Wenn man einem Text Geschwätzigkeit unterstellt, dann ist das bestimmt kein selten gemachter Anfängerfehler. Ich stelle bei mir gerade (mal wieder) das Gegenteil fest: den Wunsch, schnell von A nach B zu kommen und durch eine Szene zu hetzen. Das allzu Breite liegt mir nicht. Allerdings haben auserzählte Szenen, wichtige Ereignisse, die verdienen, dass man ihnen Zeit und Raum gibt, mehr als nur ihre Berechtigung, sie sind essentiell für einen traditionell erzählten Roman. Das immerhin ahne ich bei gewissen Szenen, durch die ich im Schweinsgalopp hetze. So geht das nicht, das muss erzählt werden, nicht nur die Information in ein paar hastigen Sätzen an den Leser gebracht!
Wenn Joyce Carol Oates nun davon spricht „durch die Landschaften seiner Erfindung zu laufen wie ein Geist in einer wirklichen Umgebung“, dann vermute ich weiterhin, dass da der Hase quasi im Pfeffer liegt (neben einer Neigung zum Tempo, nicht Erzähltempo, sondern zack, zack-fertig-Tempo): Ich kenne meine Figur noch nicht gut genug und das, was ihr widerfährt, sehe ich nicht klar genug vor mir. Alles pure Behauptung, und je vager eine Behauptung ist, desto weniger kann man sich darin verheddern.
Wie geht es Euch damit: Streicht Ihr am Ende mehr oder füllt mehr auf? Oder sitzt es quasi beim ersten Entwurf? Ach, da möchte ich hin: nicht zu dürftig, nicht zu ausschweifend, alles genau wie es soll, zack, zack-fertig! Ja, ich weiß, das kommt meist nicht von alleine: Ich arbeite dran!