Das erste Konzert, während dessen ich mir mittels feuchtem Tempo-Taschentuch die Ohren zustöpselte, war von den Stones Ende der 70ger. Schon bei der Vorgruppe, das war Billy Preston, dachte ich, mir würden die Trommelfelle rausfliegen. Aber was danach kam, als Mick Jagger endlich auf der Bühne herumsprang, war ein kompletter Irrsinn an übertriebener Lautstärke. Ich dachte daran, abzubrechen. Noch am nächsten Tag hörte ich alles wie durch einen dicken Vorhang.
Wir bloggen wieder :)
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Und ich war Ende der Neunziger mal bei Metallica in der Berliner Waldbühne, habe ungefähr fünf Meter von der Bühne entfernt gestanden, und die Mucke war so leise, dass ich sogar das Vibrieren meines Telefons hören konnte. Was daran lag, dass der Techniker zwei Minuten nach dem Start die erste Ansage von irgendwem bekommen hatte, dass es zu laut sein könnte, woraufhin er einfach die komplette P.A. fast vollständig runterzog. Die Mucker auf der Bühne haben davon nichts mitbekommen, weil ihre Monitore ja noch an waren - und das war auch alles, was wir gehört haben. Hetfield & Co. haben sich zwar gewundert, dass es nach jedem Song Buhrufe und Pfeifkonzerte gab, aber bis zu den Zugaben hat sich daran nichts geändert.
(Mein letzter Beitrag zu "Lautstärke bei Rockkonzerten" an dieser Stelle. Eigentlich soll es hier ja um den Blog gehen.)
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…der sollte nicht hingehen. Und nicht umgekehrt erwarten, dass sich die Bands auf jeden vorhandenen Wohlfühlpegel einstellen. …
Ich habe nicht geschrieben, dass ich das erwarte. Überhaupt finde ich deine "Befindlichkeit" bezüglich meiner Anmerkungen - die sehr persönlich sind und niemandem etwas aufdrücken - als bevormunden und überheblich.
Mit dem Bewußtsein, dass Rockveranstaltungen laut sein können und dürfen, bin ich jahrelang zu diversen Veranstaltungen gegangen. Bei einigen, wo das Maß für mich überschritten war, habe ich mich verabschiedet und weder das Eintrittsgeld zurückverlangt noch irgendwelche Forderungen an Veranstalter oder Bands gestellt.
Keine Ahnung, was dich gerade wieder gebissen hat.
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Keine Ahnung, was dich gerade wieder gebissen hat.
Schreibt jemand, der mir vorwirft, "persönlich, bevormundend und überheblich" zu sein. Der ich lediglich (und keineswegs Dich zitierend) angemerkt habe, dass jemand, der sich über die Lautstärke von Rockkonzerten beschwert, einem wesentlichen Missverständnis erliegt. Aber ich kann mit Deiner Knurrigkeit leben. Und Du?
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…e, dass jemand, der sich über die Lautstärke von Rockkonzerten beschwert, einem wesentlichen Missverständnis erliegt. Aber ich kann mit Deiner Knurrigkeit leben. Und Du?
Ich habe mich nicht beschwert, ich habe es erwähnt.
Ja, so ein bisschen anknurren dann und wann tut nicht weh.
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2008 waren Santana im Bad Mergentheimer Kurpark. War laut - aber nicht zu laut, ich bin also nicht weggelaufen.
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Mein letztes Konzert vor der C-Pause, "Keane" in den Docks in Hamburg. Nicht übermäßig laut, und sehr schön.
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So eins bin ich:
Zitat„…Arme Schweine, die ohne Musik-Muse (Euterpe mit Namen) auskommen müssen.“
Meine Muse ist die Ohrterpe.
Aber Knurrhähne lese ich ganz gerne????
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Schöner Blogbeitrag von Jürgen!
Aber: Ich gehöre zu denen, die Musik beim Schreiben nicht oder nur gering dosiert brauchen können, weil schlechte Formulierungen und Szenen mit entsprechender Soundunterstützung dann viel zu oft ähm "gut" werden und mir durchflutschen. Bin kein Tote-Hosen-Fan (ganz sicher nicht), aber der gute alte Campino hat das Problem mal sinngemäß ganz gut formuliert, dass sie (also die Band) auch deshalb nicht mehr besoffen aufgetreten sind, weil sie im Suff auf der Bühne dann dachten, sie würden wie Götter spielen, in Wahrheit aber den letzten Schrott zusammengeschrubbt haben. Vor dem Schreiben höre ich gern mal bisschen Mucke für die Stimmung, während dessen sehr selten ...
Und Tom: Wenn es die Röhre in Stuttgart noch gäbe, wäre sie für dich ein echter "Überzeugungstest" gewesen ;). Das war ein Bunker aus dem Zweiten, bogenförmig, nackte Wände, und jede Mucke hat die Ohrläppchen gegrillt - es war da nicht ohne Ohrschutz auszuhalten, jedenfalls für mich. In frühester Jugend war ich dort auch ohne, und mein anschließender Tinnitus hat mir dann mindestens eine halbe Woche lang SOS eingeflüstert ... gar nicht gut ...
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Wenn es die Röhre in Stuttgart noch gäbe, wäre sie für dich ein echter "Überzeugungstest" gewesen
Wie ich weiter oben schrub - ich habe Gigs wie die (legendär extrem lauten) Deftones und noch lautere - etwa System Of A Down - erlebt, und ich habe übrigens fast drei Jahrzehnte lang als DJ gearbeitet, teilweise vor mehr als tausend Leuten, und beim Plattenauflegen steigt die Lautstärkekurve über die Nacht hinweg ganz automatisch an, bis die Leute zum Schluss ihre Plattenwünsche aufschreiben müssen, weil verbale Kommunikation nicht mehr möglich ist. Ich kenne mich mit Lautstärke also recht gut aus. Und ich sage auch nicht, dass ich's gerne immer extrem laut habe. Manchmal passt es einfach. Und Deth Metal oder verwandte Musikrichtungen (insofern da noch von Musik gesprochen werden kann) in unialtersgruppengerechter Lautstärke, das ist einfach ein Widerspruch in sich. Bei einem Rockkonzert, das diesen Namen verdient, gehört laut meiner Meinung nach einfach dazu.
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Natürlich kann bei Death Metal noch von Musik gesprochen werden, aber hallo .Und dass da recht oft so Incels mit Karohemd auf der Tanzfläche stehen und sich die Schuppen aus den Haaren schütteln, ist kein Gegenargument ...Mein Lautstärke-Statement: Wenn man eher auf kleine Konzerte geht, nicht die großen Gigs, dann kommt man irgendwann drauf, dass Lautstärke sehr oft dort verwendet wird, wo es an Klang, Volumen, Originalität und Stimme fehlt. Bei maximalem Luftdruck klingt Schrott dann halt wie Indie, besonders im Metal-Bereich. Und nicht selten kriegt das die Hardware einfach nicht gebacken, und dann übersteuert der Sound auch noch wie sonst was.
Auf großen Festivals oder Konzerten namhafter Bands ist das natürlich anders, meistens.
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Aber die Röhre war trotzdem einfach nur genial - eine schwäbische Institution, wie die Kehrwoche, nur lauter
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Natürlich kann bei Death Metal noch von Musik gesprochen werden, aber hallo .Und dass da recht oft so Incels mit Karohemd auf der Tanzfläche stehen und sich die Schuppen aus den Haaren schütteln, ist kein Gegenargument ...Mein Lautstärke-Statement: Wenn man eher auf kleine Konzerte geht, nicht die großen Gigs, dann kommt man irgendwann drauf, dass Lautstärke sehr oft dort verwendet wird, wo es an Klang, Volumen, Originalität und Stimme fehlt. Bei maximalem Luftdruck klingt Schrott dann halt wie Indie, besonders im Metal-Bereich. Und nicht selten kriegt das die Hardware einfach nicht gebacken, und dann übersteuert der Sound auch noch wie sonst was.
Auf großen Festivals oder Konzerten namhafter Bands ist das natürlich anders, meistens.
So ist das! Ich bin in den 70ern auf vielen Festivals und Veranstaltungen gewesen, nicht nur bei den großen Namen (die konnte ich mir damals nicht immer leisten), und da zeigte sich oft, dasss laut und differenziert durchaus keine Gegensätze waren. "Taste" zum Beispiel, da war jede Nuance gut zu hören und leise waren die bei weitem nicht. Später Rory Gallagher alleine, da hat es deutlich mehr gekracht, war aber auch noch immer gut und zum Aushalten. Dann gab es solche Bands wie "Nektar" (einer sagte damals: Pink Floyd für Arme - was ein bisschen böse und ungerecht war), oder Mini-Bands wie "Hardin & York". Da musste man sich nicht anschreien, wenn man seinem Nachbarn was sagen wollte, aber flüstern hat auch nicht funktioniert.
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An den vier Adventssonntagen gibt es in unserem Blog etwas besonderes: 4 Kurzgeschichten, ganz frisch und neu für den Blog und diesen Winter geschrieben, von Sophie, Joan, Jürgen und meiner Wenigkeit.
Morgen geht's los. Schaut vorbei.
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ganz frisch
So frisch, dass sie noch gar nicht alle geschrieben sind.
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Heute ist es wieder soweit, eine Kurzgeschichte über das, was an Weihnachten wirklich zählt
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Heute geht es im Blog wieder hoch her, Besuch von Venus und einem Überraschungsgast, in unserer Serie: Zeitgeschichte in der Lyrik.
Vielen Dank!
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Es gibt wieder einen Blogbeitrag
Nämlich einen ganz wunderbaren von Claudia über die Mitgliederversammlung der 42er.
Danke Claudia, Du hast das Wochenende perfekt zusammengefasst
Schön wars - das Wochenende und das Lesen
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Und Danke Dorrit, dass du denn Fred wieder gefunden hast Vielleicht mag's auch jemand bei fb liken oder teilen
Es kann doch nicht sein, dass ein Schnappschuss meiner Erdbeeren mehr likes kriegt, als Claudias toller Text
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Ein Blogeintrag!!! Wie schön. Vielen Dank an Dich Claudia, war fast so als wer ich da gewesen.