Beiträge von Siegfried

    Interessanterweise wird Aufrufe wie die der amerikanischen und jetzt deutschen Autoren mit Hass und Häme begegnet. Ich habe dabei den Eindruck, dass von diesen Hasskritikern keiner die Aufrufe gelesen hat.


    Die Häme sehe ich eher auf der anderen Seite und bei der Berichterstattung über das Thema. Nur zwei Beispiele: Am Wochenende gab es einen Kommentar in den Nürnbergerr Nachrichten, wo die Autoren gemeinsam mit Verlagen und Filmschaffenden in einer Front gegen die Krake Amazon gesehen werden. Es wird so getan als hätte es irgendetwas Anrüchiges, bei Amazon zu kaufen. In einem ähnlichen Artikel auf Spiegel-Online fehlen auch die üblichen Seitenhiebe auf die Selbstverleger nicht. Haben die Verlage wirklich das Wohl der Autoren zum Ziel? Fördern die Buchhändler unbekannte Autoren? Denen geht es auch um Profit und sonst nichts. Ist doch auch ihr gutes Recht. Aber bei Amazon soll das nicht gelten? Diese Moralisierung ökonomischer Entscheidungen hat für mich etwas Scheinheiliges.


    Mit Amazon ist ein ziemlich großer Fisch im beschaulichen Bücherteich aufgetaucht. Aber dieses Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Warum sollten wir auch? Es war Amazon, das das Tor für Selbstverleger geöffnet hat. Die anderen sprangen erst auf. Es war Amazon, wo die höchsten Tantiemen angeboten wurden, und die anderen zogen schrittweise nach. Amazon hat eine Revolution auf dem Buchmarkt ausgelöst und ich bin nicht so naiv, zu glauben, alles was Amazon tut, wäre gut. Aber für viele Autoren ist das Veröffentlichen auf KDP eine Riesenchance. Dort werden auch gute Bücher veröffentlicht und so mancher verdient auch noch sehr gut dabei. Ich weiß wovon ich rede.

    Lieber Horst-Dieter,


    Die Geschichte des Nah-Ost-Konflikts ist zu komplex, um sie hier in Forenbeiträgen abzuhandeln, da wirst du mir sicher zustimmen. Ich propagiere auch gar kein Schwarz-weiß-Bild. Israel hat auch etliches falsch gemacht und Konflikte angeheizt. Aber dieses ewige gegenseitige Anrechnen von Toten und Übergriffen ist ein Grund, warum der Konflikt nie zur Ruhe kommt. Es gibt nicht die eine Seite, die Schuld hat und die armen Opfer auf der anderen Seite.


    Meine Kritik richtete sich einzig auf das völlig einseitige Dokument, das der Anlass dieses Threads ist.


    Ich möchte hier gerne ein Zitat loswerden. Sinngemäß lautet es: "Wir werden ihnen verzeihen können, dass sie unsere Söhne getötet haben, aber wir werden ihnen nicht verzeihen können, dass sie uns gezwungen haben, ihre Söhne zu töten."


    Preisfrage: wer hat das gesagt?


    Antwort: Golda Meir.

    Lieber Horst-Dieter,


    ich behaupte nicht einfach, alle Unterzeichner wären Antisemiten, ich insuniere nur, sich über die tiefere Motivation dieses Pamphlets mal Gedanken zu machen. Es ist dort ausschließlich von Israel und seinem angeblichen Angriff auf Gaza die Rede, von Kriegsverbrechen und gezielter Bombardierung von Krankenhäusern und Spielplätzen. Damit wird so getan, als hätte Israel aus heiterem Himmel den Gazastreifen überfallen, um dort Zivilisten zu töten. Nicht ein einziges Wort darüber, dass Israel vorher tagelang mit Raketen beschossen wurde, nicht ein Hinweis, dass die Hamas und ihre Kassam-Brigaden jeden Waffenstillstand von sich aus gebrochen haben, keine Erwähnung der Tatsache, dass Abschussbasen mitten in Wohngebieten und bevorzugt neben Schulen und Kindergärten liegen, dass Waffenlager sich unter Krankenhäusern und auch in UNO-Einrichtungen befinden, was nicht nur israelische Propaganda, sondern auch die UNO selbst feststellt. Die israelische Armee warnt die Zivilbevölkerung sogar vor Einschlägen, sie ruft sogar an, damit die Menschen die Gebäude verlassen. Von all diesen Tatsachen findet sich bei unseren "Kulturschaffenden in Deutschland" nicht der Hauch einer Andeutung.


    Auf Demonstrationen gegen den Krieg in Gaza wurde in Sprechchören gerufen "Juden ins Gas", "Jude komm heraus und kämpf allein". Es gab Angriffe auf Synagogen. Hier in Nürnberg wurden nach einer solchen Kundgebung die Burger-King und MacDonalds-Filialen im Hauptbahnhof angegriffen, weil sie dem jüdischen Kapitalismus gehören.


    Deshalb wiederhole ich: Hat das wirklich mit Antisemitismus nichts zu tun? Wie wollen wir es nennen?

    Über Amazon zu schimpfen wird ja langsam zum Volkssport, auch unter Autoren. Spiegel-Online berichtet von einem offenen Protestbrief von 909 Autoren in der New York Times: http://www.spiegel.de/kultur/l…-jeff-bezos-a-985243.html und in der Zeit gab es kürzlich eine Umfrage unter 15 Autoren zu amazon: http://www.zeit.de/2014/30/buchhandel-amazon-autoren. Auch dort überwiegen die kritischen Stimmen eindeutig.


    Manche der Autoren in der Zeit-Umfrage geben ganz verschämt zu, dass sie schon ab und zu mal bei amazon gekauft haben. Aber ganz selten und mit schlechtem Gewissen. So ähnlich klang das früher, wenn jemand zugab, auch schon mal einen Porno gekuckt zu haben. Nein, die meisten kaufen beim Buchladen um die Ecke. Ich finde es schon komisch, wie viele Leute einen Buchladen gleich um die Ecke haben. Ich hatte das nie. Ich kaufe auch Bücher in Buchläden, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass diese geheimnisvollen Buchläden mit ihren so äußerst liebenswürdigen und überaus kenntnisreichen Buchhändlern ein modernes Märchen sind. Natürlich sind die meisten Buchhändlerinnen und Buchhändler freundlich und zuvorkommend, dass sind alle Menschen im Verkauf. Aber dieses Gewese und Geraune geht mit ehrlich gesagt auf die Nerven. Der normale Buchhändler versucht zu verkaufen, was er da hat und wenn es sein muss, bestellt er eben, was der Kunde will. So what? Für manche Leute in unserem schizophrenen Land ist offensichtlich nicht nur die Frage, was für Bücher sie lesen, sondern auch wo sie sie kaufen, eine moralische Frage.


    Bei Amazon finde ich alles, was ich brauche und noch viel mehr. Die Lieferung ist schnell, der Service freundlich. Und ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen dort zu kaufen. Ich finde schon die Idee, dass dies irgendetwas anrüchiges haben sollte, im höchsten Grade absurd.


    Aber das ist ja nur die eine Seite. Bei all dem Geschimpfe auf Amazon geht es ja auch um die Selbstverleger, die "Underdogs der Literaturszene" wie sie im Spiegel-Artikel so schön heißen. Zu den Unterzeichnern des offenen Briefes gehören u.a. Stephen King und John Grisham, die sich lieber durch Verlage vertreten lassen. Wer hätte das gedacht? Das sollen sie auch ruhig machen. Niemand wird einem Autor vorwerfen, bei einem Verlag zu veröffentlichen. Aber das sollte auch umgekehrt eine Selbstverständlichkeit sein.


    Ich habe Bücher sowohl bei Verlagen wie auch bei Amazons Kdp veröffentlicht und die Einnahmen bei Kdp machen bei mir ein Vielfaches der Verlagstantiemen aus. Kdp war der größte Befreiungsschlag seit ich begonnen hatte, Manuskripte an Verlage zu schicken. Und hier im Forum gibt es einige Leute, die dort erfolgreich sind.


    Bei der Self-Publisher-Bibel gibt es übrigens eine Replik auf die Zeit-Umfrage: 15 Autoren, die sehr wohl bei amazon kaufen und publizieren: http://www.selfpublisherbibel.…chreiben-die-fortsetzung/. Und mir kommen diese Statements weniger gezwungen vor.


    Wir haben als Autoren unsere eigenen Interessen, und das sind nicht die der Verlage und nicht die der Buchhändler. Ich sehe Verlage und Buchhändler nicht als Gegner, sondern als potentielle Partner. Unsere Ziele decken sind zu einem Teil, aber sie unterscheiden sich auch. Und wenn die eine oder die andere Buchhandlung schließen muss, dann ist es eben so. Es gibt auch keine Kopisten und keine Drucksetzer mehr und die Literatur ist nicht untergegangen. Mir kommt das manchmal so vor, wie einstmals das Gejammer als die Tante-Emma-Läden verschwunden sind. Und ganz ehrlich: Ich kaufe lieber im Supermarkt als bei Tante Emma.

    Für mich hat das Ganze schon etwas Krankhaftes.


    Im Irak droht gerade ein Genozid, dort werden Tausende von Menschen vertrieben und umgebracht weil sie die falsche Religion haben. In Syrien wurden weit über 100.000 Menschen getötet, darunter auch tausende von Palästinensern. Aber unsere "Kulturschaffenden" bleiben auf Gaza fixiert, nur auf Gaza und nochmals Gaza. Weil man es dabei den Juden zeigen will. Aber das ist natürlich kein Antisemitismus. Ach woher denn.


    Interessiert es irgendjemanden, wer auch die letzte Feuerpause gebrochen hat? Es war die Hamas, wie überraschend. Die islamistische Hamas, diese erbärmlichen Terroristen, die auch noch so feige sind, dass sie sich hinter Kindern verstecken und die im übrigen die gleiche widerwärtige und verabscheuungswürdige Ideologie vertreten, wie die IS-Terroristen im Irak.


    Aber unsere "Kulturschaffenden" müssen eifrig gegen Israel protestieren. Ich nenne das Heuchelei. Denn ich kann nicht glauben, dass es ihnen wirklich um die Toten in Gaza geht, sonst könnten sie zu den anderen Toten nicht schweigen.

    Hallo Manuela,


    du sprichst es ja aus, und ich glaube, dass viele Menschen in Europa so denken: Wenn die Juden wieder verfolgt würden, dann würde man sich ihrer annehmen.


    Spielt es keine Rolle, dass die Hamas seit Woche Raketen nach Israel schießt, und zwar vor den israelischen Angriffen?


    Mir geht es um die Menschen, die arabischen Menschen, die in Gaza sterben. die israelischen Menschen, die in Israel sterben. Und eben auch um die Menschen, die in Aleppo, Homs, Mossul sterben, und die anscheinend niemanden wirklich interessieren.


    Die Menschen in Gaza werden von der Hamas grausam benutzt. Warum gibt es keine Luftschutzbunker in Gaza? Wo die Hamas doch in der Lage ist kilometerlange Tunnel für ihre Aktionen und Waffen zu bauen. Das ist natürlich eine rhetorische Frage. Weil es für die Funktionäre der Hamas nützlich ist, Opfer vorzuweisen, und mit diesen Bildern in Europa Stimmung zu machen. Die Menschen in Gaza werden von ihren Führern missbraucht.


    Mich kotzt der mediale Umgang mit diesem Konflikt nur noch an. Die ganzen Rechhabereien und Schuldzuweisungen. Und das gilt für alle Seiten. Jeder kocht irgendein Süppchen auf Kosten von Toten. Jeder hat es immer schon gewusst. Aber die Menschen wollen ein ganz normales Leben führen. Das ist so banal, das man es nicht sollte aussprechen müssen.

    Ich habe gerade gelesen, dass in Spanien ein „Kommuniqué der Kultur gegen den Völkermord an Palästinensern“ veröffentlicht wurde, unterzeichnet unter anderem von Filmgrößen wie Pedro Almodovar, Javier Bardem oder Penelope Cruz. Ein ähnlicher Aufruhr herscht ja zur Zeit in ganz Europa. Und ich frage mich: Warum gibt es nur diese Empörung und keine andere?


    Natürlich ist jeder unschuldige Mensch, der in Gaza stirbt zu beklagen. Es ist grauenvoll, dass auch Kinder sterben. Aber in Syrien wurden in den letzten Jahren an die 200.000 Menschen getötet, darunter viele Kinder. Im Raum Mossul werden zur Zeit hunderte Unschuldige getötet. In Nigeria werden gezielt Kinder entführt und getötet. Erinnert sich noch jemand an den Südsudan? Und, und , und.


    Gab es nennenswerte Proteste oder Erklärungen gegen das Assad-Regime? Gegen den Isalmischen Staat? Gegen Boko Haram? Ich möchte nur wissen, warum es für so viele Menschen in Europa offensichtlich schlimmer und unerträglicher ist, wenn ein Mensch durch eine israelische Bombe oder Kugel stirbt, als durch andere Macht- oder Gewalthaber.

    Danke für all die Aufmunterung. So langsam scheint der Titel in Gang zu kommen.



    Toll. Das würde mich echt interessieren. Würde ich das verstehen so mit mehr oder weniger Null komma Null Ahnung von Philosophie?

    Ich bin sicher, du verstehst das. :nick Ich bemühe mich jedenfalls immer verständlich zu bleiben. Ich schreibe ja für Laien. Ansonsten kannst du im Herbst ja in meinen nächsten Kurs kommen. =)

    Der neueste Band aus meinem philosophischen Bauchladen ist vor kurzem erschienen.


    Für alle, die wissen wollen, welche Themen in der gegenwärtigen Philosophie diskutiert werden.


    [buch]B00LFVVX7M[/buch]

    Vielen Dank für all die lieben Glückwünsche. :winner Ich werde den Tag ruhig ausklingen lassen und mich morgen mal wieder auf den aktuellen Stand im Forum bringen.


    Und Gott sei Dank weiß ich jetzt endlich, wer das heute morgen war. Ich hatte doch meine Brille nicht auf.

    Habe gerade erfahren, dass es nun auch die Möglichkeit eines gestaffelten Kaufpreises auf Zeit gibt.

    Das ist eine interessante Möglichkeit, die aber derzeit nur auf amazon.com und amazon.uk möglich ist. Im deutschsprachigen Amazon gibt es das noch nicht und wird es wegen der Buchpreisbindung vielleicht niemals geben.

    Früher, bis vor ca.eineinhalb Jahren, war es so, dass die kostenlosen E-Books auch den allgemeinen Rang erhöht haben. Nach der Aktion hatte das Buch auch bei bezahlten Büchern einem ganz passablen Rang, war damit einigermaßen sichtbar und konnte sich weiterverkaufen. Heute ist das nicht mehr so. Wenn die Umsonst-Aktion vorbei ist, steht der Titel wieder bei Rang 142.042 oder in der Gegend, selbst wenn es bei kostenlosen Bücher unter den Top Ten war. Der einizge Effekt besteht jetzt darin, dass das Buch über die Vernetzung "Wer diesen Titel kaufte, der kaufte auch XY" besser eingebunden wird. Denn hier werden die kostenlosen und die kostenpflichtigen Titel ähnlich bis gleich behandelt. Wie genau der Zusammenhang ist, darüber wird gerne gerätselt. Aber der amazon-Algorithmus ist so geheimnisvoll wie einst der Heilige Gral.

    Ich bleibe dabei: Marx sieht nicht den einzelnen Menschen, sondern die Klasse. Er geht von einem Mechanismus der Geschichte aus, dem er den Einzelnen unterwirft. In diesem Sinn ist er für mich antihumanistisch. Dein Zitat von den Menschen und den Ketten stützt m. E. die Auffassung.


    Das ist schon richtig. Marx hat das Kollektiv im Blick, als Klasse oder eben als Menschheit. Der einzelne Mensch kann geopfert werden. Der Marxismus hätte aber im Westen niemals so lange so viele Menschen fasziniert, wenn da nicht im Kern dieses Pathos von Befreiung und Emanzipation der ganzen Menschheit gewesen wäre. Natürlich kam die Geschichtsperspektive dazu: Man hatte das Bewusstsein, auf der "richtigen" Seite zu stehen, die notwendig siegen musste.


    Ich bin ja überzeugt, dass JEDER Versuch, eine ideale Gesellschaft herzustellen, in Mord und Totschlag endet. Egal wie altruisitsch auch immer er daherkommt.

    Wer jetzt glaubt, daß diese Aussagen widersprüchlich und unlogisch sind, der hat Singer nicht richtig verstanden. Singer will nicht logisch argumentieren oder gar in der jahrtausendealten Tradition der abendländischen Philosophie schreiben, nein, Singer will die Gedanken einer spaßorientierten Industriegesellschaft, Gedanken, die jede Friseuse und jeder Automechaniker hat, einfach nur rechtfertigen. Er will einfach nur sagen: Hallo, ich bin Professor in Princeton und Philosoph, und das, was ihr sowieso schon denkt, ist ganz okay. Babys und Kinder dürft ihr umbringen, aber Veganer müßt ihr sein.


    Als unlogisch würde ich Singers Argumentation nicht bezeichnen. Die ist in sich durchaus schlüssig. Ob sie dir dadurch "sympathischer" wird, bezweifle ich allerdings. Singer ist der wahrscheinlich prominenteste und konsequenteste Vertreter des gegenwärtigen Utilitarismus. Für viele ist er der Philosoph des Tierschutzes. Singer weist Begriffe wie Menschenwürde als metaphysisch zurück, was dazu führt, dass die Grenze zwischen Tier und Mensch aufgehoben wird. Menschenaffen sind in seiner Sicht Personen, Föten und Säuglinge nicht, weil sie kein Selbstbewusstsein haben. Deshalb ist es für ihn kein nennenswertes Problem, Neugeborene zu töten. Tatsächlich schlägt er das aber nur bei schwersten Behinderungen vor, z.B. bei offener Wirbelsäubel. Ein generelles moralisches Verbot, Säuglinge zu töten, lässt sich bei ihm allerdings nicht begründen. Was hauptsächlich dagegen spricht, ist die Tatsache, dass die Eltern eine Bindung entwickeln und sie deshalb Leid empfinden würden, wenn das Baby getötet wird. Das kam man skandalös nennen, für Singer ist es aber logisch. Eine eindeutige Grenze, ab wann ein Kind Selbstbewusstsein hat, definiert er nicht. Man kann wohl davon ausgehen, dass das ungefähr bei 2 Jahren liegt.


    Gerade weil Singer sehr schlüssig argumentiert, kann man zu der Ansicht kommen, dass er den Utilitarismus insgesamt ad absurdum führt. Das ist viel weitreichender, als wenn jemand eine absurde Privatmeinung äußern würde. Es gibt auch Philosophen, die genau das behaupten, dass nämlich die moderne Ethik wie der Utilitarismus oder jede Form von Kontraktualismus gar keine Moral begründen kann, sondern in Beliebigkeit verschwindet. Alasdair MacIntyre wäre da zu nennen, mit seinem Hauptwerk "After Virtue" (deutsch: Der Verlust der Tugend). Ihn konservativ zu nennen, ist eine Untertreibung, aber im guten Sinne. Er schreibt sehr flüssig und mit einer Portion Sarkasmus. Der könnte dir gefallen.

    nachträglich meine allerbesten Glückwünsche, lieber Altersgenosse. :bier


    Die Symptome kommen mir bekannt vor. Während der Fieberschübe war nicht zufällig Vollmond? Und das Bett am Morgen vielleicht voller Haare? :evil:renn