Ich bin da im besten Sinne leidenschaftslos. Natürlich habe ich schon seit Jahrzehnten eine Website, die ich mehr oder weniger zuverlässig pflege (erinnert sich noch jemand daran, dass es mal eine Zeit gab, in der ein Gästebuch auf der Website quasi die einzige Möglichkeit war, sich direktes Feedback zu holen?), ich habe zwei Facebook-Präsentationen, nämlich eine Autoren"seite" und ein privates Profil, dem man aber auch folgen kann (die Reichweite von Facebook sinkt allerdings stetig), und ich bin bei Instagram (dem am wenigsten nachhaltigen Service). X/Twitter war schon immer einfach nur die Hölle und ist es heutzutage umso mehr (deshalb habe ich meinen Account vor Jahren gelöscht), TikTok fasse ich aus politischen Gründen grundsätzlich nicht an. Ja, Meta ist möglicherweise auch nicht viel besser als ByteDance, zumindest in Trump-Zeiten, aber immerhin ist China nach wie vor eine wirtschaftlich extrem mächtige und technologisch über Kurz oder Lang unschlagbare, menschen(rechte)verachtende Diktatur, und der möchte ich meine Daten wenigstens nicht direkt und kostenfrei überlassen.
So oder so. Ich nutze "Social Media" (das Adjektiv "sozial" würde ich persönlich anders deuten als ausgerechnet in diesem Zusammenhang) tatsächlich überwiegend im Wortsinn und weniger für (sehr dezente und eher seltene) Eigenwerbung, die ich dort aber auch mache, aber ich gehöre keiner Gruppe an, in der mehr als 100 Leute sind, und ich verfolge und kommentiere sehr aufmerksam, was die anderen tun, die ich in aller Regel auch tatsächlich kenne (aber es sind nicht nur andere Autorinnen und Autoren, sondern Leser und -innen, Freunde und Bekannte usw.). Diesen Teil mag ich auch recht gerne. Den Druck, sich zu zeigen, und die dahinterstehenden Mechanismen mag ich weniger. Ob das aber ein Muss ist und mehr als ein ganz kleines bisschen bewirkt, vermag ich nicht zu beurteilen - ich denke, die Leute informieren sich dort über mich und reagieren darauf, aber ob das signifikant mehr Leute sind, als es ohne das wären, weiß natürlich keiner. Ich lanciere aber keine Aktionen oder so, ich bin einfach präsent und reagiere auf andere. Ich investiere allerdings auch nicht übermäßig viel Zeit, und die auch nicht sehr professionell. Ich mag Eigenwerbung nicht so gerne. Die beste Werbung für mich selbst sollten meine Bücher sein.
Es sind eigentlich andere Leute, die dafür sorgen sollten, dass ich wahrgenommen werde, vor allem bei Insta und notfalls auch bei TikTok, aber als jemand, dessen Erstveröffentlichungen nach wie vor überwiegend als Taschenbuch erscheinen, bin ich marketingseitig automatisch und ausnahmslos in der zweiten Liga. TB-Erstveröffentlichungen müssen sich von selbst verkaufen, die Verlage tun wenig bis nichts dafür, außer für die drei, vier Spitzentitel pro Jahr, die aber größtenteils Übersetzungen sind, also Lizenztitel. Ich müsste also möglicherweise (noch) mehr bei SM tun. Ich mag aber nicht. Also mache ich es auch nicht. 
Ein Muss? Ich würde es mit "Die Sterne" halten: