Vorab: Ich bin ein miserabler Rezi-Schreiber, sprich, ich kann das gar nicht und mache das deshalb auch nie. Trotzdem habe ich das Bedürfnis, dieses Buch zu bewerben. Es ist eines der zehn Bücher, die ich auf die Insel mitnehmen würde - und da hat es wahrlich viel Konkurrenz. Also hier mein unkompetentes Gequatsche:
Elise ist elf, bei einem Autounfall verliert sie ihre Eltern. Um ihnen so nahe wie möglich zu sein, "zieht" sie in das Haus, in dem sie bis vor wenigen Monaten seit ihrer Geburt gelebt haben und dessen noch so versteckte Ecken, Winkel und Räume zwischen Wänden sie bestens kennt. Heimlich ist ihr Einzug, denn jetzt wohnt eine andere Familie dort. Elise lässt Essen mitgehen, benutzt die Toilette heimlich, schläft in einem ihr von früher bekannten Hohlraum unter den Bodenbrettern im Dachboden. Nur tagsüber, wenn die Eltern zur Arbeit und die beiden Söhne in der Schule sind, hat sie Bewegungsfreiheit, kann herumtanzen, fernsehen, sich mit Wasser und Essen für die Nacht versorgen - immer auf der Hut, falls einer der Nachbarn, die ein Stück entfernt wohnen, oder der Postbote vorbei kommt. Elise ist wie ein Geist, die beiden Jungs der Familie haben das Gefühl, dass jemand anderes da ist, während die Eltern ihre Bedenken abwiegeln. Und dann nehmen die Eltern sich eine Auszeit für ihren Hochzeitstag, um eine Nacht in einem Hotel zusammen zu verbringen. Und die Jungs laden einen Geisterjäger ein...
"Girl in the Walls" ist ein unglaublich spannender Roman über die Not, am Verlorenen festzuhalten, über Einsamkeit und über das Überwinden tief sitzender Ängste durch Tapferkeit vor unerwarteten Bedrohungen.
Das ist aber noch nicht der Grund, warum es mich so beeindruckt hat. Es ist ein GANZ ANDERES Buch, die Geschichte, die Bedrängnisse, die Bedürnisse, die Probleme, die persönlichen Beziehungen - all das ist hier sowas von anders dargestellt und interpretiert, dass ich nur mit den Ohren geschlackert habe.
Puh!
Das Cover ist übrigens richtig gut.