Beiträge von Uli M.

    Boah, ist das ein cooles Foto von Dir und den gestapelten Stühlen, Amos! Vielen Dank für den fluffigen Bericht, da hört man den Geschichtenerzähler raus!

    Putlitzer Preisverleihung 2023

    Was wir jetzt wissen:

    • Die ModeratorInnen Joan Weng (schwäbisch-herzlich) und Sven Buchsteiner (bärig-empathisch-herb) ergänzten sich perfekt und hatten hohen Unterhaltungswert.
    • Zum ersten Mal in der Geschichte der 42er gab es bei der Putlitzer Preisverleihung zwei Erstplatzierte, genau gleiche Punktzahl!
    • Eine Preisträgerin war schon letztes Jahr da, sensationell und ein Riesenhallo!
    • Die Mädels von der Lesung und die Jungs an der Musik haben inzwischen Führerschein! Und sind so phantastisch wie nie. (Oder sagen wir das jedes Jahr?)
    • Der Bürgermeister trinkt gar kein Bier. Falsches Narrativ seit Jahren;) Er mag nur Brause…
    • Der Pfarrer trinkt kein Wein und nicht jedes Bier, sondern nur eine bestimmte Marke und geht noch gar nicht in Rente...
    • Viele wissen jetzt auch, was die Kasse der Freundschaft ist;)
    • Die Menschen, der Ort, die Gegend, das Wetter, Jörgs Homemade-Whiskey, die Gastfreundschaft, das Lagerfeuer, die geadelte Spargelsuppe, die Schnittchen, die Gespräche, die Geschichten- sie waren so grandios wie nie zuvor. (Oder sagen wir das auch jedes Jahr?)

    Aus tiefstem Herzen: Es war schön wie nie, dabei zu sein...das denken wir jedes Jahr neu, wie man sich auch in den Frühsommer jedes Jahr neu verliebt!

    Es war uns ein Fest und eine Ehre!

    Hallo Vichara, da hast du natürlich prinzipiell recht, aber schau: Wenn ich genau das ausdrücken will, als Bild, dass es mich IM Kopf juckt, dass da ein Gefühl zum Gedanken wird, dass da was falsch ist, es aber noch nicht zur konkreten Benennung in die Großhirnrinde geschafft hat, dann muss man das Programm erst einmal wegdrücken. Aber natürlich kann uns so ein Programm bei der Sensibilisierung helfen, manchmal blockiert es aber auch.

    Ich habe genau die gleiche Erfahrung gemacht! Es tötet zielgerichtet den Sound... ich hatte schon eine Verschwörung dahinter vermutet, so eine Sachbearbeiterbewegung, die sich durch jedes Stilmittel bedroht fühlt und jetzt über diese Programme die Gleichschaltung anstrebt.:P

    Jedes Hilfsmittel ist halt doch nur eine Krücke.

    Die Textwerkstatt Darmstadt feierte 25-jähriges Jubiläum. Denkwürdige Sätze und Situationen für Schreibende.



    Sie ist meine literarische Ursprungsfamilie: die Textwerkstatt im Literaturhaus Darmstadt mit seiner Autorenschmiede unter Kurt Drawert und Martina Weber. Und so mutete die Jubiläumsfeier wie ein großes Familientreffen an. Das gehört dazu, zur Erinnerungskultur und zum Besinnen auf die eigenen Wurzeln und Identitäten. Was den Abend aber vielmehr prägte, waren Statements zur Literatur, dem Wesen der Kritik sowie die Menschen und die Umstände, die diesen Event begleiteten. Die Veranstaltung warf Fragen auf, die die Grenzen einer kleinen regionalen Feier weit überschritten.


    Da stehen Polizisten vor dem Eingang. Die Hand am Halfter, der Blick schmal und abtastend.


    Es hat Drohschreiben gegeben. Bedroht wird in schriftlich-medialer Form der Schriftsteller Kurt Drawert, weil der Bürgermeister zu den Gästen zählt. Man dürfe das nicht, als Kulturschaffender, dem vermeintlich fehlhandelnden Politiker einen Rahmen bieten. Einer, der eventuell hier einen Radweg zu viel und da einen Künstler zu wenig protegiert hat. Oder so. Man kann in die Köpfe nicht hineinsehen. Mit einem Mal wird eine simple Jubiläumsfeier zur kleinen Mutprobe. Man darf sich durchaus der Frage stellen, in welche Abhängigkeiten darf oder muss sich ein Schriftsteller begeben. Aber muss man sich auch der Gewalt stellen?


    Weitere Politiker sind im Raum. Zum Beispiel Bijan Kaffenberger, Mitglied des Landtags, der sich von seinem Tourette-Syndrom nicht aus der Öffentlichkeit verjagen lässt. Er lebt seine Tics und gibt denen Mut, die nicht in die Konventionen passen. Er bereichert nicht nur deshalb den Abend, aber etwas mutiger auch den Schreibkonventionen zu begegnen, dazu inspiriert seine Persönlichkeit.


    Und dann gibt es da natürlich Sätze in den Gesprächen, die sich einbrennen, die irritieren, zum Nachdenken bringen, schon mal den Widerspruchsgeist aktivieren, aber auch die eigene Schreibidentität neu sortieren. Für Kurt Drawert muss Literatur Mehrwert sein. „Der literarische Text geht über eine Information hinaus. Er ergreift uns“, so der Textwerkstattleiter. Weitere Sätze, die wie in Stein gemeißelt ins Publikum fallen, die auch in seinen Büchern stehen:


    „Der Schreibende schreibt nicht, weil er etwas mitzuteilen hat, sondern weil er gehört werden will.“


    „Der Roman ist oft klüger als der Autor.“


    „Literatur hat die Fähigkeit, über Unaussprechliches zu sprechen.“


    In der Diskussion mit dem Publikum erwächst ein Satz aus den hinteren Reihen: „Die Zeit der Effektivität bremst Entwicklungen!“ Genau das aber solle in der Auseinandersetzung mit den Texten geschehen. Entwicklung, das Finden der eigenen Stimme. Die Mitglieder der Textwerkstatt betonen: „Kritik am Text ist hart, aber gleichzeitig in aller Härte wohlwollend!“ Ob es nie Verletzungen gegeben habe, fragt Ulrich Sonnenschein von HR2 Kultur. Und dann wird es kurz still.


    Weil jede Autorin, jeder Autor weiß, dass es wehtut, die wohlwollende Kritik, egal in welchem Forum, egal in welcher Werkstatt.


    Nach der Enge des Literaturhauses genieße ich die Freiheit, diese Sätze in den weiten Raum des 42er-Forums zu stellen, ob gelesen oder ungelesen, ob diskutiert oder reflektiert, ob mit oder ohne Bürgermeister. Bleibt die (Schreib-)Kunst die kleine Schwester der Freiheit und bedarf es bis hierhin hoffentlich keines Polizeischutzes.

    Hallo John Snow, ein herzliches Willkommen! Bist du der von Game of Thrones? Das ist jetzt wirklich zu indiskret, da musst du nicht drauf antworten;)

    Aber vielleicht bist du auch ein Nachfahre von John Snow, dem Mediziner, der die Narkose revolutioniert hat. Lass den Mythos wachsen:S , auf jeden Fall ein sehr cooler Name.

    Die Frohe Botschaft: Weihnachten ist vorbei!



    Ich lebe immer noch!





    Gans mit schnee fokusiert3mini.jpg





    Fünf Weihnachten hab ich überlebt, fünf Mal den Tsunami an Adventspost überstanden, geflossen aus meinen Federn, geschrieben von übellaunigen Autorinnen und Autoren, die schwarz auf weiß anderen übellaunigen Autorinnen und Autoren versichern, dass da eine Liebe kommt in dieser Zeit, eine Liebe gewonnen aus dem Fleisch meiner Geschwister, gegart in ihrem Fett.




    Ich lebe immer noch!




    Fünf Jahre nach der Entführung aus dem unverbauten Putlitz, einem Land, wo der Blick frei schweifen darf, fünf Jahre nach der Verschleppung in die morastige Zersiedelung des Rhein-Main-Gebiets, wo die Menschen dem Glück, dem Weihnachtsglück allemal, hinterherhecheln wie der unheilige Sankt Martin hinter der armen Weihnachtsgans, fünf Jahre, bei Wind und Wetter, die Siegerplakette abgefallen, verrostet, vergessen, Namen wie Schall und Rauch- lebe ich immer noch!




    Ich lebe immer noch!




    Ein weiterer Advent voller Lichterketten, in deren Schatten die dunklen Gedanken völlig irr gewordener Schreibwütiger explodierten, infiltriert mit meinem Blut, mein Lebenselixier drainiert in ihren Adern, genau so, wie sich Bill Gates das Blut der kleinen Kinder und die Hirnmasse von Xavier Naidoo einverleibt hat, für ein ewiges Leben, so auch die Verrückten, für neue, fantastische und unsterbliche Welten, Geschichten basierend auf meiner DNA.




    Ich kehre wieder!




    Um zu verkünden die Frohe Botschaft: Nach jedem Advent kommt ein Devent! Auferstanden und aufgestiegen, gen Himmel geflogen, trete ich die Reise an für ein Wiedersehen mit meinen Schwestern und Brüdern zu den endlosen Weiten Nordbrandenburgs. Werden wir erküren neue Siegerinnen und Sieger der skurrilen Worte, werden wir bestimmen die Königinnen und Könige der Phantastereien, ganz unterworfen der Herrschaft der Gänse, für ein goldenes Zeitalter- denn, so höret die Botschaft:




    Die Zeit der Dichter ist gekommen!




    Kommet in Heerscharen, um zu sehen das Wunder und notiert den denkwürdigen Termin:




    Die Putlitzer Gans wird verliehen von und zu Putlitz, begleitet von Pauken und Fanfaren, geehrt und geheiligt unterm Putlitzer Altar.




    Die Putlitzer Siegerehrung findet am 10. Juni 2023 statt!




    Ich trete den Höhenflug wieder an und werde Euch berichten von meiner Reise.