Beiträge von Horst-Dieter

    Einen Roman mit brillianter Sprache habe ich hier vorgestellt.


    Ein anderer, ebenfalls mit japanischem Hintergrund ist Christine Wunnickes "Der Fuchs und Dr. Shimamura", in dem gekonnte Themen aus der Psychiatrie und der japanischen Mythologie (Fuchs) vermischt werden.


    ASIN/ISBN: 3946334881

    Prognosen sind, zumindest bei überschaubaren Zeiträumen, immer zum Scheitern verurteilt. Deshalb sind sie trotzdem wichtig, denn sie erlauben das Denken über die letzten Entwicklungen hinaus, und bieten so Handlungsansätze, die immer besser sind, als das blinde Weitermachen wie bisher.

    So eine Faktenzusammenstellung ist doch immer nur eine Momentaufnahme und zeigt nichts (oder wenig) über die weitere Entwicklung. Interessant wäre, wenn Herr Roslin einen Faktencheck zum Jahr 2023 vornehmen würde und mit dem von 2018 vergleicht. Subjektiv meine ich, ist dann weniger Anlass gegeben, eine positive weitere Entwicklung anzunehmen.

    Eine Vorstellung im Vestibul wäre ein guter Start. Leute anschreiben ohne sich im Forum vorgestellt zu haben ist eine ganz schlechte Idee. Fragen können in den vielen Unterforen gestellt werden, die in der Regel rege diskutiert werden. Ein bisschen stöbern in älteren Freds ist oft schon hilfreich. Textarbeit findet vor allem in einem geschützten Raum statt, für den man sich identifizieren muss: die sogenannten Besprechungstexte.

    ASIN/ISBN: 3328603247


    Es ist wie in dem Märchen "Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen"; am Ende der Lektüre dieses Buches gruselt es mich wirklich. Jelena Kostjutschenko ist eine russische Investigativjournalistin der "Nowaja gaseta", jener unabhängigen russischen Zeitung, deren Mitarbeiter immer wieder durch Gewalt – auch Mord und Mordversuchen – zu beinträchtigen versucht wurde. Sie selbst kann in ihrem Heimatland nicht mehr leben und wurde in diesem Sommer auch außerhalb Russlands noch Opfer eines Giftanschlags, den sie aber überlebte. Die Hauptkapitel dieses Buches sind übersetzte Artikel für diese Zeitung, verbunden durch persönliche Erinnerungen. Ob es um Prostituierte in Moskau, die Terroraktion in Beslan, Umweltkatastrophen im arktischen Sibiren oder Kinderheime, den Zuständen in psychiatrischen Kliniken und Anstalten oder im Donbas und beim beginnenden Krieg in der Ukraine geht, sie ist immer dicht dabei und berichtet ungeschminkt. Man möchte ihr fast den Titel des Buches nicht glauben, aber es ist zu spüren, dass sie ebenso leidet unter den Zuständen in Russland wie die Betroffenen, von denen und über die sie berichtet. Es gibt nichts besseres, was man der Russland-freundlichen (oder soll man besser sagen: Putin-freundlichen?) Sahra Wagenknecht und AfD entgegenhalten könnte, als diese Berichte. Ein lesenswertes Buch, dessen Verbreitung ich mir wünsche, nicht zuletzt als Mahnung dafür, was autoritäre Regime bewirken.

    ASIN/ISBN: 3518469215


    Gilbert, der es nur zum Privatdozent gebracht hat und zu Projekten, die aus Drittmitteln finanziert werden (zuletzt zur Bartforschung) forscht, träumt, dass seine Frau ihn betrügt. Er stellt sie zur Rede und deutet ihr Abstreiten als Bestätigung seines Traums. Spontan reist er nach Japan, ein Land, wohin er als Kaffeetrinker nie reisen wollte. Was sich auf den ersten Blick wie das Szenario für einen lustigen und skurrilen Roman anfühlt, entwickelt sich im Verlauf der Handlung ganz anders. In Japan beschließt er auf den Spuren des Haiku-Dichters Basho (17. Jh.) zu den Kieferninseln zu reisen. Gleich zu Beginn trifft er auf einen jungen Selbstmörder, den er von seinem ersten Versuch abhalten kann. Er nimmt ihn unter seine Fittiche und mit auf seine Reise. Der Roman ist relativ handlungsarm, jedoch unglaublich poetisch. Er lebt vor allem von den Reflexionen und Erinnerungen des Protagonisten. Am Ende hatte ich das Gefühl, dass ich ihn sofort noch einmal lesen könnte, ohne dass mir langweilig wäre. Vielleicht mache ich das auch. Ganz langsam, über einen längeren Zeitraum hin.


    Lustig, neulich muss der Bundespräsident beim Spiegel anlässlich des 100. Geburtstags von Rudolph Augstein eine Rede gehalten haben, die von Chat GPT hätte sein können. Aber ich befürchte, die war sogar handgemacht.

    Wenn die Rede Eingang in ChatGTP findet, wird so etwas künftig nicht mehr handgemacht sein ;)

    HD, da gibt es kein Lektorat zu gewinnen, sondern Gutachten. Das ist etwas ziemlich anderes als ein Lektorat.

    Und einen Schreibaufenthalt, aber auch nach dem war in diesem Thread nicht gefragt.

    *Besserwissermodus aus* :)

    Das ist richtig. Aber wenn ich den Eingangsfred richtig interpretiere, dann ist auch ein "echtes Lektorat" noch gar nicht an der Reihe, sondern eher eine Textberatung.