Dieses und jenes

  • Zitat

    Original von Michael H
    hallo manuela,



    ja, aber das kann kein grund sein, spekulative panik in die welt zu setzen wie es hawking tut. er gilt ja als große kapazität und genau darum wird das ernstgenommen.


    viele grüße,
    michael


    Die Panik setzt nicht Hawking in die Welt sondern die Medien.


    Horst-Dieter (der nach wie vor nichts von einem Redeverbot hält)

    BLOG: Welt der Fabeln


    Kuhlen, Kohlen und Geklimper

    ASIN/ISBN: 3947848994


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Die Panik setzt nicht Hawking in die Welt sondern die Medien. Horst-Dieter (der nach wie vor nichts von einem Redeverbot hält)


    Ganz deiner Meinung.


    (Das gilt auch für das "hausgemacht". siehe weiter oben.)

  • Vieles von dem, was wir derzeit sicher zu wissen glauben, beruht auf Annahmen und Extrapolationen. Dazu gehört auch das vermeintliche Wissen, die Bewegung von Materie mit einer höheren Geschwindigkeit als derjenigen des Lichts wäre so gut wie unmöglich. Vor ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten haben wir noch sicher geglaubt, die Erde wäre eine Scheibe, weil man sonst runterfallen müsste, die Sterne wären eine Art göttlicher Dekoration und man würde wahnsinnig werden, wenn man schneller reist als ein Pferd zu galoppieren in der Lage ist. Krankheiten, vermutete man, würden von Dämonen verursacht (das glauben immer noch einige Leute), und wenn man auf der Straße jemanden fragt, was "Unglück" bringt (abseits der völligen Unmöglichkeit, diesen Begriff zu definieren), werden schwarze Katzen, Leitern und falsche Aufstehfüße genannt.


    Auch, wenn das Wissen derzeit explodiert (es verdoppelt sich alle fünf Jahre), ist das Ende der Fahnenstange längst nicht erreicht - vermutlich wird es diesen Zeitpunkt niemals geben. Trotzdem neigen Leute dazu, den jeweiligen Kenntnisstand eines Zeitalters als das Maximum des Erreichbaren anzunehmen. Das war schon immer so - und es wird auch vorläufig so bleiben. Hinzukommt, dass bahnbrechende Entdeckungen oft zufällig gemacht wurden und werden: Ein ganz erstaunlicher Effekt stellte sich plötzlich ein, weil man einen Fehler gemacht oder etwas ganz Anderes erwartet hat.


    Unsere Betrachtung des Universums ist terrazentrisch. Wir kennen die Erde - halbwegs - und wissen ein bisschen was über den Raum, der uns umgibt. Viele Phänomene lassen sich aber nur über halbseidene Modelle erklären, und je weiter man sich von der Erde wegbewegt, umso mehr wird die Vermutung zur Theorie. Was da draußen wirklich alles möglich sein mag und/oder existiert, weiß tatsächlich: Niemand. Es mag Bereiche geben, in denen vollkommen andere physikalische Gesetze gelten als hier. Es mag aber auch so sein, dass unsere physikalischen Gesetze immer noch nur Hilfskonstrukte sind, die gerade mal an der Oberfläche kratzen. Wir sind Mäuse, die ein paar Male durch ein Labyrinth gelaufen sind und deshalb annehmen, Futter gäbe es, wenn man dreimal links und zweimal rechts abbiegt. Auf diesem Paradigma beruhen die meisten unserer Erkenntnisse. Wir wissen nur nicht, dass wir Mäuse in einem Labyrinth sind - und die Mäuse wissen es ja auch nicht.


    Hawkins ist sicherlich ein begnadeter Wissenschaftler und ein sehr intelligenter Mensch. Aber auch sein Horizont ist durch das begrenzt, was er und wir alle zu sehen in der Lage sind. Alles, was darüber hinausgeht, ist reine Spekulation, günstigstenfalls eben noch eine Extrapolation, die unsere Systemkenntnisse auf den vermeintlichen Rest adaptiert. Aber nichts davon ist Wissen. Möglicherweise leben auf unserem Planeten Geschöpfe, die wir einfach nicht wahrnehmen können, weil unser Verständnis von Dimensionalität völlig falsch ist.


    Will sagen: Alles Quark mit Soße. 8-)

  • Zitat

    Original von Tom


    Unsere Betrachtung des Universums ist terrazentrisch. …


    Sagte ich doch schon: Binnendenken :D


    Zitat


    Will sagen: Alles Quark mit Soße. 8-)


    sagte Manuela schon :D


    Tom
    Insgesamt eine schöne Zusammenfassung

    BLOG: Welt der Fabeln


    Kuhlen, Kohlen und Geklimper

    ASIN/ISBN: 3947848994


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Zitat

    Original von Tom
    Auch, wenn das Wissen derzeit explodiert (es verdoppelt sich alle fünf Jahre),


    das halte ich, mit verlaub, für unsinn, denn das wird wahrscheinlich simpel an der anzahl von publikationen gezählt ohne dass berücksichtigt würde, in welchem ausmaß sich vermeintlich neues nur wiederholt. wahrscheinlich trägt das internet entscheidendes zu dieser falschen zahl bei, das wissen eher verbreitet als neues wissen hervorbringen würde.


    Zitat


    Es mag Bereiche geben, in denen vollkommen andere physikalische Gesetze gelten als hier. Es mag aber auch so sein, dass unsere physikalischen Gesetze immer noch nur Hilfskonstrukte sind, die gerade mal an der Oberfläche kratzen.


    newtons gesetze bestätigen sich aber weiter, auch wenn wir jahrhunderte später mit teleskopen milliarden jahre in die vergangenheit und entsprechend tief ins universum schauen können. es hat sich nur gezeigt, dass sie im ganz großen (relativitätstheorie) wie im ganz kleinen (quantentheorie) an ihre grenzen stieß.


    aber du hast recht: die wissenschaft auf der erde wird wahrscheinlich nie etwas über mögliche materie sagen können, die mit der uns bekannten nicht wechselwirkt.


    und abschließend: wenn außerirdische der erde gefährlich werden könnten, wären sie uns wahrscheinlich derart überlegen, dass sie sich über hawkings' empfehlung totlachen würden. insofern kann man sowas auch unterlassen.

  • Zitat

    das halte ich, mit verlaub, für unsinn


    Das sei Dir zugestanden, es ändert aber an den (vermeintlichen) Tatsachen wenig. Wissen ist nicht das, was an Informationen veröffentlicht wird, sondern was an Erlerntem hinzukommt. Und das geschieht derzeit rasant - vielleicht nicht auf Ebenen, die jeder Normalmensch regelmäßig wahrnimmt.

  • Zitat

    aber du hast recht: die wissenschaft auf der erde wird wahrscheinlich nie etwas über mögliche materie sagen können, die mit der uns bekannten nicht wechselwirkt.


    Sag niemals ... ;)


    Genau das ist nämlich der falsche Ansatz, dem viele erliegen. Unsere Fantasie stößt hier einfach an ihre Grenzen. Dennoch werden diese Grenzen regelmäßig ausgehebelt.


    Zitat

    und abschließend: wenn außerirdische der erde gefährlich werden könnten, wären sie uns wahrscheinlich derart überlegen, dass sie sich über hawkings' empfehlung totlachen würden. insofern kann man sowas auch unterlassen.


    Es gibt nicht wenige SF-Autoren, die die amüsante Theorie, außerirdische Lebewesen könnten uns möglicherweise überhaupt nicht als "intelligent" erkennen, verwurstet haben. Davon sind einige Texte recht überzeugend und schlüssig. Das, was wir "intelligent" nennen, ist auch nur eine Herabsetzung der Vergleichsobjekte. Möglicherweise gibt es Formen von Intelligenz, die eine ähnliche Sicht beinhalten. Und da könnte es dann schnell mal passieren, dass wir von Extraterristen einfach für Parasiten gehalten werden (Edit: Übrigens zu recht, wie ich finde.). ;)

  • Zitat

    Original von Tom


    Es gibt nicht wenige SF-Autoren, die die amüsante Theorie, außerirdische Lebewesen könnten uns möglicherweise überhaupt nicht als "intelligent" erkennen, verwurstet haben. …


    … oder uns gar als gefährlich erkennen und mit ihrer Technik an banalen »irdischen« Dingen scheitern, wie es Stanislaw Lem in seiner Erzählung Invasion vom Aldebaran so schön dargestellt hat. Hier ein Auszug vom Scheitern:


    BLOG: Welt der Fabeln


    Kuhlen, Kohlen und Geklimper

    ASIN/ISBN: 3947848994


    Verengung des freien geistigen Horizontes ist eine Gefahr in Zeiten des Massenkultes.
    Emanuel von Bodmann


  • Hi Tom!


    Zwei kleine Anmerkungen zu deinem Kommentar seien erlaubt. Zum einen, die Lichtgeschwindigkeit ist eine absolute Geschwindigkeit. Sie lässt sich nicht addieren. Heißt, wenn du auf dem Dach eines fahrenden Zuges stehst und eine Taschenlampe aufdrehst, fließt das Licht auch nur mit Lichtgeschwindigkeit und nicht plus Zugtempo.
    Woraus sich ergibt, dass es keine Überlichtgeschwindigkeit geben kann. Zum anderen, und das hat mit dem eben gesagten zu tun, die physikalischen Gesetze auf unserem Planeten gelten im gesamten Kosmos. Sie ist die Grundlage seines Entstehens und Zusammenhalts. Es mag in anderen Universen, falls sie existieren, andere Physik herschen,sogar völlig materielose Kosmen sind denkbar, in unserem, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht.
    Um andere Welten zu entdecken, bedarf es neuer Techniken. Mit Lichtgeschwindigkeit zu reisen, selbst wenn es möglich wäre, ist keine Alternative. Für keine, wie hoch auch immer entwickelte Spezies. Dafür sind die Entfernungen einfach zu groß.


    Lieben Gruß,
    Manuela :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Manuela K. ()

  • Zitat

    Würdest Du Dein Leben darauf verwetten?


    Lass es mich so sagen:
    Wenn mir auf einem Planeten (mit Gravitation) ein Hammer aus der Hand fällt, muss ich nicht nachsehen ob er fällt. Ich weiß, dass er zu Boden fällt. ;)

  • Zitat

    Original von Manuela K.
    Zum einen, die Lichtgeschwindigkeit ist eine absolute Geschwindigkeit. Sie lässt sich nicht addieren.


    Tatsächlich sagt die Relativitätstheorie NICHT aus, das sich nichts schneller als das Licht bewegen kann. Sie sagt lediglich, dass sich eine Masse nicht exakt mit Lichtgeschwindigkeit bewegen kann, da auf dem Weg dahin die Masse und die zur Beschleunigung erforderliche Energie ins Unendliche wachsen würden. Mit welchen Tricks man die Lichtschranke durchbrechen kann überlasse ich den SF-Autoren ;)

  • Zitat

    Original von Tom
    Das sei Dir zugestanden, es ändert aber an den (vermeintlichen) Tatsachen wenig. Wissen ist nicht das, was an Informationen veröffentlicht wird, sondern was an Erlerntem hinzukommt. Und das geschieht derzeit rasant - vielleicht nicht auf Ebenen, die jeder Normalmensch regelmäßig wahrnimmt.


    darauf beziehe ich mich nicht, sondern ehr auf das, was ich in der forschung mitkriege. selbst wenn die hälfte dessen, was da so publiziert würde, komplett neu wäre, wären wir noch längst nicht bei den 5 jahren.

  • E = m * c2


    Die beiden folgenden Feststellungen lassen sich als Axiome der Relativitätstheorie interpretieren, aus denen alles Weitere hergeleitet werden kann:
    * Messen verschiedene Beobachter die Geschwindigkeit eines Lichtstrahls relativ zu ihrem Standort, so kommen sie unabhängig von ihrem eigenen Bewegungszustand zum selben Ergebnis. Dies ist das sogenannte Prinzip von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.
    * Die physikalischen Gesetze haben für alle Beobachter, die sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegen, das heißt keiner Beschleunigung unterliegen, dieselbe Gestalt. Diesen Umstand nennt man Relativitätsprinzip.


    Kein Objekt und keine Information kann sich schneller bewegen als das Licht im Vakuum. Nähert sich die Geschwindigkeit eines materiellen Objektes der Lichtgeschwindigkeit, so strebt der Energieaufwand für eine weitere Beschleunigung über alle Grenzen, weil die kinetische Energie mit zunehmender Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit mit wachsender Geschwindigkeit immer steiler ansteigt. Zum Erreichen der Lichtgeschwindigkeit müsste unendlich viel Energie aufgebracht werden.


    Dieser Umstand ist eine Folge der Struktur von Raum und Zeit und keine Eigenschaft des Objekts, wie beispielsweise eines lediglich unvollkommenen Raumschiffes. Könnte sich ein Objekt mit Überlichtgeschwindigkeit von A nach B bewegen, so könnte man immer Beobachter finden, die eine Bewegung von B nach A wahrnehmen würden, wiederum ohne dass die Frage, wer die Situation korrekt beschreibt, einen Sinn gäbe. Das Kausalitätsprinzip wäre dann verletzt, da die Reihenfolge von Ursache und Wirkung nicht mehr definiert wäre. Ein solches Objekt würde sich übrigens für jeden Beobachter mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen.

  • Hallo ihr Lieben,


    Wobei das Kausalitätsprinzip ein Axiom ist und keiner weiß, ob es bei hohen Geschwindigkeiten oder sehr kleinen Objekten gilt. :evil


    Liebe Grüße
    Judith

    Nay, thy lordship, me ain't no thief, not even a smart one - Piper Quickfingers



    Der Tokee in Die rote Kammer [buch]393991407X[/buch]

  • Und übrigens steht da auch nirgendwo, dass die Masse unglaublich groß wird mit Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit. Man kann daraus nur ableiten, dass mit Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit unglaublich viel Energie gebraucht wird, um weiter zu beschleunigen. Mehr gibt auch die Formel nicht her.


    Womit wir übrigens wieder bei Zeitreisen wären. Wenn es die nämlich gäbe, dann ist ebenfalls das Kausalitätsprinzip aufgehoben, genau wie bei der Überlichtgeschwindigkeit. Was aber nicht bedeutet, dass es beides nicht geben könnte. Nur weil ich mir etwas nicht vorstellen kann, heißt das ja noch lange nicht, dass es das nicht gibt. 8-)


    Das ist so ähnlich wie mit der Paranoia: Nur weil du paranoid bist, heißt das noch lange nicht, dass sie NICHT hinter dir her sind. =)

  • es gibt keine überlichtgeschwindigkeit. da sind die wissenschaftler sich einig. es gibt aber phänomene, die bisher nicht geklärt sind. z. b. im experiment erwiesen, zufall ausgeschlossen: 2 lichtteilchen mit lichtgeschwindigkeit in die entgegengesetzte richtung auf die reise geschicht, tauschen informationen aus. wie kann das sein? um das zu tun, müsste es mit doppelter lichtgeschwindigkeit passieren. die gibt es nicht. offenbar bleibt in dem moment die zeit stehen. siehe artikel in pm (ja-ha, das ist das blödblatt für naturwissenschaftlich unterbelichtete ;) ) ich kapiers nicht und trotzdem - oder deswegen - fasziniert es mich.


    allerdings:


    »Wer von der Quantentheorie nicht schockiert ist, der hat sie nicht verstanden« Niels Bohr, Physiker


    ;)