Die letzte Fehde an der Havel

  • Vielen Dank euch allen. Mittlerweile ist auch die erste Bewertung beim großen A eingetroffen. Wenn ich mich ganz doll anstrenge, vielleicht kommen ja noch vier weitere Sterne hinzu, damit sich der eine nicht ganz so einsam fühlen muss. ????

  • Weißt du, wären es drei gewesen, ohne Kommentar dazu oder, noch schlimmer, ein Verriss, dann würde ich jetzt heulend am Boden liegen. So kann ich nur lachen.


    Es ist doch immer wieder wahr, was Salinger geschrieben hat:


    That's the whole trouble. You can't ever find a place that's nice and peaceful, because there isn't any. You may think there is, but once you get there, when you're not looking, somebody'll sneak up and write "Fuck you" right under your nose. Try it sometime. I think, even, if I ever die, and they stick me in a cemetery, and I have a tombstone and all, it'll say "Holden Caulfield" on it, and then what year I was born and what year I died, and then right under that it'll say "Fuck you." I'm positive, in fact.

    J.D. Salinger, The Catcher in the Rye

  • Bin zur Hälfte durch und habe viel Spaß beim Lesen, aber es ist auch spannend - und ich lerne eine Menge über Orte, die ich schon besucht habe, von Friesack bis Neuruppin, oder durch die ich zumindest durchgefahren bin (auf dem Parkplatz "Rhinluch" haben wir gestern auf dem Rückweg aus Lübeck angehalten). Wow, was für eine Recherchearbeit! Alle Achtung! :) Und Carl ist als Protagonist großartig gewählt und exzellent durchgehalten.


    Bei einigen Formulierungen in den Dialogen, wenn also die Männer einander "Weichei" nennen, oder vom Vögeln oder Bumsen reden, habe ich allerdings hin und wieder ein allzu jetztzeitiges Gefühl. Täuscht mich das?

  • Hallo Tom,


    natürlich spricht in dem Buch keiner so wie im Mittelalter. Da muss ich jedes Mal entscheiden, welche Worte ich nun benutze, und es ist immer nur eine Annäherung an das, was es sein soll. Natürlich habe ich auch versucht, Schimpfwörter usw. zu finden, die der Zeit entsprechen, aber da die Texte, auf die wir uns beziehen können, meist von Mönchen und Kanzleischreibern verfasst wurden, ist die Ausbeute mager. Was ich herausfinden konnte, war, dass die Sprache auch damals schon sehr „blumig“ war, vor allem beim einfachen Volk (ich glaube, Luther nahm auch gern kein Blatt vor den Mund). Aber was damals ein Fluch oder eine Beleidigung war, wirkt heute vielleicht auch nicht mehr so auf den modernen Leser. Also ja, einige Leser mögen meine Wortwahl als zu modern erachten - meine Testleser, einige davon extrem im Genre bewandert, haben es durch gewunken. Absicht war auch, ein lesbares, unterhaltsames Buch zu schreiben, das nicht nur den engsten Kreis anspricht.