Grenzen der Aneignung - worüber "dürfen" Autoren schreiben und worüber nicht?

  • Die Rolle der Kunst war immer zwiegespalten. Es gab (und gibt) solche, die auf Widersprüche der gesellschaftlichen Entwicklung zeig(t)en, und solche, die sich den gesellschaftlichen Forderungen anschlossen bzw. anschließen. Vor fast neunzig Jahren beispielsweise mussten die einen ins Exil (oder Konzentrationslager) gehen, oder wurden wenigstens mit Publikationsverbot belegt, die anderen ließen sich in eine besondere Liste aufnehmen und schrieben Lobgedichte auf den Führer.


    Was von denen zu halten ist, die heute glauben gegen Diskriminierung von welchen Gruppen auch immer mit Mitteln der Diskriminierung vorgehen zu müssen, mag sich jeder selbst überlegen.

    BLOG: Welt der Fabeln


    Kuhlen, Kohlen und Geklimper

    ASIN/ISBN: 3947848994


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Ui, ui, da ist sogar von "Volksverhetzung" die Rede, natürlich werden Entschuldigungen gefordert, und Giftschränke zur Aufbewahrung empfohlen. Besonders originell finde ich diese Bedenken: "Für die mit Queerness ungeschulten Zuschauenden konnte der Eindruck entstehen, dass trans Frauen männlich gelesene Personen sind, die sich Kleider an ziehen, Kinder entführen und deren Mütter umbringen bzw. versuchen, diese umzubringen." So erklärt von Jenny Luca Renner, die von Thüringen in den ZDF-Fernsehrat entsandt wurde. Ich habe das Zitat nicht bearbeitet.


    Für die mit Unterhaltung ungeschulten Zuschauenden kann jederzeit der Eindruck entstehen, dass alles, was sie im Unterhaltungssektor konsumieren, der Wahrheit entspricht oder die Realität exemplarisch spiegelt. Aber es wäre keine Idee, Unterhaltung nur noch für Leute zu machen, die so absurd blöd sind, also wirklich den allerkleinsten gemeinsamen Nenner anzulegen. Wobei es hier und dort ja durchaus in diese Richtung geht.


    Ich tippe, dass noch heute eine Entschuldigung der ARD erfolgt. Spätestens aber morgen.

  • Im ORF lief der Tatort "Die Amme" übrigens noch zwei Wochen früher als in der ARD. Aber von Entrüstung in Österreich habe ich nichts mitbekommen. Hm. Was sagt das über Deutschland und Österreich? Ist der Unterschied gut? Oder schlecht? Oder sind die österreichischen Shitstorms an meiner Lektüre vorbeigerauscht? Vielleicht ist felix Austria auch nur ein wenig gelassener.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Was ich bei der ganzen Entrüstung nicht verstehe: Sind denn alle Männer, die sich einen Rock anziehen, eine Perücke mit langen Haaren aufsetzen und sich die Lippen anmalen, deshalb zwingend transgender? Der Mann in diesem Film hat für mich nicht mal ganz exakt in das Bild gepasst, denn außerhalb der Wohnung hat er sich ja als Mann gezeigt. Oder wechseln Transgender-Menschen ihre Zugehörigkeiten?


    Und mal ganz nebenbei: Bezieht sich diese ganze Debatte eigentlich nur auf Männer in Frauenoutfit? Was ist denn mit Frauen? Da gibt es eine nicht ganz unbeträchtliche Anzahl, die tragen tatsächlich Hosen, haben kurze Haare und verzichten auf Make-up (analog zu den geschminkten Männern). Solche Frauen erregen keinerlei Ärgernis in Filmen:D.


    Und überhaupt, wenn wir schon beim politisch Korrekten sind: Wieso gibt es dann dermaßen inflationär Psychopathen in Krimis? Das trägt ja nun auch nicht gerade dazu bei, Menschen mit einer psychischen Krankheit zu ent-stigmatisieren ...


    Am besten, wir lassen nur noch Alltagsmenschen mit Alltagsgeschichten auf der Bühne, in Büchern und in Filmen auftreten. Die regen niemanden auf. Oder ... halt. Da hätten wir dann die Macho-Klischees, das Hausfrauen-Stereotyp, den renitenten Teenie. Nein, geht auch nicht.:P

  • Es geht hier eigentlich nicht um inhaltliche Fragen, Anja - es wäre übrigens auch äußerst gefährlich, sich auf solche inhaltlichen Diskussionen überhaupt einzulassen, weil man damit unterschreibt, dass die Einzeldarstellung immer exemplarisch ist und dass Kunst das nicht mehr tun sollte. Es geht nämlich darum, einen moralischen Codex zu etablieren, der für Kunst, Darstellungen und Meinungsäußerungen aller Art gilt, und der - sehr verkürzt wiedergegeben - besagt, dass eine irgendwie geartete Darstellung oder Äußerung, die eine Person betrifft, die einer marginalisierten Gruppe angehört oder angehören könnte oder als ein Mitglied einer marginalisierten Gruppe interpretiert werden kann (ohne es zu sein), automatisch eine Darstellung oder Äußerung ist, die die marginalisierte Gruppe, ob tatsächlich existent oder nicht, als Ganzes einschließt und diese somit beurteilt. Anders gesagt: Jedwede Darstellung, die sich im Diskriminierungskontext bewegen könnte, ist automatisch diskriminierend. Das ist eine Variante der Immanenzbehauptung, etwa, wenn es um Rassismus geht. Und es gilt übrigens auch für positive Ereignisse, weil sie Klischees transportieren könnten und diese also fundamentieren (etwa der vermeintlich besonders schöngeistige oder ästhetisch begabte Schwule o.ä.).


    Ich wage die Behauptung, dass es hier kaum jemandem tatsächlich darum geht, Transpersonen vor Vorurteilen zu schützen, weil auch die energischsten Aktivisten natürlich wissen, dass das auf diesem Weg sowieso nicht gelingt und dass schon der Vorwurf totaler Blödsinn ist. Es geht darum, aufzuzeigen, wie wirkmächtig diese Vorgehensweise ist, dieses absurde Fordern nach einer jederzeit ausgleichenden, diversen, gerechten, nicht aneckenden und nur direkt interpretierbaren Kunst. Es geht darum, den moralischen Codex durchzuboxen, mit beliebigen Mitteln.


    Und. Es gelingt. Ich kann die Meldungen schon kaum noch zählen, von Entschuldigungen, die geäußert werden, von Programmen, die abgelehnt werden, von Büchern, die eingestampft, "korrigiert" oder zurückgehalten werden, von Autoren und Schauspielern und Darstellern und Komikern und Musikern, die nicht mehr mit der Kneifzange angefasst werden, weil die Behauptung irgendeines phoben Verhaltens im Raum steht. Und ich würde es mir tatsächlich inzwischen zweimal überlegen, ob ich heute noch versuchen würde, Schriftsteller zu sein.

  • Schwierig ... So sehr ich den Argumenten gegen eine Reglementierung welcher abstrusen Art auch immer folgen kann, welche Menschen man negativ darstellen „darf“ und welche nicht, so sehr glaube ich auf der anderen Seite: Ja, so eine Charakterisierung bringt Anfeindungen mit sich. Weil manche Leute so ticken. Manche machen z. B. bei homosexualität und pädophilie keinen Unterschied: „Was, der Vater von Max lebt mit einem Mann zusammen? Da geht unser Kevin aber nicht hin!“ Oder Frauen mit kurzen Haaren: zack, Lesbe! Im Fall des aktuell angesprochenen Films: Da können wir freilich sagen, wer so ein Weltbild hat, ist halt doof - ausbaden werden es womöglich Menschen, die der Rolle entsprechen.


    Es wäre wahrscheinlich alles kein Problem, wenn mehr Transsexuelle (wobei das wahrscheinlich nicht der politisch korrekte Ausdruck ist ...) positive Rollen bekleiden würden anstatt ausgerechnet als Psychopath besetzt zu werden. - Gegenargument: Es handelt sich nun mal um eine Minderheit, logisch, dass sie nicht in jedem Film vorkommen!


    Eben deshalb, weil (mehr) Anfeindungen nach einem solchen Film wahrscheinlich nicht der Fantasie mancher Aktivisten entspringen, meine ich: Es wäre nicht gut, eine Entschuldigung dafür abzugeben - sich Aufklärung zu wünschen, um nicht schräg angemacht zu werden, finde ich aber durchaus nachvollziehbar.

  • Und ich würde es mir tatsächlich inzwischen zweimal überlegen, ob ich heute noch versuchen würde, Schriftsteller zu sein.

    Bis auf diesen letzten Satz kann ich Deinen Ausführungen folgen. Aber was meinst Du damit? Wenn mich nicht alles täuscht, BIST Du bereits Schriftsteller.

    Ich glaube Dir zwar, dass vieles mittlerweile mit Verweis auf Verstöße gegen PC abgelehnt wird. Andererseits gehe ich auch davon aus, dass die Mehrheit der Leser von Kritiken wie der aus der Zeit nur noch den Kopf schüttelt über so viel an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen.


    Und warum nimmt dann niemand Anstoß an der Figur der Silke Haller alias Alberich im Münster-Tatort? Wenn das keine Diskriminierung ist ... Die Diskussion (nicht mit Dir, sondern die öffentlich geführte) ist völlig absurd, finde ich.

  • Ich möchte Anjas Punkt aufgreifen: Der Mann im Tatort war kein Transsexueller. Er trug Frauenkleidung, weil er (anscheinend - auch das war nicht klar) eine bessere Mutter abgeben wollte als seine eigene. Man konnte spekulieren, dass seine Mutter Prostituierte war, die ihren Sohn vernachlässigte. Hundert Pro sicher war das nicht. Und wenn er sich auf der Straße in Frauenkleidung bewegte, geschah das in Zusammenhang mit Mord und Entführung und war Camouflage.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Aber was meinst Du damit?

    Dass diese fehlende Unterscheidung zwischen einer fiktionalen Darstellung und einer konkreten, gezielten, gesellschaftlichen Absicht es immer schwerer macht. Dass die Schere im Kopf längst installiert ist. Man macht sich beispielsweise Gedanken darüber, ob die heterosexuelle Ehe als Rahmen für eine Zwei-Personen-Handlung überhaupt noch durchgeht, weil die Lektor*:*innen und Programmleiter*:*innen auch längst dem antinormativen Imperativ folgen. Um nur ein Beispiel zu nennen. Man folgt dem skizzierten Ideal, man kniet sich in die diverse Projektion, aber nicht, um der Kritik auszuweichen, sondern weil die Oberhäupter*:*innen in den Verlagen, Redaktionen, Produktionsbuden usw. usf. zu einem Gutteil eingeschwenkt sind.


    Und warum nimmt dann niemand Anstoß an der Figur der Silke Haller alias Alberich im Münster-Tatort?

    Oh, das wird natürlich getan, es hat auch schon Jan-Josef Liefers dazu gebracht, sich zu äußern, es geht seit zwei, drei Jahren durch die entsprechenden Foren und wird von Angeboten wie "leidmedien.de" unaufhörlich thematisiert, zum Beispiel hier. Aber erstens macht Christine Urspruch dabei mit, und, vor allem, zweitens ist der Münster-"Tatort" zu beliebt als Ziel für eine solche Auseinandersetzung. Man würde Widerspruch in der eigenen Riege riskieren.

  • Ich möchte Anjas Punkt aufgreifen: Der Mann im Tatort war kein Transsexueller.

    Das hatte ich auch vorher schon ausgeführt. Es spielt aber keine Rolle. Das ist keine inhaltliche Auseinandersetzung. Und selbst wenn er ein Transsexueller gewesen wäre - so what? Wenn man nämlich nur diese Frage stellt, folgt man der Unterstellung, dass jede negative Darstellung eines Einzelnen immer für die gesamte Gruppe gelten soll.

  • Wenn man nämlich nur diese Frage stellt, folgt man der Unterstellung, dass jede negative Darstellung eines Einzelnen immer für die gesamte Gruppe gelten soll.

    Darum geht es ja. Dann darf es nämlich auch überhaupt keine Psychopathen mehr geben, erst recht nicht als Täter (schlechte Karten für Herrn Fitzek:D). Und es darf keine überforderten, alleinerziehenden Mütter mehr geben. Und keine prügelnden Väter. Und und und.

    Wo landen wir denn dann? Was für Geschichten darf man da noch erzählen?

    Übrigens hat ja der Darsteller des Mörders im Wien-Tatort auch in die Rolle eingewilligt. Das nur mal als Gegenargument, wenn man Christine Urspruchs Argumente gelten lässt. Gut, sie ist tatsächlich selber kleinwüchsig, der Darsteller des Wiener Mörders wird sich in seiner Freizeit aber vielleicht keine Frauenkleider anziehen und ein Psychopath dürfte er wohl auch nicht sein.


    Ich fürchte ja wirklich, was Google mit dem SEO-Texten nicht schafft, das schafft die PC-Bewegung mit ihren Tabus.8)


    Da lob ich mir ja die Antike. Ich schreibe gerade an meinen Römischen Sagen: Mann, ging es da zu: Männer mit Männern, Frauen mit Frauen, hetero ohnehin. Betrug, Inzest, Sodomie ... Letzteres will ich natürlich nicht rechtfertigen, aber irgendwie ist es gerade recht entspannend, über diesen Lotterladen zu schreiben.


    Noch zur Ergänzung: Wenn man sich mal die ganzen Metamorphosen des Herrn Jupiter anschaut, nur damit er jemanden flachlegen kann, der/die das eigentlich nicht will, dagegen kann die ganze Transgender-Debatte einpacken. Geschlechterwechsel ist da noch eine seiner leichtesten Übungen.;)

  • Und selbst wenn er ein Transsexueller gewesen wäre - so what? Wenn man nämlich nur diese Frage stellt, folgt man der Unterstellung, dass jede negative Darstellung eines Einzelnen immer für die gesamte Gruppe gelten soll.

    Klar. Sehe ich auch so. Aber findest Du es nicht zusätzlich eigenartig, wenn sich an einer Rolle, die nicht transsexuell oder transgender ist, Entrüstung wegen der Darstellung solcher Leute entzündet?

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Da lob ich mir ja die Antike.

    Sag das nicht zu laut. Antike Dichtung wird - vorerst in amerikanischen Universitäten - derzeit energisch entkanonisiert, weil sie sexistisch, gewalttätig und gewaltverherrlichend, patriarchalisch und was weiß ich noch war. Was alles zutrifft, ohne Frage, aber die Entscheidung darüber, das selbst herauszufinden und im geschichtlichen, kulturellen Kontext einzuordnen, dürfen nicht mehr die Studenten selbst treffen, sondern haben die politisch Korrigierenden erledigt.

  • Dann müssten sie aber Grimms Märchen erst recht entkanonisieren. Die Hexe hat grundsätzlich rote Augen. Und gewaltfrei ... naja.

    Ich würde eher sagen, das Tat und Bestrafung in etwa auf einer Ebene stehen.

    Nehmen wir mal "Hänsel und Gretel": Die böse Hexe will Hänsel braten, dafür wandert sie selber direkt in den Ofen.


    Und: Kinder finden das VÖLLIG in Ordnung, wenn man ihnen das vorliest!


    Dabei könnte man genauso gut mit der Hexe einen therapeutischen Gesprächskreis gründen und mal darüber reden, ob Kannibalismus wirklich zum guten Benehmen gehört. Ok, sie in den Ofen zu schieben, natürlich auch nicht. Aber Hänsel und Gretel müssten an dem Gespräch ja teilnehmen.


    Da fällt mir ein: Ein Bekannter von mir hat lange als Solist (Tenor) in Stockholm an der Oper gearbeitet. Die Hexe in Humperdincks Oper "Hänsel und Gretel" wird meines Wissens IMMER mit einem Tenor besetzt. Und in diesem Fall war er als Dame im Chanel-Kostüm zurechtgemacht. 1a fies zur Frau geschminkt, mit Hütchen und Handtäschchen.


    Vielleicht sehen die das Schweden ja etwas cooler. Oder die Inszenierung ist schon ein bisschen älter.:)

  • Ja, so eine Charakterisierung bringt Anfeindungen mit sich. Weil manche Leute so ticken.

    Um hieraus eigenwillige Schlussfolgerungen und Handlungsanweisungen zu flechten, braucht man keinen psychisch gestörten Mann, den man als Transperson auffassen könnte. Denn wenn eine solche Charakterisierung Anfeindungen mit sich bringen kann, gilt das für jede Charakterisierung, die auf einen entsprechenden Dünger trifft. Das ist aber nicht meine Aufgabe, mein Zweck und/oder meine Intention als Künstler, jeden Hohlkopf davor zu schützen, eine fiktionale Handlung als Anweisung für sein trübsinniges Dasein misszuverstehen. Und, hey, wenn ich noch ein paar Gänge höherschalte und wirklich provozieren will, was dieser "Tatort" fraglos nicht wollte, was ist denn dann? Werde ich dann mitangeklagt, weil Acki Strunzböld aus Jena-Paradies nach der Axt gegriffen hat, nachdem er zuvor einen satirischen Text von mir über einen vergleichbaren Vorgang gelesen, aber nicht verstanden hat? Ich finde es sehr irritierend, wenn sich Künstler für dieses Paradigma zu erwärmen beginnen, für diesen vorauseilenden Gehorsam, für dieses Idiotenschutzverhalten, aber da das, wie gesagt, auch längst bei den Kulturfunktionären angekommen ist, werden wir uns über Kurz oder Lang sowieso alle damit abfinden müssen. <X

  • Ich würde gerne mal eine Aufstellung sehen, in der differenziert wird: Wenn Transsexuelle im Film/Fernsehen vorkommen, WIE kommen sie dann vor? Und sollte (!) dabei herauskommen, dass sie eindeutig lieber als Irre besetzt werden, dann stimmt da etwas nicht, und dann dürfte man dagegen auch durchaus etwas haben.


    Und was das In-einen-Topf-Schmeißen angeht: transsexuell, transgender, transident, weiß-der-Geier-was - das unterscheidet doch nicht jeder. Da ist der Mann in Frauenklamotten halt nur eins, nämlich „nicht normal“.


    Warum ist es denn heute noch ein Risiko für manchen Schauspieler, einen Schwulen zu spielen? Weil dem dann die weiblichen Fans abhandenkommen und die Kasse nicht mehr klingelt? Ich freue mich jedenfalls, dass es welche gibt/gab, die das nicht schert/e. Patrick Swayze ist ein Beispiel (schon was her), jüngeren Datums Liev Schreiber. Das sind aber Ausnahmen. Es ist garantiert heute noch etwas, das man sich, gerade als „Frauentyp“ durchaus überlegen dürfte.

  • Dass das Bild von vielen Menschen in einem Teil der Öffentlichkeit falsch ist und auf Klischees und Vorurteilen beruht, ist ein Missstand, dem man sich als verantwortlich denkender Mensch annehmen sollte und als Künstler annehmen kann. Aber nicht muss. Doch genau das wird erwartet. Und auch noch jederzeit. Aber ich lasse mir nicht Intentionen, Dramaturgien, Personal und/oder Botschaften oktroyieren, ganz egal von wem und zu welchem Zweck. Das ist das Gegenteil von Kunst. Es ist Propaganda.