Werte Frau Porath,
Sie mögen ja Recht haben, was die Handelsbeziehungen von König Tulip nach Schlesien angeht.
Zitat
Original von Silke Porath
... eine Handelsbeziehung zu Schlesien, die bis heute in der Literatur als Erfindung der "Schles-WICK-er Hustenpastillen" kolportiert wird.
Doch als Schleswig-Holsteinerin muss ich mich gegen diese Kolportage verwahren, die schon seit Jahrhunderten durch die einschlägige Literatur geistert. Dabei entbehrt sie jeglicher Grundlage. Die "Schles-WICK-er Hustenpastillen" sind eine Erfindung des Leibarztes des dänischen Königs Christian des Viertelvorfünften, welcher auf den Namen Wicktor von Hüstesöft hörte.
Christian der Viertelvorfünfte litt seit frühester Jugend an einer kaum zu kurierenden Bronchitis, welche ihm bei seiner Krönung anno 1774 fast zum Verhängnis wurde. Einer Legende zufolge stünde die Herrschaft des dänischen Königs zeit seines Lebens unter einem schlechten Stern, sollte im Verlauf von zwölf Stunden nach seiner Krönung die Krone den Kontakt zum Haupt des Herrschers verlieren. Es begab sich, dass Christian der Viertelvorfünfte von einem solchen Hustenanfall heimgesucht wurde, nicht einmal zwei Stunden nach dem Verlassen der Hofkirche in Kopenhagen, dass es ihm nur mit allergrößter Mühe und mit Hilfe seines Leibarztes gelang, die Krone auf dem Kopf zu behalten.
In Folge dieses Vorfalls stürzte sich Wicktor von Hüstesöft in seine Forschungen, um ein Heilmittel gegen die Bronchitis des geliebten Herrschers zu finden. Dafür richtete ihm Christian der Viertelvorfünfte eigens ein Labor in Schleswig ein. Mehrere Quellen aus dieser Zeit berichten von diesem arg wunderlichen Arzt, der die Umgebung des fürstlichen Schlosses in Schleswig durch nächtliches Umherstreifen in den Kräutergärten des Ortes mehr als einmal aufgeschreckt und im Schlaf gestört haben soll.
Zitat
Original von Silke Porath
Ich verweise eindrücklich auf den wissenschaftlich durch die Forschungen von Prof. Radkedetzky belegten Zusammenhängen
Auch hier scheint es eine Verwechslung zu geben. Der Name des Professors lautet Kedetz und er war ursprünglich in Radby zuhause. Eines Tages wurde er Zeuge des sonderbaren Treibens des Leibarztes Wicktor von Hüstesöft, was er schriftlich dokumentierte und dem dänischen König Christian dem Viertelvorfünften als Beschwerdeführer vortrug. Wie man sich denken kann, stand der König voll und ganz hinter seinem Leibarzt. Professor Kedetz fiel in Ungnade und musste fortan auf seinem Landsitz in Radby verweilen, ohne je wieder seine Forschungen über die Wasser-Lachen aufnehmen zu können, in denen die Katzen der Schleswiger Region mit solch besonderer Vorliebe badeten. Man sagt, sie brächten darin sogar ihre Jungen zur Welt. Weshalb die Schleswiger Katzen für ihre besondere Hydrophilie bekannt sind.
Es ist nicht überliefert, ob eine hydrophile Katze je ihre Jungen in einer dänischen Lache geworfen hat oder je nach Schlesien ausgewandert ist.
Mit vorzüglicher Hochachtung grüßt
Anders Kedetz (Ur-ur-ur-ur-urenkel von Professor Kedetz, gerichtsvereidigter Sachverständiger für Lach-Katzen)
Edit: Nachtrag: Übrigens hat man im vorletzten Jahr in Schleswig den Barockgarten des Schlosses rekonstruiert. Dabei verwendete man all jene Pflanzen, die Wicktor von Hüstesöft bei der Erforschung des Mittels gegen Bronchitis untersucht und im Schleswiger Kräuterbuch dokumentiert hat, bevor daraus die berühmten "Schles-WICK-er Hustenbonbons" wurden.