Den Inhalt kontrollieren wir (idealer Weise), aber eben nicht die Form, die Grammatik. Diese geht dem Sprechen voraus.
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Mir rutscht ein "ich fande" raus, nicht weil ich zu faul oder zu blöd bin, ein richtiges Deutsch zu sprechen, sondern weil ich damit unbewusst einer ehemaligen und vielleicht dereinst wieder aktuellen Grammatik folge. Dagegen wäre ein "ich fandst" oder "ich fanden" eine ungrammatische Äußerung, die selbst dem ungebildetsten Slangsprecher höchstens als Versprecher (wie jedem anderen auch) unterlaufen würde.
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Mir rutscht ein "ich fande" raus, nicht weil ich zu faul oder zu blöd bin, ein richtiges Deutsch zu sprechen, sondern weil ich damit unbewusst einer ehemaligen und vielleicht dereinst wieder aktuellen Grammatik folge.
Nein. Weil Du es gelernt, weil Du es Dir angewöhnt hast. Du folgst keinem "lebendigen, eigenständigen Regelwerk", das die Sprache Deiner Auffassung nach ist, auf geheimnisvolle Weise codiert in Deinen Genen oder im Subraum des Universums, sondern einer angelernten Verhaltensweise, die der Kommunikation dient. Und so, wie wir Wortschatz und Befolgung dieser ominösen Regeln über das Leben hinweg verbessern oder zumindest verändern, sind wir auch dazu in der Lage, bewusst solche "Herausrutscher" zu korrigieren. Ich kann kaum noch zählen, wie vielen Leuten ich das "zumindestens" abgewöhnt habe, und ich kenne nicht wenige Menschen, die sich Dialekte abtrainiert haben. Ja, man entscheidet sich nicht immer bewusst für jedes einzelne Wort, stellt keine Überlegungen an, wenn man oft wiederkehrende Formulierungen verwendet, aber man könnte das und man kann es. Und man tut es.
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Letzte Bemerkung: Weil unsere Sprache ein halbintentionales System ist, das im Ganzen noch gar nicht erforscht ist, wird sie sich auch in irgendeiner Form rächen, wenn man sie bewusst mit Halbwissen "verbessern" will. ????
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Unser Deutsch wird nicht besser, wenn wir statt des (daktylischen!!!) "zumindestens" (das ich seit mindestens 50 Jahren in meiner Umgebung höre, wie lange soll seine Bewährungszeit noch dauern?) das schlichtere "zumindest" nutzen, sondern indem wir in seinen vorgegebenen Formen in ihrer Gesamtheit (was soll immer dieser bornierte Ausschluss von Alternativformen?) immer genauerer denken.
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Letzte Bemerkung
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Nach der letzten ist immer noch Platz für die allerletzte ????
„Zumindestens“? Ich staune „Einzigsten“, ja, aber das nun nicht. Wahrscheinlich kann „zumindestens“ hier nicht heimisch werden, weil schon „zumindest“ nicht allzu gebräuchlich sein dürfte. „Mindestens“ reicht vollkommen ???? -
Ich sehe das ganz entspannt so: zumindestens und einzigste sind hyperbolische Übertreibungen
, die einer Aussage durch mehr Silben- und Lautquantität Gewicht verleihen. Das hat nichts mit Blödheit, sondern ehrer
mit rhetorischer Raffinesse zu tun.