Druckfahnen auf dem PC oder dem Tablet bearbeiten

  • Ihr Lieben,

    ich habe eine schnöde technische Frage. Ich sitze gerade vor den Druckfahnen meines nächsten Krimis. In der Vergangenheit habe ich die Datei ausgedruckt, alles durchgesehen, mit Bleistift korrigiert, die bearbeiteten Blätter durch den Kopierer gejagt und das Original mit der Post zum Verlag zurückgeschickt. Am PC in der PDF mit Unterstreichungen und Textfeldern zu arbeiten kommt mir mühselig vor. Ideal wäre es, am Tablet mit einem Stift die Datei zu bearbeiten - hat da jemand Erfahrungen?

    Sommerliche Grüße, Sabine

  • Hallo, Sabine.


    Ich habe das einmal - vorletztes Buch - auf dem iPad gemacht, mit Acrobat DC und dem Apple Pencil in der Hand, aber das war mühselig. Ich drucke die PDFs zwar nicht aus (obwohl der Effekt, dass man im Ausdruck einfach mehr sieht, definitiv nicht von der Hand zu weisen ist), sondern lese sie auf dem PC oder dem iPad, schreibe aber einen zusätzlichen Text mit den Anmerkungen, Korrekturhinweisen, Streichungen und Ergänzungen. Ich arbeite also nicht direkt im PDF. Ich habe auch früher, als noch ausgedruckte Fahnen verschickt wurden, so verfahren.

  • Hallo, Tom,

    vielen Dank für Deine rasche Antwort.

    Mmh, das klingt so, als ob die Idee mit dem Tablet doch nicht so großartig ist.

    Eine Kollegin erzählte mir heute Morgen - wir standen während eines Feueralarms im Hof -, dass sie mit Goodnotes arbeitet und dabei munter mit ihrem Apple Pencil in allen möglichen Dateien herumschreibt. Mal sehen, ich berichte. Dir erst mal ein herzliches Dankeschön, Sabine

  • ich habe IPad und Pencil und die Apps dazu aber ich mag das nicht … im Schreibbereich.

    Beim malen und zeichnen habe ich damit überhaupt keine Probleme im Gegenteil.

    Vermutlich ist das Persönlichkeits bedingt womit man warm wird…

  • Bericht vom Schreibtisch

    Ich habe einen günstigen Stift - nicht das Originalmodell von Apple - erstanden. Damit habe ich in der PDF-Datei herumgestrichen und korrigiert. Das geht.

    Ist aber mühselig, wie Tom schon geschrieben hat. Das Schreiben auf der Glasfläche erfordert Konzentration, die Oberfläche des Tablets ist kleiner als ein DIN A4-Blatt, also habe ich weniger Platz für meine Korrekturen bzw. vergrößere, damit ich mehr Platz zum Schreiben habe, verkleinere, damit ich den gesamten Text wieder lesen kann. Das alles zieht Konzentration von der Textarbeit ab. Ist aber vielleicht alles eine Übungssache.

    Euch ein schönes Wochenende!

  • Mir ist das auf dem iPad noch zu mühselig. Wenn ich Korrekturen im PDF anbringen muss, mache ich das über Kommentare (markiere das Wort oder den Satzteil und füge einen Kommentar hinzu).

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  • Mmh, nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe?


    Wenn der Zeitpunkt der Druckfahnendurchsicht gekommen ist, sollten doch eigentlich nur noch sehr, sehr wenige Fehler übrig sein, oder?


    Bei mir wurde das mit einer externen Liste gelöst. Das waren vielleicht am Ende 20 Anmerkungen bei ca. 560 Buchseiten ... größtenteils Waisenkinder, etc. und falsche Worttrennungen, die man eventuell noch lösen konnte. Eine Spalte Seitenangabe, eine Spalte ursprünglicher Text, eine Spalte neuer Text, eine Spalte eventuelle Anmerkungen. Das war sehr problemfrei und schnell.

  • Wenn der Zeitpunkt der Druckfahnendurchsicht gekommen ist, sollten doch eigentlich nur noch sehr, sehr wenige Fehler übrig sein, oder?

    Vergleichsweise. Aber man muss außerdem Hurenkinder und Schusterjungs ausgleichen (wie lauten hier eigentlich die aktuellen, politisch korrekten Termini? Sexarbeiterinnennachwuchs und bemehlte Roggen-Weizen-Mischbrötchen? <grübel>), also Sätze streichen oder verkürzen oder verlängern oder ergänzen, damit der Satzspiegel gut aussieht. Ich mache das, wie erwähnt, eigentlich auch über Listen, aber ich werde es beim nächsten Mal mit GoodNotes und Stift probieren. Dann muss man nur ein Dokument bearbeiten.

  • (wie lauten hier eigentlich die aktuellen, politisch korrekten Termini? Sexarbeiterinnennachwuchs und bemehlte Roggen-Weizen-Mischbrötchen? <grübel>)

    Ich habe mir sagen lassen, dass es jetzt (wohl ans Englische angelehnt) Witwen und Waisen heißen soll. Finde ich schade. So langweilig!

    Übrigens habe ich die auch alle ganz akribisch in meiner Liste vermerkt - also die SCHUSTERJUNGEN und HURENKINDER, nur um dann zu erfahren, dass das Buch fertig gesetzt ist und das nicht mehr umzuändern wäre. Mmh.


    Dafür konnte ich bei der Silbentrennung noch ein wenig punkten. Beim Wort "nacktärschig" kommt offenbar selbst das beste Setzerprogramm nicht mit.

  • Mmh, nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe?


    Wenn der Zeitpunkt der Druckfahnendurchsicht gekommen ist, sollten doch eigentlich nur noch sehr, sehr wenige Fehler übrig sein, oder?

    Ich fische am Ende in der Regel noch so einiges heraus. Die von euch erwähnten Trennfehler, die Hurenkinder und Schusterjungen. Wenn der Text in der neuen Formatierung vor mir liegt, sehe ich manches, was ich vorher überlesen habe: Rechtschreibfehler (meist Groß- und Kleinschreibung, Zusammen- bzw. Getrenntschreibung), Wortwiederholungen, Füllwörter, ein Komma zuviel, ein Punkt zu wenig etc. Herzlich, Sabine

  • Ich habe erst am Sonntag meine Anmerkungen zur Druckfahne an den Verlag geschickt. Meine Anmerkungen habe ich in eine Word-Datei gepackt, da die Druckfahne als PDF kam und man darin auch nichts anmerken soll (ist vermutlich bei allen Verlagen ähnlich).

    Es waren – wie bei Silke – auch nur noch Kleinigkeiten, z. B. ungünstige Wortdoppelungen auf einer Seite (die hatte der Verlag auch bereits markiert), auf einigen Seite sollte zudem noch eine Zeile ergänzt werden. Denn Lektorat und Korrektur haben dann ja schon stattgefunden. Ich habe es mir abgewöhnt, für Manuskriptprüfungen noch was auszudrucken. Das kostet einfach zu viel Papier und Druckertinte und ist mir auch zu aufwendig.

  • So, die Fahnen sind weg. Ich bin ganz traditionell mit dem Bleistift durch den Text gegangen und habe dann gemacht, was Horst-Dieter gesagt hat: im PDF Korrekturen mit Markierung und Kommentar vermerkt. Das war nicht superschnell, aber Kopieren, Eintüten und ein Gang zur Post, um die Fahnen zurück nach Berlin zu schicken, wäre auch nicht schneller gegangen. Danke für eure Hinweise.