Beiträge von Amos

    Sehr treffend, besonders das :

    ....Aber ich habe beschlossen, an der ganzen Scheiße das Positive zu sehen: Ruhe, Frieden, neues Regal, keine Reisen, keine Filmtabletten, kein Durchfall, keine Durchfalltabletten, keine Beantwortung der Frage: "Frau Heidenreich, wie lange haben Sie für das Buch gebraucht?" Das ist schön. Ich erhole mich....

    Hi Tom, Deine Buchbesprechungen sind für mich oft der Anlass für einen Gang in die Stadtbücherei. Den Eschbach habe ich ganz zufällig dort liegen sehen. Es wird schneller dunkel und so konnte ich beim Kaminfeuer mich durch der Menschen mit Flügeln in eine fatastische Welt entführen lassen. Ein bisschen Kritik von mir ist, in den letzten zweihundert Seiten habe ich so den drive nicht mehr gesehen, gelesen. Alles war weiterhin gut mit der Geschichte verwoben, es schien mir aber so, als müsste Eschbach noch einige Seiten schreiben, damit das Ende nicht schon bei der Seite 1000 oder so endet. Insgesamt stimme ich Dir zu, er Lesegenuss. Vielen Dank für die wunderbare Buchbesprechung.

    Dorfroman

    Der Erzähler lebt in Hülkendonck, ein kleines Dorf am Rhein. Cleve ist die nächste Stadt. Neben Hülkendonck liegt Calcar, ein etwas größeres Dorf. Anfang der 70ziger Jahre wird das Dorf durch die Medien bekannt. Ein Schneller Brüter, ein Atomkraftwerk, soll dort gebaut werden. Der Brutreaktor sei ein wichtiger Schritt zu einer langfristigen und preisgünstigen Stromversorgung, sagen die Politiker und die Wissenschaftler im Fernsehen. Der Vater des Erzählers ist im Kirchengemeinderat von Hülkendonck. Das Baugelände gehört der Kirche und dem Großbauern Praats. Der will nicht verkaufen. Am Küchentisch hört der anfangs noch zehnjährige die Dorfgeschichten, ohne dass er es sich richtig vorstellen kann, vorüber die Eltern sprechen. Er will Tierforscher werden, wie Sielmann aus dem Fernsehen. Der Vater ist Befürworter des Atomkraftwerkes, die Dorfbewohner werden zu Gegnern oder Befürworter. Fünf Jahre vergehen, die gesamte Lage spitzt sich zu, auch im Elternhaus. Die Freundin des Erzählers ist im Widerstand, lebt im ehemaligen Melkstall vom Praats im Widerstand, in einer Kommune. Die beiden werden ein Paar.


    Das kleinbürgerliche Leben in dem Dorf am Niederrhein ist ruhig und sehr bildlich beschrieben. Die kindliche, jugendliche Perspektive ist ein nachvollziehbarer Spiegel der damaligen Situation um den Bau des Atomkraftwerks in Kalkar. Lesenswert.


    ASIN/ISBN: 3630875963


    Wattsap

    „Hömma, waisse aigentlich wat wattsab is“, frach ich Jupp, als er mal wieder auf meine Terasse für en Pilsken zu mich kommt.

    „Wattsab, wat soll dat sein? Sacht man doch so, quasi, wenn man mal abwaaten, et nich so eilich haben soll, ne?“

    „Dat habe ich mir schon gedacht, dat du vonne modernen Kommunikation kain blassen Schimmer hass.“

    „Moderne Kommunikation? Hömma, wat is los? Schon nen Pilsken zuviel getrunken? Moderne Kommunikation, Ker, Ker, wat Du alles immer so rumfrachst.“

    „Waisse“, sach ich, „gestern war ich bei der Karsunke. Als wa so in Küche lecker am Pilsken trinken sind, kommt dat Bärbel, waisse doch, dem Karsunke saine Tochter, rein. Tach sachtse, setzt sich annen Tisch, knabbert paar Chips ausse Tüte und daddelt auf ihr Smartphone. Jupp, wat ain Smartphone is, waisse schon wa?“

    „En Smartphone? Ne, kenn ich nich. Odda mainse die Dinger, wo die Leute mit auffe Strasse am Rumlaufen sind, am Quatschen sind, so für sich alleine?“

    „Dat main ich,“ sach ich. „Also, dat Bärbel ist da an daddeln und immer pieptet inne Daddelkiste von der. Dann geht’s mitte Finger über dat Tail, bissken später pieptet wieder. Ährlich, dat gibbet doch nich, immer dat Piepen. Da sach ich zu dat Bärbel:

    Hömma, wat machse den da überhaupt die ganze Zeit?

    Wat soll ich schon machen? sacht se, wattsab mit main Freund.

    „Watts ab? sach ich. Dain Freund kannet nich abwarten, oder wat? Da verdreht die die Augen und sacht: Main Freund und ich reden über wattsap.

    Hömma, sach ich, wattsab und dann piept dat bai dain Freund?

    Schon pieptet wieder.

    Ey, sacht dat Bärbel dann, ich hab kaine Zeit für sonn Gequacke. Wennse kain Smartphone hass, kennze viellaicht auch nich wattsap, steht auf, geht ausse Küche raus. Da hat der Karsunke die Augen verdreht und en Schlücksken von Pilsken genommen.

    Waisse Jupp, hat der Karsunke mir dann zu erklären versucht, wattsab, dat is ein moderner Kommunikationsdienst auf son Dingsda, äh, Smartphone. Unser Bärbel macht nur noch wattsab, die redet nich mehr mitten Vadder. Nich weil wa Ärger haben, miteinander, ne, immer pieptet.“

    „Ja ährlich,“ sacht der Jupp, „wennet immer piept, dat wär nix für mich. Auch nich auffe Terrasse, oder inne Küche und überhaupt. Is schon mal gut, dat du und ich kein Smartphone ham. Wennet andauert gezz hier piepen tät! Ne, ne, moderner Kommunikationsdienst! Blaib mich wech damit.“

    Jupp schüttelt sain Kopp, trinkt en Schlücksken, stellt dat Pilsken auffen Terrassentisch, sacht:

    „Waisse, dat ganze neumodische Gedöns is manchma ja auch richtig gut, so für dat Leben. Auto, Waschmaschine, Fernseh, allet gut. Abber mitnander, nur noch über sonne Daddelkiste, mit wattsab? Ne, da bin ich doch froh, dat et hier nich piepen tut und wir wie immer unser Pilsken ham und unsere Ruhe.

    „Jau,“ sach ich, „da sachse wat. Un wattsab, aines Tages tun se noch vergessen, wie se richtig miteinander reden können. Wenn dann ma sonnen Kommunikationsdienst ausfällt, vielleicht überall Stromausfall is, oder bisken Weltuntergang, wat dann? Wahrscheinlich waiß dann kainer mehr, watta da machen soll. Dann können se wahrscheinlich nich mal mehr Guten Tach sagen, so im richtigen Leben. „Watten wa’s ab“, sacht Jupp und stellt neue Pilsken auf den Gartentisch.

    Das handliche Buch ist ein guter Wanderbegleiter. Klein und leicht genug, um es in den Vesperrucksack zu stecken. Schon auf der Seite fünf kann man sich die passende Tour aussuchen. Alle 30 Touren auf einen Blick. Welche Zeit man braucht, wieviel Höhenmeter wie viele Kilometer, Gaststätten, Anreise und anderes.

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    Bevor man sich aber auf den Weg macht, empfehle ich die ersten Seiten des Buches gut durchzulesen. Wandern in Mainfranken, ist ein Erlebnis. Spessart, Odenwald, Haßberge, überall Rundwege, sehr unterschiedliche Tourenlängen, für alle etwas dabei. Die Tipps zu Ausrüstung und die Vorbereitung ab Seite zehn sind für unerfahrene Wandere sehr zu empfehlen. Die ersten gemeinsamen Wanderungen bin ich ohne Wanderstöcke gelaufen, dann nicht mehr. Hilfreich ist auch, gutes Kartenmaterial dabei zu haben – oder ein Smartphone mit Navigationsapp. Ab Seite 16 beginnen die 30 ausgewählten Touren. Einige habe ich mit Horst-Dieter zusammen erwandert. Die Leserin und der Leser werden mit den passenden Fotos der jeweiligen Tour schon beim anschauen des Buches Lust bekommen, tatsächlich einmal eine oder mehre Touren nach zu wandern. Als Proband, 65+, bin ich gerne und ohne allzugroße Anstrengung, aber mit vielen, schönen Erinnerungen wieder nachhause gekommen. Wenn die Urlaubsplanung für dieses Jahr noch nicht gemacht ist, weil wegen Corona sich allzuferne Reisen verbieten, dann sind dreißig entspannte Touren entlang des Mittelmains eine gute Alternative. Mit diesem Buch könnte der Urlaub trotz Corona wunderbar werden.

    Guten Morgen Isabel, schaue einfach in den 42er Blog. Dort findest Du schnell auf Deine Frage, wie Du eine KG anfangen kannst. Unterschiedlich, ist schon klar. Im Blog finden sich Kurzgeschichten, die kurz und knapp und schnell auf den Punkt kommen. Kreative Feiertage wünsche ich Dir

    Vielen Dank Tom. Bov Bjerg,eigentlich Rolf Böttcher ist auf der Schwäbischer Alb geboren und aufgewachsen. Er kennt da Land und Leute. Freue mich schon auf das Buch.

    Ein Trailer zum Buch ist schon gut. Insgesamt ist das Video ansehnlich. Vermittel mir jedenfalls, was das Buch so zu bieten hat. Bei dem Schluss hat die Regie keine Zeit mehr oder sie sind schnell Leser. Den Abspann konnte ich bei der Laufgeschwindigkeit nicht mitlesen. Liegt vielleicht an mir. Trailer für Bücher? Habe ich noch nie drauf geachtet. Das ändert sich jetzt. Nur weiß ich nicht wo dieser Trailer auftaucht. Im Internet sehe ich nur youtube als Möglichkeit oder?

    Dir danke ich für die Eröffnung dieses Posting. Dazu gleich, von wegen Autoren und Autorinnen, 42er. Miteinander reden, zuhören, die Themen, die Geschichten, liegen auf der Straße, sind bei dem Straßenfest und überhaupt überall. Straßenfest hatten wir auch gerade. Von Nachmittags bis in die Nacht. Die Nachbarn schätzen unseren Garten, Tomaten, Pflaumen, oft Salat, teilen, das ist eine schöne Art der Kommunikation. Die Nachbarn achten auf uns, wenn einer von uns( wir sind zu zweit im Haus), alleine ist. Ist die Zeitung am Mittag noch in der Zeitungsrolle, kommt die Nachbarin und klingelt oder, sie hat ein Haustürschlüssel, schaut ob alles gesund ist. Miteinander reden, miteinander das Leben erleben, nicht nur das eigene, das ist für mich das Leben insgesamt, lebenswert, wir haben nur das eine.

    „ Schatz, wir müssen reden.“ Miteinander reden bedeutet für mich, gegenüber sitzen, miteinander spazieren gehen, wichtig ist, das miteinander sehen können. Sich gemeinsam an den Küchentisch zu setzen, - die besten Feiern sind immer in der Küche- so heißt es ja nicht umsonst, Tässchen Kaffee dazu, das ist etwas anderes , als eine e-mail zu schicken oder einen Artikel zu veröffentlichen. Putlitz 2019, hat eine 15jährige Schülerin ihre Gedanke dazu vorgetragen:

    IM WÜRGEGRIFF

    Zu Bodenfällt ein dunkler Schatten

    Grau die Nacht und weiß Luna

    Der Kälte wegen sie längst webte

    Weiße Dünste, wunderbar.


    Und auf der Sternendecke zeichnet

    Sich so manches Kunstwerk ab.

    Geschaffen als die reine Wonne,

    Geschaffen, als die Welt sich gab.


    Und in der Stille, sanft und säuselnd

    Und doch mächtig und zu schön

    Hat des Menschen trübes Auge

    Nur den Blick zur Illusion.


    Seit sie sich den Weg gebahnet

    Und gestohlen in den Geist

    Ein schneller Biss- und süße Gifte

    Lähme, was nicht „Einfalt“heißt.


    Im Rausch verblassen all die Bilder,

    Die vergangene‘ Zeiten schufen.

    Schon hört man die neuen Stimmen

    Neue Gedächtnis rufen.


    Das Flimmern ist uns Lebenssaft,

    Den zu trinken es nie lohnt.

    Doch durch den Griff der kalten

    Schlange

    Ist uns die Leere so gewohnt.


    Die Tür’n der Zellen sind geöffnet.

    Und die Ketten längst gelöst!

    Wir könnten uns so frei bewegen,

    Denn Freiheit nie an Grenzen stößt.


    Wann werden wir es denn begreifen,

    Wie man die Hydra von sich reißt?

    Das Internet ist ihre Droge,

    Das Gegengift „Gemeinschaft“ heißt.


    Sophie Kamann, 15 Jahre, frei vorgetragen in Putlitz 2019