Beiträge von Karen

    Äh, warum wird eigentlich mir vorgeworfen, Lüge und was auch immer anderen zu unterstellen? Versteh ich grad nicht. Nur weil ich eine Meinung habe, die nicht salonfähig ist? Und warum sind meine direkten Erfahrungen und Beobachtungen im Berufsleben seit 18 Jahren erstunken und erlogen???


    Was die Diskussion mit Heike betrifft, ich arbeite immerhin in einem Institut mit 1000 Mitarbeitern. So weit ich weiß, ist Heike selbstständig. Da kann man ja mal kurz abwägen, wer welche Erfahrungen hat. Und auch im Vergleich zu anderen hier, die nicht in so großen Unternehmen arbeiten.


    Aber ja, ich bin irgendwie aggro und habe sowieso keine Ahnung. Klar. Ja, JETZT bin ich wirklich aggro.

    Ergänzung:
    Klar sind "Mütter" "nur" Lebensabschnitte. Aber sie verlieren auch einfach Zeit, Erfahrung usw. Es mag sein, dass es in Zukunft so krass nicht mehr ist, aber eine Frau, die derzeit wieder in denr Beruf will, nachdem sie neun Jahre wegen drei Kinder ausgesetzt hat, steht vor einer extremen Wand von Neuerungen - computermäßig. Das alles wird derzeit immer schneller, man kann nicht mal mehr nach drei Jahren zurück in den Job - es GIBT DIESEN JOB NICHT MEHR! Früher konnte man drei Kinder abwettern, als neun Jahre, wenn man das heutzutage macht, ist man weg vom Fenster und kann den Job der Putzfrau nehmen.

    Karen
    Ich würde das, was du hinsichtlich Mutterschaft und Vollzeitstellen beschreibst, nicht als so zwangsläufig und unveränderbar hinnehmen wollen. Das ist eine Legende. Zum Beispiel ist eine Intensivstation ein unglaublich komplexes Gebilde, in dem die Abläufe und Entscheidungen zu jedem Zeitpunkt eins a funktionieren müssen. Kein Vorgesetzter kann diese Station 24 Stunden am Tag die ganze Woche über leiten. Das MUSS aufgeteilt werden und wird aufgeteilt, und ein ausgeklügeltes System von Dokumentationen, Übergaben und Absprachen sichert den Ablauf. Warum sollte das in einer Bank oder in einer IT-Abteilung oder sonstwo nicht funktionieren, wenn ein Unternehmen das WILL?
    Außerdem sind Mütter nur eine Zeit lang Mütter. Das sind Lebensabschnitte. Aber Karrieren erweisen sich häufig nach der Mutterschaft als zerstört, anstatt dass sie schrittweise wieder aufgenommen werden können. Auch das hat viele Gründe.


    Heike, ich glaube, Du hast von IT-Abteilungen an brenzlichen Stellen gar keine Ahnung. Wenn die Leute nicht da sind, wenn es hakt, und es hakt ja leider gerne mal und es bricht mal viel zusammen, dann KANN man leider nicht nach Hause gehen, weder beim familiären Notfall während der Arbeitszeit noch zum normalen Dienstende. Ein Unternehmen kann ja gerne wollen, dass das möglich ist, aber es gibt nunmal begrenzte Personalmengen, die eingesetzt werden können.
    Dein Argument mit der Intensivstation verstehe ich ganz und gar nicht. Natürlich ist kein 24-h-Rahmen da. Aber gerade bei so einem eng gestrickten Zeit- und Personalplan ist ein Ausfall wegen eines im Kindergarten kotzenden Kindes absolut unmöglich, wenn man z.B. Oberärztin ist. Ich möchte nicht versterben, nur weil das Kind der für mich verantwortlichen Chirurgin gerade seine Milch auf den Boden gekotzt hat. Ist ja schön, wenn das alles vorgeplant ist, das muss es ja auch, aber es ist eben keine Garantie für einen Feierabend. Und auch da muss man auch oft für andere einspringen, wenn die selbst krank sind.
    Was ich meine, ist, dass an vielen Stellen eben leider keine Planung möglich ist, jedenfalls keine, die zuverlässig ist. Notfälle kommen da vor und nicht zu selten, und da kann man eben nicht einfach nach Hause gehen. Und da braucht man eben jemanden, der für die Kinder da ist.
    Und zu behaupten, es sei eine Legende, dass die meisten Frauen beruflich lieber zurückstecken und sich um die Kinder kümmern, ist eine Frechheit und eine Lüge. Bis auf eine Frau (wie oben erwähnt, die auch noch einen Mann hat, der froh ist, zuhause zu bleiben) kenne ich nur Frauen, die beruflich tatsächlich zurückgesteckt haben - übrigens freiwillig und nicht nach megalangen Diskussionen mit ihren Männern. Ich persönlich kann das nicht verstehen, aber das muss ich auch nicht, das ist nunmal die Einstellung dieser Frauen. Die Du übrigens auch gerne mal akzeptieren könntest. Oder willst Du diese Frauen anklagen????

    In der Beziehung habe ich eine seltsame Wandlung erlebt. Früher hatte ich damit gar keine Probleme, ich musste weder streichen noch dazudichten, aber jetzt stelle ich fest, dass ich extrem im Kleinklein hängenbleibe und das Bedürfnis habe, jede Sekunde haarklein zu Papier zu bringen. Idiotisch, das wird natürlich langweilig, aber ich muss erstmal wieder üben, das abzustellen. Früher hatte ich ein Fingerspitzengefühl dafür, was ich beschreiben sollte und was schlicht weggelassen werden sollte. Keine Ahnung, warum ich auf einmal so eine Lupe vor den Augen habe. Aber es ist echt schwer, das abzustellen!

    Ich bin geschätzte 30 Jahre als Autor und Literaturagent unterwegs. Was ich sagen kann: Mir ist bei rund 2000 abgeschlossenen Verträgen noch kein einziges Mal bewusst aufgefallen, dass Frauen anders honoriert werden als Männer. Was auch stimmt: Frauen sind im Buchbereich durchaus überrepräsentiert. Aaaaber: Ganz oben hocken dann doch wieder die Kerle. Geschäftsführer oder Verlagsleiter. Ab Programmleitung wirds dann weiblicher. Und in den Lektoraten sind Frauen schon in der Mehrheit. Ich glaube auch, dass im Vertrieb Männer das Sagen haben. Im Marketing würde ich es nicht beschwören. Soeben persönlich erfundene Faustregel: Je kreativer der Job, desto Frau. Je wirtschaftsorientierter, desto Mann. Aber reines Bauchgefühl.


    Das ist mal eine Erfahrung, die meine unterstützt. Und interessant, was die Honorare für Männlein und Weiblein angeht, die ich selbst eben gar nicht beurteilen kann.


    Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass es Frauen insgesamt schwerer gemacht wird, in die oberen Sphären aller möglichen Berufe aufzusteigen. Also, ich sollte das einschränken, es ist ihnen bis vor fünf bis zehn Jahren schwerer gemacht worden. Seit der Quotenregelung (und sorry, ich komm vom Land, bei Quote denke ich immer noch an Milchquote :evil ) wird es ungerecht. Denke ich. Denn auf leitende Stellen berwerben sich nicht 50 zu 50 Männer und Frauen, sondern ca. 35 zu 65 oder sogar deutlich weniger Frauen. Weil Frauen eben doch lieber bei ihren Kindern zuhause bleiben. Das kann man als Emanze oder als Frau, die meint, Mann müsse unbedingt selbst für die Kinder zuhause bleiben, beklagen. Darauf kommt es aber nicht an. Wenn Frauen Kinder haben wollen und dafür lieber erstmal zuhause bleiben (über eine Elternzeit hinaus, die die wenigsten Frauen übrigens zum größten Teil an ihre Männer abgeben wollen) und danach lieber halbtags arbeiten - verdammt nochmal, warum sollen diese Frauen das nicht dürfen???? Wenn man aber Karriere machen, also in die höheren Gehälter einsteigen will, dann geht das schlicht nicht. Ein Leiter einer wie auch immer gearteten Filiale kann nunmal nicht halbtags arbeiten. Ist so. Punkt. Da muss eine Frau nunmal die Vollzeit im Beruf haben wollen. Meine Kollegin will das und tut das, aber sie hat auch einen Mann, der das mitmacht. Und meines Erachtens ist genau da der Knackpunkt. Frau muss es wollen und ihr Mann auch. Das ist ein modern umgedrehtes Familienbild. Klar, dass die Nachbarn und Co da meckern. Und leider auch die meisten Frauen, die mit diesem Paar zu tun haben und die dann Frauen wie meine Kollegin verteufeln!!! Hat sie so erlebt. Denn die meisten Frauen wollen das doch sowieso nicht. Eine Karriere funktioniert aber nun mal leider nicht auf Halbtagsbasis minus nach Hause flitzen, weil das Kind sich im Kindergarten übergeben hat. Frau muss sich entscheiden - geht derJob vor oder die Familie. Und bei den meisten Frauen geht verständlicherweise die Familie vor. Das ist bei den meisten Männern dann eben anders.


    Solange aber bei dem größten Teil der weiblichen Bevölkerung das so ist (und es wird auch nicht wesentlich anders werden und das ist vielleicht ja auch gut so), ist die Quote fifty-fifty für leitende Positionen idiotisch. Aus meiner persönlichen Berufserfahrung habe ich leider genau das erlebt - die Frauen, die tatsächlich an die Spitze kamen, gerne auch quotenbedingt, waren die unfähigsten Leiter, die die Welt je erlebt hat, sie haben soviel kaputt gemacht... Natürlich gibt es auch andere Frauen, die richtig gut sind, die wirklich richtig emanzipiert sind und Männerdomänen erobert haben. Meine eigene Chefin ist so ein Exemplar und ich bin stolz, für sie zu arbeiten. Aber ich selbst, als Frau übrigens, möchte ihren Job nicht geschenkt haben. Und ratet mal - nein, sie hat keine Kinder. Weil sie mit Kindern den Job einfach nicht hätte machen können.


    Und das ist keine moralische Frage, sondern eine persönliche. Die aber die meisten Frauen anders beantworten würden - was ich nicht negativ finde, aber was unbedingt in die Quotenbertechnung eingehen müsste.


    Erstaunlich in diesem Sinne ist vielleicht für die Quotenbefürworter auch, dass viele Frauen, die ich kenne und die erfolgreiche Autorinnen - wenn auch meist "nur" (aber das "nur" ist nicht von mir, sondern von den Nölerinnen, ich finde den Erfolg nämlich schlicht beneidenswert) mit reinen Unterhaltungswerken, sind, nicht nur ein oder zwei Kinder haben, sondern sogar drei oder mehr .


    Wie Literatur von Männern und Frauen wahrgenommen wird, wird sich sicher auch durch alle erdenklichen gesetzlichen Maßnahmen nicht ändern. Wer will denn zum Beispiel die Leser verpflichten, mehr Elizabeth George als Stuart McBride zu lesen. Das ist doch nur abhängig davon, wie gut die Bücher sind. Will man da auch Quoten einrichten? George gegen McBride, Walters gegen Rankin?

    Nach wie vor meine ich aber, dass das Urteilsvermögen eines Selbstmörders meistens so eingeschränkt ist, dass rationale Argumente nicht greifen. Wenn dann noch eine Depression dazu kommt, gibt es kaum noch wahrnehmbare Entscheidungsfreiheit für die Betroffenen.


    Absolut, keine Frage, da stimme ich Dir total zu, schon aus eigener Erfahrung.


    Da Monika ja offensichtlich das Pferd von der Tochter her aufzäumt, wird die ganze Geschichte auch plausibel. Natürlich kann die Tochter sich in etwas hineinsteigern, dafür braucht es keine umständliche Motivation. Auch mit 38 Jahren kann sie irgendwelche wirren Vorstellungen haben, die womöglich jahrzehntelang bestanden haben. Da wird das für mich sofort glaubhaft.

    Schwierig finde ich solche Statistiken wie "25 wichtigste Romane", "Elf Bücher, die du bis zu deinem 30sten Geburtstag gelesen haben solltest" u.ä. Das ist eine schlichte Verzerrung, denn natürlich haben früher mehr Männer publiziert als Frauen und das schlägt sich selbstverständlich nieder in solchen Befragungen. Sowas hat bei mir immer das Gschmäckle von Instrumentalisierung.


    "Je mehr E, desto weniger Frau" - ich bin da kein repräsentativer Leser, aber wenn ich bei den 42ern gucke, machen viele Frauen viel U und das sehr erfolgreich. Übrigens ist U ja auch einkommensmäßig eher das, was attraktiv ist - von Einzelfällen abgesehen. Ob nun Autorinnen pro Buch niedrigere Garantiezahlungen oder Prozente als Autoren bekommen, das wage ich zu bezweifeln, kann es aber weder be- noch widerlegen.


    Dass bei E mehr Männer unterwegs sind, stimmt. Aber da müsste man statt nur zu diagnostizieren, auch mal schauen, wie die Motivation ist.


    Ich finde auch immer simple Statistiken zu Führungspositionen problematisch - wenn man sich anguckt, wieviele Frauen freiwillig beruflich zurückstecken, um einfach Kinder zu bekommen und mit diesen zuhause zu bleiben, dann sind schlichte Fifty-Fifty-Quoten für Führungspositionen idiotisch.


    "Für mich liegen die Antworten auf die Frauenfrage auch NEBEN dem Literaturbetrieb. In der Erziehung, in der Auswahl von Lehrmaterialien, in der Gesellschaft, ihren Leit-Memen, und dem Rollback zur Rosa/Hellblau-Simplifizierung."
    Ja genau. Aber wer bitte macht denn die Erziehung? Zu einem Großteil Frauen. Wenn die ihre Kinder in diesem altbackenen Frauen/Männer-Bild erziehen, wird sich nichts ändern. Zum größten Teil sind es nun mal Frauen, die die meiste Zeit mit den Kindern verbringen, nicht nur mit den eigenen, sondern auch noch beruflich mit Krippen-, Kindergarten- und Grundschul-Kindern. Wo bitte, wenn nicht an dieser frühen Stufe der Erziehung und Bildung, könnte man besser die Einstellung und das Selbstverständnis der nächsten Generation beeinflussen? Offenbar werden aber da immer noch nicht in bedeutendem Maße die Weichen gestellt. Ich denke, Frau muss einfach mal in ihrer eigenen Tasche nachschauen.


    "Unterrumkitsch" ist genial! :rofl

    Horst-Dieter: Klar, was Du zur Motivation für einen Selbstmord schreibst, das unterschreibe ich völlig. Das mit dem Kind wollte ich auch nicht als "Hinderungsgrund" für den Selbstmord an sich anbringen, sondern dafür, dass die ganze Situation mit A und C mir ein wenig unglaubwürdig erscheint. Für mich wäre es erst glaubhaft, wenn C. grundsätzlich zu Depressionen neigt. Nur allein nach dem beschriebenen Szenario erscheint es mir unwahrscheinlich, dass jemand, der ein kleines Kind hat, sich aus diesen Gründen allein umbringt.
    Aber dennoch ist es schwierig bis unmöglich, jemanden für einen "Mord" zu verurteilen, wenn seine Aktionen aus welchen Gründen auch immer dazu führen, dass jemand sich das Leben nimmt. Dann müssten nämlich in sehr vielen Fällen von Selbstmord Leute vor Gericht. Was wäre z.B., wenn jemand sich umbringt, weil er von der Justiz verfolgt wird? Oder weil der Partner ihn verlassen hat? Oder weil jemand sein Kind mit dem Auto totgefahren hat, selbst wenn der dafür nichts konnte, weil es ein tragischer Unfall war? Und wer will denn entscheiden, wo tatsächlich Absicht dahinter steckt. Und um jemanden absichtlich in den Selbstmord zu treiben, gehört nun mal auch das Opfer dazu. Es klappt bei den meisten Leuten nicht.

    Ich sehe das wie die anderen und dann noch gesondert wie Heike. Nur weil A wie in diesem Fall fies zu C. ist, ist er nicht schuld an ihrem Selbstmord. Ich finde diese Reaktion auf As Handlungen ziemlich krass und eher unglaubwürdig, zumal ein Kind im Spiel ist. Es gibt sicher Fälle, in denen ein Selbstmord sehr stark von anderen provoziert wird, aber da muss schon ein bisschen mehr Geschütz aufgefahren werden.

    Willkommen in diesem chaotischen Haufen! Da Du auch Zeichner bist - hast Du das Avatar selbst entworfen?


    Es ist immer wieder spannend, andere zu treffen, die auch ihren Namen geändert haben (bei mir waren es Vor- und Nachnamen :D ). Aber eines frage ich mich doch: Wie hast Du Deinen Vornamen bei den Behörden durchgekriegt? Wenn ich mich an die kritischen Mienen hier erinnere, erscheint mir das geradezu phantastisch :D

    Ich kann mich Sören nur anschließen. Zum Glück gibt Audible bei jedem Buch an, ob es gekürzt ist, und hat eine Suchfunktioh für ungekürzte Bücher. Ich habe von einer Krimireihe mehrere ungekürzte Romane gehört und wollte den ersten Band der Reihe hören, hatte leider übersehen, dass das eine gekürzte Variante war. Grausam, man wurde durch die Geschichte gehetzt, ich glaube, gerade bei Krimis wirkt das blöd, weil sämtliches Drumherum verloren geht - dabei mag ich noch nicht mal besonders die vielen privaten Probeme der Ermittler, aber trotzdem war die gekürzte Fassung völlig unhörbar. Man fragt sich auch, wozu das gemacht wird - bei Krieg und Frieden oder so verstehe ich es ja noch irgendwie, obwohl ich das nicht kaufen würde, aber bei modernen Krimis ist mir der Sinn schleierhaft.