Times New Roman ist die Jogginghose unter den Schriftarten

  • So steht es in der "Huffington Post ". Times sage aus, dass man keinen Gedanken daran verschwendet hat, welche Schriftart man verwendet. Für einen guten ersten Eindruck zu empfehlen seien angeblich Helvetica, Calibri, Garamond und Trebuchet MS.


    Nun gilt die Aussage direkt nur für Bewerbungen. Welche Schriftart nutzt Ihr? Ich nutze als Standard Arial, 11 Punkte. Wenn ich Manuskripte abgebe, nehme ich das im Artikel gescholtene Courier. Erinnert mich so schön an meine alte Erika und die Schülerzeitung. :)



    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Ich dachte bis jetzt, Curier wäre so etwas wie Pflichtprogramm, daher nutze ich diese Schrift bis heute.
    Schön sieht natürlich anders aus ...

    "Die Literatur hat ihren eigenen Wahrheitsgrund." Jan Drees

  • Tja - ich nehme für meine Ratgeber und Geschenkbücher immer die gescholtene Times New Roman 12 pt. Oder ich schreibe in Manuskriptvorlagen des betr. Verlages rein - und die haben bei Gräfe und Unzer die Times!


    Sollte mein Roman jemals fertig und angeboten werden, nehme ich dann Courier. Und der Text ist jetzt auch schon so gesetzt.


    Zu Schülerzeitungszeiten habe ich Palace Script geliebt und damit meine ausschließlich männlichen Kollegen zur Verzeiflung gebracht: Als wir den technischen Riesenschritt von der Matritze zum Kopierer geschafft hatten, haben wir uns Überschriften aus einem Schrifttypenkatalog gebastelt, und da hab ich Palace Script entdeckt.

  • Wenn man alles verkehrt machen will, nimmt man Comic Sans


    Zumindest sagt man damit, dass man seine Mitmenschen allein durch seine gute Laune und seine Fröhlichkeit begeistern kann ... Und dass man keine anderen Mittel dazu hat.

    "Die Literatur hat ihren eigenen Wahrheitsgrund." Jan Drees

  • Wenn Standardnormseite verlangt wird, nehm ich Courier. Irgendwie hab ich mich schon so an diese Schrift zum Schreiben meiner Romane gewöhnt, dass sie schon Signalwirkung für mich hat: Ah, jetzt geht´s an Schreiben! :)


    Times hasse ich. Ich nutze diesen Schriftsatz nur, wenn ich dazu gezwungen werde. Es war daher ganz furchtbar für mich, als dotbooks von mir verlangte, dass ich mein Skript in Times abgebe. Abäh! Pfui! Das war die reine Folter!


    Wenn´s schön sein soll und ich darf, wie ich will, mag ich am liebsten Calibri. Früher hab ich dann Arial genommen, bis mein Chefredakteur bei Lübe mein Exposé in Calibri umgearbeitet hat, um es den anderen Redakteuren vorzulegen. Seitdem nehm ich Calibri.


    Für andere Dinge, wie Liedertexte oder Rollenspielabenteuer mixe ich lustig und je nach Laune und Anlass. Wobei bei Liedtexten achte ich auf Leserlichkeit - im Halbdunkel ohne Lesebrille muss ein Liedtext trotzdem lesbar sein. Das ist wichtig!

  • Bei mir ist die Times aus den Formatvorlagen von Word/OpenOffice als Standard rausgeflogen. Ich halte es wie Petra: Courier New als Nichtproportionalschrift für Manuskriptseiten, Calibri für andere Texte, Handouts für meine Kurse zum Beispiel.


    Habe ich es hier gelesen oder anderswo gehört, dass Garamond die tintensparsamste Schriftart sein soll?

  • Ich verwende beim Schreiben immer Helvetica bzw. Arial. Kunstschriften sind verpönt, Serifen überflüssig. Das gilt übrigens nach meiner Erfahrung auch für die immer wieder in Courier konvertierten Manuskripte; das braucht kaum noch ein Lektor. Die eingegangenen Manuskripte werden ohnehin auf eigene Vorlagen adaptiert. Und für die wesentliche Information, nämlich die Abschätzung der Normseiten, steht die simple Funktion "Wörter zählen" zur Verfügung. Die ist ohnehin aussagekräftiger als irgendeine (falsch) formatierte Normseite.

  • Und für die wesentliche Information, nämlich die Abschätzung der Normseiten, steht die simple Funktion "Wörter zählen" zur Verfügung. Die ist ohnehin aussagekräftiger als irgendeine (falsch) formatierte Normseite.

    Das ist Anjas Methode: Texte nach Wortumfang und mit "Wörter zählen" zu erstellen. Ist bestimmt auch besser. Ich bin nur altmodisch und mag einfach die olle Schreibmaschinenschrift. Mit der Normseiten-Vorlage von literaturcafe geht das auch.

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Stimmt nicht ganz:


    Ich zähle Anschläge, nicht Wörter. Das ist wesentlich präziser, vor allem, weil ich bei einigen meiner Aufträge nach Anschlägen gehen MUSS. Und wo immer ich für Bücher an Zeichenvorgaben gelange, übernehme ich die Technik.


    Man kann allerdings etwas abhängig von dieser Zählfunktion werden und kontrolliert alle paar Absätze, wie viel man schon wieder geschrieben hat. Bei kurzen Texten ist das dringend notwendig, weil man da die Vorgaben schnell überschreitet, bei ganzen Büchern mache ich es zwar auch, ich gebe aber zu, dass ein Mal am Tag reichen würde :)

  • Hallo, Anja.


    Stimmt doch. ;) Ich sprach von Roman(manuskript)en. Unabhängig hiervon - die Zählung von Wörtern oder Anschlägen oder Leerzeichen oder Absätzen oder Wasauchimmer funktioniert ganz unabhängig von der gewählten Schriftart.


    Die Normseitenformatierung schlägt meistens schon fehl, weil Autoren doppelte Zeilenschaltungen einfügen, um Absätze (auch optisch) zu trennen.

  • Hallo Tom,


    Du schon. Alexander hatte, wenn ich ihn richtig verstanden habe, bei meiner Zähltechnik von Wörtern gesprochen. Und der müsste es besser wissen. Denn wann immer er mich fragt, wie viele SEITEN ich noch zu schreiben habe, antworte ich, wie viele ANSCHLÄGE es noch sind. Was er sofort wieder in Seiten umrechnet ... :D


    Jeder hat so seine Technik, Längenvorgaben einzuhalten.


    Und klar sind Anschläge präziser als Seiten. Und vor allem: Ich kann meine Schriftarten verwenden und formatiere das, wenn es sein muss, nachher in die Schriftart um, die der Verlag haben möchte. Aber meistens ist denen das egal. Die setzen den Text ja ohnehin neu.

  • Hallo, Anja.


    Zitat

    Und klar sind Anschläge präziser als Seiten.


    Wenn es um ein Romanmanuskript geht, ist die einzige Information, die der Lektor wirklich relativ dringend benötigt, die mögliche Seitenzahl des am Ende entstehenden Buchs, weil er das recht früh an Ausstattung, Produktion und Marketing weitergeben muss. Die Anzahl der Zeichen ("Anschläge") gibt das genauso wenig direkt her wie die Anzahl der Wörter. Eine Seite, die nur direkte Rede enthält, ist diesbezüglich deutlich kürzer als eine Seite, auf der viel erzählt wird. Alle Umrechnungen sind ohnehin nur Fensterkreuz mal Pi. Das gilt letztlich auch für die verwendeten Normseiten. Und am Ende wird sowieso wieder viel gestrichen und herumgepopelt. Entscheidend ist die Frage, ob es um die 250 oder doch um die 350 Seiten werden. Als Richtlinie. Nicht mehr und auch nicht weniger. Und das wird zumindest in den Verlagen, mit denen ich bisher zu tun hatte, auf Basis der Wörteranzahl errechnet. Weshalb völlig egal ist, wie man die Seiten formatiert und/oder welche Schriftarten man verwendet. Solange man sich nicht als Vollidiot outet, indem man versucht, das Manuskript schon als Buch zu formatieren.

  • Hallo Tom,


    das stimmt natürlich für Romane. Und wenn ich/wir da ein Konzept einreichen, dann natürlich auch immer mit geschätzter Seitenangabe.


    Und bei unseren Gemeinschaftsprojekten hatte ich bisher immer einen oder zwei Herren zur Seite, die das am Ende in diese eklige Courier umformatiert haben :blume.


    Momentan schreibe ich aber gerade an einem Sachbuch, bei dem ich mit Anschlägen arbeiten kann. Aber da kommt ja nachher auch noch das Bildmaterial hinzu, insofern ist die Seitenangabe, die ich im Vertrag habe, eine einschließlich der Bilder, verbindlicher für meinen Text ist die Menge der Anschläge. Und das finde ich ziemlich gut zum Arbeiten :) .