@ lyrx: Ich kann nur zu Deiner ersten Frage etwas sagen, was fehlt zum Lektorat? Ein Lektor.
Jemand, der sich 200, 300 oder mehr Seiten in aller Ruhe durchliest und Verbesserungen vorschlägt. Das ist hier überhaupt nicht zu leisten. Im BT haben wir eine Obergrenze von 30 Seiten. Da fragen wir dann mal, ob der insgesamte Tonfall stimmt, auch durchaus nach Änderungsvorschlägen. In Textarbeitswochenenden geht es oft vielmehr um das Konzept eines Romans (passen die Figuren, ist der Handlungsablauf stimmig), seltener auch mal um ganz konkrete Textarbeit, aber auch das dann nur in begrenztem Rahmen. Mehr ist hier im Sinne der gegenseitigen Hilfe nicht leistbar, schließlich schreiben wir alle selber und haben so gut wie alle Brotjobs, die Zeit brauchen. Nicht umsonst gibt es freie Lektoren, die eben damit ihr Geld verdienen, dass sie fremde Texte genau lesen und verbessern. Das ist nämlich ein richtiger Job.
Es klingt ein bisschen, als würdest Du nicht schreiben, denn sonst wüsstest Du vermutlich, dass es bis zum Fertigstellen eines Romans (also dem Moment, in dem das an einen Lektor geht) in aller Regel eine Menge Bedarf nach Austausch gibt. Wer gut im Geschäft ist (davon gibt es ein paar 42er), macht das mit Agent oder Lektor. Aber ganz viele hier sind das nicht und bekommen davon einen Teil hier. Und geben das zurück.