Ich will wissen, was Chat GPT kann und habe einen Versuch gestartet, nämlich ob es in der Lage ist, eine Novelle im Stil von Fedor von Zobeltitz (1857-1934) schreiben kann. (Nebenbei, ich habe diesen, heute weitgehend vergessenen Schriftsteller, vor einiger Zeit mal besucht und darüber im 42er Blog geschreiben). Kennt ChatGPT ihn wohl auch und womöglich sogar sein literarisches Oeuvre? Ich frage nach, ob es eine Novelle im Stil von Fedor von Zobeltitz schreiben kann und bekomme schnell eine Antwort:
Ja, ich kann versuchen, eine Novelle im Stil von Fedor von Zobeltitz zu schreiben. Hier ist meine Interpretation:
Die Geister der Vergangenheit
Es war eine stürmische Nacht im Herbst, als sich der junge Adlige Maximilian von Hohenstein auf den Weg zu seinem alten Schloss machte. Er hatte seit vielen Jahren nicht mehr dort gewohnt, doch der plötzliche Tod seines Vaters hatte ihn zurückgebracht. Es war ihm, als ob er von Geistern der Vergangenheit verfolgt wurde, die ihn zu diesem Ort zogen.
Als er das Schloss erreichte, fand er es in einem schlechten Zustand vor. Der Putz blätterte von den Wänden, und das Dach war undicht. Er betrat das Schloss und wurde von Erinnerungen überschwemmt. Er sah seinen Vater am Kamin sitzen, während er als Kind auf seinem Schoß saß und ihm Geschichten erzählte. Er hörte das Klappern der Pferdehufe auf dem Schotterweg, als seine Mutter in ihrer Kutsche in den Hof fuhr.
Doch diese Erinnerungen wurden schnell von der Realität verdrängt. Maximilian sah, dass das Schloss von Räubern geplündert worden war. Die Möbel waren zerbrochen und auf dem Boden verstreut, und die wertvollen Gemälde an den Wänden waren gestohlen worden. Maximilian erkannte, dass er das Schloss retten musste, bevor es zu spät war.
In den nächsten Wochen begann er, das Schloss wieder aufzubauen. Er engagierte Handwerker und Maler, um die Wände zu reparieren und zu bemalen. Er kaufte neue Möbel und Kunstwerke, um das Schloss wieder in seinen alten Glanz zu versetzen.
Während der Arbeiten spürte er jedoch immer noch die Gegenwart der Geister der Vergangenheit. Er hörte die Stimmen seiner Eltern, die ihm rieten, das Schloss aufzugeben und in die Stadt zu ziehen. Er sah die Schatten der Räuber, die ihn warnten, dass das Schloss verflucht sei und er nie in Frieden darin leben könne.
Doch Maximilian ließ sich nicht entmutigen. Er glaubte an das Schicksal und an die Macht des Willens. Er setzte seine Arbeit fort und schaffte es schließlich, das Schloss in einen prächtigen Wohnsitz zu verwandeln.
Als er schließlich in sein Zimmer trat und sich im Spiegel betrachtete, erkannte er, dass er selbst sich verändert hatte. Er war stärker und weiser geworden, und er wusste, dass er seine Ängste überwunden hatte. Er hatte die Geister der Vergangenheit besiegt und war bereit, in die Zukunft zu schauen.
Das ist ein Schulaufsatz, und keine Novelle. Das wesentliche Merkmal einer Novelle fehlt: das Ereignis, um das sich alles dreht und wendet. Der Falke ist nicht mal in der Ferne in Sicht, würde Paul Heyse sagen. Und wo sind die genialen Dialoge und Situationen, die Zobeltitz so treffend formulieren und ausgestalten konnte? Ich habe Chat GPT meine Enttäuschung mitgeteilt.
Ich bin enttäuscht. "Die Geister der Vergangenheit" sind weder eine Novelle, noch treffen sie den Stil von Fedor von Zobeltitz auch nur annähernd.
Es tut mir leid, dass meine vorherige Antwort nicht Ihren Erwartungen entsprach. Als künstliche Intelligenz versuche ich, in verschiedenen Stilen und Formen zu schreiben, aber es kann passieren, dass ich manchmal nicht den erwarteten Stil erreiche.
Ich werde mein Bestes geben, um Ihre Anforderungen besser zu erfüllen. Wenn Sie spezifischere Anweisungen oder Anforderungen haben, lassen Sie es mich bitte wissen, und ich werde mein Bestes tun, um sie zu erfüllen.
Na, dann wollen wir doch mal sehen, wie weit das Beste reicht: Ich bitte also noch einmal um eine Novelle von Fedor von Zobeltitz, wobei sowohl die Novellentheorie von Paul Heyse, als auch die kunstvollen Dialoge von Zobeltitz berücksichtigt werden sollten.
Sehr gerne! Hier ist mein Versuch einer Novelle im Stil von Fedor von Zobeltitz unter Berücksichtigung der Novellentheorie von Paul Heyse und mit kunstvollen Dialogen:
Die Liebesgeschichte der Gräfin
Es war einmal eine Gräfin namens Irene, die in einem alten Schloss auf dem Land lebte. Sie war eine schöne und intelligente Frau, aber auch einsam, da sie nie den Mann gefunden hatte, den sie liebte. Eines Tages traf sie auf einer Jagd den jungen Grafen Friedrich, der ebenfalls einsam und auf der Suche nach Liebe war.
Die beiden verliebten sich ineinander und begannen eine leidenschaftliche Beziehung. Doch ihre Liebe wurde von den Konventionen der Gesellschaft behindert, da Irene bereits verheiratet war. Sie hatten nur wenige Momente zusammen, wenn sie auf Jagdausflügen oder auf Partys beisammen sein konnten. Ihr Verlangen zueinander wuchs immer mehr, und sie beschlossen, einen Ausweg zu finden.
"Ich kann nicht länger ohne dich leben, Irene," sagte Friedrich. "Lass uns fliehen und ein neues Leben beginnen."
"Aber ich kann meinen Mann nicht verlassen", antwortete Irene. "Ich habe einen Ruf zu verlieren und meine Familie würde nie zustimmen."
"Ich weiß, aber ich kann nicht mehr ohne dich leben," sagte Friedrich. "Ich werde alles tun, um dich glücklich zu machen. Wir können in ein fernes Land gehen, wo uns niemand kennt und wir in Frieden leben können."
Irene zögerte, aber ihr Verlangen nach Friedrich überwog ihre Zweifel. Sie beschlossen, in der Nacht zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen. Sie verließen das Schloss und machten sich auf den Weg in die Stadt. Doch während ihrer Reise wurden sie von Soldaten aufgehalten, die Friedrich als Deserteur erkannten und verhafteten. Irene wurde zurück zum Schloss gebracht, wo sie von ihrem Mann und ihrer Familie verurteilt wurde.
"Ich habe dich gewarnt, Irene," sagte ihr Mann. "Du hast unsere Familie beschmutzt und deinen Namen zerstört. Du hast unsere Ehe gebrochen und dich einem Mann hingegeben, der nicht einmal adlig ist."
"Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe", antwortete Irene. "Aber ich liebe Friedrich und ich wollte nur glücklich sein."
Irene wurde vom Hof verbannt und musste ihr Leben in einem Kloster verbringen. Sie bereute ihre Entscheidung und sehnte sich nach Friedrich, den sie nie wieder sah. Sie verbrachte ihre letzten Tage damit, ihre Fehler zu bereuen und ihre Liebe zu Friedrich zu bewahren.
Die Geschichte der Gräfin ist eine traurige, aber typische Geschichte über eine unmögliche Liebe in einer Gesellschaft, die von strengen Regeln und Konventionen bestimmt wird. Fedor von Zobeltitz verwendet kunstvolle Dialoge und eine elegante Erzählweise, um das Drama und die Tragödie der Geschichte hervorzuheben. Paul Heyse's Theorie der Novelle, die die Konzentration auf einen bestimmten Moment in der Geschichte betont, wird ebenfalls in der Konzentration auf den Moment der Entscheidung von Irene und Friedrich berücksichtigt.
Nun also sogar mit Kommentar am Ende. Aber es kommt trotz des Dialogs - der merkwürdig formelhaft klingt mit den Wiederholungen - nichts überzeugendes dabei heraus. Es klingt stellenweise immer noch wie eine Nacherzählung und der Konflikt ist nicht wirklich überzeugend. Keine vernünftige Zeichnung der Personen, kein wirklich außergewöhnliches Szenario, kein Konflikt, der auch nur halbwegs nachvollziehbar ist und schon gar keine Entwicklung, die aus dem Konflikt folgt. Zobletitz war vielleicht kein großer Literat, aber er konnte was, brachte stimmige Einleitungen für seine Erzählungen, in den Dialogen war er stellenweise nahe an Fontane und sein Personal immer überzeugend mit ausreichend Brüchen in der Persönlichkeit.