Auf der anderen Seite kann der Stilbruch aber auch als Regel gesehen werden, die man beim Schreiben anstrebt. Wenn man davon ausgeht, dass Inhalt und Form eine Einheit bilden, dann muss man doch, wenn man etwas Neues und Besonderes ausdrücken will, ständig die Konventionen des Hergebrachten und Ausgelutschten durchbrechen und es auf neue Weise zum Ausdruck bringen - selbst auf die Gefahr hin, nicht für alle verständlich zu sein.
Tue ich mich schwer mit. Nicht, dass man das so nicht versuchen kann, aber ich denke, dass es in 999 von 1000 Fällen (vermutlich noch häufiger) zu einer fürchterlich gestelzten Ausdrucksweise führen wird. Ich würde sagen, dass der Stilbruch als Regel (eigentlich ein Widerspruch in sich selbst) dann in Ordnung ist, wenn er sich beim Schreiben des Werks natürlich ergibt... und dass man dann die Sache nicht zerstören sollte, indem man um der Schreibratgeber willen alle Stilbrüche eliminiert. Aber... nein, ich würde den Stilbruch nicht um seiner selbst willen anstreben.