Alles, was an Asterixstories nach René Goscinnys Tod herauskam, war schwach, wurde immer schwächer und auch nach Uderzos Ausstieg konnte bislang die Reihe nicht mehr zum Leben erweckt werden. Das Glück, das die Reihe Spirou und Fantasio nach dem Ausstieg des Erfinders (Franquin) hatte, noch einen fast genausoguten Nachfolger gefunden zu haben, blieb Asterix versagt. Es gibt sie aber noch, die alten Geschichten, und unter diesen ragt - für mich - das Heft "Streit um Asterix" hervor. Nicht der beiden Serienhelden wegen, sondern wegen des genialen Antagonisten "Tullius Destructivus". Er muss nur irgendwo auftauchen - schon ist Streit angesagt, und nicht zu knapp. Wenn er nachhilft, fliegen die Fetzen. Das alles schließlich in einer großen "Klopperei" endet, ist Asterix-typisch. Tatsächlich wird Destructivus schließlich mit seinen eigenen Waffen geschlagen.
Der Comic enthält viel Lebenswirklichkeit. Wenn man genau hinschaut, findet man Typen wie Destructivus überall. Manchmal ist es diesen Menschen gar nicht bewusst, wie destruktiv sie handeln, nicht selten aber machen sie es provokativ und mit Absicht. Schaut man noch genauer hin, entdeckt man einen kleinen Destructivus auch bei sich selbst. Wer das verleugnet, hat nicht genau genug hingeschaut. Deshalb ist dieser Comic für mich ein Klassiker, den ich gleich neben Goethes "Wahlverwandschaften", Thomas Mann "Doktor Faustus" und Karl Mays "Winnetou I" stellen würde.
ASIN/ISBN: 9783770436156 |