Wenn man auf seinem fliegenden Teppich Richtung aufgehende Sonne fliegt, dann tauchen irgendwann am Horizont kleine glitzernde Punkte auf. Fliegt man weiter und noch viel weiter, werden die glitzernden Punkte zu Türmen. Zu Türmen mit goldenen Kuppeln, zu einer großen Stadt – der Stadt Mohor.
In einem prachtvollen Haus sitzt Lilya am Fenster und schreibt in ein kleines Büchlein. Von ihrem Großvater beschützt, wächst sie behütet in dessen Haus auf. Führt sie meist ein unbeschwertes Leben, belastet sie doch ihr böses Auge und ihre schmerzende Haut. Die Hänseleien ihrer Cousinen verletzen sie und sie flüchtet sich in die Bücher.
Weiter unten am Fluss wohnt Amayyas, der Kronprinz im prächtigen Palast seines Vaters. Begann sein Leben doch so vielversprechend, wurde er bald von Dem Naga mit einem Fluch belegt. So wie der Mond beginnt seine Gestalt zu wechseln, so wechselte auch er die Gestalt. Von Mensch zu Panther und von Panther zu Mensch. Völlig verzweifelt und hilflos sucht die Familie nach einem Zauber den Bann zu brechen, vergeblich.
In einer anderen Welt sitzen Der Naga und die Peri Banu zusammen und genießen ihr Abendessen, flirten und necken sich, wie sie es seit Jahrhunderten tun. Wissend schauen sie nach Mohor und verfolgen gespannt, wie sich das Geschick der bekannten Welt mit den Mondphasen verändert. Mit jedem Mondwechsel rückt sie näher, die Entscheidung, ob...
Mit „Drachenhaut“ schafft Francis G. Hill einen Roman, der sich von anderen Romanen dieses Genres abhebt. Obwohl bekannte Fantasyelemente darin vorkommen, ist weder die Geschichte, noch die erschaffene Welt ein platter Abklatsch altbekannter Werke.
Erst im letzten Moment verknüpft die Autorin die einzelnen Handlungsstränge zu einem Ganzen, aber nie hat man als Leser das Gefühl völlig ahnungslos in der Geschichte herumzuirren. Immer bleibt etwas, an dem man sich orientieren kann.
Die Figuren sind fast alle sehr liebevoll gezeichnet, man fühlt sich wie in einem Theater mitten auf der Bühne. Um einen herum die spannende Welt von Lilya und dem Kronprinzen.
Natürlich ist die Grundhandlung althergebracht: Gut gegen Böse. Aber erst im Laufe der Geschichte wird klar, wer gut und wer böse ist. Letztlich ist aber doch wieder alles anders.
Es war wirklich sehr angenehm dieses Buch zu lesen. Ich habe mich über jede Seite gefreut und war schon etwas enttäuscht, dass die Autorin irgendwann der Meinung war: „Hier sollte jetzt Schluss sein.“ Ein ganz origineller Roman über Zauberei und Magie, Familie und Freundschaft, und nicht zuletzt über die Auswirkung von Spannungen in der Ehe.