die besten Manuskripte kaufen um daraus die profitabelsten Produkte für den Markt zu generieren - in der Praxis sind alle irgendwie Menschen, die mehr oder weniger irrational und somit unberechenbar handeln.

    Kurz gesagt: der Preis kann dir nützen, er kann dir schaden, oder er interessiert keinen.


    (Und um die persönliche Frage zu beantworten: Ich nehme grundsätzlich an keinen Preisausschreiben teil, und würde auch grundsätzlich keine Preise, Ehrungen, Orden oder andere Auszeichnungen entgegen nehmen. Der Literaturmarkt interessiert mich nicht. Ich schreibe aus rein privatem Vergnügen. Ruhm und Anerkennung bedeuten mir nichts. Allerdings liebe ich Geld. (Und letzteres wäre auch der einzige Grund, wieso ich überhaupt je mit einem Verlag ins Geschäft zu kommen versuchen würde. Da ich aber weiß, daß meine Kunst nicht den Massengeschmack trifft, ich aber mit Nischenprodukten kein Geld mache, sehe ich keinen Sinn darin, es überhaupt zu versuchen.))

    Braucht man überhaupt eine eigene Homepage, wenn man einen Verlag hat?

    Wenn ich mich über neue Bücher informieren will, schaue ich auf Amazon, oder den Webseiten der entsprechenden Verlage. Aber ich habe noch nie das Bedürfnis verspürt, mir unbedingt die private Seite eines Schriftstellers anzusehen. Zumal die meisten Autoren-Seiten alle irgendwie gleich ausschauen und ziemlich langweilig sind. (Aber ich gebe zu, ich bin nicht der typische Konsument.)

    Zitat

    Deine Nörgelei geht mir ziemlich auf den Sack, Katze. Hast Du auch irgendwann mal was Konstruktives beizutragen? Danke vorab dafür.

    Ich bin eine Katze und kein Hund. Ich lege keinen Wert darauf, von Menschen gemocht zu werden. :P

    Im Übrigen gilt nach wie vor: Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.


    Ich finde es übrigens sehr konstruktiv, wenn man die Menschen über Hintergründe aufklärt und ihnen aufzeigt, wie sie veräppelt werden. Gleichwohl manche es freilich vorziehen, ewig in ihren Illusionen zu leben.


    Wenn ich mir am Bahnhof willkürlich zehn Leute suchte, die um die Wette laufen ließe und den Sieger zum "schnellsten Mann Deutschlands" kürte, würde das keiner ernst nehmen. Aber wenn man das gleiche in der Literatur macht, glauben alle ernsthaft, sie hätten den besten Roman deutscher Zunge gefunden. :rolleyes::rofl

    Skandalbücher schreiben ist einfach. Schwieriger wird es, einen Verleger zu finden, der sie drucken möchte. Am besten hetzt man ein bißchen gegen die Religion. Die christliche natürlich. Die regen sich genug auf, um PR zu machen, aber nicht so sehr, um seines Lebens nicht mehr sicher zu sein. Beleidigt man die Juden, ist man Antisemit und die Karriere am Ende, geht es gegen die Buddhisten, versteht es keiner, und verdirbt man es sich mit den Muselmanen, kriegt man entweder Bomben vors Haus oder die Gurgel durchgeschnitten. Dann kann man sich nicht mehr des schönen Geldes erfreuen. Sex und Obszönitäten sind mittlerweile ausgelutscht. Was früher noch ein unerhörter Skandal war, läuft heute im Kinderprogramm. Politik ist schwierig. Regimekritik geht nur ungestraft, wenn man im Ausland lebt und seine Schäfchen im Trockenen weiß. Es sei denn man gibt die Systemhure und hetzt gegen Dissidenten und die Opposition. Aber damit lockt man nicht genug Käufer an, weil das fast alle etablierten Künstler machen.

    Bei allen diesen Preisen frage ich mich immer, nach welchen Kriterien die Auswahl und Bewertung erfolgt. Das ist immer ziemlich intransparent.

    Außerdem frage ich mich, wie eine Jury je nach Preis u.U. mehrere Hundert eingereichte Bücher lesen und bewerten kann. So viel Zeit hat doch keiner. (Es sei denn jemand träfe eine Vorauswahl; wobei dann dieser Jemand alle Beiträge lesen müßte. (Es sei denn dieser Jemand träfe die Auswahl ohne die Beiträge gelesen zu haben. Aber in diesem Falle stellt sich die Frage, ob nicht der Wettbewerb insgesamt getürkt ist.)) :/

    Übrigens halte ich das Aussortieren von Kulturgut, das von einigen als diskriminierend empfunden werden könnte, die nachträgliche sprachliche Bereinigung von älteren Werken und das Verfassen von "Triggerwarnungen" für mindestens genauso gefährlichen Bullshit und für zensorisches Vorgehen, das ich strikt und energisch ablehne.

    Wie kann hier dagegen sein? Das wird doch von den Guten™ gemacht. :evil:

    Da die USA eine Demokratie sind, wird sich letztlich die Mehrheit durchsetzen. Ist diese der Auffassung, jene Bücher gehörten weg, dann ist es gut; setzt sich die gegenteilige Ansicht durch, ist es ebenfalls gut. Das ist doch das Schöne an der Demokratie: alle dürfen mitreden und mitentscheiden, und nicht nur diejenigen mit der richtigen Meinung oder dem richtigen Parteibuch. (Schade, daß wir so etwas nicht haben. Wir dürfen weder die Schulbehörden, noch unsere Staatsführung wählen; ja noch nicht einmal die Rundfunkräte. Daher haben wir keinen Einfluß, was unseren Kindern vorgesetzt oder wie unsere Jugend indoktriniert wird. Immerhin dürfen wir alle 4-5 Jahre die Partei wählen, die uns die schönsten Lügen erzählt, um danach wieder brav die Schnauze zu halten. Denn wer aufbegehrt, gar auf die Straße geht und die Regierung kritisiert, ist hier ganz schnell ein Nazi...)

    Vielleicht sollte man anderen Völkern zugestehen, ihr Leben nach eigenen Werten und Maßstäben zu ordnen. Es sei denn, man wähnte sich im Besitze der alleinseligmachenden Göttlichen Wahrheit. Dann freilich hat man die Pflicht, die gesamte Menschheit damit zu beglücken. (Und wenn jemand nicht beglückt werden möchte, dann muß man ihn eben mit Feuer und Schwert beglücken.) :rolleyes:


    Früher war es so viel einfacher: da gab es noch Leute mit anderer Meinung - heute gibt es nur noch welche mit der falschen. ;)

    Wenn ich das richtig verstehe, dann werden keine Bücher verboten, sondern lediglich aus Schulbibliotheken verbannt, weil sie als jugendgefährdend eingestuft werden. Da ich die genauen Inhalte, Gründe und Rechtsvorschriften nicht kenne, will ich mir dazu kein Urteil anmaßen, ganz besonders, weil mich das nicht betrifft, und weil ich es als müßig erachte, eigene Werturteile und Moral auf fremde Kulturen und Völker zu übertragen.

    Aber soweit mir bekannt, gibt es auch in Deutschland für Bücher eine Zensurbehörde und für Filme eine freiwillige Selbstzensur, die Einstufungen vornimmt und Werke auf den Index setzt.

    Immerhin muß man den Amis zu Gute halten, daß die zuständigen Schulgremien und Behörden weitgehend demokratisch legitimiert sind und somit der Souverän entscheidet und nicht irgend eine gesichtslose Obrigkeit aus Apparatschiks wie in anderen Ordnungen.