Beiträge von Alexander R.

    Wer gerne einmal Burgschreiber werden möchte, der kann sich einmal die Ausschreibung von Burg Beeskow ansehen. Der Vorstand erhielt eine Mail, die ich gern veröffentliche:


    "Sehr geehrte Damen und Herren,


    seit 1993 wird das Amt des Burgschreibers zu Beeskow ausgeschrieben. Das Literaturstipendium wird alljährlich wird vom Landkreis Oder-Spree und der Stadt Beeskow für die Dauer von fünf Monaten verliehen. Es ist verbunden mit einem monatlichen Stipendium in Höhe von 1.000,00 € und freiem Wohnraum auf der Burg Beeskow.


    In diesem Jahr wird das Literaturstipendium bereits zum achtundzwanzigsten Mal vergeben.


    Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Ausschreibung - siehe Anlagen - auf Ihrer

    Website veröffentlichen bzw. diese an Interessierte weiterleiten.


    Auch auf der Homepage der Burg Beeskow sind alle relevanten Informationen zum Stipendium

    zu finden:

    https://www.burg-beeskow.de/Informationen/AusschreibungenBurgschreiberrichtlinien neu.pdfAusschreibung_Burgschreiber_2021.pdf



    Mit freundlichen Grüßen


    Susann Müller

    Burg Beeskow



    Kultur- und Sportamt des Landkreis Oder-Spree

    Burg Beeskow

    Frankfurter Str. 23

    15848 Beeskow

    Tel: +49 3366-352714

    Fa: +49 3366-21117

    http://www.burg-beeskow.de

    http://www.operoderspree.de"


    Burgschreiberrichtlinien neu.pdf Ausschreibung_Burgschreiber_2021.pdf

    Hallo Steputat


    und herzlich willkommen! An wen hast Du denn Deine Mail geschickt? Du hast Dich ja schon informiert, dass es hier Besprechungsgruppen gibt, ganz prima. :-)


    Ich füge Dir mal einen Auszug aus unseren "Ersten Schritten" (Startseite oben) hier ein: "Besonderen Schutz genießen die Besprechungs- und Analysegruppen. Die entsprechenden Foren sind ausschließlich Mitgliedern der jeweiligen Gruppe zugänglich. Als Voraussetzung für die Mitgliedschaft in diesen Gruppen muß die Anonymität der Teilnehmer gegenüber dem Vorstand des 42erAutoren e.V. als Betreiber dieses Forums aufgehoben sein. Dazu muss der vollständige Name und Anschrift in einer PN (Persönlichen Nachricht) oder per mail (administrator@42erautoren.de) dem Administrator des Forums mitgeteilt werden. Wenn diese Daten verifiziert sind, wird dem Antrag auf Teilnahme an den Aktivitäten an dieser Gruppe stattgegeben. Diese Maßnahme ist nötig, um den Schutz des Urheberrechts der jeweiligen Autoren an den zu besprechenden Texten zu sichern!"


    Der Administrator ist Christian. Wenn Du auf der Startseite auf die Sprechblasen gehst (Konversation), kannst Du Christian eine PN schicken. (Einfach Namen eingeben. Nach ein paar Buchstaben kannst Du auch auf den Namen klicken, den das Programm Dir anzeigt.) Üblicherweise legitimiert man sich wohl mit seinem Personalausweis.


    Noch einmal herzlich willkommen! Alexander

    @Jefferson: Du bist kein Don Quijote, der plötzlich entdeckt, dass seine Dulcinea keine edle Dame ist. Dulcinea ist nicht das Problem. Du bist es.


    Du hast Dich hier unter aller Sau benommen und willst hier auch noch den edlen Ritter spielen. Zum Speien.

    Die Gesellschaft für Deutsche Sprache hat wieder die Wörter des Jahres gewählt. Im Plural. Es gibt mehr als eins, wie aus dem Link hervorgeht:


    "Die Wörter des Jahres 2019

    1. Respektrente

    2. Rollerchaos

    3. Fridays for Future

    4. Schaulästige

    5. Donut-Effekt

    6. brexitmüde

    7. gegengoogeln

    8. Bienensterben

    9. Oligarchennichte

    10. Geordnete-Rückkehr-Gesetz"

    Mag sein, aber Konsum ist außerdem das Rückgrat des Systems. Und es ist schwer bis unmöglich, dieses System zu ändern, ohne dass alle heftige Opfer bringen müssen.


    Aber ich will den Kapitalismus gar nicht abschaffen.

    :-) Meine Kritik ist vollkommen kapitalistisch gemeint. Ich bin überzeugter Kapitalist.


    Dieses Buch kann ich zum Beispiel empfehlen:


    ASIN/ISBN: 3959720882


    Das ändert aber nichts daran, dass dieser Konsumterror Murks ist, Leute massenhaft zu Schulden verführt und die Umwelt ruiniert. Das Bildchen oben mit der Conclusio "Stay home and save 100 %" stammt von meinem "Guru" Tim Schäfer, einem Finanzjournalisten aus New York. Der schreibt im Prinzip immer dieselben simplen Wahrheiten auf seinem Blog. Hier zum Beispiel.

    ASIN/ISBN: 3518382861


    Ein Krimi. Er beginnt und endet mit dem selben Ausruf: "Himmelherrgottscheißenochmal". Der Roman spielt 1954 in Peru, während der Militärregierung unter General Odria.


    Die Leiche eines jungen Mannes wird an einem Baum gefunden. Man hat den Jungen gleichzeitig erhängt und aufgespießt, in grotesker Position. Er ist zusammengeschlagen worden, vor seinem Tod oder noch danach: Nase und Mund sind aufgeplatzt, sein Körper bedeckt mit Blutgerinseln, blauen Flecken, Rissen in der Haut und Verbrennungen von Zigaretten. Seine Hoden hängen ihm langgezogen herab bis auf die Innenseite seiner Oberschenkel. Er ist anal penetriert worden.


    Wer zum Teufel hat das getan? Diese Frage beantworten sollen Gendarm Lituma und Leutnant Silva. Lituma ist einfältig, und Silvas Spürsinn leidet dadurch, dass er dauergeil auf eine dicke, verheiratete Wirtin ist, die seine Mutter sein könnte. Außerdem haben die beiden Polizisten kein Auto. Sie müssen also für die Verhöre immer zwischen den Orten der Gegend hin- und herlaufen und hoffen, dass ein Auto sie als Anhalter mitnimmt.


    Die geschundene Leiche ist Palomino Molero, ein Cholo: ein Indio, ebenso wie Lituma. Ein Thema des Romans ist Rassismus. Doch wichtiger noch scheint mir die Frage: Was ist Wahrheit? Denn der Kriminalfall wird nicht aufgelöst. Man steht als Leser am Schluss mit mehreren Möglichkeiten da. Silva formuliert es einmal so: "Nichts ist einfach, Lituma. Wenn du die Wahrheiten, die am wahrsten wirken, oft genug hin und her wendest, wenn du sie aus der Nähe betrachtetst, dann sind sie es nur noch halb oder gar nicht mehr."


    Die Ermittlungen allerdings sprühen nicht gerade vor Intellektualität. Sie laufen immer so ab, dass Leutnant Silva bei jedem Zeugen ordentlich auf den Busch klopft, bis der sich verplappert oder etwas Brauchbares erzählt.


    Lituma und Silva werden am Ende jedenfalls strafversetzt, in eine noch traurigere Gegend. Ich gehe davon aus, dass ich den beiden in "Tod in den Anden" wiederbegegnen werde, einem weiteren Krimi Vargas Llosas, der ein paar Jahre später erschien. "Palomino Molero" war als Snack zwischendurch gedacht, weil ich mich an Vargas Llosas' "Das grüne Haus" erst in der Ruhe der Weihnachtstage herantrauen möchte. (Wiki schreibt dazu: "Das Buch ist keine Lektüre für einen am Feierabend abgespannten Leser." Mitte der 60er hing Vargas Llosa noch seinem Konzept des 'totalen Romans' an und war außerdem noch Sozi. ;-) Muss aber ein geiles Buch sein.) Für einen reinen Snack hat "Palomino Molero" aber zu viel Klasse. ("Plötzlich miaute irgendwo eine Katze.") Der Roman wirkt nach in mir. Bei Dürrenmatts "Versprechen" geht es ja darum, dass die Wahrheit zwar bekannt ist, der Ermittler den Mörder aber nie finden wird. Bei "Palomino Molero" hat man am Ende zwar auch irgendeine Lösung. Aber wie genau sie aussieht und was dahinter steckt, das bleibt Spekulation.

    Hallo zusammen,


    bei den "Ersten Schritten" hat sich etwas geändert. Dort steht eine neue Formulierung unserer Spielregeln und unserer Moderation (unter "Streitigkeiten und Hilfe"). Ich füge sie auch hier noch einmal ein:


    "Streitigkeiten und Hilfe:


    Dies sind unsere Spielregeln: Bitte behaltet bei Euren Beiträgen das Thema des Threads im Auge. Wir legen in unserem Forum Wert auf einen respektvollen Umgangston. Persönliche Beleidigungen nehmen wir nicht hin. Wir behalten uns außerdem das Recht vor, bei entgleisten Wortmeldungen einzugreifen. Wann das geschieht und welche Äußerungen wir als unpassend empfinden, entscheidet nicht ein Einzelner, sondern ein Team aus Moderatoren. Es ist also immer eine Mehrheitsentscheidung, die vom Verein als Ganzem getragen wird.

    Argumentiert sachlich. Hier gelten dieselben Regeln wie auch überall sonst.

    Reine Werbung mögen wir nicht.

    Je öfter oder stärker ein Teilnehmer gegen diese Regeln verstößt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Moderatoren tätig werden. Sie können Teilnehmer ansprechen, Postings löschen und Nutzer zeitweise oder dauerhaft sperren. .

    Bei schwerwiegenden Problemen scheut Euch nicht, mit dem Vorstand oder dem jeweiligen Moderator in Kontakt zu treten. Selbstverständlich steht der Administrator für jede formale oder technische Frage per PN oder per E-Mail zur Verfügung.

    Auch wenn wir versuchen, schnell zu reagieren, kann die Bearbeitung eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Bei E-Mails bitte den Benutzernamen angeben!"

    Brecht lässt Galileo Galilei sinngemäß sagen: "Wir werden davon ausgehen, dass die bisherige Anschauung die Wahrheit ist. Und erst wenn wir zweifelsfrei bewiesen haben, dass sie es nicht ist, werden wir unsere Meinung ändern."


    Auf Literaturkritik übertragen, sollte das bedeuten: "Ich gehe erst mal davon aus, dass die Worte in einem Roman einen Sinn erfüllen." Und erst, wenn ich etwa denke: "Das passt nicht zusammen. Das hätte man anders schreiben müssen, dann wäre die Wirkung viel besser." Dann könnte man von einem Fehler sprechen.


    Hier ist das Gegenteil der Fall. Der Roman ist besser dadurch, dass Vargas Llosa nicht so verfahren ist, wie der Kritiker es wünscht.

    Hi Linda, hi Tom,


    freut mich, dass ich Euer Interesse am Roman geweckt habe. Er lohnt die Lektüre. :-)


    Tom: Dein Statement wundert mich. Meine Frage: "Warum schreibt Herr Breitenstein dem Autor keinen Brief?" war natürlich Polemik. (Nein, ich erwarte nicht wirklich, dass ein Kritiker es bleiben lässt, eine Rezension zu schreiben, und sich direkt an den Autor wendet. ;-) )


    Und nein: Hier steht nicht Annahme gegen Annahme. Denn ich behaupte nicht, in Vargas Llosas Kopf schauen zu können. Die unterschiedlichen Arten, mit denen er die Figuren charakterisiert, ergeben einen Sinn, eine Funktion - oder einen Zweck, für mich als Leser der Geschichte.


    Mein Ärger entlädt sich auch nur exemplarisch an Herrn Breitenstein. Was er schreibt, ist ja keine Fehlinterpretation. Er sagt: Trujillo ist eine Figur, die gemessen am Charakterisierungsaufwand eher flach wirkt. Sie wirkt auf der anderen Seite auch noch nicht poetisch verfremdet. Und genau das entspricht Vargas Llosas Zitat, das Herr B. voranstellt.


    Da könnte und sollte man sich doch als Kritiker fragen: Hat der Autor nicht vielleicht genau das, was ich kritisiere, beabsichtigt? Und weil man das am Schreibtisch nicht feststellen kann, ohne telepathisch begabt zu sein: Ist das, was ich moniere, wirklich ein "Fehler", oder ergibt es Sinn im Kontext des Romans?


    Solche Floskeln und Unterstellungen liest man des Öfteren in Literatur-Kritiken. Wenn ich Formulierungen lese wie "Der Autor hat sich nicht entschließen können", frage ich mich: Woher weißt Du das? Hast Du nachgedacht? Gibt es nicht (objektiv) einen guten Grund, warum etwas genau so in einem Roman steht und nicht anders? Hier ist das jedenfalls so.