Kinderprostitution


  • Aber okay - ich habe wieder etwas über die Umgangsformen in diesem Forum gelernt. Als Neuer kommst du hier rein, möchtest jedermanns Freund sein und höflich und fair mit jedem anderen umgehen ... aber das geht einfach nicht. Et bien, dann eben so.


    Du bist doch stellvertretender Administrator, Horst-Dieter. Hast du damit nicht auch die Rolle eines Vorbildes für den Umgang hier? Und jetzt komm mir bitte nicht mit: "In Diskussionen geht schon einmal das eine oder andere ..." Nein! In seriösen Diskussionen tut es das nicht!


    Wenn du von seriösem Umgang sprichst, dann fordere das nicht nur von anderen ein, lieber Hugo, sondern stell dich selbst dazu. In einer Diskussion auf eigene Quellen zu verweisen, sich aber bedeckt halten, ist nicht seriös. Behauptungen sind nun mal keine Quellen und damit angreifbar. Und ich meine - auch als stellvertretender Administrator - Behauptungen anzugreifen ist legitim und erwünscht :evil


    Das mit dem Vorbild, das streite ich ab. Als stellvertretender Administrator habe ich nur aufzupassen, dass niemand hier volksverhetzendes Material einstellt und so weiter … Wir diskutieren hier aber über eine Thema (Kinderprostitution), Abschweifungen davon (Hugo schweift gerne ab - ich übrigens auch) und diverse Meinungen zu allem. Solche Diskussionen geraten gerne kontrovers und das ist o.K. und erfordert kein administratives Eingreifen. Wir haben hier einen anderen Fred, in dem es um Kritik und Beleidigung geht. Lies da mal ein bisschen drin. Es wäre hilfreich, wenn du künftig deine eigene Rolle etwas mehr reflektierts und … lass das mit der Leberwurst …


    gutgemeinte Grüße


    Horst-Dieter

    BLOG: Welt der Fabeln


    Kuhlen, Kohlen und Geklimper

    ASIN/ISBN: 3947848994


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Lieber Horst-Dieter,


    Wenn du von seriösem Umgang sprichst, dann fordere das nicht nur von anderen ein, lieber Hugo, sondern stell dich selbst dazu. In einer Diskussion auf eigene Quellen zu verweisen, sich aber bedeckt halten, ist nicht seriös. Behauptungen sind nun mal keine Quellen und damit angreifbar. Und ich meine - auch als stellvertretender Administrator - Behauptungen anzugreifen ist legitim und erwünscht :evil

    du hast Recht: Ich werde mich bemühen, zu problematischen Behauptungen demnächst sofort und im selben Fred Quellen anzugeben. Das ist etwas, was ich selbst tun kann.


    Zitat

    Solche Diskussionen geraten gerne kontrovers und das ist o.K. und
    erfordert kein administratives Eingreifen. Wir haben hier einen anderen
    Fred, in dem es um Kritik und Beleidigung geht. Lies da mal ein bisschen
    drin. Es wäre hilfreich, wenn du künftig deine eigene Rolle etwas mehr
    reflektierts und … lass das mit der Leberwurst …

    Von administrativem Eingreifen sprach ich nicht. Den anderen Fred kenne ich. An der Diskussion dort habe ich teilgenommen. Ich werde mich aber bemühen, mehr über meine eigene Rolle nachzudenken.


    Herzliche Grüße,


    Hugo

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)

  • Sorry, aber so einen Seich habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

    seich? meinst du damit "schlechte kindheit"?


    also, wenn ihr quellen braucht, z. b. hier:


    Für die Entstehung des Täterverhaltens finden sich in der
    wissenschaftlichen Literatur unterschiedliche Erklärungsansätze. Die
    Gründe, warum Männer Kinder sexuell missbrauchen, liegen in komplexen
    Wechselwirkungen zwischen soziokulturellen und individuellen Faktoren.
    Auf der Ebene der individuellen Bedingungsfaktoren spielen eigene
    Gewalterfahrungen des Täters häufig eine Rolle. Der Täter will durch
    sein Verhalten, indem er von der Opfer- auf die Täterseite wechselt,
    frühere Ohnmachtsgefühle und -erlebnisse verarbeiten und sich stark und
    mächtig fühlen. Vor einem soziokulturellen Hintergrund ist sexueller
    Missbrauch als Folge männlich sozialisierter Verhaltensmuster und als
    Teil einer gesellschaftlichen Dominanzkultur zu interpretieren.
    Sexueller Missbrauch ist die Ausübung von Gewalt und Macht. Das gilt
    auch für Frauen als Täterinnen!


    http://www.dunkelziffer.de/inf…rauch/faq.html#t%C3%A4ter

  • Nur mal so wertneutal wie möglich eingeworfen... lesenswert: Prof. Dr. Dr. Michael Bock spricht vom Mythos der männlichen Gewalt: (hier betrachtet die häusliche Gewalt)
    http://www.buergerimstaat.de/1_03/gewalt.htm Quelle: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.


    Jochen.

    ja, frau können auch täterin sein und z. b. ihren mann schlagen oder mit messer, waffe, ... angreifen und verletzen oder sogar töten.
    dennoch - meistens sind frauen männern körperlich unterlegen. allein deswegen kann es aus meiner sicht nicht zutreffen, dass körperliche gewalt zwischen den geschlechtern gleichmäßig versteilt ist. das trifft nur in hniblick auf gewalt gegen kinder zu, also z. b. schlagen als erziehungsmittel. das ist übrigens seit 2000 auch gesetztlich verboten. immehin. siehe § 1631 absatz 2 bgb -> Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche
    Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen
    sind unzulässig. grund war u. a. prävention. denn auch hier gilt, gewalterfahrung in der kindheit ist ein entscheidender risikofaktor, d. h. die opfer werden als erwachsene zu tätern, insbesondere auch gegenüber ihren eigenen kindern und immer so weiter ...

  • ja, frau können auch täterin sein und z. b. ihren mann schlagen oder mit messer, waffe, ... angreifen und verletzen oder sogar töten.
    dennoch - meistens sind frauen männern körperlich unterlegen. allein deswegen kann es aus meiner sicht nicht zutreffen, dass körperliche gewalt zwischen den geschlechtern gleichmäßig versteilt ist.

    Das greift mir zu kurz. Muskelkraft allein macht noch keine Täter, auch wenn sie die Ausführung erleichtert. Nach meiner Erfahrung (Arbeit in stationärer Therapie, häufig mit Gewalttätern) ist der Weg eher anders herum: Um sich "besser durchsetzen zu können", wird gezielt auf Kampfkraft trainiert.


    Aber es gibt eben auch die anderen, die Opfer - durchaus Opfer ihrer Frauen, obwohl sie häufig rein körperlich stärker sind. Die Selbstunsicheren, die lebenslangen Opfer, diejenigen, die Angst haben, als Täter verknackt zu werden, wenn sie sich wehren (ihrer Frau glaubt man das, ihnen selbst nicht). Neben Muskelkraft spielt auch so etwas wie Beißhemmung eine wichtige Rolle, und wenn eher unsichere Männer z.B. auf Frauen treffen, die aufgrund ihrer eigenen Probleme eine solche Hemmung nicht haben, knallt's eben in der anderen Richtung. Auch wenn das sehr subjektive Erlebnisberichte waren, sie haben mir deutlich gemacht, dass weit mehr Männer geschlagen werden, als man sich das vorstellen mag.


    Sorry, wenn ich dazu keine Belege anführen kann. Aber um zum ursprünglichen Thema und den Fragen zurückzukehren: Mehrere Ambulanzen bieten in ihren FAQ zumindest einen Überblick über Hintergründe. Berlin, Regensburg, Stuttgart, Karlsruhe sind die Behandlungszentren, die mir einfallen.


    Viele Grüße, Michel

  • Meines Wissens tritt Kindesmissbrauch in allen gesellschaftlichen Schichen, in allen Gesellschaftsformen, auf allen Kontinenten und in allen Zeiten der menschlichen Kulturgeschichte auf. Kindesmissbrauch ist kein typisches Symptom der weißen, westlichen, wohlhabenden, kapitalistischen Gesellschaft. Daher kann ich die Argumentation des Soziokulturellen nicht nachvollziehen. Es ist für mich viel mehr ein Grundübel (oder Grundphänomen?) der Menschheit schlechthin.


    6.000 Jahre Kultur- und Zivilisationsgeschichte sind ein sehr dünner Mantel für ein höchst bösartiges Wesen, das sich über mehrere 100.000 Jahre sehr erfolgreich aufgrund seiner Triebe und Instinkte auf der Erde durchgesetzt hat. Wenn Tausende von Generationen in früherer Zeit sich clanweise gegenseitig überfallen haben, die Männer des feindlichen Clans umgebracht und die Frauen verschleppt oder zumindest vergewaltigt wurden (und dies ohne nachvollziehbare Altersgrenze nach unten), dann steckt das im Wesen "Mensch", insbesondere im "männlichen Mensch" drin. Die Beweise kann man in den Berichten von Ländern lesen, wo staatliche oder sonstige Ordnungssysteme zusammenbrechen. Ob das die Massaker in Ruanda sind, die Zustände in Somalia, die Bürgerkriege in Afrika oder auf dem Balkan in den 1990er - die Verhaltensmuster sind überall gleich brutal. Mir soll keiner erzählen, dass in den genannten Konflikten der Missbrauch von Kindern (Mädchen vergewaltigen oder als Sex-Sklavinnen halte; Jungen zu Kindersoldaten heranziehen) nicht stattgefunden hat.


    Was ist also zu tun?


    Die Sanktionen bei Kindesmissbrauch müssen so hoch geschraubt werden, wie es in einer vernünftigen Gesellschaft möglich ist (das schließt für mich die Todesstrafe explizit aus). Vor allem aber muss die Aufklärungsquote solcher Taten auf 100% kommen und die ermittelten Täter müssen gemäß Gesetz bestraft werden (und hier spreche ich mich für eine DNA-Datenbank aus, auch wenn das viel Widerspruch auslösen dürfte bzw. so eine Datenbank viel, viel Probleme mit sich bringt; aber mit einer Gen-Datenbank wäre jeder Vergewaltigungsfall binnen Stunden aufgeklärt. Der sexuelle Missbrauch von Frauen und Kindern hätte dann eine Aufklärungsquote von 100% - kein Täter kann entkommen).


    Just my 2 Euro-Cents
    Siegfried

  • das grundübel heißt patriarchat. das ist ist die soziokultur der menschen weltweit. das hast du ja anschaulich beschrieben.


    ich denke, mit strafe erreicht man gar nix, die strukturen bleiben wie sie sind. das einzige, was hilft ist prävention, d. h. wir eltern und wir als gesellschaft müssen für unsere kinder bestmöglich sorgen, damit aus ihnen später keine arschlöcher werden.

  • das grundübel heißt patriarchat. das ist ist die soziokultur der menschen weltweit. das hast du ja anschaulich beschrieben.


    Ich behaupte mal: In einem Matriarchat wäre es nicht besser, sondern nur anders schlecht. Besser wäre es, wir würden lernen zu leben ohne andere beherrschen zu wollen. Im großen (im Staat) und im Kleinen (in jeder Beziehung)


    Horst-Dieter

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    ASIN/ISBN: 3947848994


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • ich schrieb nix vom matriachat, h-d. und ich bin auch nicht der meinung, dass frauen die besseren menschen seien.
    jedenfalls nicht mehr ;)

  • Ach so, ja ... (meine Güte, ich bin immer noch geladen bis in die Haarspitzen ...)


    Michel K. hat zum Beispiel für seinen Arbeitsbereich verdammt überzeugende Argumente dafür vorgetragen, dass nicht immer Männer die Täter bei den dort einschlägigen Gewaltdelikten zu sein brauchen.


    Ich habe gerade echt keine Lust, viel und lange zu googeln. Was ich auf die Schnelle finde, ist eine Tabelle des Bundeskriminalamtes über die Verteilung von Gewaltdelikten bei Männern und Frauen aus dem Jahr 1999. So wahnsinnig viel hat sich daran aber in den letzten zehn Jahren nicht verändert.


    Danach sieht es in Bezug auf die Gesamtheit der Gewaltkriminalität wie folgt aus (Tabelle 20):


    Männer 88,4 %, Frauen 11,6 %


    Isso. Das sind keine Vorurteile und keine Ansätze von feministischer Kriminologie. Und weil auch Vergewaltigung und sexuelller Missbrauch von Kindern zur Gewaltkriminalität zählen, ist und bleibt ein Ansatz bei der Frage nach Pädophilie für mich: Spielt auch "männertypische" Gewalt hinein in das Thema? Ist Pädophilie denn wirklich eine unheilbare Krankheit? Oder kann man sie therapieren? Oder was kann man sonst dagegen tun?

    Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten. (William Somerset Maugham)


  • Ist Pädophilie denn wirklich eine unheilbare Krankheit? Oder kann man sie therapieren? Oder was kann man sonst dagegen tun?

    Da schon genügend als erfolgreich therapiert beurteilte Straftäter in die Freiheit entlassen wurden und dann direkt mit ihren Verbrechen weiter machten, ist eine lebenslange Sicherheitsverwahrung wohl eher eine Option. Denn es kam nunmal definitiv bereits vor, dass die Täter erneut aktiv wurden:


    Nach einer "Faustregel", wären 40 bis 50 Prozent
    der unbehandelten und 30 bis 35 Prozent der therapeutisch behandelten
    Straftäter wieder rückfällig geworden.

    Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/nano/news/37869/index.html

  • ... Besser wäre es, wir würden lernen zu leben ohne andere beherrschen zu wollen. Im großen (im Staat) und im Kleinen (in jeder Beziehung)


    Horst-Dieter

    SCHLÜSSELSATZ: Jetzt kommen wir endlich zum Kern der Angelegenheit :)
    Ich sag´s mal mit Herrn Goethe: "Die Hauptsache ist, sich selbst beherrschen zu lernen."
    Sublimierung das Zauberwort.
    Freud´sche Grüße
    Stefanie

    [buch]3866855109[/buch]


    "Sinn mag die äußerste menschliche Verführung sein." - Siri Hustvedt

  • Da schon genügend als erfolgreich therapiert beurteilte Straftäter in die Freiheit entlassen wurden und dann direkt mit ihren Verbrechen weiter machten, ist eine lebenslange Sicherheitsverwahrung wohl eher eine Option. Denn es kam nunmal definitiv bereits vor, dass die Täter erneut aktiv wurden:


    Nach einer "Faustregel", wären 40 bis 50 Prozent
    der unbehandelten und 30 bis 35 Prozent der therapeutisch behandelten
    Straftäter wieder rückfällig geworden.

    Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/nano/news/37869/index.html


    Dein Vorschlag würde bedeuten, dass rund 60 bis 70 Prozent aller ehemaligen Täter (zu Unrecht) ihr gesamtes Leben in Haft verbringen müssten. Schon mal drüber nachgedacht? ;)


  • Dein Vorschlag würde bedeuten, dass rund 60 bis 70 Prozent aller ehemaligen Täter (zu Unrecht) ihr gesamtes Leben in Haft verbringen müssten. Schon mal drüber nachgedacht? ;)

    Das hätten sie sich dann vorher überlegen sollen. 30 - 35 Prozent ist eine ganze Menge, das ist dann in etwa jeder 3. Straftäter, der rückfällig wird. Also im Prinzip frei herumlaufende Zeitbomben.
    Gab es nicht vor kurzem mal wieder Proteste, weil ein solcher Straftäter frei kam und das in dem Ort, in dem er lebte, bekannt wurde?

  • Das hätten sie sich dann vorher überlegen sollen.


    Tut mir leid, Maren, aber das hieße, sich die Sache doch etwas sehr einfach machen.

    30 - 35 Prozent ist eine ganze Menge, das ist dann in etwa jeder 3. Straftäter, der rückfällig wird. Also im Prinzip frei herumlaufende Zeitbomben.


    Stimmt. Aber es ist eben jeder Dritte. Das hieße also: Zwei von drei säßen nach diesem Prinzip "Das hätten sie sich dann vorher überlegen sollen" weiterhin ein wegen etwas, das sie noch nicht einmal vorhaben zu tun?

  • Das hätten sie sich dann vorher überlegen sollen. 30 - 35 Prozent ist eine ganze Menge, das ist dann in etwa jeder 3. Straftäter, der rückfällig wird. Also im Prinzip frei herumlaufende Zeitbomben.
    Gab es nicht vor kurzem mal wieder Proteste, weil ein solcher Straftäter frei kam und das in dem Ort, in dem er lebte, bekannt wurde?

    Diese Diskussion wird uns wohl immer begleiten: Wo fängt der Schutz der Allgemeinheit an? Wie viel Unrecht nehmen wir in Kauf für wie viel Schutz? In einigen Staaten der USA wird man nach dem 3 Vergehen (ganz gleich welches) eingebuchtet - so weit ich weiß, lebenslänglich. Sexualstraftäter werden im Internet mit Adresse veröffentlicht, mit entsprechenden Folgen. Die Grenzen sind fließend, aber für mich sind sie dort überschritten.


    Zur Frage weiter oben: Man geht heute davon aus, dass Pädophilie im engeren Sinne, also das Hingezogen-Fühlen zu Präpubertären, tatsächlich nicht heilbar, sondern fest verdrahtet ist. Therapie bedeutet in so einem Fall, Verhaltenskontrolle zu lernen, damit aus Pädophilie nicht Pädosexualität, also das Ausleben der Neigungne, wird. Ein zweiter Schwerpunkt ist neben anderen das Lernen von Empathie mit den Opfern: Wenn ich nicht nur weiß, sondern mich einfühlen kann, wie ein Opfer leidet, werde ich als Täter gehemmt. Diese Angebote werden trotz starker Ängste vor sozialer Brandmarkung genutzt, zumindest von einem Teil der Betroffenen. Ja, dadurch werden Taten verhindert. Und nein, nicht alle (Rückfallquote um die 8%). Aber Therapie (auch für Pädophile, die (noch) keine Täter sind, ist praktizierter Opferschutz.
    Ein Überblick findet sich beim weiter oben von mir geposteten Link.


    Viele Grüße, Michel

  • Bei der Recherche nach diesem Datum habe ich folgendes im Netz gefunden:


    Zitat


    11.3.1993 In Darmstadt wurde ein "Seelsorger" aus dem Odenwald wegen sexueller Nötigung und sexueller Gewalt von minderjährigen Schutzbefohlenen zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Als noch skandalöser als das milde Strafmaß empfand die Presse das Verhalten der Kirchenleitung, die bereits vor 13 Jahren auf die Sexualstraftaten des Geistlichen aufmerksam gemacht wurde. Der Vater einer Geschädigten hatte damals nur deshalb auf eine Anzeige verzichtet, weil die Kirche zugesichert hatte, den Priester nicht mehr mit Jugendlichen in Berührung kommen zu lassen. (Frankfurter Rundschau, 11.3.93)
    Der 44-jähriger katholischer Priester hat zwischen 1987 und 1990 zwei Mädchen fünfmal - darunter viermal mit Gewalt - missbraucht. Die inzwischen 19 und 23 Jahre alten Schwestern haben trotz langjähriger Therapien Selbstmordversuche hinter sich. Strafmaß für den Täter: 2 Jahre auf Bewährung und eine Geldbuße.


    Da drängt sich natürlich auf, dass Missbrauch in so häufigen Fällen, wie es auch bei uns vorkommt, nur passieren kann, wenn es gesellschaftlich geduldet wird. Wenn Täter selbst Angesichts der Folgen bei den Opfern mit milden Strafen davon kommen, kann von einer Duldung ausgegangen werden. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob sich da heute viel geändert hat. Zwar sind die Kirchen und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche (Schulen und Heime) unter Druck geraten und es ist etwas laut in der Öffentlichkeit geworden, aber ich habe eigentlich nicht viel mehr herausgehört, als das man jetzt besser aufpassen wolle. Um Schadensersatz wird gemauschelt wie auf einem Basar und das Wort, das man am häufigsten hört ist »Verjährung«.

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    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Meine Hoffnung ist, dass durch die vielen Veröffentlichungen zumindest den Opfern das Stigma genommen wird (egal ob männlich oder weiblich), und dass sie sich vor dem Bekanntwerden weniger fürchten müssen als die Täter. Nur wenn sie in irgend einer Form auf sich aufmerksam machen, haben sie die Chance, auch Hilfe zu bekommen. Vielleicht wird das in Zukunft leichter - der Weiße Ring ist an dieser Front aktiv -, und vielleicht sind die Institutionen, wo missbraucht wird, gezwungen, schneller und genauer hinzusehen.
    Aber der Weg ist noch elend weit.

  • auch wenn ich Folgendes nun nicht verlinke:


    Die Begriffe - Lust - und Prügelknabe -sind älter als Statistiken, menschenrechtlich geschultes Hinterfragen und Ursachenforschung.


    Wie verschiedentlich erwähnt wurde, ist das Problem uralt und zieht sich durch Zeiten und Kulturen. Relativ neu ist nur die Gewichtung desselben. Wie bei allen anderen gesellschaftlich aktzeptierten Grausamkeiten musste erst einmal ein Problembewusstsein geschaffen werden.


    Immerhin. Das haben wir, zumindest hier bei uns, ja nun geschafft. Und nun?


    Die, die`s tun, tun`s trotzdem. Sie tun`s sogar trotz größt möglicher Ächtung (falls es raus kommt)


    So ungeheuer hilflos kommen mir selbst die speziellsten Spezialisten gegen Derartiges vor.


    Ich kann die Lösung nur in einer Frage sehen:


    Wie könnte eine Gesellschaftl, eine Kultur und eine Politik es schaffen, dass JEDER Mensch als oberste Priorität und von Anfang an und ohne Rücksicht auf individuelle Widrigkeiten, emphatisch zu denken lernt ?