Ein Text von mir ist gerade in der BT-Runde dieser Woche dran. Sei gewarnt: Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen. Aber auch eine gute Gelegenheit, die eigenen Texte so richtig auf den Prüfstand zu stellen. Kein Vergleich mit verwandten oder befreundeten Probelesern.
Man muss gegebenenfalls damit klar kommen, dass man noch lange kein Auto konstruiert hat, sondern nur ein wackliges Klappergestell ohne Motor mit vier Rädern, von denen eins gerade abgefallen ist und ein weiteres furchtbar eiert.
Ich bin schon froh, wenn ich überhaupt einen besprechungsfähigen Text zustande bringe. Bei Texten ist die Richterskala ja auch noch unten offen.
Es wäre ja auch absurd, als Anfängerin direkt ein Auto zu konstruieren, nur weil man schon mal eins gesehen hat. Ich fange ja auch nicht an zu joggen und melde mich direkt für einen Marathon an, den ich dann bitte auch gewinnen will. Und selbst wenn ich noch so hart trainiere, manchmal reicht das Talent eben nicht aus, wie in meinem Fall, da mich der liebe Gott mit kurzen Beinen und einer beachtlichen Unsportlichkeit bedacht hat. Natürlich kann ich dann in meiner Freizeit trotzdem durch die Gegend rennen, aber ich darf nicht erwarten, dass man mich mit Medaillen bewirft.
Beim Schreiben ist die Qualität dann nicht eindeutig an der Stoppuhr ablesbar und lässt sich vermeintlich diskutieren, weil ja der Schwippschwager fünften Grades Deutsch Leistungskurs hatte und den Text total super findet.
Ich mag es, an meinen Texten zu arbeiten und selbst wenn niemand meinen Krimi liest, weil er einfach nicht gut ist, dann krame ich ihn in dreißig Jahren aus der Schublade und erfreue mich daran, genauso, wie ich mich freue, dass ich die 5km mal unter 45 Minuten schaffe.