Beiträge von Nifl

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    Vielleicht hätte Israel mit den Palästinensern wie in Jordanien 1971 umgehen müssen. Da haben die Jordanier 80.000 PLO-Kämpfer getötet.

    Bei allem Diskussionseifer, so Überlegungen anzustellen, geht für mich zu weit, da ist die Grenze überschritten. Getötete gegeneinander aufrechen und das als vertane Lösungsoption darzustellen, übel übel.

    Antizionismus ist wohl das Stichwort.


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    "Keine Straflosigkeit für ethnische Säuberungen in Jerusalem – Sofortiger Boykott Israels!"

    Und was sollte dagegen sprechen? Ethnische Säuberungen sind für mich immer "verurteilungswürdig".

    Ob es sich im Sinne der Definition tatsächlich um eine handelt, ist eher die Frage, die untersucht gehörte.

    Leute, Leute, es gibt doch nichts Verlogeneres als der Smalltalk unter Nachbarn. Überdies frage ich mich ernsthaft, was ihr in Internetforen sucht, wenn in eurer realen Umgebung alles so doll ehrlich ist.

    Ich finde es schön, dass die Kinder/Jugendlichen wieder politischer werden, das ist ja auch eine Form von Bildung und ja, es geht um nichts geringeres als ihre Zukunft. Ich habe noch gut im Ohr, wie sich viele vor einigen Jahren darüber beklagten, dass das Politikinteresse nicht mehr bestünde.

    Auf der anderen Seite finde ich es auch schwierig, weil die meisten Rotzgören gar keine Vorstellung haben, wie schwer es für viele ist, den Wohlstand zu erwirtschaften, von dem sie sich täglich wie selbstverständlich bedienen.

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    Und noch etwas: Es geht in beiden Artikeln nicht darum, Greta schlecht zu machen, sondern aufzuzeigen, was die mediale Industrie aus solchen Phänomenen (gewinnbringend) macht.

    Ähnliches dachte ich mir allerdings auch beim Tagesschaubeitrag: Greta demonstriert in den USA mit 100(!) Mitdemonstranten. So ein Beitrag ist einfach lächerlich und verzerrend. Überhaupt achte ich mittlerweile ganz genau auf Zahlen, gerade bei Demonstrationen und Gegendemonstrationen. Zugutehalten muss man, dass sie wenigstens noch genannt werden.

    Als die Grünen sich langsam Gehör verschafften, war ich Teenie. Ich hatte mich von ihren Untergangsprognosen vollkommen anstecken lassen. Mein Freund kam aus strammem CDU Hause. Oft haben wir über unsere diametralen Überzeugungen diskutiert, was nicht selten in Prügeleien endete. Trotzdem haben wir uns immer wieder vertragen und sind Freunde geblieben. Heute scheint sowas nicht mehr möglich.

    Meine Oma, Erwachsene im Dritten Reich, hatte immer bei der kleinsten von der Norm abweichenden Kleinigkeit den Spruch auf Lager: "Da werden dich alle auslachen". Ich habe damals nicht verstanden, was sie damit meinte, weil mir ein "über mich lachen" schnurzpiep war und bis heute ist.

    Ich habe das Gefühl, wir leben immer mehr in einer Gesellschaft, in der das Selbstbewusstsein abhanden gekommen ist, die Fähigkeit über sich selbst lachen zu können, das Vermögen persönliche Eigenheiten an sich selbst akzeptieren zu können (niemand hat sie nicht) und dazu stehen zu können.

    Die kleinste Kritik kann nicht mehr ausgehalten werden.

    Die Prämisse Toms Artikels lautet für mich, wir befinden uns in einem Prozess, in welchem die Freiheit des Wortes und gar der ganzen Kunst immer gefährdeter ist. Diese Prämisse bestätigt sich hier und auf anderen Plattformen allein durch die Reaktionen. Der Welt-Artikel stößt in die gleiche Richtung, macht aber nicht den Fehler wie Tom, bilderreich mit Beispielen zu erscheinen, sondern verbleibt abstrakt, das verringert die Angriffsfläche enorm. Tom setzt sogar noch einen drauf und bedient sich des Stilmittels der Übertreibung (da musste ich auch an seinen ersten Roman denken, in dem der Protag jeden Tag 25 Flaschen Bier trank (Erinnerung)). Welcher Autor könnte ihm dieses (wohl älteste) Stilmittel absprechen wollen? Tom hat sich mE. -sehr sehr- tapfer geschlagen und war -wie ich das so in Diskussionen im Internet noch nicht erlebt habe, stets bemüht, auch den absurdesten Anwürfen zu antworten und detailliert seinen Standpunkt darzulegen.

    Aber auch die Gegenseite ließ mich nicken (auch Heike, die ich neben Kristin für die beste 42er Autorin halte) und auch weiter hinterfragen, meine eigenen Positionen nochmal zu prüfen. Und ich wanke auch in manchen Punkten, ähnlich wie die Protagonistin von Toms zitierter Autorin, allerdings aus "Bodentiefe Fenster", die über ihre Positionslosigkeit und Verständnis für alle Seiten, verrückt geworden ist. Beispielsweise bin ich hin- und hergerissen, ob man Kinderbücher umschreiben soll oder nicht. Mein Reflex: Nein, seid ihr verrückt! Aber, warum Kindern diese Wörter überhaupt erst einimpfen? Dann schreibt Uli, man könne ja beim Vorlesen erklären, was ich auch wieder sehr schön und gut finde, noch besser als Umschreiben gar. Aber macht das jeder? Und wenn sie selbst lesen? Zum Verrücktwerden. Aber schärft es nicht? Ist es nicht toll, wenn ein Artikel und eine Diskussion sowas triggert? Ich finde "ja". Und überdies nicht, dass dieser Thread peinlich wäre oder sinnlos. Was wollt ihr denn, totale Einigkeit?

    Wow, Tom outet sich als Nazi und kloportiert ä kolportiert rechte Propaganda.

    Heidenei, ich glaube, ich bin zu alt für diesen Mist, sehe das wie Jürgen, die abstrusen Überreaktionen spielen den "wirklich" Rechten in die Hände.

    Einige Stellen des Pamphlets haben mich ja auch zucken lassen, zum Beispiel das gleich zweimalige Bemühen "der Statistik". Oder, wie hier auch schon erwähnt, der Angstabsatz, wobei ich auch Tom verstehe, der die Angst ja nicht generalisiert verstanden haben möchte, sondern spezifisch hinsichtlich vermeintlich neuerlicher "Moralinstanzen", die ja auch prompt ihr Stelldichein zwitschern (bin ich froh, dass ich bei diesem Affenkanal nicht dabei bin)

    Ja, und viel ist verkürzt und doch alles zu lang, weil zu viel gewollt wird.


    Grüße

    34€ heißa, da warte ich noch.

    Nachdem ich von Dörte Hansens Altem Land so begeistert war (bis auf das Ende) lese ich jetzt gleich im Anschluss Mittagsstunde.

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    biobliophil

    ach, immer diese Ökoleser mit ihren vergilbten Büchern.


    Meine Lesart deckt sich mehr mit Toms. Mias Lebensweise wird ja nicht glorifiziert, nicht als die richtige angepriesen. Sie wird einfach nüchtern erzählt, beschrieben, gegenübergestellt.


    Für eine Rezi wird mir hier zu viel verraten, ist wohl mehr eine Nachbesprechung.

    Habe es auch sehr gerne gelesen. Ich finde diesen bodenständigen Pragmatismus versus Spleen sehr spannend und lustig. Diesen Spagat auf zwischen Weltlichkeit und Rückständigkeit. Auch wie liebevoll verschroben sie ihre Figuren zeichnet, herrlich.

    Ebenso das Selbstreferenzielle, mit welcher Aussprüche/Weisheiten/Erlebnisse immer wieder in einen anderen Kontext übertragen werden, ist (für mich) lustig.

    Ja, hat mir auch gefallen. Nur das Ende, im Speziellen im Zusammenhang mit Pearl, erschien mir nicht recht glaubwürdig. Mia war mir auch einen Tacken zu perfekt auf ihre Weise. Und man muss sich natürlich darauf einlassen, dass es durch und durch amerikanisch ist. Schön auch, wie die Figuren nicht in Klischeeschubladen gepresst wurden und die Geschichte nicht "aufgeregt" erzählt wurde, sich alles selbstverständlich entwickelt.

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    Ich glaube nicht an Horst Seehofer.


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    Ich glaube nicht an Menschen, die sich freuen, wenn andere Menschen hilflos im Meer versinken.


    Direkt adressierte Aussagen mit frei erfundenen Parolen zu mischen, ist üble Propagandamethodik und erfüllt für mich den Tatbestand der Hetze. Er sollte bei seinen Krimis bleiben.