Beiträge von Friedrich List

    Sehr schöne Seite, so voller Sinn für die Sprwachkwunst:


    Zitat

    Kostenlose Leseporbe

    :D


    Das fand ich beim Stöbern. Den Text habe ich mir natürlich nicht runtergeladen; es sollte dann auch noch ein psychologischer Roman sein.


    Einen besseren Ort, um Literatur im Netz vor der Welt zu verstecken, kann man sich kaum vorstellen ;)

    Hi Tom!


    Habe Deine Serie mit großen Interesse gelesen. Ich freue mich auf den nächsten Teil. Die Situation ist gut und witzig beschrieben.


    Allerdings ist es wohl auch so, daß das leidige Feld "Vom Autor zum Verlag und zurück" ebenso Marktgesetzen, und zwar denen eines großen Wochenmarkts entspricht. Wer nur fünf Äpfel und eine Scholle kaufen will, sucht sich die besten Stücke raus und läßt alle anderen Schollen und Äpfel liegen. Für den Obstbauern, dessen Äpfel entweder nicht 'gehen' (oder an diesem Tag eben nur als Fünfer-Pack), ist das natürlich ärgerlich. Er hat ja schließlich tonnenweise Obst auf den Markt gekarrt. Trotzdem verhalten sich beide Teilnehmer rational (auch wenn sie dabei emotional sind und sich verkannt fühlen).

    Ich habe mir gerade das Interview in dem überflüssigsten Presseorgan der Welt durchgelesen. Leider zeigt sich mal wieder, daß dort keine seriöse Wissenschaftsberichterstattung gemacht wird, sonder nur reißerisches Gebläse. Was für eine Überraschung.


    Der interviewte Forscher betreibt ein gewinnorientiertes Unternehmen und macht natürlich ordentlich Wellen. Und nebenbei bemerkt sind die Amerikaner, auch die Wissenschaftler, im Wellenmachen immer ganz weit vorne.


    Kleines Beispiel: Es gibt ein deutsches Forschungsschiff, die "Sonne". Die war vor einigen Jahren im Pazifik unterwegs und holte bisher nicht beschriebene Tierchen aus der Tiefsee. Zufällig waren auch zwei graduate students aus den US of A dabei. Prompt stellte deren Uni eine Pressemitteilung ins Netz, in der zu lesen war, daß zwei ihrer Studenten Zeuge einer wichtigen Entdeckung in der Tiefsee geworden waren. Von ihrem Gaststatus auf einem deutschen Forschungsschiff war nicht die Rede, auch nicht davon, daß diese beiden graduate students eigentlich etwas ganz anderes machten.

    Das Interview selber spielt nur mit den bekannten Versatzstücken aus der SF. Vielleicht kann der Forscher wirklich mit hohem Aufwand Designerbabys erzeugen, vielleicht ist das aber auch nur heiße Luft wie so vieles andere aus dieser Ecke.


    Erinnert sich noch jemand an die Hysterie um die Stammzellenforschung und die Sequenzierung des menschlichen Genoms vor einigen Jahren? Damit waren auch jede Menge hochfliegender, utopischer Vorstellungen verbunden. Geschehen ist wenig. Die Wissenschaft hat nur gemerkt, daß das alles noch viel komplizierter ist, als man dachte.


    Ich selbst habe damals an einer Pressereise durch diverse Forschungseinrichtungen und Firmenlabors teilgenommen. Von den vielen Entdeckungen und Potentialen, über die man uns dort informierte, ist nur wenig tatsächlich real geworden. Gerade börsennotierte Firmen schielen bei solchen Veranstaltungen immer mit einem Auge nach dem Kurs ihrer Aktie. Was auch nicht sehr überraschend ist.


    Den Gedanken mit den Alpha- , Beta-, Gamma- undsoweiter -Menschen finde ich wenig überraschend. Es ist ja schon immer so gewesen, daß die Wohlhabenden die bessere medizinische Versorgung hatten. Erst ein öffentliches Gesundheitswesen hat das geändert. Für die, die es bezahlen können, wird es wahrscheinlich irgendwann normal sein, sich genetisch optimierte Kinder zu erzeugen. Ob da eine "Brave New World" bei herauskommt, bezweifle ich. Die Leute in dieser Zukunft werden sich genauso durchwurschteln wie wir, und es würde mich nicht überraschen, wenn sie sich durch diese Genpantscherei die eine oder andere bizarre Krankheit an den Hals holten.

    Zitat

    Original von Manuela Korn


    Noch besser wäre eine Gesellschaft, ohne durch Kapitalismus verursachte Armut! ;)


    Sehr richtig!



    Zitat

    Original von Manuela KornGerade Hr. Werner und sein DM sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man abertausende kleine Drogisten in den Konkurs getrieben hat um Umsatzzuwächse zu erzielen.


    Manuela :)


    Das wäre eben ein weiteres Problem, daß man lösen müßte. Wie kann Wettbewerb stattfinden, ohne daß die Großen die Kleinen verdrängen? Schwierige Frage. Als Unternehmer kann man schon mal vor der Alternative stehen, entweder auf Deubel komm raus zu wachsen oder unterzugehen.


    Das Grundeinkommen für sich reicht nicht. Sonst wäre auch ein Zustand denkbar, den wir in Ansätzen schon haben - die ohne Arbeit werden alimentiert und mit Zerstreuungen ruhiggestellt, sind aber von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Da käme dann eine Gesellschaft heraus, die geteilt ist in eine kleine Schicht von Leistungsträgern, die alles gestalten, und in die breite Masse, die dumm gehalten wird und vom Grundeinkommen leben darf.


    Das scheint aber auch nicht in Götz Werners Sinne zu sein. Wenn sich aber die Ackermänner und Westerwellen für das Grundeinkommen begeistern, wird genau das passieren.

    Man hat leider gar keine Möglichkeit, die Plattform unvoreingenommen zu prüfen, sondern soll sofort seine persönlichen Daten eingeben. Die Website ist in keiner Weise transparent - man sieht nichts über Referenzprojekte, Projektpartner, über Autoren und Verlage, die sich beteiligt haben. Das macht jede x-beliebige Werbe- oder PR-Agentur besser.


    Der Vergleich mit dem Buch, über das man ungelesen urteilt, hinkt auf mehr als zwei Beinen. Bücher kann man kaufen, ohne daß der Verlag einen dazu bringen will, sich am Unternehmen zu beteiligen.

    Hallo!


    Ein garantiertes Grundeinkommen für alle ist sicherlich eine gute Idee. Die Argumente dafür sind plausibel und vernünftig. Man müßte sich nur mit der Vorstellung abfinden, daß damit eine Menge Leute alimentiert werden würden, denen die breite Masse das wohl nicht so ohne weiteres gönnen würde...


    Es ist auch keine Universallösung. Man bekäme wahrscheinlich einen schlankeren Sozialstaat, einfach deswegen, weil man niemanden mehr bräuchte, der über Anträge für Geld- und Sachleistungen, Wohngeld, medizinische Behandlungen usw. entscheiden müßte.


    Aber ohne eine grundlegende Neuorientierung im Wirtschaftsleben, speziell der Art und Weise, wie dort mit Menschen umgegangen wird, gäbe es wahrscheinlich große Probleme. Nicht jeder würde seine Zeit mit sinnvollen Dingen verbringen. Das Ergebnis wäre wohl erstmal eine Revolution der Stinkefinger, bei der alle die zuhause bleiben würden, denen ihr Job und ihre Vorgesetzten zum Hals heraushängen.


    Man bräuchte auch eine andere Belohnungskultur für geleistete Arbeit. Schierer ökonomischer Zwang wäre nicht mehr praktikabel, denn die Leute müßten ja nicht mehr aus Angst vor Armut arbeiten. Wer erledigt dann aber dreckige und unbequeme Jobs?


    Und wie verhindert man, daß Arbeitgeber das Grundeinkommen zum Teil einer Lohndumping-Strategie machen? Das Phänomen läßt sich zur Zeit gerade an diesen ganzen Kombilohn-Modellen und anderen Ansätzen beobachten.


    Außerdem stelle ich mir nur ungern vor, was von der guten Idee übrigbleiben könnte, wenn sie durch die politischen Instanzen hierzulande gewandert ist. Da muß noch eine Menge Überzeugungsarbeit geleistet werden.

    Wenn man sich durchliest, wer alles an klugen Köpfen in der Jury sitzt, muß man sich fragen, warum denen nicht selbst der eine oder andere zündende Einfall kommt.....


    Ich kann mich katzano nur anschließen - wenn man eine gute publizistische Idee hat, ist man in diesem Wettbewerb eher an der falschen Adresse.


    Zumal auch ein Sieg im Wettbewerb keine Gewähr dafür ist, die Idee auch realisiert zu sehen. Es dürfte wohl eher so laufen: Die Marketingexperten, die Buchhalter und die altgedienten Rechthaber werden sich das Konzept vorknöpfen und so lange rund schleifen, bis nur noch mainstream übrig ist. Und der wird dann bei Testverkäufen in Hamburg, München und Wanne-Eickel durchfallen.


    Und dann macht man den nächsten Wettbewerb. :bonk

    Zitat

    Original von Manuela Korn
    Bleibt zu hoffen, dass dieser junge, dynamische Präsident nicht von irgendeinem irren Rassisten brutal aus dem Sattel geschossen wird.


    Tja, das ist genau die Befürchtung, die bei mir im Freundeskreis gerade umgeht.
    Er sollte also nicht gerade im offenen Wagen durch Dallas fahren - und auf jeden Fall die Finger von seinen Praktikantinnen lassen! ;)


    In der Tendenz sehe ich es wie Tom. Da drüben gibt es, u.a. wegen des schlechten Schulsystems, aber auch durch das schlechte Ansehens, daß Intellektuelle genießen, zu viele Leute, die noch nicht gemerkt haben, daß der Kopf zum Denken da ist und nicht als Regenschutz für den Hals.


    Das Land ist stärker fragmentiert als wir das aus unserer Gesellschaft kennen. Man kann nur hoffen, daß Obama den Leuten wieder ein bißchen Sinn für ihre Gemeinsamkeiten zurückgibt.


    Grüße aus HH,

    Vielleicht ist das eigentliche Problem des Autors, daß er zu viel und zu lange mit Journalisten in Straßencafés herumhängt und Straßenbahn fährt.


    Hatte beim Lesen des Artikels übrigens ein leicht surreales Gefühl - ein Autor, der vom Schreiben von Literatur Frau und Kind ernähren kann? Eine Frau, die einen Literaten heiratet und dann Hausfrau spielt? Wo gibts denn das? Ist man da plötzlich in einer Verfilmung von Thomas Manns Leben gelandet, oder hat der liebe Kollege den schreibblockierten Autor vielleicht mit Günter Gras verwechselt? Oder mit John Grisham? Oder spielen solche Geschichten vielleicht in der Literaturszene von Tau Ceti Drei, wo sie das Geld abgeschafft haben?


    Fragen über Fragen.


    Als Werbung ist so ein Artikel übrigens ziemlich ungeeignet. Man bekommt zwar auch Aufmerksamkeit, wenn man sich zum Deppen macht. Aber ob das die Art Aufmerksamkeit ist, die einer Autorenkarriere gut tut, kann ich mir kaum vorstellen.

    Zitat

    Original von Luka
    Warum müssen die so Looser-Zombies wieder ausbuddeln? Die haben ja schon eine ähnliche Einstellung wie die Grünen- recyclen ihre Politiker, tsts...
    Die brauchen mal frisches Blut a la "more Drama Baby" =)


    *g* Luka.


    Aber wo sollen die frischen, unverbrauchten Leute herkommen? In der CSU oder bei den Grünen geht es doch zu wie überall im Land: Die etablierten Platzinhaber lassen niemanden hochkommen, der pfiffig ist und eigenständig denken kann. Wenn dann einer von den Großfürsten umfällt, sind nur noch die Jasager und Aktentaschenträger da...

    Zitat

    Original von Luka
    Ich denke, wir sind an einem historischen Wendepunkt in der Geschichte angelangt- wie werden wir das diesmal hinbekommen?
    Wenn man die aktuelle Börsensituation ansieht, ein bisschen von den Goldpreisen hinzugibt, die Wirtschaft in Amerika betrachtet und dann die Deutschen Banken etwas genauer unter die Lupe nimmt, dann entsteht doch eine recht explosive Mischung, auf der die CSU Ergebnisse nur das I-Tüpfelchen sind...
    Luka


    Vielleicht; vielleicht nicht. Bin bei den Wendepunkten immer ein bißchen skeptisch. Am Ende ist dann nur - metaphorisch gesprochen - wieder ein Güterzug in der Ferne vorbeigedonnert. Für die CSU ist das alles natürlich eine echte Panne.


    Aber an den Börsen wird bestimmt schon wieder gezockt. Die Finanzindustrie wird sich doch von so etwas Trivialem wie der Kernschmelze einiger Investmentbanken nicht stören lassen. Man läßt sich von der Politik die Risiken abnehmen, das wars.

    Zitat

    Original von Bernd



    Politisieren ist schon was Herrliches. :D


    Geht so. Hier in Hamburg kann man gerade besichtigen, daß die Kombination Schwarz-Grün - in Bayern trotz allem eher unwahrscheinlich - auch keine neuen Aspekte, Reformen oder was auch immer bringt. Die Grünen tragen als Regierungspartei Dinge mit, die sie in der Opposition immer bekämpft haben.


    Mit Blick auf die CSU-Führungsriege gilt allerdings das Westerwelle-Wort: Man muß auch mal gönnen können. :P


    Es gefällt mir also ausnehmend gut, daß die Herren Wahlmonarchen mal ins Trudeln kommen. Ob das, was danach kommt, besser oder intelligenter ist, ist natürlich eine ganz andere Frage....


    Grüße aus HH

    Leider gibt es von Wilson zu wenige Bücher! Ich fand, daß "Quarantäne" mit seiner Darstellung der Erst-Kontakt-Problematik (Woher weiß ich, wie ein Alien denkt und ob es überhaupt denkt usw) den größten philosophischen Tiefgang hat.


    Vom Aufbau der Erzählung her hat mir "Spin" am besten gefallen; bei "Axis" hatte ich ein bißchen Angst, daß er sich gewissermaßen auf dem Vorgänger ausruht und einfach noch ein bißchen mit dem Personal des ersten Romans weiterarbeitet - das Ende von "Spin" gäbe das her und läßt es sogar vermuten. Aber es ist dann doch alles ganz anders - zum Glück!


    Mir gefällt auch die Wahl seiner Hauptfiguren. Es sind doch eher durchschnittliche Menschen, die mit einer sehr bizarren und beunruhigenden Situation fertigwerden müssen. Gut ist zB die Idee, in "Spin" nicht den genialen Forscher, sondern seinen engsten Freund zur Hauptfigur zu machen. Weil dieser Mann mit ganz alltäglichen Problemen zurecht kommen muß und phasenweise auf den ganzen außerirdischen Scheiß keine Lust mehr hat, wird die Geschichte gut 'geerdet' und somit plausibler.


    "Quarantäne" ist auch sehr welthaltig. Da gibt es bürokratische Machenschaften und Eifersüchteleien im Forschungszentrum "Blind Lake", einen Chef, der seine Stellung nutzt, um seine Ex-Frau zu tyrannisieren, ein Trio teamunfähiger Journalisten und noch einiges mehr. Außerdem liefert Wilson eine interessante Idee, wie die Kommunikation zwischen uns und ihnen doch stattfinden könnte - auch wenn es von Mensch zu Mensch so schwierig bleibt wie es immer war... :D

    Moin!


    Die Bookrix-Website hat eben meinen Browser abgeschossen; werde das als Wink des Schicksals betrachten und die Site fürderhin meiden.


    Grundsätzlich fragt man sich bei solchen Projekten natürlich, ob Autoren mit professionellem Anspruch nicht irgendwann hinter dem statischen Rauschen in der Aufmerksamkeits-Ökonomie, daß von derartigen 'Projekten' verbreitet wird, verschwinden werden. Wer nur noch Vanity-Murx liest, liest vielleicht gar nicht mehr - oder eben nur das.


    Oder andersherum: Wer Bücher umsonst herunterladen kann, kauft irgendwann vielleicht auch keine Papierbücher mehr...

    Tach auch,


    vielen Dank für die zahlreichen Glückwünsche. Ich hatte einen eher ruhigen Geburtstag und hoffe, daß sich die guten Entwicklungen meines 42. Jahres im 43. Jahr fortsetzen.


    Übrigens kenne auch ich die passende Frage zur Hitchhikers-Guide-Antwort nicht; bin durch das 42. Jahr eigentlich genauso gut oder schlecht durchgeflogen wie durch alle davor.


    Bis die Tage,