Also, ob der bereits ausführlichen Vorberichter, nur meine Impressionen ohne Anspruch auf irgendeine Vollständigkeit. Aber vorab sollte eines gesagt sein: Obwohl das ganze Unternehmen irgendwie in Extreme ging (Anreise, Lesungslänge, kurze Nacht ohne Wecker (gut, dass ich meinen Männe dabei hatte, der wacht immer rechtzeitig auf - wehe, es denkt jetzt irgendjemand etwas Zweideutiges :colts), heute todmüde zur Arbeit, auf der ich gerade für meine nächsten drei Jahre Geld Antrag schreibe - fand ich's toll. Unbedingt wiederholenswert (vielleicht nächstes Mal doch eher mit dem Flugzeug wie Tom und seine Frau???)!
Impression 1:Spaichingen ist einfach eine Kleinstadt. Auch um kurz vor 18 Uhr - oder gerade deshalb wie in einem Cafe bewiesen - gibt's nix als Döner. Wenigstens war der Laden erträglich, sogar ganz gut, wie Mario (mein Männe) und Michael Höfler bezeugen können.
Impression 2: Wetter hielt sich top trotz schlechtem Wetterbericht und der Vorfreude aller norddeutschen Bekannten/Freunde, die sich schon vorab die Hände darüber rieben, dass im "Schönes-Wetter-Loch" Deutschland Regen fallen sollte, während in Norddeutschland Sonne zu erwarten war. Meine Eltern, die an diesem Wochenende auch irgendwo in der Gegend waren, bestätigten mir, dass das Wetter sich auch am Sonntag hielt, wovon wir nicht mehr viel mitbekommen haben.
Impression 3: Spaichingen ist verdammt weit weg von Kiel. Eigentlich sollte dies Impression 1 sein, wenn man nach meinem Po geht, der noch immer von der langen Bahnfahrt und der fast so langen Lesung schmerzt (ab halb 11 konnte ich nicht mehr auf dem Stuhl sitzen - aber was blieb mir übrig, als eben dies zu tun?).
Impression 4: die wichtigste. Lesung super. Tom will ich gar nicht erwähnen, den kennen wir ja schon aus Marburg (habe mich wieder schiefgelacht - oder war`s der Stuhl???). Monikas Vortrag fand ich auch sehr gut, obwohl die 2 so unterschiedlichen Texte sicher ein RIsiko waren. Silkes - apropos Bekleidung: Sah gar nicht nach 7-jähriger Tochter aus - Text hat mir gut gefallen und von Michael reden wir mal gar nicht erst - von mir noch weniger, war froh, das Podest heil zu erklimmen und den Abend zu überstehen. Aber mein "Heldentext" war, wie offenbar bei Tom auch, Erkan, der das Risiko eingegangen ist, einen ernsten Text zu lesen. Auch wenn er vielleicht zu lang war (ehrlich gesagt habe ich das gar nicht bemerkt) - der Text fesselte und hinterließ einen tiefen Eindruck.
Impression 5: Super-Organisation, wunderschönes Ambiente in dem Saal, irritiert haben mich nur bei jedem Gang vor die Tür (ja, als Raucher leidet man halt noch mehr als andere) die "Soldaten" im Eingang. Vielleicht war die Lesung extrem lang, aber als eine der Organisatoren der immerhin drai Kieler 24-STunden-Lesungen schreckt mich das nun gar nicht.
Impression 6: Spaichingen ist wirklich verdammt weit weg. Was wir vor allem auf dem Rückweg erleben mussten. Und die angeblich 100 km von Stutgart nach Spaichingen (auf der Karte sah es höchstens nach der Hälfte aus) brauchen mit dem Zug (zumindest mit denen, mit denen wir gefahren sind) eine Stunde und vierzig Minuten 8o). Auf dem Rückweg allerdings ob irgendeines Defektes am Zug 20 Minuten länger, woraufhin wir unseren Anschlusszug verpasst haben (will gar nicht reden von Zugbindung und derlei prosaischem Kram). Das brachte uns immerhin anderthalb nette Stunden in einem sonnigen Stuttgart und ein paar Wiedersehensfreuden meinerseits ob dieser netten Stadt. Dann ab in den ICE nach Hamburg, wo wir zu allem Unglück unseren neuen Anschlusszug auch noch verpassten und statt dessen 40 Minuten später erst in einen völlig überfüllten Regionalzug steigen konnten - wobei das Stehen für 30 Minuten das geringste Übel war nach diesem sitzbetonten Wochenende.
Impression 7: Wenn man's nicht schon mal gemacht hat, muss man unbedingt nach Spaichingen zur Langen LeseNacht!
Vielen Dank, Silke, für dieses zwar furchtbar anstrengende, aber irgendwie auch mysteriöserweise entspannende Wochenende, das meine Lebensgeister für den Frühling wieder geweckt hat!
Grüße,
Karen