Beiträge von Michael Höfler

    Das gefällt mir richtig gut. Open AI DALL-E hat das nach dieser Anweisung produziert: "Create a photo in which you can see the broken German construction sites of BER Airport and the Elbe Philharmonic Hall. The point is to show how much money was wasted."

    Dateien

    Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass Schubladen und Verortungen eher rhetorische Mittel denn zutreffend sind. Wer weggepackt wird, der argumentiert aus einem engeren Raum heraus, dessen Freiheit ist eingeschränkt. Und erfahrungsgemäß meistens zu unrecht.

    Siehe das genannte Meta-Argument, dass jedes Argument pauschalisiert; gleiches für rhetorische Stilmittel wie Polemik. Sowas ist okay, wenn man recht hat, aber recht zu haben, muss immer wieder aufs Neue und in jedem Fall neu verhandelt werden. Ebenso die Frage, was Polemik auslöst, Reaktanz versus Bekräftigung der Ecke, in die sich jemand vielleicht selbst gestellt hat.


    Ansonsten finde ich, dass der Thread ganz gut herausgearbeitet hat, wo eindeutig die Nazi-Grenze überschritten ist. Toms Geschichte, um das nochmal zu sagen, konzentriert sich auf einen Fall, wo diese Eindeutigkeit gegeben ist (wo ich wohne, in Dresden, weisen sich leider viele sehr eindeutig mittels Tattoos, Kleidung, Autokennzeichen als Nazis aus.)

    Nun, die Sache mit den Ecken und Schubladen und Klischees hat natürlich auch eine Ursache: Manchmal sind die Leute nämlich tatsächlich so. Es ist nur, äh, ärgerlich, wenn Menschen in Schubladen eingeschlossen werden, obwohl sie da nicht hineingehören.

    Jedes Argument hat zwei Lesarten. Für mich ist halt die Erstere die Wichtigere, weil sie mir öffentlich zu kurz kommt. Damit meine ich, dass erwachsenen Menschen so oft nachgegeben wird, wenn sie nicht wissen, nicht reflektieren, keine Widersprüche aushalten, keine Verantwortung dafür übernehmen wollen, dass sie zur rechtsextreme Ecke dazu gesellen. Diese Dinge sind alle von erwachsenen Menschen einzufordern.

    Tut mir leid, aber dieser Abstufung und Richtungsdenke kann ich nicht folgen. Ich kenne Wertekonservative, die weitaus toleranter und intellektuell beweglicher als viele Leute sind, die derzeit meinen, die (in Teilen vollständig toleranzfreie) „Linke“ zu repräsentieren, und ich mag dem Narrativ nicht folgen, dass alles abseits der Linken automatisch irgendwo in der Nähe von Nazis ist - bzw. näher an ihnen. Oft stimmt sogar das Gegenteil.

    Diese Abstufungssache hatte ich doch deshalb angebracht, um den graduellen Aspekt des Naziproblems zu nennen und anzudeuten, wie schnell die Sache diffus wird und wie schwer es ist, in der Praxis klare Grenzen zu ziehen. Beste Idee zur Grenzziehung aber, wo man nicht mehr reden, nachgeben, verstehen wollen, relativieren lassen sollte: diese immer wieder genannten, historisch wohl recht stabilen 10-20%, die z.B. unbelehrbar gegen Demokratie und Toleranz und für Autoritäten sind und Menschen der eigenen Nation für überlegen halten. Oder kurz gesagt: Die natürliche Grenze der Toleranz ist die Intoleranz (nach Popper).


    Wertkonservative finde bzw. fände ich sehr wichtig für eine lebendigere Demokratie. Also z.B. Menschen, die sich aus konservativer Motivation für das Klima engagieren. Die Debatte ist z.B. dahingehend verquer, dass das als rein linkes Thema verhandelt wird. Das ist es genuin gar nicht (erst dann, wenn man es mit dem Sozialen verbunden sieht).

    Nein.Menschen werden in Ecken gestellt und stellen sich nicht in Ecken. Das kann man in jedem politischen Forum sehen, da die, die die Menschen in Ecken stellen, definieren, was die Ecken sind.

    Das ist wiederum eine sehr starke Pauschalisierung. (Jedes Argument ist natürlich eine Pauschalisierung und die Frage lautet, wie falsch sie im Vergleich zu der Erkenntnis ist, die das Argument liefert.)

    Zu fordern, dass Songtexte Sprache, Versmaß, Sinn enthalten müssten, ist doch, als würde man bei einem Gemälde wissen wollen, was es bedeutet, nicht wahr? Besprechung des Buchs "Mein Herz hat Sonnenbrand".


    Schlager dürfen für mich Stilblüten, wenn ein Schlager ehrlich gemeint ist. Also Frage des Anspruchs und der Fallhöhe. Angenommen z.B. dass die Sportfreunde Stiller ihre Texte für wertvoll halten, gehören sie daran gemessen.

    Vollnazis haben Halbnazis, Viertelnazis, Reaktionäre bis Konservative und Oportunisten im Gefolge. Sie gehören marginalisiert statt ihnen dauernd falsche Aufmerksamkeit zu geben. Es geht für mich darum, die opportunistische Mehrheit in der richtigen Waagschale zu haben.

    Danke für die Empfehlung. Ich habe in der letzten Zeit ein paar Filme im Kino (an)gesehen (nicht alle durchgehalten), die ich mir hätte sparen können ("Seneca", "Der Pfau").


    Im Genre "selbstgemachte, bunte Welt" bin ich auf der Suche nach einer bezahlbaren DVD von Wenzel Storchs "Sommer der Liebe". Kenne nur den späteren "Die Reise ins Glück".

    Vielleicht glaubt einer, der so einen Raubvogel-Verlag betreibt, seine Kundschaft eh trumpmäßig und kontrafaktisch soweit zu haben, dass er weitere Unwahrheit darauf bauen kann. Argumentationstrick: Ich führe einen Existenzbeweis (ein erfolgreiches, vielleicht passables Buch) und tue so, als hätte ich damit gezeigt, dass das ganze Modell in Ordnung ist.